LP "Speedway"

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Herbi
    Board-Legende

    • 27.07.2003
    • 25052

    LP "Speedway"

    Speedway Rca Victor LSP 3989 (1968)



    speedway
    there ain't nothing like a song (elvis and nancy sinatra)
    your time has't come yet, baby
    who are you
    he's your uncle not your dad
    let yourself go
    your groovy self (nancy sinatra)
    ...................
    plus 5 bonus songs
    ...................
    five sleepy heads
    western union
    mine
    goin' home
    suppose

    speedway mit dem duo elvis / nancy sinatra lockt die fans massenhaft ins kino, aber dasselbe publikum lehnt den soundtrack speedway dankend ab. nur 300'000 amerikaner kaufen speedway. "billboard" setzt die platte auf platz 82 - schlechter geht es fast nicht mehr ! in den anderen listen kommt sie meist etwas höher (bis 35), aber es ist offensichtlich, dass presleys soundtracks ihre beste zeit hinter sich haben.
    logischerweise gibt es keine notirung in grossbritanien, dort werden auch nur 20'000 exemplare verkauft. nach einer neupressung in den siebzigerjahren sind weltweit wohl mehr als eine million stück abgesetzt worden.

    __Elvis - Artist Of The Century__
  • Gast

    #2
    Im Juni 1968 bringt RCA Victor "Speedway", den Soundtrack zum gleichnamigen Spielfilm, auf den Markt. Billboard notiert ihn dreizehn Wochen lang in der "Top LPs Chart", aber die etwa 300.000 Verkäufe in den USA reichen gerade einmal für den 82. Platz. Die parallel veröffentlichte Single "Let Yourself Go" / "Your Time Hasn't Come Yet Baby" läuft nicht viel besser und stagniert in den "Hot 100" bereits auf Rang 71. Es ist sicherlich kein Fehler, den "Speedway" Soundtrack als kommerzielles Fiasko zu bezeichnen. Weltweit geht das Album nur etwa eine Million Mal über die Ladentheken und stellt damit die am schlechtesten verkaufte LP des King dar.

    Die Aufnahmen entstanden am 20. und 21. Juni 1967 auf der MGM Soundstage in Hollywood, Kalifornien. Produziert wurden die Sessions von Jeffrey Alexander, die Tontechniker hießen Lyle Burbridge und Aaron Rochin. Elvis' Band bestand aus Chip Young (Gitarre), Hilmer J. Timbrell (Gitarre), Tommy Tedesco (Gitarre, nur am 21. Juni), Murrey Harman (Schlagzeug), DJ Fontana (Schlagzeug), Larry Muhoberac (Klavier), Charlie Hodge (Klavier bei "Suppose"), Pete Drake (Steel Guitar), Homer Randolph (Saxophon) und Charlie McCoy (Trompete). Der Hintergrundgesang stammt von den Jordanaires (Gordon Stoker, Hoyt Hawkins, Neal Matthews und Ray Walker).

    Nancy Sinatra spielte "Your Groovy Self" und ihren Part von "There Ain't Nothing Like A Song" am 26. Juni 1967 bei United Recorders in Hollywood, Kalifornien ein. Die Produzenten hießen Jeffrey Alexander und Lee Hazelwood, Eddie Bracket betreute die Tontechnik, Billy Strange fungierte als Arrangeur und Gitarrist. Neben Strange spielten Donnie Lanier (Gitarre), Donald Owens (Gitarre), Al Casey (Gitarre), Chuck Berghofer (Bass), Don Randi (Klavier), Larry Knechtal (Klavier), Hal Blaine (Schlagzeug), Roy Caton (Trompete), Virgil Evans (Trompete), Oliver Mitchell (Trompete) und Dick Hyde (Posaune).

    Wie üblich beginnt das Album mit dem Titellied des Films. Speedway ist ein schneller Popsong, der die Atmosphäre während eines Autorennens beschreibt. Das Lied passt gut zum Vorspann des Films, bleibt aber nicht wirklich im Gedächtnis. Geschrieben wurde der Song von Melvin Jacob Glazer und Stephen David Schlaks, die Aufnahme entstand am 20. Juni 1967. Take vier wurde zum Master-Take.

    There Ain't Nothing Like A Song stammt aus der Feder von Joy Byers und Bob Johnston und wurde ebenfalls am 20. Juni 1967 aufgenommen. Die wenigen Zeilen von Nancy Sinatra wurden sechs Tage später eingespielt, Elvis benötigte für seinen Part sechs Takes. Im Film bildet die Nummer das große Finale, inhaltlich könnte man "There Ain't Nothing Like A Song" unter dem Motto "Mit Musik Wird Alles Gut" zusammenfassen. Mir persönlich gefällt dieser hektische Popsong allerdings nicht.

    Ein kleines Mädchen bewundert Steve (Elvis) und möchte ihn deswegen gerne heiraten. Musikalisch erklärt er daraufhin seiner jungen Verehrerin, dass ihre Zeit für solche Vorhaben noch nicht gekommen sei. Der Text ist nett geschrieben und auch die Melodie von Your Time Hasn't Come Yet, Baby geht sofort ins Ohr. Auch bei RCA Victor erkannte man das Potenzial dieses Liedes und veröffentlichte es im Juni 1968 auf der B-Seite der Single "Let Yourself Go". Die Komponisten heißen Joel Hirschhorn und Al Kasha, Elvis nahm den Song am 20. Juni 1967 innerhalb von sechs Takes auf.

    Die Ballade Who Are You (Who Am I) würde ich als Lounge-Musik beschreiben - nicht wirklich interessant, aber angenehm zu hören. Dies ist übrigens die einzige Ballade des Kings, in der ein Saxophon-Solo zu hören ist. Auch dieser Titel wurde am 20. Juni 1967 eingespielt und auch hier benötigte Elvis sechs Takes. Geschrieben wurde der Song übrigens von Sid Wayne und Ben Weisman.

    He's Your Uncle, Not Your Dad ist die Musical-Nummer des Films. Aufgrund der haarsträubenden Steuererklärungen müssen Steve (Elvis) und sein Manager Kenny (Bill Bixby) beim Finanzamt vorsprechen und vertreiben sich die Wartezeit mit einem Lied. Die Szene ist relativ aufwändig choreographiert und witzig gemacht. Das Lied selbst gefällt mir ebenfalls sehr gut. Der Text ist ein ironischer Lobgesang auf die Steuermoral und passt ganz hervorragend zur amerikanisch-patriotischen Melodie. Auch diese Nummer stammt von Sid Wayne und Ben Weisman, Elvis nahm sie am 21. Juni 1967 binnen sieben Takes auf.

    Die erste Seite der LP endet mit Let Yourself Go, dem absoluten Highlight dieses Soundtracks! Ungewöhnlich offenherzig fordert Elvis seine Partnerin auf, sich einfach gehen zu lassen und sich ihm hinzugeben. Auch das musikalische Niveau liegt weit über dem der üblichen Movie Tunes - ohne Frage gehört "Let Yourself Go" zu den wenigen Filmschlagern, die auch auf einem regulären Album nicht negativ aufgefallen wären. Das Management von RCA Victor sah dies wohl ähnlich und kürte den Song im Juni 1968 zur A-Seite einer Single. Obwohl die 45er ganz offensichtlich den Geschmack des Massenpublikums verfehlte und über den 71. Platz der "Hot 100" nicht hinaus kam, schien Elvis den Song zu mögen und baute ihn später auch in seine TV-Show "SINGER presents Elvis" ein.

    Vermutlich aufgrund der beständig sinkenden Absatzzahlen der Presley-Soundtracks nahm man nicht nur eine Solo-Nummer des Co-Stars Nancy Sinatra mit auf die LP, sondern pries den Song sogar in auffällig roten Lettern auf dem Cover an. Bei dem Lied handelt es sich um Your Groovy Self, geschrieben von Sinatras Stammkomponisten und Gesangspartner Lee Hazlewood. Wirklich hitverdächtig ist der Titel nicht, aber trotzdem deutlich besser als die üblichen Filmschlager des King.

    Five Sleepy Heads basiert auf dem Wiegenlied von Brahms, Sid Tepper und Roy C. Bennet schrieben einen neuen Text dazu. In der entsprechenden Szene bringt Steve (Elvis) fünf kleine Kinder ins Bett und singt ihnen dabei dieses Schlaflied vor. MGM entschied sich schlussendlich jedoch dazu, diese Einstellung nicht zu verwenden und somit wies RCA Victor"Five Sleepy Heads" einfach als Bonus-Song aus. Aufgenommen wurde der Titel übrigens am 20. Juni 1967 innerhalb von 3 Takes.

    Die Ballade Mine entstand am 10. September 1967 im RCA Studio B in Nashville, Tennessee. Elvis investierte viel Mühe in die Aufnahme, erst der 21. Versuch wurde zum Master-Take erklärt. Kurioserweise handelt es sich bei diesem Song eigentlich um einen Filmschlager, der bereits im Jahre 1965 von Sid Tepper und Roy C. Bennett für den Streifen "Paradise, Hawaiian Style" geschrieben worden war. Ohne Frage hätte das Lied den uneingeschränkten Höhepunkt dieses ansonsten mäßigen Soundtracks dargestellt.

    Auch Goin' Home war ursprünglich für einen Film vorgesehen gewesen. Elvis nahm den Song am 15. Januar 1968 im RCA Studio B in Nashville, Tennessee für "Stay Away, Joe" auf und benötigte dafür satte 30 Takes! Wie das vorangegangene "Mine" wäre auch "Goin' Home" eine gute Wahl für ein reguläres Studio-Album gewesen.

    Die LP endet schließlich mit Suppose, einer wunderbaren Ballade aus der Feder von Silvia Dee und George Goehring. Zunächst hatte Elvis das Lied zuhause aufgenommen und Felton Jarvis zur nachträglichen Bearbeitung übergeben, die hier zu hörende Fassung entstand allerdings am 20. Juni 1967 auf der MGM Soundstage in Hollywood, Kalifornien. Sieben Takes benötigte der King, um das Liebeslied perfekt einzuspielen.

    Fazit: In den ausgehenden 1960ern waren die Presley-Soundtracks nicht mehr gefragt, daran konnten auch die prominent auf dem Album-Cover angepriesene Solo-Nummer von Nancy Sinatra und das beiliegende Elvis-Foto (eine fünf Jahre alte Werbeaufnahme für den Film "Girls! Girls! Girls!") nichts ändern. Tatsächlich handelt es sich bei "Speedway" jedoch um ein durchaus akzeptables Album, das deutlich besser war als etwa "Paradise, Hawaiian Style" (1966) oder "Double Trouble" (1967). Tontechnisch war allerdings auch diese Scheibe nicht auf der Höhe ihrer Zeit, die weitläufige MGM Soundstage war einfach nicht der richtige Ort, um eine LP einzuspielen.

    Kommentar

    • King77
      Board-Legende

      • 04.08.2007
      • 14667

      #3
      Western Union hast du uns unterschlagen.

      Kommentar

      • Gast

        #4
        Ooops!

        Kommentar

        • tyrone
          Gehört zum Inventar

          • 30.11.2008
          • 1844

          #5
          Dennnoch, schoene Rezi - und Welzes Seite, mit mehr davon, ist durchaus zu empfehlen.

          Insgesamt sehr gut lesbare Besprechungen in einem einheitlichen Stil. Auch wenn ich, natuerlich, nicht jede seiner Einschaetzungungen teile.

          Kommentar

          • Mike
            Administrator
            • 23.09.2003
            • 12343

            #6
            Off-Topic:

            Beiträge, die sich nur auf die Webseite beziehen, wurde verschoben.

            Info zur Webseite
            ><((((º>

            Kommentar

            • Dark Moon
              Posting-Legende

              • 18.08.2012
              • 6288

              #7
              ...war ja auch mal Zeit!

              Danke!

              Kommentar

              Lädt...