PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was wäre wenn... Ihr als Produzent bei einer Elvis Session!



gast-20111607
01.05.2008, 17:03
Ich habe gerade mal überlegt, wie es wohl gewesen wäre, wenn einer von uns bzw. man selbst (jaja, immer hypothetisch betrachtet!) als Produzent bei einer Elvis Session dabei gewesen wäre...

Glaubt ihr, ihr wärt, wohlwissend Elvis war im Endeffekt Chef des Ganzen, auch nur eine Art "Mädchen für Alles" a lá Felton Jarvis gewesen, der für Wohlfühlatmosphäre zu sorgen hat, aber ansonsten nicht groß (kreativen) Druck ausübt - oder könntet ihr euch vorstellen, mehr Einfluss zu haben, also a lá Chips Moman?

Würdet ihr Elvis einfach machen lassen, oder würdet ihr ihn dazu bringen wollen, sofern er sich darauf eingelassen hätte, neue Wege zu gehen - also z. B. bei der Session separat Stimme und Instrumente aufnehmen (was er bekanntlich nie wirklich gerne gemacht hat), desweiteren z. B. ob man ihn für die Prozesse danach hätte involvieren können, also Mastering, Mix, Overdubs und so...
Hättet ihr z. B. eigene Songvorschläge eingebracht?

Wenn Elvis z. B. statt mit der vorgesehenen Arbeit lieber stundenlang irgendwelche Faxen machte - Karateübungen im Studio und mit Waffen hantieren (erste Stax Session 1973), hättet ihr dies zugelassen, oder darauf bestanden, endlich brauchbare Ergebnisse einzuleiten?

Wie hättet ihr euch bspw. gefühlt, wenn Elvis während der Studioaufnahme zu "My Way" einen Tobsuchtsanfall bekam, weil er mit dem Backgroundchor nicht zufrieden ist, daraufhin sein Mikro mit Karacho gegen die Wand schmetterte und unter Riesentrara mit seinen Bücklingen abrauschte, während ihr als Verantwortlicher alles ausbaden müsstet?

charro
01.05.2008, 17:14
Ich habe gerade mal überlegt, wie es wohl gewesen wäre, wenn einer von uns bzw. man selbst (jaja, immer hypothetisch betrachtet!) als Produzent bei einer Elvis Session dabei gewesen wäre...


Ich würde mal sagen, es gibt heute wahrscheinlich keinen ernsthaften und künstlerisch interessierten Produzenten, der solche Mätzen noch mitmachen würde. Egal ob das nun Elvis wäre oder sonst wer ist, bei sinnloser Zeitverschwendung oder Demolierung de Studiozubehörs würde Schluss sein.

Jeder Produzent versucht dem ganzen doch auch seinen Stempel aufzudrücken. Daher würde ich Elvis sicherlich nicht die alleinige Regie überlassen, sondern ihn drängen oder gar zwingen, neue Wege zu beschreiten. Da müßte ein Kompromiss zwischen Künstler Elvis und mir als Produzent her, denn sonst bräucht er ja nicht unbedingt mich als Produzent, wenn er am Ende doch alles selbst macht.

burroughs
01.05.2008, 17:17
ich würde ihm Rick Rubin empfehlen und im Studio einfach nur Mäuschen spielen :spy:

gast-20111607
01.05.2008, 17:23
Rick Rubin... warum nicht direkt Bob Rock? :grins:

michael grasberger
01.05.2008, 17:24
Wenn Elvis z. B. statt mit der vorgesehenen Arbeit lieber stundenlang irgendwelche Faxen machte - Karateübungen im Studio und mit Waffen hantieren (erste Stax Session 1973), hättet ihr dies zugelassen, oder darauf bestanden, endlich brauchbare Ergebnisse einzuleiten?

Wie hättet ihr euch bspw. gefühlt, wenn Elvis während der Studioaufnahme zu "My Way" einen Tobsuchtsanfall bekam, weil er mit dem Backgroundchor nicht zufrieden ist, daraufhin sein Mikro mit Karacho gegen die Wand schmetterte und unter Riesentrara mit seinen Bücklingen abrauschte, während ihr als Verantwortlicher alles ausbaden müsstet?

ein guter produzent muss sich natürlich respekt verschaffen. ich hätte daher die methode gewählt, die phil spector erfolgreich bei einer john lennon session anwandte: selber bewaffnet antanzen und notfalls ein paarmal in die luft feuern, um den undisziplinierten star zur räson zu bringen.
:top:

burroughs
01.05.2008, 17:29
..bob rock nix mehr brauchbares abliefert :sad:

praytome
02.05.2008, 00:22
nun ich hätte als produzent mit sicherheit bei der songauswahl die gleichen probleme gehabt wie alle anderen aufgrund der publishing right...

war ein jeher der anhänger elvis hätte viel öfter die studios wechseln sollen ...oder auch mal in eurpa zu recorden...

also meine erste tat währe steinman anzurufen...um ihn als berater hinzuzuziehen...

dann hätte ich vorher ne menge blutjunger mädchen ins studio zitiert....wenig bekleidet...

dann hätte ich mir ne customgun in gold genommen und mal so ein bisschen studio zerschossen und elvis als willkommensgeschenk überreicht...

dann hätte ich gefragt ob er nicht bock hätte ein paar karate demonstationen zu machen die mädels würden sich sicher freuen...

und beim rausgehen hätte ich zu den background sängerinen gesagt hey ihr singt mit elvis und wenn ich scheisse singt schmeiss ich euch schlampen raus...

dann hätte ich einige mikrofone kistenweise quasi bei elvis hingestellt falls er unüblicherweise mal bock hat ein paar an den studiowänden zu zerdäppern...

so hätte ich ihn empfangen...


natürlich hätte ich aus promogründen nen fotograf da und ne kamera laufen...

vorher hätte ich ihn mit zehn konzepten einer platte so heiss gemacht das er mir sein ganzes vermögen übereignet hätte nur um an diesem projekt teilzuhaben....

Patacle
02.05.2008, 00:36
Wie hättet ihr euch bspw. gefühlt, wenn Elvis während der Studioaufnahme zu "My Way" einen Tobsuchtsanfall bekam, weil er mit dem Backgroundchor nicht zufrieden ist, daraufhin sein Mikro mit Karacho gegen die Wand schmetterte und unter Riesentrara mit seinen Bücklingen abrauschte, während ihr als Verantwortlicher alles ausbaden müsstet?

Ich hätte ihm das kaputte Mikro in die Hand gedrückt und ihm gesagt, wenn er geht, kann er wenigstens den Müll mitnehmen. :grins:

praytome
02.05.2008, 00:37
Ich hätte ihm das kaputte Mikro in die Hand gedrückt und ihm gesagt, wenn er geht, kann er wenigstens den Müll mitnehmen. :grins:

tsss wärst du clever hättest du es auf ebay verkauft..

Patacle
02.05.2008, 00:44
Das wäre mir in dem Fall egal gewesen....:lol:
Ich hätte das Gesicht gerne gesehen















und gehofft, dass ich keine Haue kriege.....:grins:

gast-20090521
02.05.2008, 09:18
Ich hätte mich hingesetzt und brav die Klappe gehalten. Wer bin ich denn, einem Elvis Presley zu erklären, wie man Musik macht? Vielmehr hätte ich ihn fasziniert beobachet, um etwas dazuzulernen. Und ansonsten einfach nur den geilen Sound genossen, der da aus den Studiomonitoren kommt.

Wenn er ein Mikro zerdeppert hätte, hätte ich es mit nach Hause genommen, eine Vitrine gekauft und es stolz jedem gezeigt, der mich besucht.

gast-20080904
02.05.2008, 09:57
Es kommt darauf an. Die Frage ist zuerst einmal: Während welcher Phase seiner Karriere wäre man Elvis begegnet? Die andere Frage: Wie erfolgreich wäre ich selbst zuvor als Produzent gewesen?

Ein Nobody auf dem Höhepunkt von Elvis' Karriere hätte verständlicherweise nichts zu melden. Ein Nobody auf dem Tiefpunkt hätte in Maßen schalten und walten können und hätte mit Ausfällen leben müssen, da er sich immer würde sagen lagen müssen, dass er alleine ohnehin nichts zustande brächte ...

Ein Erfolgsproduzent auf dem Tiefpunkt bzw. an entscheidenen Wendepunkten könnte sich alles erlauben, und wenn Erfolgsproduzent und Künstler auf dem Höhepunkt ihrer beiden Karrieren zusammenarbeiten, befruchten sie sich möglicherweise gegenseitig und es kommt etwas Großartiges dabei heraus.

gast-20090521
02.05.2008, 10:06
Wenn ich darüber nachdenke, hätte ich allenthalben versucht, Elvis dahingehend zu bewegen, auch beim Abmischen und Mastern anwesend zu sein. Wie wir heute wissen, hat er sich ja öfters lautstark beschwert, wenn er das Endprodukt zum ersten Mal hörte. Da kann man nur sagen, selber schuld, denn ein Künstler, dem etwas daran liegt, wie die fertige Platte klingt, wirft nicht nach dem letzten gesungenen Ton die Studiotür hinter sich ins Schloss und ward nie mehr gesehen, sondern sitzt auch bei der Mixdown-Session und beim Mastering mit dabei und greift ein.

Etliche Aufnahmen von Elvis enthalten Fehler, meist nur kleinere, mitunter aber auch derbe Klopper. Wenn er einen solchen fehlerbehafteten Take als Master auserkören hätte, hätte ich vorsichtig nachgefragt, ob er nicht noch einen Take versuchen oder die fehlerhafte Stelle ausbessern möchte. Hätte er das verneint, hätte ich es dann aber auch dabei belassen.

Auf jeden Fall hätte ich bei den Overdubs mehr Sorgfalt walten lassen. So derbe Fehler wie bei "Patch it up" oder "Mary in the morning" wären wir (hoffentlich!) nicht passiert.

gast-20080904
02.05.2008, 10:16
Wie wir heute wissen, hat er sich ja öfters lautstark beschwert, wenn er das Endprodukt zum ersten Mal hörte.
Wissen wir das? Oder ist das das Gelaber von Leuten, die zeigen wollten, wie "ihr Elvis" von den bösen Mächten hintergegangen wurde?


Da kann man nur sagen, selber schuld, denn ein Künstler, dem etwas daran liegt, wie die fertige Platte klingt, wirft nicht nach dem letzten gesungenen Ton die Studiotür hinter sich ins Schloss und ward nie mehr gesehen, sondern sitzt auch bei der Mixdown-Session und beim Mastering mit dabei und greift ein.
Heute ja, früher wohl kaum, kann ich mir vorstellen. Zumindest nicht bei den "Sänger"-Typen a la Elvis. Oder glaubt ihr, dass Dean Martin, Sinatra oder Bobby Darin daneben saßen? Ich weiß es nicht, kann es mir aber auch nicht vorstellen. Ich vermute mal, dass sie es so sahen, dass sie ihren Part lieferten, und das war's dann. Das "Ganzheits-Konzept" des Künstlers, der alles von vorne bis hinten begleitete kam ja erst mit den Beatles, also einer jüngeren Generation.


Etliche Aufnahmen von Elvis enthalten Fehler, meist nur kleinere, mitunter aber auch derbe Klopper. Wenn er einen solchen fehlerbehafteten Take als Master auserkören hätte, hätte ich vorsichtig nachgefragt, ob er nicht noch einen Take versuchen oder die fehlerhafte Stelle ausbessern möchte.
Kommt immer drauf an, was man als "Fehler" betrachtet.


Auf jeden Fall hätte ich bei den Overdubs mehr Sorgfalt walten lassen. So derbe Fehler wie bei "Patch it up" oder "Mary in the morning" wären wir (hoffentlich!) nicht passiert.

Oh Graus :eek:, yeah ... Neulich habe ich mal wieder die 70er Box und dadurch folglich auch den Studiomaster von Patch It Up gehört. Das kann doch echt nicht wahr sein, oder?

gast-20090521
02.05.2008, 10:43
Wissen wir das? Oder ist das das Gelaber von Leuten, die zeigen wollten, wie "ihr Elvis" von den bösen Mächten hintergegangen wurde?
Schön dass Du es sagst, ich habe auch schon sowas vermutet. :top:

Ich kann mir auch irgendwie nicht vorstellen, dass er seine fertigen Platten erstmalig im Radio hörte oder als Belegexemplare bekam, wenn sie schon im Laden standen. Normalerweise bekommt man als Künstler den Endmix vorher zum "absegnen", und dann hätte er immer noch sagen können: "So kommt mir das aber nicht in die Geschäfte!" Offensichtlich hat er das aber nie getan, daher ist es durchaus möglich, dass Du Recht hast und es sich bei seinen angeblichen "Ausrastern" über den fertigen Mix entweder um Erfindungen handelte, oder um Lippenbekenntnisse von Elvis, wenn ein Song kein Hit wurde, dass er einen Schuldigen suchte.


Heute ja, früher wohl kaum, kann ich mir vorstellen. Zumindest nicht bei den "Sänger"-Typen a la Elvis. Oder glaubt ihr, dass Dean Martin, Sinatra oder Bobby Darin daneben saßen? Ich weiß es nicht, kann es mir aber auch nicht vorstellen. Ich vermute mal, dass sie es so sahen, dass sie ihren Part lieferten, und das war's dann. Das "Ganzheits-Konzept" des Künstlers, der alles von vorne bis hinten begleitete kam ja erst mit den Beatles, also einer jüngeren Generation.
Und natürlich auch mit fortschreitenden technischen Möglichkeiten. Am Anfang von Elvis' Karriere gab's ja gar keine Mixdown-Sessions, da kam alles so auf die Platte, wie es im Studio auf eine oder zwei Spuren aufgenommen wurde. Später hatte er die Möglichkeiten, bei der Post-Production einzugreifen - sei es, dass er bei den Overdubs mitbestimmte, was an Orchester und Chorstimmen hinzugefügt wurde, oder wie der Mix klingt. Hat er nicht getan. Für mich ist das okay.


Kommt immer drauf an, was man als "Fehler" betrachtet.
Nun, da geht alles: Falsche Einsätze ("His latest flame", "Promised Land"), schiefe Töne ("Padre", "It's only love"), Textfehler ("Mr. Songman"), Verspieler der Begleitmusiker ("Do not disturb"), falsche Atmer ("Fame and fortune", "I've lost you") usw. Darüber kann man natürlich endlos streiten, und auch mit Recht die Frage stellen, ob ein Mensch weniger "His latest flame" gekauft hat, nur weil Elvis da falsch einsetzt.


Oh Graus :eek:, yeah ... Neulich habe ich mal wieder die 70er Box und dadurch folglich auch den Studiomaster von Patch It Up gehört. Das kann doch echt nicht wahr sein, oder?
Tröööööööt... Nicht zu fassen, das tut richtig weh an der Stelle.

Leider habe ich sie selber noch nicht, aber ich habe von einem, der sie schon hat, gehört, dass man bei der TTWII-FTD diese Stelle ein wenig "verbessert" hat. Zu wünschen wäre es - abgesehen davon, dass die Studioaufnahme generell ziemlich mies und leblos klang, vor allem verglichen mit der Live-Version, die einfach nur rockt wie Sau.

Die wussten schon, was sie taten, als sie sich für die LP für die Live-Version entschieden.

rider
02.05.2008, 10:50
wenn ich scheisse singt schmeiss ich euch schlampen raus...

oh,wenig charmante art über ladies zu sprechen..Wo ist der Frauenbeauftragte????

..wobei der schreibfehler ich/ihr nicht ohne komik ist..:grins:

gast-20080904
02.05.2008, 10:54
Ich kann mir auch irgendwie nicht vorstellen, dass er seine fertigen Platten erstmalig im Radio hörte oder als Belegexemplare bekam, wenn sie schon im Laden standen. Normalerweise bekommt man als Künstler den Endmix vorher zum "absegnen", und dann hätte er immer noch sagen können: "So kommt mir das aber nicht in die Geschäfte!" Offensichtlich hat er das aber nie getan
Doch wohl zumindest bei Today. Im Übrigen geht die Geschichte ja so: Elvis bekam durchaus etwas als abzusegnende Version vorgelegt, segnete diese auch ab, und danach erst verändert man noch etwas daran Wie du an anderer Stelle schon einmal vermutet hast, verwirrte ihn möglicherweise die Mono-Version, wenn er die Single hörte (egal ob von Single oder im Radio). Ich denke, das ist die wahrscheinlichste Erklärung.


Nun, da geht alles: Falsche Einsätze ("His latest flame", "Promised Land"), schiefe Töne ("Padre", "It's only love"), Textfehler ("Mr. Songman"), Verspieler der Begleitmusiker ("Do not disturb"), falsche Atmer ("Fame and fortune", "I've lost you") usw. Darüber kann man natürlich endlos streiten, und auch mit Recht die Frage stellen, ob ein Mensch weniger "His latest flame" gekauft hat, nur weil Elvis da falsch einsetzt.
Das und vor allem aber die Frage, ob es eine Rolle spielt. Auch wenn's abgegriffen klingen mag: Ich mag diese kleinen Fehler. Leute wie Elvis (aber beispielsweise auch Bob Dylan) haben Dinge durchgehen lassen, die ein Produzent vielleicht anders beurteilt hätte oder hat, wenn das Feeling stimmte. Das macht eben den Charme und ihren Stil aus, und das lieben wir heute so.


Tröööööööt... Nicht zu fassen, das tut richtig weh an der Stelle.
Bei "Mary" dachte ich früher immer, mein Plattenspieler sei nicht in Ordnung und das Ding liefe in der falschen Geschwindigkeit. Wobei das bei TTWII generell noch einmal hinzukommt. Die ursprüngliche Version hatte falsche Laufzeiten, erst die MFSL hat das korrigiert (und dann die 2000er Version, die meines Erachtens ein reiner Clone der MFSL ist).


Leider habe ich sie selber noch nicht, aber ich habe von einem, der sie schon hat, gehört, dass man bei der TTWII-FTD diese Stelle ein wenig "verbessert" hat.
Wie das? Da bin ich aber gespannt.


Die wussten schon, was sie taten, als sie sich für die LP für die Live-Version entschieden.
Allerdings, genau das habe ich mir beim Anhören auch gedacht.

gast-20090521
02.05.2008, 11:22
Doch wohl zumindest bei Today.
Richtig. Genau das beweist ja, dass es Quatsch ist, dass Elvis nichts zu melden hatte und sich nicht darum gekümmert hat. Wir können also davon ausgehen, dass die Alben so, wie sie veröffentlicht wurden, in seinem Sinne waren.


Im Übrigen geht die Geschichte ja so: Elvis bekam durchaus etwas als abzusegnende Version vorgelegt, segnete diese auch ab, und danach erst verändert man noch etwas daran.
Das wäre ja wirklich eine grobe Verschwörungsthorie. Erstens würde es sinnlos Geld kosten, zwei Mixe zu machen, und zweitens könnte man Elvis auf diese Weise genau einmal verarschen, aber sicher kein zweites Mal.


Wie du an anderer Stelle schon einmal vermutet hast, verwirrte ihn möglicherweise die Mono-Version, wenn er die Single hörte (egal ob von Single oder im Radio). Ich denke, das ist die wahrscheinlichste Erklärung.
Ja. Wobei ich davon ausgehe, dass er spätestens nach der dritten Mono-Single verstanden hat, dass das Signal in der Mitte etwas lauter gerät, wenn man aus Stereo einfach nur Mono macht, statt einen separaten Mono-Mix anzufertigen. Ab der 69er Session, wo erstmalig 8-Spur zur Anwendung kam, gab es meines Wissens nach auch immer extra Mono-Mixe, womit das Problem dann gelöst war. Wobei kurz danach auch keine Mono-Singles mehr rauskamen, wenn ich das richtig im Kopf habe.


Das und vor allem aber die Frage, ob es eine Rolle spielt. Auch wenn's abgegriffen klingen mag: Ich mag diese kleinen Fehler. Leute wie Elvis (aber beispielsweise auch Bob Dylan) haben Dinge durchgehen lassen, die ein Produzent vielleicht anders beurteilt hätte oder hat, wenn das Feeling stimmte. Das macht eben den Charme und ihren Stil aus, und das lieben wir heute so.
Sehe ich auch so. Würde mich das stören, wäre ich kein Elvis-Fan. Es gibt nur ganz wenige Songs, wo es mir jedes Mal bitter aufstößt. "It's only love" gehört dazu, das kann ich einfach nicht hören, da wird mir die Milch sauer.


Bei "Mary" dachte ich früher immer, mein Plattenspieler sei nicht in Ordnung und das Ding liefe in der falschen Geschwindigkeit. Wobei das bei TTWII generell noch einmal hinzukommt. Die ursprüngliche Version hatte falsche Laufzeiten, erst die MFSL hat das korrigiert (und dann die 2000er Version, die meines Erachtens ein reiner Clone der MFSL ist).
Ich meinte noch nicht einmal das, sondern den Klops mit den Imperials am Ende, wo der Toningenieur den Chor-Kanal offen gelassen hat, nachdem die ihren Part zu Ende gesungen hatten, und man hört sie dann untereinander labern. Schon krass, wie sowas passieren konnte. Hör mal am Ende, wo Elvis singt "All our tomorrows for a lifetime we will share" auf dem rechten Kanal, das ist reiner Slpastick.


Wie das? Da bin ich aber gespannt.
Tja, da gibt es wohl nur zwei Möglichkeiten: Entweder auf die sanfte Tour, indem man die Bläser da etwas nach hinten gemischt und mit Effekten geglättet hat, oder auf die harte Tour, indem man von einer anderen Stelle, wo sie den Ton sauber gespielt haben, die Stelle dorthin kopiert hat. ProTools macht's möglich. Wenn ich die CD endlich bekomme, werde ich es wissen.

gast-20090609
02.05.2008, 11:28
Frage an die Spezialisten: wie schätzt Ihr Feltons Jarvis' Arbeit insgesamt ein? Was war gut und was hätte er wirklich anders machen sollen?

King77
02.05.2008, 11:41
Wenn die Leute von RCA der Meinung gewesen wären,die Studioversion ist zu schwach für die LP,dann hätten sie den Song aber sicher nicht vorher als Single veröff. wo er logischerweise auch bei Radiostationen zum Einsatz kam und die Live-Version nur die mitbekommen die sich das Album kaufen.:-)

gast-20090521
02.05.2008, 11:53
Wenn die Leute von RCA der Meinung gewesen wären,die Studioversion ist zu schwach für die LP,dann hätten sie den Song aber sicher nicht vorher als Single veröff. wo er logischerweise auch bei Radiostationen zum Einsatz kam und die Live-Version nur die mitbekommen die sich das Album kaufen.:-)
Wenn ich nicht ganz daneben liege, wurde die Single veröffentlicht, als die Live-Version noch gar nicht gab, oder?

King77
02.05.2008, 11:57
Wenn ich nicht ganz daneben liege, wurde die Single veröffentlicht, als die Live-Version noch gar nicht gab, oder?
Sie wurde im Oktober 70 veröff.die Live-Version wurde im August aufgenommen,also die Möglichkeit hätte bestanden.:-)

gast-20090521
02.05.2008, 12:00
Frage an die Spezialisten: wie schätzt Ihr Feltons Jarvis' Arbeit insgesamt ein? Was war gut und was hätte er wirklich anders machen sollen?
Soweit ich weiß, kommt die Kritik an Felton Jarvis ja nur von Leuten, die damals nicht dabei waren, die keine Ahnung haben, oder sich wünschen, Elvis hätte andere Musik gemacht.

Ich sehe es so, dass Elvis auf dem professionellen Sektor eine grandiose Urteilsfähigkeit über Menschen und ihre Fähigkeiten hatte, und ein glückliches Händchen, sich jeweils die richtigen Leute zur Zusammenarbeit auszusuchen. Mein Vertrauen in Elvis' Urteilsvermögen und Professionalität ist so groß, dass ich der Ansicht bin, Felton Jarvis war der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Wer bin ich, um es besser wissen zu wollen als Elvis selber?

Bis auf die beiden oben erwähnten Klöpse bei "Patch it up" und "Mary in the morning" wüsste ich jetzt auch kein konkretes Beispiel, wo er schlecht oder unsauber gearbeitet hat. Und bei der Anzahl von Produktionen, die er abgeliefert hat, sind zwei Fehler verzeihlich.

gast-20090521
02.05.2008, 12:03
Sie wurde im Oktober 70 veröff.die Live-Version wurde im August aufgenommen,also die Möglichkeit hätte bestanden.:-)
Danke, dann bin ich jetzt um eine Einsicht klüger.

Wenn das also nicht der Grund war, dann mag es vielleicht daran gelegen haben, dass man ungern Live-Fassungen als Single veröffentlichte, zumindest nicht, solange es eine Studio-Version gab. Bei anderen Live-Songs von Elvis, die als Single rauskamen, wie z.B. "The wonder of you" und "Steamroller Blues", gab es keine Studiofassung.

Bei "I've lost you" hat man ja auch die Studio-Version als Single rausgebracht, und auf dem Album erklang das Lied live. Dafür hat man dann die Studio-Version von "Bridge over troubled water" zu einem Live-Fake gemacht, obwohl es davon auch echte Live-Fassungen gab. Schon crazy alles, irgendwie...

King77
02.05.2008, 12:05
Patch It Up die Studioversion wäre besser gewesen man hätte sie ohne OD veröff. das wäre für die meisten Rockigen Titel angemessener gewesen.

King77
02.05.2008, 12:07
Es ist nur so das bei der Single die Fehler durch die Monoabmischung gar nicht auffallen.:-)

gast-20080904
02.05.2008, 12:11
Frage an die Spezialisten: wie schätzt Ihr Feltons Jarvis' Arbeit insgesamt ein? Was war gut und was hätte er wirklich anders machen sollen?

Ich bin zwar kein Spezialist, hoffe aber, trotzdem antworten zu dürfen.

Felton Jarvis war kein Produzenten-Gigant mit einer eigenen Vision wie Sam Phillips, Phil Spector oder George Martin. Er war Handwerker. Zu dem Zeitpunkt als er und Elvis zusammenkamen, konnten es sich beide nicht aussuchen.

Anfänglich war er m. E. genau das Richtige für Elvis, indem er ihn anspornte, ermutigte, gut zuredete. Ab Anfang der 70er war Felton dann eher ein Mädchen für alles denn ein passender Produzent für Elvis Presley, aber er blieb - wie so vieles in Elvis' Karriere - dann einfach zu lange. Wie Parker fehlten auch ihm die Fähigkeit, die aktuelle Situation einzuschätzen und darauf einzugehen, sowie Weitblick und Ideen.

praytome
02.05.2008, 12:12
also elvis hat doch niemals eine mix session besucht...oder ne overdub session überwacht...

aber durchaus selten einfluss genommen...
er hat gnze songs nicht freigegeben (frühe my way version -und hatte recht damit )

er hat ganze bass linien ersetzen lassen komplette mixe abgelehnt...
aber halt nicht generell jeden song...
bekommen hat er dieses meist als accetat...
auf graceland liegen über 3000 (!) acetate...

witzige kleine nebeninfo...
diese acetate sind erst 2007 erstmal gesichtet worden bzw gehört worden

auch erst 2007 sind diese digital gesichert worden...
ein paar hatte der estte betreits an sammler verkauft (werde ich wohl nie verstehen..)


mm sagte wer bildet man sich ein zu meinen man erzählt elvis wie man eine platte produziert

ich glaube besser kann man es nicht ausdrücken...

übrigens hat das auch chips nicht getan ...er wäre nämlich nicht mal für geld bereit gewesen sich lächerlich zu machen...

und hätte er gewagt elvis vor allen leuten nicht in der richtigen rat und weise anzusprechen wäre elvis wohl nicht nur einfach rausmaschiert oder hätte ein mickro an die wand gedeppert...sondern er hätte chips kopf an die wand gedeppert...

und bei stax hätte ich nicht nur ein mickro an die wand gedeppert...

wobei man sagen muss das viele dieser erzählungen auch gar nicht stimmen...


ändert aber nichts an der tatsache

das ich jeden künstler raten würde nie mehr als 2 alben hintereinander mit dem gleichen studio aufzunehmen...

ich würde mich freuen wenn elvis mal nach motown oder in andere studios gefahren wäre...

aber ich hätte es mir durchaus vorstellen können einen positiven einfluss auf elvis zu haben aber nur in der form ihn positiv zu inspirieren...

den rest hätte er ohnehin nicht gebraucht


aber die chance ist ja nicht vorbei...es ist uch heute noch möglich gute elvis alben zu produzieren ...und ds wird uch noch passieren...

ich hoffe nur das keiner der leute die mit elvis heute bei bmg zu tun haben involviert sind...

praytome
02.05.2008, 12:20
übrigens hat elvis teilweise auch wünsche geäussert die ich im rahmen der kommerzialität auch nicht gefolgt wäre...

und sogar parker der sagte er habe mit den produktionen null zu tun gehabt hat hat diverse male einfluss genommen...

beispiel gospelsache...

und der gag...
er hatte vollkommen recht
rca/colonel hatte vollkomen recht elvis stimme hervorzuheben

gast-20090521
02.05.2008, 12:25
ändert aber nichts an der tatsache

das ich jeden künstler raten würde nie mehr als 2 alben hintereinander mit dem gleichen studio aufzunehmen...
Warum? Man sagt ja auch "Never change a winnig team". Wenn man einmal ein Studio entdeckt hat, das die optimalen Arbeitsbedingungen für einen bietet, wäre man blöd, woanders hinzugehen und damit das Risiko einzugehen, dass das Ergebnis nicht stimmt.

Es sei denn, man will komplett alles anders machen. Aber so ein Typ war Elvis eher nicht. Klar kann man auch die Ansicht vertreten, dass zuviel Routine nicht gut ist. Sicher richtig. Aber das kann man nicht an der Wahl eines Studios festmachen. Viele sehr erfolgreiche Künstler sind ihrem Studio treu geblieben. Man ist im Studio auch nur gut, wenn man sich wohlfühlt, wenn die Atmosphäre stimmt. Das findet man nicht so schnell.


ich würde mich freuen wenn elvis mal nach motown oder in andere studios gefahren wäre...
In Motown hätte man ihn nicht reingelassen, die Firma arbeitete nur mit Schwarzen. Sozusagen die umgekehrte Form von Rassismus.

gast-20090521
02.05.2008, 12:29
und der gag...
er hatte vollkommen recht
rca/colonel hatte vollkomen recht elvis stimme hervorzuheben
Grundsätzlich ist die Ansicht richtig, dass die Fans die Platten wegen ihres Lieblingssängers kaufen, und nicht wegen der Begleitmusiker. Da ist sich die gesamte Branche wohl einig.

Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass die Story, dass Parker oder RCA die Mixe anschließend hinter Elvis' Rücken geändert haben, um seine Stimme hervorzuheben, eine reine Räuberpistole ist. Vor 1969 wäre das bei den meisten Aufnahmen (außer bei den Sountracks) technisch gar nicht möglich gewesen, da sie entweder Mono oder direkt auf Zweispur-Stereo aufgenommen wurden. Und nach 1969 finde ich Elvis' Stimme auch auf keiner der Aufnahmen zu laut im Verhältnis zum Rest.

Elvislover76
02.05.2008, 12:36
In Motown hätte man ihn nicht reingelassen, die Firma arbeitete nur mit Schwarzen. Sozusagen die umgekehrte Form von Rassismus.

Sorry aber was blieb ihnen denn anderes übrig, wenn man ihnen in anderen Studios den Zutritt verweigerte(abgesehn von den Sun Studios)?:noidea: Deshalb gründete 1959 Berry Gordy Jr. ja die Motown Record Company!

gast-20090521
02.05.2008, 12:50
Sorry aber was blieb ihnen denn anderes übrig, wenn man ihnen in anderen Studios den Zutritt verweigerte(abgesehn von den Sun Studios)?:noidea: Deshalb gründete 1959 Berry Gordy Jr. ja die Motown Record Company!
Es gibt auch aus der Zeit vor 1959 tonnenweise Aufnahmen schwarzer Künstler, die nicht von SUN waren. Oder was meinst Du, was Nat King Cole und Louis Armstrong vor 1959 gemacht haben, um mal nur die bekanntesten Beispiele zu nennen? Sie hatten es sicher schwerer, aber dass man Schwarzen in Tonstudios den Zutritt verwehrte, außer bei SUN, ist nicht zutreffend.

Ich wollte das aber auch nicht bewerten, sondern nur anmerken, dass Elvis bei Motown keinen Fuß in die Tür bekommen hätte. Selbst bei STAX tut man heute so, als wäre er nie dagewesen.

Elvislover76
02.05.2008, 12:51
Es gibt auch aus der Zeit vor 1959 tonnenweise Aufnahmen schwarzer Künstler, die nicht von SUN waren. Oder was meinst Du, was Nat King Cole und Louis Armstrong vor 1959 gemacht haben, um mal nur die bekanntesten Beispiele zu nennen? Sie hatten es sicher schwerer, aber dass man Schwarzen in Tonstudios den Zutritt verwehrte, außer bei SUN, ist nicht zutreffend.

Ich wollte das aber auch nicht bewerten, sondern nur anmerken, dass Elvis bei Motown keinen Fuß in die Tür bekommen hätte. Selbst bei STAX tut man heute so, als wäre er nie dagewesen.

Japp ok, verstehe was Du meinst.

gast-20090609
02.05.2008, 12:56
Ich lese hier in den Postings zwischen den Zeilen, dass Ihr Euch teilweise wünscht, Elvis hätte zu einer bestimmten Zeit von außen "mehr Inspiration" bekommen bzw. es hätte eine positive Einflussnahme, z.B. duch den Produzenten, auf seine musikalische Entwicklung gegeben.

Zu welchem Zeitpunkt in Elvis' Karriere wäre das am wünschenswertesten gewesen? Und woran macht Ihr das genau fest?

King77
02.05.2008, 13:02
Dann hätte Elvis ja nicht nur das Studio wechseln müssen,sondern auch die Musiker.Ich glaube James Burton sagte einmal es ist egal wo wir aufnehmen,wir klingen wie die Elvis Presley Band.

gast-20090609
02.05.2008, 13:05
Nicht der Schlechteste Sound, soviel steht fest :grins:

gast-20090521
02.05.2008, 13:39
Dann hätte Elvis ja nicht nur das Studio wechseln müssen,sondern auch die Musiker.
Wenn Du die besten Musiker der Szene um Dich rum hättest und mit denen obendrein so ein eingespieltes Team wärst, das alles auf Zuruf und Augenkontakt funktioniert, weil sie quasi Deine Gedanken lesen können, würdest Du die nach Hause schicken?

gast-20080510
02.05.2008, 13:44
Ich lese hier in den Postings zwischen den Zeilen, dass Ihr Euch teilweise wünscht, Elvis hätte zu einer bestimmten Zeit von außen "mehr Inspiration" bekommen bzw. es hätte eine positive Einflussnahme, z.B. duch den Produzenten, auf seine musikalische Entwicklung gegeben.

Zu welchem Zeitpunkt in Elvis' Karriere wäre das am wünschenswertesten gewesen? Und woran macht Ihr das genau fest?

Da Elvis' Karriere grundsätzlich kommerziell ausgerichtet war, hat er denke ich zu (beinahe) jedem Zeitpunkt das bestmögliche herausgeholt, was aber immer "nur" ein Kompromiss zw. künstlerischem Anspruch und kommerziellen Erfolg sein konnte. Weder Elvis noch der Colonel waren Freunde großer Experimente und Risiken. In einem anderen Thread wurde bereits gesagt, dass die Wahl best. Songs bei best. Musikverlagen (am liebsten bei den eigenen) auf lange Sicht hin eine Art finanzielle Absicherung bedeutete. So verdiente Elvis an "Suspicious Minds" z.B. nach 1973 keinen Cent mehr.

Man muss den 73er Deal auch mal unter dem Aspekt sehen: Da die meisten Songs bis dorthin aus den eigenen Verlagen stammten, blieben ja die Urheberrechte erhalten und langfristig gesehen kann man damit sogar mehr verdienen als an den Rechten der eigenen Aufnahme.

Ich hätte als Produzent wohl auch zu viel Ehrfurcht und Respekt gehabt als dass ich Elvis mit irgendwelchen Konzepten überfahren hätte. Elvis war sehr sorgfältig und professionell in der Auswahl der Songs, Studiomusiker usw. Wenn er mich um Rat gefragt hätte, hätte man sicher über die ein oder andere Möglichkeit reden können. Aber solange der Künstler von sich aus einen guten Job macht, solte man ihm diese Freiheit auch lassen, zumal wenn es beim Publikum gut ankommt.


Wo sind denn heutzutage all die am Schreibtisch konstruierten Musiker geblieben? 1-2 Hits und dann ab in die Versenkung.

Mir tun die Teilnehmer dieser Castingshows wirklich leid, wenn sie sich davon eine große Karriere erhoffen. Im Fall von DSDS ist der eigentliche und fast einzige Gewinner an der Sache der Veranstalter selbst (d.h. RTL und BMG/Sony). Diese haben ja jedes Jahr eine neue Staffel. Die Teilnehmer selbst sind schnell weg vom Fenster.


Elvis hatte das große Glück, dass er einen Status hatte (aufgrund seines kommerziellen Erfolgs), dass er seine eigenen Vorstellungen weitgehend einbringen und durchsetzen durfte. Ein Produzent, der sowas ignoriert und mit Gewalt eigene Vorstellungen durchsezen will, kann nur scheitern.

Was würde ich also als Elvis' Produzent tun? Machen lassen, machen lassen und nochmals machen lassen! Immer als Ratgeber zur Verfügung stehen, aber niemals aufdrängen!

gast-20090609
02.05.2008, 13:46
Wenn Du die besten Musiker der Szene um Dich rum hättest und mit denen obendrein so ein eingespieltes Team wärst, das alles auf Zuruf und Augenkontakt funktioniert, weil sie quasi Deine Gedanken lesen können, würdest Du die nach Hause schicken?

Bestimmt nicht. Aber dennoch steht doch immer wieder ein bisschen der Vorwurf im Raum, Elvis wäre ab einem bestimmten Zeitpunkt (hier gibt es wohl abweichende Meinungen ab wann) nicht mehr so inspiriert gewesen. Ist das also nur "Dahergelabere" von Leuten, die es nicht besser wissen, oder ist doch was dran :gruebel:? Würde mich einfach mal interessieren, wie Ihr das seht.

gast-20090521
02.05.2008, 13:58
Aber dennoch steht doch immer wieder ein bisschen der Vorwurf im Raum, Elvis wäre ab einem bestimmten Zeitpunkt (hier gibt es wohl abweichende Meinungen ab wann) nicht mehr so inspiriert gewesen. Ist das also nur "Dahergelabere" von Leuten, die es nicht besser wissen, oder ist doch was dran :gruebel:?
Ob das so war, und ab wann, ist sicher Ansichtssache, da wird man nie auf einen grünen Zweig kommen.

Es ist allerdings stark anzuzweifeln, ob das an den Begleitmusikern lag, und ob andere Musiker wirklich etwas verändert oder gar besser gemacht hätten. Es hätte auch schlimmer kommen können, wenn da irgendwelche Leute am Werk gewesen wären, die nicht unbedingt umsetzen konnten, was Elvis wollte.

Am immer gleichen Studio lag es ganz sicher auch nicht, denn Elvis hat nach der letzten Nashville-Session 1971 in Studio B ja ständig die Studios gewechselt. Was hat es gebracht?
Die erste Session im seinerzeit angesagtesten und sicher inspirierenden STAX-Studio gehört definitiv zu den Tiefpunkten seines späten Schaffens, und mit einigen Musikern der Hausband des Studios kam er überhaupt nicht klar.

Wenn Elvis uninspiriert war, dann lag der Grund dafür ganz alleine bei ihm selber. Das ist meine Meinung dazu.

gast-20110818
02.05.2008, 14:04
Ich wollte das aber auch nicht bewerten, sondern nur anmerken, dass Elvis bei Motown keinen Fuß in die Tür bekommen hätte.
Den King lässt man überall rein. :cool:

gast-20080510
02.05.2008, 14:09
Wenn Elvis uninspiriert war, dann lag der Grund dafür ganz alleine bei ihm selber. Das ist meine Meinung dazu.

Und auch das muss man einem Künstler zugestehen, dass er nicht auf Abruf oder zu einem bestimmten Termin (an dem das Studio gebucht ist) inspiriert ist.
Während Studioarbeit bis 1969/70 fester Bestandteil seiner Arbeit war, verschob sich Elvis' Inspiration schlagartig auf die Liveauftritte. Studioaufnahmen waren ab diesem Zeitpunkt eher Pflichterfüllung. Auch hier machte Elvis einen guten Job, aber eben nur einen guten und keinen sehr guten. Es war einfach eine Verschiebung der Prioritäten vom Studio auf die Bühne.
Wenn man nun aus reiner Pflichterfüllung ins STAX Studio geht, und dort läuft auch von der Organisation her nicht alles wie geplant und Elvism ist schon aufgrund seiner persönlichen Situation leicht reizbar, ist nachvollziehbar, dass er ausrastet und abhaut, wenn plötzlich die falschen Mikros installiert sind und ähnliche Scherze (wie in der 1. STAX Session passiert).

gast-20090521
02.05.2008, 14:17
@I John: Ich gebe Dir in weiten Teilen Recht, doch bin ich nicht ganz der Meinung, dass Elvis die Prioritäten auf die Bühne verlegt hat. Da gab es in den letzten Jahren genauso Licht und Schatten wie im Studio. Wir sehen das nur anders, weil es mengenmäßig mehr Konzerte als Studio-Sessons gab, aber ein großer Teil seiner späten Konzerte war ebenfalls unmotiviert und reine Routine. Dazu kommt, dass die Jungel-Room-Session vom Februar 76 in weiten Teilen um Längen besser war als sämtliche Konzerte aus dieser Zeit.

Ich glaube, er hat am Ende generell die Lust verloren, und das äußerte sich mal mehr, mal weniger an verschiedenen Stellen verschieden deutlich.

gast-20090609
02.05.2008, 14:30
@I John: Ich gebe Dir in weiten Teilen Recht, doch bin ich nicht ganz der Meinung, dass Elvis die Prioritäten auf die Bühne verlegt hat. Da gab es in den letzten Jahren genauso Licht und Schatten wie im Studio. Wir sehen das nur anders, weil es mengenmäßig mehr Konzerte als Studio-Sessons gab, aber ein großer Teil seiner späten Konzerte war ebenfalls unmotiviert und reine Routine. Dazu kommt, dass die Jungel-Room-Session vom Februar 76 in weiten Teilen um Längen besser war als sämtliche Konzerte aus dieser Zeit.

Ich glaube, er hat am Ende generell die Lust verloren, und das äußerte sich mal mehr, mal weniger an verschiedenen Stellen verschieden deutlich.

Meinst Du denn, er hat in den 70ern einfach zu viel von allem gemacht und hätte als etablierter Künstler, der er war, lieber weniger und dafür mehr auf den Punkt arbeiten sollen? In dem Fall wäre ein "Zuviel" an Routine wohl eher nicht aufgekommen.

Keine Ahnung wie andere das in de 70ern gehandhabt haben. Heute geben die Etablierten mit ziemlichen Zeitabstand neue Alben raus (kommt mir jedenfalls so vor) und Tourneen sind zwar Megaevents, aber nicht so häufig.

gast-20090521
02.05.2008, 14:44
Ich tue mich schwer mit so Äußerungen, was Elvis hätte tun sollen/können/müssen. Die ganzen Parameter, die da eine Rolle spielen, sind uns größtenteils nicht bekannt. Wer weiß schon wirklich, was in ihm vorgegangen ist? Wie er sich und seine Arbeit damals gesehen hat?

Auch tickte die Branche damals noch ganz anders. Da war es normal, dass man 2 Alben pro Jahr ablieferte. Wenn sich jemand wie Elvis, der nur Fremdkompositionen sang und mit Liedvorschlägen geradezu vollgeworfen wurde und ein Album immerhin in nur 2 Tagen runterrotzte, da schon unter kreativen Druck gesetzt fühlte, wie muss es erst anderen Künstlern ergangen sein, die ihr Zeugs auch noch selber schrieben und produzierten?

Ich bin da einfach ratlos, ich weiß es nicht. Daher habe ich mich entschieden, diesen Abschnitt von Elvis' Karriere einfach nur als gegeben hinzunehmen und mir die Freude an den vielen durchaus guten Songs dieser Zeit nicht durch ewiges Hinterfragen und "was-wäre-wenn"-Szenarien zu verderben.

gast-20110818
02.05.2008, 14:50
Meinst Du denn, er hat in den 70ern einfach zu viel von allem gemacht und hätte als etablierter Künstler, der er war, lieber weniger und dafür mehr auf den Punkt arbeiten sollen? In dem Fall wäre ein "Zuviel" an Routine wohl eher nicht aufgekommen.
Ich könnte mir vorstellen, dass Elvis das Aufnehmen von Schallplatten nicht mehr wirklich interessiert hat. Es war für ihn mittlerweile einfach nicht mehr von großer Bedeutung, aber es brachte Geld und er hatte nun mal die Verträge unterschrieben. :noidea:

gast-20080510
02.05.2008, 15:01
Ich könnte mir vorstellen, dass Elvis das Aufnehmen von Schallplatten nicht mehr wirklich interessiert hat. Es war für ihn mittlerweile einfach nicht mehr von großer Bedeutung, aber es brachte Geld und er hatte nun mal die Verträge unterschrieben. :noidea:


Wenn man 2 "Standbeine" hat (Studio und Konzerte), generell eine (wie auch immer bedingte) lustlose Phase hat, gibt man dem Standbein, das einem mehr Freude macht als das andere, doch den Vorzug.

@MM
Ich finde die Jungleroom Sessions auch besser als so manches Konzert zu dieser Zeit, aber das ändert nichts an der generellen Haltung von Elvis dazu. Er ließ die Beteiligten zunächst einige Tage warten bis er sich blicken ließ und brach das Ganze ab als er keine Lust mehr hatte. Im Gegensatz dazu forderte er (entgegen dem Rat seiner Ärzte) mehr Konzerttermine. Das zeigt doch eine Prioritätensetzung.

gast-20090609
02.05.2008, 15:03
Ich tue mich schwer mit so Äußerungen, was Elvis hätte tun sollen/können/müssen. Die ganzen Parameter, die da eine Rolle spielen, sind uns größtenteils nicht bekannt. Wer weiß schon wirklich, was in ihm vorgegangen ist? Wie er sich und seine Arbeit damals gesehen hat?
Das ist wohl richtig. Finde es immer wieder schade, dass es hierzu keine überlieferten Aussagen von ihm selbst gibt.


Auch tickte die Branche damals noch ganz anders. Da war es normal, dass man 2 Alben pro Jahr ablieferte. Wenn sich jemand wie Elvis, der nur Fremdkompositionen sang und mit Liedvorschlägen geradezu vollgeworfen wurde und ein Album immerhin in nur 2 Tagen runterrotzte, da schon unter kreativen Druck gesetzt fühlte, wie muss es erst anderen Künstlern ergangen sein, die ihr Zeugs auch noch selber schrieben und produzierten?
Aus einer Fülle das Passende auszusuchen, kann u.U. genauso anstrengend sein wie gleich seinen eigenen Kram zu verfassen. Wehre mich dagegen, dass alle, die selbst komponieren grundsätzlich qualitativ höher zu bewerten sind als die, die "nur" Fremdkompositionen singen. Aua, jetzt kriege ich bestimmt gleich Kloppe :eek:.[/quote]

gast-20090521
02.05.2008, 15:14
Wehre mich dagegen, dass alle, die selbst komponieren grundsätzlich qualitativ höher zu bewerten sind als die, die "nur" Fremdkompositionen singen.
Ich bewerte die auf keinen Fall höher, sonst käme Elvis bei mir nicht an erster Stelle. Aber es steht fest, dass sie mehr Arbeit hatten, denn komponieren UND aufnehmen dauert zwangsweise länger als NUR aufnehmen.

gast-20090521
02.05.2008, 15:17
Ich finde die Jungleroom Sessions auch besser als so manches Konzert zu dieser Zeit, aber das ändert nichts an der generellen Haltung von Elvis dazu. Er ließ die Beteiligten zunächst einige Tage warten bis er sich blicken ließ und brach das Ganze ab als er keine Lust mehr hatte. Im Gegensatz dazu forderte er (entgegen dem Rat seiner Ärzte) mehr Konzerttermine. Das zeigt doch eine Prioritätensetzung.
Priorität ja, aber unter dem Aspekt, dass Konzerte sicheres und schnelles Geld sind. Bei Plattenaufnahmen dauert es i.d.R. bis zu einem Jahr, bevor die ersten Tantiemen ausgeschüttet werden, und die gibt's auch nur, wenn die Scheibe ein Hit war. Bei einem Konzert hingegen muss der Veranstalter die Gage direkt am Abend selber hinblättern, und das auch noch unabhängig von der Besucherzahl (insofern eine Festgage vereinbart war).

gast-20090609
02.05.2008, 15:24
Priorität ja, aber unter dem Aspekt, dass Konzerte sicheres und schnelles Geld sind. Bei Plattenaufnahmen dauert es i.d.R. bis zu einem Jahr, bevor die ersten Tantiemen ausgeschüttet werden, und die gibt's auch nur, wenn die Scheibe ein Hit war. Bei einem Konzert hingegen muss der Veranstalter die Gage direkt am Abend selber hinblättern, und das auch noch unabhängig von der Besucherzahl (insofern eine Festgage vereinbart war).

Macht Sinn so seine Prioritäten zu setzen. Allerdings kann man natürlich auch nur eine begrenzte Zeit mit immer denselben Songs auftreten - selbst bei der Fülle von Elvis-Songs wäre irgendwann mal Ende Gelände gewesen.

Ist das mit dem Ratschlag der Ärzte, nicht so häufig aufzutreten, eigentlich verbrieft?

Oliwa
02.05.2008, 15:35
Etliche Aufnahmen von Elvis enthalten Fehler, meist nur kleinere, mitunter aber auch derbe Klopper.

Auf jeden Fall hätte ich bei den Overdubs mehr Sorgfalt walten lassen. So derbe Fehler wie bei "Patch it up" oder "Mary in the morning" wären wir (hoffentlich!) nicht passiert.



Nun, da geht alles: Falsche Einsätze ("His latest flame", "Promised Land"), schiefe Töne ("Padre", "It's only love"), Textfehler ("Mr. Songman"), Verspieler der Begleitmusiker ("Do not disturb"), falsche Atmer ("Fame and fortune", "I've lost you") usw. Darüber kann man natürlich endlos streiten, und auch mit Recht die Frage stellen, ob ein Mensch weniger "His latest flame" gekauft hat, nur weil Elvis da falsch einsetzt.


Tröööööööt... Nicht zu fassen, das tut richtig weh an der Stelle.



Sehe ich auch so. Würde mich das stören, wäre ich kein Elvis-Fan. Es gibt nur ganz wenige Songs, wo es mir jedes Mal bitter aufstößt. "It's only love" gehört dazu, das kann ich einfach nicht hören, da wird mir die Milch sauer.


Ich meinte noch nicht einmal das, sondern den Klops mit den Imperials am Ende, wo der Toningenieur den Chor-Kanal offen gelassen hat, nachdem die ihren Part zu Ende gesungen hatten, und man hört sie dann untereinander labern. Schon krass, wie sowas passieren konnte. Hör mal am Ende, wo Elvis singt "All our tomorrows for a lifetime we will share" auf dem rechten Kanal, das ist reiner Slpastick.

Ist ja irre, da ist man jahrzehnte lang Elvis Fan, hat jeden Song schon hunderte mal gehört und dann kommt einer und erzählt von solchen "Fehlern, derben Kloppern und krassen Schnitzern"

Ich muß gestehen das ich da noch nie etwas rausgehört habe was falsch klang, dass mag vll. daran liegen das ich die Musik höre, anstatt sie zu analysieren. Ich vermute für Leute wie mich hat Elvis diese Musik wohl auch gemacht, mit all ihren groben Klopsen, die sie angeblich unhörbar macht und die Milch sauer werden lässt.

"Mr. Songman" ein wirklich schöner Titel den ich schon oft gehört habe, aber ein Textfehler ist mir beim 'normalen hören' noch nie aufgefallen :noidea:
Falscher Atmer bei "Fame and Fortune" auweia, ich glaube ich muß mir zukünftig mal mehr Zeit nehmen um Elvis gründlicher zu hören :ups:

Hatten wir nicht auch mal jemanden im Forum, der uns an Hand von Diagrammen aufgezeigt hat, wie schlecht und unterschiedlich Elvis' CDs ausgesteuert und abgemischt sind? :grins:

Egal, ich werde mir nun eine CD einlegen mit der Gewissheit das kein PC Oszillograph und kein Analyseprogramm mitläuft. :top:

gast-20080510
02.05.2008, 15:39
[quote=ReconsiderBaby;395341

Ist das mit dem Ratschlag der Ärzte, nicht so häufig aufzutreten, eigentlich verbrieft?[/quote]

Schriftlicihe Dokumente mit Siegel und Unterschrift wird es davon nicht geben. Es ist aber so, dass Elvis nach der abgebrochenen Tour Ende März 1977 ins Krankenhaus ging, dies dann auf eigene Gefahr nach 2 Wochen verlassen hat und wenige Tage später auf der Bühne stand. und die ausgefallenen Konzerte unbedingt nachholen wollte. Dr. Nic sagte mal irgendwann, dass er Elvis davon abgeraten hat, das Krankenhaus zu verlassen. Er hat es trotzdem getan ...

gast-20090521
02.05.2008, 15:49
Ich muß gestehen das ich da noch nie etwas rausgehört habe was falsch klang, dass mag vll. daran liegen das ich die Musik höre, anstatt sie zu analysieren.
Ich analysiere sie auch nicht, ich höre sowas einfach automatisch, da kann ich nichts gegen tun. Manchmal ist es auch ein Fluch.

Es gibt nunmal Leute, die ein präziseres Gehör haben als andere. Das ist meist angeboren, und wenn man sich dann noch jahrzehntelang privat und beruflich mit Musik befasst, dann hört man halt Dinge, die "normale" Menschen nicht hören, sofort. Und das ist noch gar nichts: Ich kenne Leute, die hören sogar, welches Mikrofon benutzt wurde, welches Hallgerät, und manche sogar, in welchem Studio aufgenommen wurde. Da werde ich blass, wenn ich sowas mitkriege, und halte mich schon für taub.

Gibt es auch auf anderen Gebieten: Ich versinke manchmal in Erstaunen, wenn ich in den Foren lese, was Leute alles auf Elvis-Fotos erkennen. Da stimmt das Datum nicht, da stimmt die Farbgebung nicht, da stimmt die Schärfe nicht, da ist eins seitenverkehrt usw. Ich sehe das alles nicht und kann mich nur wundern. Diese Leute sehen Sachen, die ich nicht sehe. Dafür höre ich halt Sachen, die andere nicht hören.

Aber wo ist das Problem? Es geht in diesem Thread darum, was man anders machen würde, wenn man Elvis' Produzent wäre. Da liegt es doch auf der Hand, dass diverse Fehler auf diversen Produktionen angesprochen werden.

gast-20090609
02.05.2008, 15:52
Egal, ich werde mir nun eine CD einlegen mit der Gewissheit das kein PC Oszillograph und kein Analyseprogramm mitläuft. :top:

So höre ich sie auch am liebsten ;-). Trotzdem sehr interessant, was die Profis zu den Aufnahmen sagen. Und die ein oder andere Sache ist mir auch schon aufgefallen, ohne dass ich sie wirklich einordnen konnte bzw. wusste, was los ist.

Oliwa
02.05.2008, 16:02
Aber wo ist das Problem?

Ne, gar kein Problem, ich vermutete nur du säßest auch Tag und Nacht vor Elvis CD Testgeräten, aber nun, wo du mir die Sache erklärt hast, ist alles wieder gut :brav:

Es war schließlich auch für mich nicht ganz uninformativ, denn in Zukunft werde ich auch mal versuchen bei genannten Songs internsiver reinzuhören :top:

gast-20080904
02.05.2008, 16:11
Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass die Story, dass Parker oder RCA die Mixe anschließend hinter Elvis' Rücken geändert haben, um seine Stimme hervorzuheben, eine reine Räuberpistole ist.

Vor allem wird so getan, als sei das etwas ach so schlimmes gewesen, dabei war es absolut an der Tagesordnung. Oder wie Steve Hoffman es sagt (hier betrifft es den Vorgang des Re-Mixings):


2. Do not play God by:

(...)

Make sure the vocal track is clearly louder than the orchestra. Never bury the vocal in the mix. It's not how they did it back then.



Ich lese hier in den Postings zwischen den Zeilen, dass Ihr Euch teilweise wünscht, Elvis hätte zu einer bestimmten Zeit von außen "mehr Inspiration" bekommen bzw. es hätte eine positive Einflussnahme, z.B. duch den Produzenten, auf seine musikalische Entwicklung gegeben.

Zu welchem Zeitpunkt in Elvis' Karriere wäre das am wünschenswertesten gewesen?

1970. Statt des Schrotts den er da größtenteils aufgenommen hat (die von ihm selbst angeschleppten Country-Sachen mal ausgenommen) hätte man nach dem sensationellen Comeback eine echte alternative Karriere aufbauen sollen.

gast-20090521
02.05.2008, 16:12
Ne, gar kein Problem, ich vermutete nur du säßest auch Tag und Nacht vor Elvis CD Testgeräten...
Das habe ich nur ein einziges Mal gemacht, wo wir eine Diskussion über den Frequenzgang von zwei CDs hatten, und konkret danach gefragt wurde. Wenn man eine Meinungsverschiedenheit mit Fakten beenden kann, ist das schließlich nichts schlimmes. Man konnte die Unterschiede ja auch hören, aber es war mal interessant zu wissen, warum es so ist.


Es war schließlich auch für mich nicht ganz uninformativ, denn in Zukunft werde ich auch mal versuchen bei genannten Songs internsiver reinzuhören :top:
Puuuh, ich hatte aufgrund Deines Postings oben schon den Eindruck, ich hätte Dir den Spaß an Elvis verhagelt, nur weil ich einen falschen Atmer bei "Fame and fortune" und einen Textfehler bei "Mr. Songman" erwähnt habe.

Es gibt Leute, die hören die Musik einfach nur und erfreuen sich dran. Völlig okay, tue ich übrigens auch, selbst wenn ich vermeintliche "Fehler" höre. Dann gibt es wiederum welche, die ein gesteigertes Interesse an den Hintergründen oder bestimmten Teilaspekten von Elvis' Karriere haben. Da der Mann Musiker von Beruf war, liegt es auf der Hand, dass da musikalische oder produktionstechnische Fragen im Vordergrund stehen. Andere diskutieren über ein Foto oder die genaue Bezeichnung eines Jumpsuits. Wiederum andere diskutieren seine Frauengeschichten oder lassen sich 90 Seiten über Elvis' finanzielle Verhältnisse aus.

Ist doch okay, dafür gibt es schließlich Elvis-Foren mit Fachthemenbereich! :top:

gast-20090521
02.05.2008, 16:18
1970. Statt des Schrotts den er da größtenteils aufgenommen hat (die von ihm selbst angeschleppten Country-Sachen mal ausgenommen) hätte man nach dem sensationellen Comeback eine echte alternative Karriere aufbauen sollen.
Ungeachtet der Tatsache, dass er aus vielen vermeintlich B-wertigen Songs noch echte kleine Perlen gezaubert hat, darf man aber nicht vergessen, dass die 69er Session auch nicht die Neuerfindung der Popmusik war. Da gab es eine Handvoll absoluter Highlights, die 1970 vielleicht fehlten, aber es gab auch jede Menge Songs, die maximal mittelmäßig waren. Und mit seiner Version von "Hey Jude" hat er sogar die meiner Meinung nach schlimmste Gurke seiner gesamten Studioarbeit hingelegt. Nicht ohne Grund hat man die erst 1972 aus lauter Not als Lückenfüller aufs "Now"-Album gepackt.

gast-20090609
02.05.2008, 16:23
Andere diskutieren über ein Foto oder die genaue Bezeichnung eines Jumpsuits. Wiederum andere diskutieren seine Frauengeschichten oder lassen sich 90 Seiten über Elvis' finanzielle Verhältnisse aus.

Sach mir hier nix gegen den coolen Pleite-Thread :grins:. Aber der hier zur Produktion ist auch sehr interessant... Im Gegensatz zu Jumpsuits und Frauengeschichten - von beidem gab's m.E. einfach zu viele, alles sehr ähnliche noch dazu :roll:. Aber wen's interessiert, ist schon o.k. so.

gast-20090521
02.05.2008, 16:49
Bei Frauengeschichten, Pleite und Drogen kann man ja auch so herrlich diskutieren, weil man darüber eigentlich nicht wirklich was weiß. Bei Elvis' Musik ist das nicht möglich, denn die Aufnahme liegt als Corpus Delicti vor, eindeutig und über jeden Zweifel erhaben. Da kann man nur noch diskutieren, ob einem die Aufnahme gefällt oder nicht, aber selbst das ist nicht ergiebig, weil keiner seine Meinung ändern wird und auch "Fakten" da nicht weiterhelfen.

gast-20090609
02.05.2008, 16:59
Bei Frauengeschichten, Pleite und Drogen kann man ja auch so herrlich diskutieren, weil man darüber eigentlich nicht wirklich was weiß. Bei Elvis' Musik ist das nicht möglich, denn die Aufnahme liegt als Corpus Delicti vor, eindeutig und über jeden Zweifel erhaben. Da kann man nur noch diskutieren, ob einem die Aufnahme gefällt oder nicht, aber selbst das ist nicht ergiebig, weil keiner seine Meinung ändern wird und auch "Fakten" da nicht weiterhelfen.

Also bei "Pillen" und "Frauen"-Geschichten kann ich zustimmen. Bei "Pleite" denke ich, lässt sich durch gute Recherche noch am ehesten Licht ins Dunkel bringen. Das ist auch kein so emotionales Thema wie besonders die Pillenproblematik.

gast-20090521
02.05.2008, 17:00
Trotzdem sehr interessant, was die Profis zu den Aufnahmen sagen. Und die ein oder andere Sache ist mir auch schon aufgefallen, ohne dass ich sie wirklich einordnen konnte bzw. wusste, was los ist.

Genau so ging es mir gerade umgekehrt, als ich lernen musste, dass das Titelbild von GBE zuviel Magenta hat. Für mich war das bis eben einfach nur ein buntes Foto. :grins:

gast-20090609
02.05.2008, 17:08
Genau so ging es mir gerade umgekehrt, als ich lernen musste, dass das Titelbild von GBE zuviel Magenta hat. Für mich war das bis eben einfach nur ein buntes Foto. :grins:


Ich tipp' ja drauf, dass der Drucker diesmal ne Frau war und beim Anblick des guten El in den Magenta-Rausch gefallen ist :grins:.

gast-20080904
02.05.2008, 17:41
Und mit seiner Version von "Hey Jude" hat er sogar die meiner Meinung nach schlimmste Gurke seiner gesamten Studioarbeit hingelegt.

Hey Jude ist kein Highlight, allerdings hat's dieses Rehearsal gegen das Jahrhundert-Original auch nicht ganz einfach. Haste mal That's All Right von den Beatles gehört? Außer Mama Liked The Roses, vielleicht If I'm A Fool (das ich allerdings noch irgendwie mag) und dem etwas oberflächlichen Rubberneckin' sehe ich aber keine größeren Klöpse. Vor allem - und darum geht es hier ja - sind die Teile mal richtig cool und zeitgemäß produziert. Damit meine ich nicht den Vorgang, sondern das Endergebnis.

gast-20090521
02.05.2008, 17:51
Hey Jude ist kein Highlight, allerdings hat's dieses Rehearsal gegen das Jahrhundert-Original auch nicht ganz einfach.
Das als Rehearsal zu bezeichnen, ist ein fairer Weg, Elvis hier aus der Scheiße zu ziehen. :top::grins:


Haste mal That's All Right von den Beatles gehört?
:grins:
Dass die Beatles nur dann wirlich gut klangen, wenn sie ihre eigenen Kompositionen gespielt haben, steht sicher außer Frage.


Außer Mama Liked The Roses, vielleicht If I'm A Fool (das ich allerdings noch irgendwie mag) und dem etwas oberflächlichen Rubberneckin' sehe ich aber keine größeren Klöpse.
"Rubberneckin" gehört zu den Tracks, die ich ziemlich geil finde. Da sind ganz andere Songs, die ich als mittelprächtig erachte (wohlgemerkt, das Songmaterial, und nicht das, was Elvis daraus gemacht hat!), aber das artet nur in sinnlosen Diskussionen aus.


Vor allem - und darum geht es hier ja - sind die Teile mal richtig cool und zeitgemäß produziert. Damit meine ich nicht den Vorgang, sondern das Endergebnis.
Ja, zeitgemäß insofern, als dass die Songs wirklich krass nach 1969 klingen und schon ein Jahr später altmodisch wirkten, während die Aufnahmen von 1970 wesentlich zeitloser klingen, auch heute noch.

Wobei ihm ein Sound, der gleichzeitig modern und zeitlos war, meiner Meinung nach erstmalig 1975 auf der "Today" glückte.

gast-20111607
02.05.2008, 18:16
Ja, zeitgemäß insofern, als dass die Songs wirklich krass nach 1969 klingen und schon ein Jahr später altmodisch wirkten, während die Aufnahmen von 1970 wesentlich zeitloser klingen, auch heute noch.

Hm, empfindest du dies wirklich so?
Ich meine, wenn du jetzt nicht wüsstest, der und der Song ist von '69, dieser und dieser dann von '70, könntest du dann trotzdem sofort auf den Punkt sagen: "Ist von '69! Und dieser ist von '70!" :gruebel:

Wäre interessant, wenn du hier Beispiele dazu geben könntest! :top:

Wie sehen es die anderen Diskutanten - könnt ihr jede Aufnahme einem Jahrzehnt bzw. einem Jahr zuordnen? Immer mit der Prämisse, ihr wisst die Aufnahmezeit nicht, ansonsten ist es ja eh klar! :grins:

King77
02.05.2008, 18:19
Wer sagt uns das sich Elvis personlicher Musikgeschmack mit dem mancher Fans deckt.Vieleicht war Elvis auf so manchen Song stolz,der heute als Gurke abgetan wird.:grins:

gast-20110818
02.05.2008, 18:28
Wie sehen es die anderen Diskutanten - könnt ihr jede Aufnahme einem Jahrzehnt bzw. einem Jahr zuordnen? Immer mit der Prämisse, ihr wisst die Aufnahmezeit nicht, ansonsten ist es ja eh klar! :grins:
Ganz klares Nein.

Mich würde allerdings auch mal interessieren, woran man erkennen kann, dass z. B. "In The Ghetto" 1969 aufgenommen wurde und nicht 1970. :gruebel:

gast-20090609
02.05.2008, 18:30
Hm, empfindest du dies wirklich so?
Ich meine, wenn du jetzt nicht wüsstest, der und der Song ist von '69, dieser und dieser dann von '70, könntest du dann trotzdem sofort auf den Punkt sagen: "Ist von '69! Und dieser ist von '70!" :gruebel:

Wie sehen es die anderen Diskutanten - könnt ihr jede Aufnahme einem Jahrzehnt bzw. einem Jahr zuordnen? Immer mit der Prämisse, ihr wisst die Aufnahmezeit nicht, ansonsten ist es ja eh klar! :grins:

In der Aussage von MM finde ich mich wieder. Tatsächlich sehe ich das mit 70er zeitloser als 69er auch so. Ich persönlich finde ja, dass die 69er immer etwas überschätzt werden...:traurig:

gast-20110818
02.05.2008, 18:31
Außer Mama Liked The Roses, vielleicht If I'm A Fool (das ich allerdings noch irgendwie mag) und dem etwas oberflächlichen Rubberneckin' sehe ich aber keine größeren Klöpse.
Für mich gehört da eher "The Fair's Moving On" zu den allergrößten Elvis-Gurken.

King77
02.05.2008, 18:38
Da sieht man wieder einmal das dieses welchen Song soll Elvis singen od.nicht zu nichts führt.einer sagt Mama Liked The Roses größte Gurke die Elvis sang.Es gibt Aussagen das Elvis gerade diesen Titel als er das Demo bekam besonders liebte.Er würde sich freuen im Jahre 2008 wäre es den Fans lieber er hätte es nicht gesungen.Dafür empfehlen wir ihn ein paar andere Songs.:lol:

gast-20090521
02.05.2008, 21:34
Hm, empfindest du dies wirklich so?
Ich meine, wenn du jetzt nicht wüsstest, der und der Song ist von '69, dieser und dieser dann von '70, könntest du dann trotzdem sofort auf den Punkt sagen: "Ist von '69! Und dieser ist von '70!" :gruebel:
Zuerst einmal ist es schwer, Musik in Worten zu beschreiben. Wie kann ich einen speziellen Sound, ein bestimmtes Feeling verbal ausdrücken? Und dann auch noch, ohne mich irgendeiner Fachsprache zu bedienen? Wie will man jemandem, der noch nie Bananen gegessen hat, den Geschmack einer Banane erklären? Wie einem Blinden die Farbe Rot? Ich könnte Dir das anhand einiger soundspezifischer Merkmale vielleicht erklären, wenn wir zusammen diverse CDs im Vergleich hören würden, aber hier so trocken in einem Forum, das ist kaum möglich.

Natürlich kann ich nicht anhand jeder x-beliebigen Aufnahme genau zwischen 1969 und 1970 unterscheiden. Bei Elvis kann man es sehr wohl, ohne vorher zu wissen, was von wann ist, weil der Sound einfach ganz anders ist. (Hat nicht jeder beim ersten Hören "Hey Jude" auf der "Now" soundtechnisch irgendwie als Fremdkörper empfunden?) Und auch bei einigen anderen Aufnahmen aus dieser Zeit und in dieser Stilrichtung.

Es gibt einfach diesen typischen American-Sound-Studio-Flair, einen ganz bestimmten, eigenen Sound, der sich auch auf diversen anderen Platten dieser Zeit wiederfindet. Bei einigen davon - bekanntestes Beispiel "Son of a preacher man" von Dusty Springfield, aber auch diverse Nummern von B.J. Thomas und Aretha Franklin - klingt es einfach genauso wie bei Elvis '69. Da kommen mehrere Faktoren zusammen - das Studio, die Band, Chips Moman. Genauso wie man auch eine Studio-B-Produktion mit der Hausband und Bill Porter sofort erkennt. Oder die Produktionen von Stax oder Motown. Oder die Handschrift eines Phil Spector.

Dieser Sound aus dem American Sound Studio war einfach damals "hip" und wird mit 1968 und 1969 verbunden. Letztendlich hat die Studio-Mannschaft mit Elvis das gleiche gemacht wie mit allen anderen Künstlern dort auch, die Session war für die "Business as usual", die haben das nach Schema F durchgezogen. Für viele Elvis-Fans steht diese Session als etwas besonderes, erstens wegen des Comeback-Charakters, zweitens wegen ein paar großer Hits, und drittens, weil diese Session so außergewöhnlich klingt im Vergleich zu allem anderen. Diesen Sound gab es vorher und nachher nie wieder - aber halt nur bei Elvis. Jemand, der sich nicht für Elvis speziell interessiert, sondern nur für diese Zeit, wird z.B. sagen, dass es typisch dafür klingt, nichts besonderes. Halt nur für Elvis besonders. Kurz danach war dieser Sound nicht mehr angesagt, die Band löste sich auf, und das Studio ging vor die Hunde. Eben weil es zu sehr eine Modeerscheinung war. Studio B hingegen konnte sich noch bis 1977 halten.

Typisch fürs American Sound Studio ist z.B. der prominente Bass, der meistens auf einer Seite des Stereo-Panoramas zu hören ist. Dann das Schlagzeug von Gene Chrisman, insbesondere die Snare-Drum, das ist ein ganz bestimmter, typischer Sound mit einem unverwechselbaren Hall-Raum, der sich durch alle Aufnahmen dieser Zeit zieht. Reggie Youngs Gitarrenspiel ist nicht ganz so unverwechselbar wie das von James Burton, aber wer mit Gitarren ein wenig versiert ist, erkennt auch ihn sofort heraus. Die Art, wie Bobby Emmons die Orgel gespielt hat, ist ebenso recht typisch. Wenn man jetzt all diese Faktoren zusammenpackt, kommt eine gewisse Sicherheit auf in der Bestimmung des Sounds.

Ich habe mir vor längerer Zeit mal einen Spaß daraus gemacht, bei Filmen anhand des Titelsongs das Jahr der Produktion zu erkennen, und lag dabei bei Filmen aus den Jahren 1960-1962, 1966-1968 und 1970-1972 immer richtig, zumindest im Rahmen plus/minus ein Jahr. Es war eine turbulente Zeit in puncto Aufnahmetechnik, es tat sich eine Menge bzgl. neuer Sound, und wenn man sich ein bisschen damit beschäftigt, dann kann man das recht gut raushören.

Einfaches Beispiel: Bei "Gentle on my mind" hört man ein Hohner Clavinet. Das Instrument wurde 1968 auf dem Markt eingeführt und war plötzlich hip, ist irgendwann auf jedem Album dieser Zeit zu hören. Dann die elektrisch verstärkte und leicht angezerrte Sitar, die wir bei "Stranger in my own home town" und "You'll think of me" hören - gerade populär gemacht durch die Beatles, weil George Harrison das Ding von einem Indien-Trip mitbrachte, und plötzlich hörte man es überall. Ab 1970 konnte das kein Schwein mehr hören, und die Nummer war durch. Kurz darauf wurde das Wah-Wah-Pedal für Gitarren Mode, das wir bei Elvis zum ersten Mal 1970 hören, wenn ich nicht ganz verkehrt liege bei "The next step is love", aus dem Gedächtnis heraus.

Verstehst Du ungefähr, was ich meine? Ist wirklich schwer zu erklären, war auch nur ein Versuch.

gast-20111607
02.05.2008, 22:04
Zuerst einmal ist es schwer, Musik in Worten zu beschreiben. Wie kann ich einen speziellen Sound, ein bestimmtes Feeling verbal ausdrücken? Und dann auch noch, ohne mich irgendeiner Fachsprache zu bedienen? Wie will man jemandem, der noch nie Bananen gegessen hat, den Geschmack einer Banane erklären? Wie einem Blinden die Farbe Rot? Ich könnte Dir das anhand einiger soundspezifischer Merkmale vielleicht erklären, wenn wir zusammen diverse CDs im Vergleich hören würden, aber hier so trocken in einem Forum, das ist kaum möglich.

Der Wille es trotzdem zu versuchen, zählt! :top:


Dieser Sound aus dem American Sound Studio war einfach damals "hip" und wird mit 1968 und 1969 verbunden. Letztendlich hat die Studio-Mannschaft mit Elvis das gleiche gemacht wie mit allen anderen Künstlern dort auch, die Session war für die "Business as usual", die haben das nach Schema F durchgezogen. Für viele Elvis-Fans steht diese Session als etwas besonderes, erstens wegen des Comeback-Charakters, zweitens wegen ein paar großer Hits, und drittens, weil diese Session so außergewöhnlich klingt im Vergleich zu allem anderen. Diesen Sound gab es vorher und nachher nie wieder - aber halt nur bei Elvis. Jemand, der sich nicht für Elvis speziell interessiert, sondern nur für diese Zeit, wird z.B. sagen, dass es typisch dafür klingt, nichts besonderes. Halt nur für Elvis besonders. Kurz danach war dieser Sound nicht mehr angesagt, die Band löste sich auf, und das Studio ging vor die Hunde. Eben weil es zu sehr eine Modeerscheinung war. Studio B hingegen konnte sich noch bis 1977 halten.

Jetzt hast du mir irgendwie meine bisherige Überzeugung genommen, der '69er Output ist etwas Besonderes, eben wegen des von dir oben beschriebenen, für diese Zeit, völlig standadisierten Zeitgeists, welcher auch bei anderen Künstlern des American Sound Studios üblich war.
Bisher ging ich eigentlich immer eher davon aus, die ganze Chose war ein nicht zu wiederholender Glücksgriff...

Schwer vorstellbar, so aus der Distanz von nunmehr 39 Jahren, der ASS Sound war schon ein Jahr später abgesagt... ich empfinde diesen `69er Output immer wieder aufs Neue herrlich erfrischend... wie du schon richtig schreibst, hat man dies danach nie mehr so vernommen in Sachen Elvis Sound...
Ich wage sogar zu behaupten, selbst die beiden Stax Sessions '73 klingen nicht unbedingt "wirklich" nach Stax... Mir fällt da spontan "If You Talk In Your Sleep" ein... ich weiß nicht, wie ich dies beschreiben soll, aber dies ist so ein Song der (auch wenn ich garantiert falsch liege) sofort "anders" klingt... So... hm... "Funky"?

Ja, ich weiß, eigentlich ist da nichts wirklich "Funky", aber diesen typischen Nashville Sound, so ab '70, den kann man sofort erkennen...

Mhm... irgendwie klingt schon die 2. Stax Session wieder mehr nach Nashville, oder?


Kurz darauf wurde das Wah-Wah-Pedal für Gitarren Mode, das wir bei Elvis zum ersten Mal 1970 hören, wenn ich nicht ganz verkehrt liege bei "The next step is love", aus dem Gedächtnis heraus.

Ich stolpere seit Jahren immer wieder über dieses auch lautmalerisch geil klingende Wah-Wah... :grins:
Muss ja damals in der Szene das absolute KULT Teil für die "Axt" gewesen sein...
Auf welchen prominenten Elvis Songs wurde es noch eingesetzt? :brav:


Verstehst Du ungefähr, was ich meine? Ist wirklich schwer zu erklären, war auch nur ein Versuch.

Ich kann mich durch deine Ausführungen schonmal etwas besser orientieren - teilweise lerne ich sogar was dazu...
So ein Thread macht irgendwie mehr Spaß, als wieder "Klotod 1977", y'know!

gast-20090521
02.05.2008, 22:10
Ich wage sogar zu behaupten, selbst die beiden Stax Sessions '73 klingen nicht unbedingt "wirklich" nach Stax... Mir fällt da spontan "If You Talk In Your Sleep" ein... ich weiß nicht, wie ich dies beschreiben soll, aber dies ist so ein Song der (auch wenn ich garantiert falsch liege) sofort "anders" klingt... So... hm... "Funky"?
"If you don't come back" ist auch ein wenig STAX-typisch. Ansonsten hat Elvis recht schnell dafür gesorgt, dass die Nummer nicht aus den Fugen gerät. Er hielt sich eher an den alten Adenauer: "Keine Experimente!"


Ich stolpere seit Jahren immer wieder über dieses auch lautmalerisch geil klingende Wah-Wah... :grins:
Muss ja damals in der Szene das absolute KULT Teil für die "Axt" gewesen sein...
Auf welchen prominenten Elvis Songs wurde es noch eingesetzt? :brav:
Ich glaube, auch bei "If you don't come back", und live hört man es 1970-1972 öfters mal, z.B. bei "Polk Salad Annie". Um sicher zu gehen, dass ich keinen Mist erzähle, müsste ich nachhören.

Burton spielt es heute noch gelegentlich gerne.

gast-20080904
02.05.2008, 22:10
Das als Rehearsal zu bezeichnen, ist ein fairer Weg, Elvis hier aus der Scheiße zu ziehen. :top::grins:
Das war kein Versuch, ihn aus der Scheiße zu zu ziehen. Ich dachte eigentlich immer, das wäre tatsächlich so gewesen. Okay, vielleicht nicht gerade eine Probe, aber zumindest ein Titel, bei dem man nicht endgültig gesagt hat: "So, der ist jetzt fertig und Take x ist der Master."


:grins:
Dass die Beatles nur dann wirlich gut klangen, wenn sie ihre eigenen Kompositionen gespielt haben, steht sicher außer Frage.
Findest du? Das sehe ich nicht so, die Jungs haben schon zu Starclub Zeiten wirklich unglaublich gut gespielt, finde ich. Ich finde That's All Right von ihnen auch nicht grausig, sondern wollte nur den Vergleich zum Klassiker verdeutlichen, der mit Hey Jude auf den Tisch kam.


"Rubberneckin" gehört zu den Tracks, die ich ziemlich geil finde.
Ich auch. Einer meiner ganz frühen Songs, den ich ganz merkwürdig schräg fand - als Achtjähriger, oder so. Trotzdem gehört er für mich nicht in den '69er "Canon", wenn man so will.



Ja, zeitgemäß insofern, als dass die Songs wirklich krass nach 1969 klingen und schon ein Jahr später altmodisch wirkten, während die Aufnahmen von 1970 wesentlich zeitloser klingen, auch heute noch.
Eine zeitlang habe ich das ähnlich gesehen. In den letzten Jahren habe ich aber den Eindruck, dass die '69er Aufnahmen langsam so richtig ihren Klassiker-Status entfalten. Der junge Wein war gut, aber dann musste er erst einmal liegen, um's einmal so zu umschreiben. Die 70er Aufnahmen sind mir persönlich in letzter Zeit "geschmacklich" etwas zu beliebig geworden. Ihnen fehlt für meine Begriffe etwas der Tiefgang und Charakter.


Wobei ihm ein Sound, der gleichzeitig modern und zeitlos war, meiner Meinung nach erstmalig 1975 auf der "Today" glückte.
Da möchte ich sofort zustimmen. Today klingt seit jeher sehr "modern" und ist gleichzeitig aber auch gut gealtert. Schade, dass er da nicht mehr von der Art gemacht hat. Inzwischen eines meiner Lieblingsalben, da einigermaßen geschlossen. Promised Land war schon ein erster Schritt, aber hier wurde es verfeinert.


Hm, empfindest du dies wirklich so?
Ich meine, wenn du jetzt nicht wüsstest, der und der Song ist von '69, dieser und dieser dann von '70, könntest du dann trotzdem sofort auf den Punkt sagen: "Ist von '69! Und dieser ist von '70!" :gruebel:
Ich denke, ja. Ziemlich schnell. Aber das ist alles hypothetisch, da wir Songs und Daten nun einmal in- und auswendig können. In diese Situation werden wir nie mehr kommen. Daher beneide ich manchmal Leute, die ganz neu anfangen, Dinge zum ersten Mal hören, dazu lernen und Überraschungen erleben.


Wie sehen es die anderen Diskutanten - könnt ihr jede Aufnahme einem Jahrzehnt bzw. einem Jahr zuordnen? Immer mit der Prämisse, ihr wisst die Aufnahmezeit nicht, ansonsten ist es ja eh klar! :grins:
Moment, meinst du jetzt Elvis oder insgesamt?

gast-20111607
02.05.2008, 22:16
Moment, meinst du jetzt Elvis oder insgesamt?

Elvis. :cool:

gast-20090521
02.05.2008, 22:20
Findest du? Das sehe ich nicht so, die Jungs haben schon zu Starclub Zeiten wirklich unglaublich gut gespielt, finde ich.
Da kann ich leider nicht mitreden, weil ich die Starclub-Aufnahmen nicht gut genug kenne. Habe ich vor 25 Jahren mal gehört und hatte ein Problem mit der Soundqualität. Für mich fangen die Beatles irgendwie erst mit "Love me do" an. Ist aber mein Problem, wenn ich hier etwas ignorant bin.


Da möchte ich sofort zustimmen. Today klingt seit jeher sehr "modern" und ist gleichzeitig aber auch gut gealtert. Schade, dass er da nicht mehr von der Art gemacht hat. Inzwischen eines meiner Lieblingsalben, da einigermaßen geschlossen. Promised Land war schon ein erster Schritt, aber hier wurde es verfeinert.
Ja, "Promised Land" hätte schon so sein können, scheiterte aber im Original an der altbackenen Abmischung.

gast-20090521
02.05.2008, 22:21
Elvis. :cool:
Bei Elvis kann man sogar fast über die ganze Karriere verteilt so ziemlich jedes Jahr genau bestimmen, weil er von Jahr zu Jahr etwas an seiner Gedangstechnik änderte und die Stimmfärbung sich stark veränderte. Ganz eklatant ist der Unterschied von 69 auf 70, und von 70 auf 71. Wenn man Aufnahmen vergleicht, die 5 Jahre auseinander liegen, hat man sogar den Eindruck, einen völlig anderen Sänger zu hören.

gast-20080904
02.05.2008, 22:26
Elvis. :cool:

Aber ich bitte dich, mei Jung! Die Frage nach dem Jahrzehnt kann doch nicht ernst gemeint sein. :cool: Bei dem Jahr ist es schon was anderes, da sind einige Sachen aus den frühen 60ern möglicherweise tatsächlich Stolperfallen, weil der Sound so einheitlich war. Aber ansonsten sollte das doch kein Problem sein. Man kann ja sogar hören, wenn ein mies klingender Soundtrack einmal nicht in Hollywood, sondern in Nashville aufgenommen wurde (Kissin' Cousins, Harum Scarum).

gast-20090521
02.05.2008, 22:31
Aber ich bitte dich, mei Jung! Die Frage nach dem Jahrzehnt kann doch nicht ernst gemeint sein. :cool: Bei dem Jahr ist es schon was anderes, da sind einige Sachen aus den frühen 60ern möglicherweise tatsächlich Stolperfallen, weil der Sound so einheitlich war. Aber ansonsten sollte das doch kein Problem sein. Man kann ja sogar hören, wenn ein mies klingender Soundtrack einmal nicht in Hollywood, sondern in Nashville aufgenommen wurde (Kissin' Cousins, Harum Scarum).
Wie wahr, wie wahr. Wobei "Harum Scarum" großartig produziert wurde, nur klingen die Master außer "Kismet" und "Desert Serenade" (aber auch nur, wenn man das Glück hat, die "Double Features" aus den 90ern zu besitzen) alle mistig. Wahrscheinlich sind die Originale verschwunden, und wir haben nur noch Kopien der x-ten Generation. Wie genial die Session eigentlich klang, hören wir anhand der Outtakes.

"Kissin' Cousins" ist allerdings ganz üble Grütze. Klingt fast so, als hätte die jemand absichtlich verhunzt.

gast-20080904
02.05.2008, 22:38
Wie wahr, wie wahr. (...) Wie genial die Session eigentlich klang, hören wir anhand der Outtakes.
Wobei ich mich da frage, warum man sich nicht die Session Tapes nimmt (auf denen ja wohl auch die Master sind), und die Dinger richtiggehend "rekonstruiert" und remixt, also gewissermaßen neue Master erstellt. Das wäre es doch mal wert. Stattdessen hat man die x-te Kopie irgendwelcher Cutting Master genommen und auf CD kopiert. Das war schon ein echter Schlag ins Gesicht. Ich finde, die Qualität spielt eben doch eine Rolle bei der Rezeption, und "Harum" gewinnt einfach dadurch, wenn man sich mal die Alternates anhört.



"Kissin' Cousins" ist allerdings ganhz üble Grütze. Klingt fast so, als hätte die jemand absichtlich verhunzt.

Hör sie dir mal über Kopfhörer an und versuche, Elvis' Gesangspart (und alle Vorurteile über das Material und den Film) auszublenden. Hör dir nur die Instrumental Tracks an, die ja vorweg produziert wurden. Die klingen eigentlich ziemlich sauber und satt an.

gast-20090521
02.05.2008, 22:38
Bei dem Jahr ist es schon was anderes, da sind einige Sachen aus den frühen 60ern möglicherweise tatsächlich Stolperfallen, weil der Sound so einheitlich war.
Da kann man es teilweise wirklich nur noch an Elvis' Stimme festmachen, z.B. wie er ab "Something for everybody" bis etwa 1963 plötzlich das Mischregister auspackt und dieses verfeinert, um es mit einem Schlag ersatzlos in der Mottenkiste verschwinden zu lassen.

gast-20111607
02.05.2008, 22:41
Ja, "Promised Land" hätte schon so sein können, scheiterte aber im Original an der altbackenen Abmischung.

Pseudo Rocker - für mich hat Elvis zum letzten Mal bei "Whole Lotta Shakin' Goin' On" alles in Grund und Boden gerotzt, danach kam nix mehr... Und bitte, kommt mir ja nicht mit anderen Pseudo Rockern a lá "Hunka Hunka Burnin' Love" oder gar "T-R-O-U-B-L-E" an... :roll:

Desweiteren kenne ich keine einzige VÖ wo "Promised Land" richtig gut klingt, vielleicht auf der Japan 20 Bit? :cool:

gast-20090521
02.05.2008, 22:42
Wobei ich mich da frage, warum man sich nicht die Session Tapes nimmt (auf denen ja wohl auch die Master sind), und die Dinger richtiggehend "rekonstruiert" und remixt, also gewissermaßen neue Master erstellt. Das wäre es doch mal wert.
Ich vermute, die Session Tapes sind weg. Die Original Dreispur-Bänder mit dem herausgeschnittenen Master-Take hat man damals wahrscheinlich der Filmgesellschaft übergeben, wo sie jetzt unauffindbar sind, und nur die Stereo-Master bei RCA behalten. Und die wiederum - bis auf besagte zwei - sind auch weg.


Hör sie dir mal über Kopfhörer an und versuche, Elvis' Gesangspart (und alle Vorurteile über das Material und den Film) auszublenden. Hör dir nur die Instrumental Tracks an, die ja vorweg produziert wurden. Die klingen eigentlich ziemlich sauber und satt an.
Man kann zumindest hören, dass sie mal gut waren, das stimmt.

gast-20090521
02.05.2008, 22:44
Pseudo Rocker - für mich hat Elvis zum letzten Mal bei "Whole Lotta Shakin' Goin' On" alles in Grund und Boden gerotzt, danach kam nix mehr...
Das stimmt. Und dann nochmal ganz kurz beim Ending von "Winter Wonderland".


Desweiteren kenne ich keine einzige VÖ wo "Promised Land" richtig gut klingt, vielleicht auf der Japan 20 Bit? :cool:
Habe ich nicht. Ich kenne jemanden, der schwört drauf. Mir persönlich gefallen die Remixe von 2000 ganz gut - auf der CD, wo auch die Songs der "Good Times" drauf sind.

gast-20080904
02.05.2008, 22:45
Da kann man es teilweise wirklich nur noch an Elvis' Stimme festmachen, z.B. wie er ab "Something for everybody" bis etwa 1963 plötzlich das Mischregister auspackt
Mir ist es größtenteils sogar etwas zu wenig Misch- und zu viel Kopfregister (ich benutze lieber den Begriff der Randstimmenfunktion, weil Kopfregister gerne für Verwirrungen mit Falsett sorgt).


um es mit einem Schlag ersatzlos in der Mottenkiste verschwinden zu lassen.
"Mit einem Schlag" und "ersatzlos"? Da muss ich was verpasst haben, wo machst du das denn fest? Der croonte doch noch lange nach der klassischen "Nashville-Phase" in der ersten Hälfte der 60er. Das wäre übrigens so ziemlich das erste gewesen, was ich ihm als (fiktiver) Produzent "abgewöhnt" hätte.

gast-20111607
02.05.2008, 22:49
Ganz eklatant ist der Unterschied von 69 auf 70,

Ja, kann man sehr gut heraushören, keine Einwände! :grins:


und von 70 auf 71.

Kann ich jetzt nicht so wirklich bejahen, für mich könnten (wider besseren Wissens) Sachen wie "I'll Be Home On Christmas Day", "It's Only Love", "I'm Leavin'", "Until It's Time For You To Go" oder auch "We Can Make The Morning" auch alle von '70 herstammen... :ups:

gast-20080904
02.05.2008, 22:53
Pseudo Rocker - für mich hat Elvis zum letzten Mal bei "Whole Lotta Shakin' Goin' On" alles in Grund und Boden gerotzt, danach kam nix mehr... Und bitte, kommt mir ja nicht mit anderen Pseudo Rockern a lá "Hunka Hunka Burnin' Love" oder gar "T-R-O-U-B-L-E" an... :roll:
:eek: :rant:

Ich kann mich immer mal wieder des Eindrucks nicht erwehren, dass eine Mehrzahl der Leute "rockig" an schlechtem Gesang und stimmschädigendem Gebrülle festmacht. Natürlich rocken Burning Love und T-R-O-U-B-L-E, nur eben nicht auf die Jailhouse Rock, Big Hunk O'Love oder - am schlimmsten - die NBC-Special-Art und Weise. Rocken ist doch eine Einstellungssache, und hat nicht damit zu tun, wie sehr man binnen kürzester Zeit seine Stimme ruiniert.


Habe ich nicht. Ich kenne jemanden, der schwört drauf. Mir persönlich gefallen die Remixe von 2000 ganz gut

Wobei ich ja - u. a. nach Vergleich der ISRC (http://de.wikipedia.org/wiki/International_Standard_Recording_Code) - der Meinung bin, dass die nicht von 2000 sind, sondern alle für die 70er Box 1995 schon angefertigt wurden und auch für viele andere Songs vorliegen. Trotzdem bin ich immer der Meinung, dass Mastertape vor Remix gehen sollte. Für PL sollte man sich einfach mal ordentliche Master schnappen, denn die CD ist offensichtlich von einem LP Master genommen.

gast-20090521
02.05.2008, 22:54
Mir ist es größtenteils sogar etwas zu wenig Misch- und zu viel Kopfregister (ich benutze lieber den Begriff der Randstimmenfunktion, weil Kopfregister gerne für Verwirrungen mit Falsett sorgt).
Hier streiten sich ja selbst die Gelehrten, aber ich wollte es nicht zu sehr vertiefen, damit außer uns auch noch ein paar andere mitlesen. :grins:


"Mit einem Schlag" und "ersatzlos"? Da muss ich was verpasst haben, wo machst du das denn fest? Der croonte doch noch lange nach der klassischen "Nashville-Phase" in der ersten Hälfte der 60er.
Bei den regulären Studioaufnahmen würde ich nach "It hurts me" einen Cut machen. Gut, war dann auch eine Weile, bis er mit "Down in the alley" wieder zurückkehrte.
Aber auch bei den Filmen vollzog sich 1964 ein Wandel in der Stimme. Zwischen "Girl Happy" und "Harum Scarum" liegen quasi Welten.

Das wäre übrigens so ziemlich das erste gewesen, was ich ihm als (fiktiver) Produzent "abgewöhnt" hätte.

gast-20090521
02.05.2008, 22:57
Wobei ich ja - u. a. nach Vergleich der ISRC (http://de.wikipedia.org/wiki/International_Standard_Recording_Code) - der Meinung bin, dass die nicht von 2000 sind, sondern alle für die 70er Box 1995 schon angefertigt wurden und auch für viele andere Songs vorliegen.
Das kann gut sein, denn allein schon "It's midnight" fand sich ja bereits auf der 70er-Box, da liegt die Vermutung nahe, dass sie alle in einem Aufwasch gemacht haben. Ich sage immer nur 2000, weil die CD da rauskam. Wann die das tatsächlich im Studio remixt haben, weiß ich halt nicht, den Code habe ich noch nicht ausgelesen, aber 1995 macht Sinn.


Trotzdem bin ich immer der Meinung, dass Mastertape vor Remix gehen sollte.
Sehe ich auch so und mache bei "Promised Land" eine Ausnahme.

gast-20080904
02.05.2008, 23:04
Aber auch bei den Filmen vollzog sich 1964 ein Wandel in der Stimme. Zwischen "Girl Happy" und "Harum Scarum" liegen quasi Welten.

Treffend beobachtet. Danke. Als ich einst in einem anderen Forum schrub, Elvis' Stimme habe ab '65 bis Anfang '68 wieder enorm gewonnen und diese Zeit gehöre m. E. zu seinen stimmlich besten Phasen, bin ich noch ausgelacht worden und als Idiot hingestellt worden :hm: , weil man die Veränderung einfach nicht nachvollziehen konnte oder wollte. Man höre sich die Alternates von Paradise Hawaiian Style an, da wird es enorm deutlich, obwohl er es da hörbar übertreibt.

Aber auch in dieser Phase hat er noch mächtig gecroont. Love Letters ist nur ein Beispiel, dass man natürlich auch sehr schön vergleichen kann. 1970 hat er es dann bedeutend "voller" gesungen, und das Ding wirkt gleich völlig anders.

gast-20111607
02.05.2008, 23:11
:eek: :rant:
Hier, deine Tafel Kinderschokloade... :brav:


Ich kann mich immer mal wieder des Eindrucks nicht erwehren, dass eine Mehrzahl der Leute "rockig" an schlechtem Gesang und stimmschädigendem Gebrülle festmacht. Natürlich rocken Burning Love und T-R-O-U-B-L-E, nur eben nicht auf die Jailhouse Rock, Big Hunk O'Love oder - am schlimmsten - die NBC-Special-Art und Weise. Rocken ist doch eine Einstellungssache, und hat nicht damit zu tun, wie sehr man binnen kürzester Zeit seine Stimme ruiniert.Rot: Stehe ich drauf, erwähnte ich in dem Zusammenhang schon meine perverse Vorliebe für Songs, wo er dann auch schreit, also "It's Midnight" und so? :wub:

Mir ist das einfach zu lahm bei Geknülle wie "Hunka Hunka Burnin' Love" oder auch "T-R-O-U-B-L-E"...
Ich brauche da einfach mehr "Drive", mir Latte, ob der Interpret sich danach für den Rest seines Lebens den Hustensaft mit Whiskey mischen muss... :ups:

gast-20080904
02.05.2008, 23:15
Mal eine ganz dumme Frage zwischendurch: Was genau macht / welchen Einfluss hat eigentlich ein Produzent bzw. sollte ihn haben, was meint ihr? Und darf / muss er sich eures Erachtens beispielsweise auch um die Auswahl von Material kümmern

gast-20090521
02.05.2008, 23:18
Mal eine ganz dumme Frage zwischendurch: Was genau macht / welchen Einfluss hat eigentlich ein Produzent bzw. sollte ihn haben, was meint ihr? Und darf / muss er sich eures Erachtens beispielsweise auch um die Auswahl von Material kümmern
Das ist doch eine wirklich lange Geschiche mit endlos vielen Möglichkeiten. Das reicht vom reinen Geldgeber bis hin zu jemandem, der jede Kleinigkeit bestimmt.

gast-20111607
02.05.2008, 23:22
Treffend beobachtet. Danke. Als ich einst in einem anderen Forum schrub, Elvis' Stimme habe ab '65 bis Anfang '68 wieder enorm gewonnen und diese Zeit gehöre m. E. zu seinen stimmlich besten Phasen, bin ich noch ausgelacht worden und als Idiot hingestellt worden :hm:

Ich verstehe... :tape2:
Ansonsten weißt du ja, "Idiot" ist in einem Elvis Forum immer ein bisschen auch heimliche Anerkennung, quasi gegen ein Establishment... :wub:

, weil man die Veränderung einfach nicht nachvollziehen konnte oder wollte. Man höre sich die Alternates von Paradise Hawaiian Style an, da wird es enorm deutlich, obwohl er es da hörbar übertreibt.Durch das Gecroone ist aber auch in dem Zusammenhang "This Is My Heaven" erst diese kleine, vielfach unbeachtete Perle eines ansonsten unterdurchschnittlichen Filmsoundtracks geworden... :wub:


Aber auch in dieser Phase hat er noch mächtig gecroont. Love Letters ist nur ein Beispiel, dass man natürlich auch sehr schön vergleichen kann. 1970 hat er es dann bedeutend "voller" gesungen, und das Ding wirkt gleich völlig anders.Guter Punkt, "LL" Remake klingt für mich immer so "genervt", "widerwillig", "a-typisch", beim butterweichen Original tropft mir immer der Schmalz aus den Ohren, beim Remake hingegen fasziniert mich diese "Hafta do dis Bitch!" Attitüde... geht nicht die Legende um, unser Freund© hat es nur mit Geknurre nochmals eingespielt, weil der Pianist, der schon bei der Originalaufnahme dabei war, also David Briggs, mit seinem Part beim Original nicht zufrieden war? :gruebel:

gast-20090521
02.05.2008, 23:28
Durch das Gecroone ist aber auch in dem Zusammenhang "This Is My Heaven" erst diese kleine, vielfach unbeachtete Perle eines ansonsten unterdurchschnittlichen Filmsoundtracks geworden... :wub:
Die (einzige) Perle von "Paradise, Hawaiian Style" ist eindeutig "Sand Castles".

gast-20080904
02.05.2008, 23:29
Mir ist das einfach zu lahm bei Geknülle wie "Hunka Hunka Burnin' Love" oder auch "T-R-O-U-B-L-E"...
Ich brauche da einfach mehr "Drive"

Ich fass es nicht. :hm: Burning Love hat verfickt noch mal Drive! :rant: Er hat es endgeil gesungen, ich sage es dir. Es ist simpel gestrickt, aber versuch das mal nachzumachen. Es geht nicht. Es ist ist nicht so "in your face", aber genial "laid back", und damit rockT es unglaublich.

Hör dir die Feinheiten an, das ist oberste Rockkunst in Vollendung. Seine leisen "Yeah"-Einwürfe, und hör dir das "It's coming closer, the flames are now lickin' my body" an, oder das folgende "Won't you help me, I feel like I'm slippin' away". Und die folgende Zeile "It's hard to breathe, my chest is a-heavin' - mhh, mhh" ist ja wohl meisterlich ...

Lord, have mercy, ich fass es nicht ...

gast-20090521
02.05.2008, 23:31
Ich finde allerdings auch, dass bei "Burning love" die Band mehr rockt als Elvis. Er hat es irgendwie geil gesungen, aber nicht so, dass man ihm den Text wirklich glaubt. Man hat den Eindruck, die Nummer war ihm zu profan. (Okay, zugegebenermaßen verstärkt das Wissen, dass ihm die Nummer wirklich zu profan war, diesen Eindruck auch ein wenig, soviel Selbstkritik muss sein.)

gast-20111607
02.05.2008, 23:35
Die (einzige) Perle von "Paradise, Hawaiian Style" ist eindeutig "Sand Castles".

Ruhe, oder es gibt wieder Kloppe am Dom! :rant:

gast-20111607
02.05.2008, 23:38
Ich fass es nicht. :hm: Burning Love hat verfickt noch mal Drive! :rant: Er hat es endgeil gesungen, ich sage es dir. Es ist simpel gestrickt, aber versuch das mal nachzumachen. Es geht nicht. Es ist ist nicht so "in your face", aber genial "laid back", und damit rockT es unglaublich.

Hör dir die Feinheiten an, das ist oberste Rockkunst in Vollendung. Seine leisen "Yeah"-Einwürfe, und hör dir das "It's coming closer, the flames are now lickin' my body" an, oder das folgende "Won't you help me, I feel like I'm slippin' away". Und die folgende Zeile "It's hard to breathe, my chest is a-heavin' - mhh, mhh" ist ja wohl meisterlich ...

Lord, have mercy, ich fass es nicht ...

Das klingt jetzt alles nach gutem Sex... okay, ich muss benebelt gewesen sein - ich werde es nachher LAUT aufdrehen und mir dabei jeden Satz von dir da oben ins Gedächtnis rufen... :brav:

gast-20090521
02.05.2008, 23:43
Ich hätte mir trotzdem gewünscht, Elvis hätte das Teil 1970 gesungen.

gast-20080904
03.05.2008, 00:21
Ich hätte mir trotzdem gewünscht, Elvis hätte das Teil 1970 gesungen.

Niemals. Ich glaube nicht, dass er es 1970 auch nur in Ansätzen so hinbekommen hätte. Weder er noch die (zu Recht) von dir herausgestellte Band waren da so locker.

Was diesen Track ausmacht, ist ja vor allem diese "laid back"-Stimmung, der Flow, das extrem Lockere, leicht ins "Verzweifelt-Angepisste" changierende, das man so wundervoll in On Tour und den vor einiger Zeit auf Bootleg veröffentlichten Proben findet (s. unten). Dieses extreme "Ich bin der 70er Rockstar"-Gehabe, das man bei TTWII noch schmerzlich vermisst.

Das "spielerisch Professionelle" ist es, das Burning Love repräsentiert wie kaum ein anderer Song nach 1958 ... Bezeichnend, dass nicht der wegen Krankheit ausgefallene Felton Jarvis, sondern Ronnie Tutt diesen Track produzierte.

I'm just a hunka hunka Burnin' Love, Baby ...

Khufdan
03.05.2008, 01:09
Ich muss Timothy hier mal vollkommen zustimmen, der Song ist eigentlich perfekt so wie er ist! Im Übrigen hätte ich auch It's a fire down below ähnliches Potential zugetraut wie seht ihr das?

Und die Werbung is nun auch endlich mal wieder weg... ich sollte öfter posten ;)

gast-20090521
03.05.2008, 05:17
Bezeichnend, dass nicht der wegen Krankheit ausgefallene Felton Jarvis, sondern Ronnie Tutt diesen Track produzierte.
Interessant. Höre ich zum ersten Mal. Woher kommt die Info?

gast-20090521
03.05.2008, 05:18
Im Übrigen hätte ich auch It's a fire down below ähnliches Potential zugetraut wie seht ihr das?
Ha, den Gedanken hatte ich gestern Abend in diesem Thread auch, mich aber nicht gewagt, ihn auszusprechen.

Potential ja, aber er hätte es bis spätestens 1972 aufnehmen müssen. In der Session vom Oktober 1976 hätte er diese Nummer einfach nicht mehr richtig gebracht, das wäre peinlich geworden.

praytome
03.05.2008, 12:29
Ich hätte mir trotzdem gewünscht, Elvis hätte das Teil 1970 gesungen.

solche anwandlungen habe ich auch...

without love hätte ich gerne nochmal vom späten elvs gehört...

praytome
03.05.2008, 12:30
leute ihr werdet es nicht glauben..ihr sprecht von burning love und hier fangt elvis im pc plötzlich an das lied zu singen...was geht denn hier ab...

praytome
03.05.2008, 12:38
achso der scheiss you tube video hat angefangen lol...

wie er zum schluss den ton runterdreht wie lässig ist das denn...

gast-20080904
03.05.2008, 13:02
Interessant. Höre ich zum ersten Mal. Woher kommt die Info?

Habe ich mal in einem Interview (http://www.elvis.com.au/presley/interview_ronnietutt_by_arjandeelen.shtml) mit Ronnie gelesen. Man kann es nicht kopieren, unteres Drittel unterhalb der Frage Do You have any favorite songs of the ones you recorded with him?

gast-20090521
03.05.2008, 15:02
Habe ich mal in einem Interview (http://www.elvis.com.au/presley/interview_ronnietutt_by_arjandeelen.shtml) mit Ronnie gelesen. Man kann es nicht kopieren, unteres Drittel unterhalb der Frage Do You have any favorite songs of the ones you recorded with him?
Das ist ja cool. Felton Jarvis war also anwesend, konnte aber nicht arbeiten. Schade, dass man Ronnie nie offiziell die Credtis gegeben hat, das hätte ihm eine Stange Geld eingefahren, und vor allem die verdiente Ehre.

Dann stellt sich die Frage, wer denn das am gleichen Tag aufgenommene "Fool" produziert hat. Und überhaupt kann man davon ausgehen, dass Felton unter diesen Umständen wohl nicht nur am 28.3. so krank war, dass er nicht wirklich arbeiten konnte, sondern wahrscheinlich auch am Tag davor und danach. Eine Nierentransplantation ist schließlich kein Kinderspiel, vor allem 1972.

Dann wird das wohl die OP gewesen sein, die Elvis ihm finanzierte, wie ich verschiedentlich gehört habe, nicht wahr?

gast-20080904
03.05.2008, 16:44
Das ist ja cool. Felton Jarvis war also anwesend, konnte aber nicht arbeiten. Schade, dass man Ronnie nie offiziell die Credtis gegeben hat, das hätte ihm eine Stange Geld eingefahren, und vor allem die verdiente Ehre.

Dann stellt sich die Frage, wer denn das am gleichen Tag aufgenommene "Fool" produziert hat.

Da steht doch "I produced the record for Felton, you know, the whole session." Ich habe das so verstanden, dass er komplett übernahm.

gast-20090521
03.05.2008, 17:09
Da steht doch "I produced the record for Felton, you know, the whole session." Ich habe das so verstanden, dass er komplett übernahm.
Ist grenzwertig, schwer zu sagen, vielleicht könnte das nur ein Muttersprachler mit dem gewissen Feingefühl, das uns natürlich fehlt, aufklären: Meinte er mit "the whole session" die ganzen drei Tage, oder nur den einen Tag (also auch "Fool"), oder bezog sich das nur auf die Session für dieses eine Lied "Burning love"?

Der gesunde Menschenverstand sagt einem zumindest, dass Felton wohl kaum bei "Burning love" so krank war, dass er nicht arbeiten konnte, und dann quasi eine Stunde später für "Fool" wieder fit genug war. Vielleicht sollte man ihn mal konkret fragen? Er ist zumindest derjenige vor den vieren, der die präzisesten Erinnerungen hat.

Ob James Last sich schon bei ihm bedankt hat? :grins:

gast-20100125
06.05.2008, 13:41
Nachdem ich mit dem Nachlesen endlich fertig bin, habe ich festgestellt, dass zwischendurch eine interessante Diskussion über die Qualität der verschiedenen Songs stattgefunden hat, aber ich habe den Eindruck - irgendwie ist man wieder vom eigentlichen Them abgerutscht...

Elvis-Producer - was wäre wenn....

Wie mir aufgefallen ist, wurde als Producer nur Felton Jarvis erwähnt...
Niemand hat bis jetzt Steve Binder erwähnt, der das sogenannte 68-er Comeback-Special produziert hat.
Ich finde, dieser hat es doch sehr gut geschafft, Elvis seine Ideen u. sein Konzept zu verkaufen, welche dieser dann auch akzeptiert hat. Der Erfolg spricht doch für sich.
Ich denke, dass ein guter Producer sich genau so verhält - noch dazu bei einem solchen Star wie Elvis, der ja ein ausgesprochen gutes Gehör für seine Songs bzw. eine ganz genaue Vorstellung davon hatte, wie er den Song haben wollte.
Man kann so einem Menschen nicht vorschreiben: Du machst das jetzt so und so oder so, wie ich es sage... das funktioniert meiner Meinung nach nicht.
Wenn ich einen Ausnahme-Künstler wie Elvis in ein bestimmtes Schema zwinge, dann leidet meiner Ansicht nach ganz einfach die künstlerische Komponete darunter bzw. behindere ich seine Entfaltung als Musiker/Sänger.

ich glaube, da muss man schon ein feines Gespür und Händchen dafür haben, wie ich mit so einer Persönlichkeit umgehe.

Hoffe, ich habe micht nicht geirrt und Binder hat nur die Regie geführt....
Bei einem Irrtum meinersteits bitte: Steinig mich nicht....;-)

gast-20090521
06.05.2008, 14:01
Hoffe, ich habe micht nicht geirrt und Binder hat nur die Regie geführt....
Bei einem Irrtum meinersteits bitte: Steinig mich nicht....;-)
Binder war als Auftragsproduzent für NBC für das Special verantwortlich. Insofern okay. Aber ich bin hier aus einem anderen Grund der Meinung, dass es nicht passt: Es handelte sich um eine Fernsehshow, und nicht um eine Platte. Elvis hat hier eine Retrospektive seiner 50er-Rocker und seiner Filmsongs gegeben, und nicht etwa neues Material für ein Album oder eine Single aufgenommen, abgesehen von zwei Nummern. Und da man Elvis ja nicht zu sagen braucht, wie er seine alten Lieder zu singen hat, hatte Binder hier als Produzent der Musik gar keinen Beitrag geleistet; dahingegen einen großen bei der Erstellung des Konzepts und der szenischen Umsetzung. Aber ihn hier als Musikproduzent anzuführen, ginge zu weit.

gast-20090521
06.05.2008, 14:26
Tröööööööt... Nicht zu fassen, das tut richtig weh an der Stelle.

Leider habe ich sie selber noch nicht, aber ich habe von einem, der sie schon hat, gehört, dass man bei der TTWII-FTD diese Stelle ein wenig "verbessert" hat.
Jetzt habe ich die FTD und gleich nachgehört: "Patch it up" ist remixed worden, und sie haben den schrecklichen Kiekser der Bläser wirklich gut ausgebessert. Wenn man's nicht weiß, hört man's nicht.

gast-20100125
06.05.2008, 15:04
Aber ihn hier als Musikproduzent anzuführen, ginge zu weit.


Danke, das Wort "Musik" hatte ich wohl auf die Schnelle überlesen...dann stimmt es wieder....

burroughs
06.05.2008, 15:29
Dann wird das wohl die OP gewesen sein, die Elvis ihm finanzierte, wie ich verschiedentlich gehört habe, nicht wahr?
Nicht nur das; Jarvis stand zwar auf der Liste, aber ein Spender-organ war lange Zeit nicht zu finden. Auch da hat Elvis finanziell nachgeholfen, um das Ganze zu beschleunigen :roll:
aber das Thema hatten wir schon mal irgendwo :gruebel:

The Pelvis
07.05.2008, 17:27
Wenn das Ergebnis stimmt und die Scheibe mal wieder Millionen Fach über den Ladentisch geht,dann würde ich ihm vertraun und machen lassen.Denn schließlich bin ich Produzent und lebe davon.

jack77
07.05.2008, 18:44
Wenn ich Produzent bei einer Elvis-Session wäre, dann würde ich mit Elvis erstmal stundenlang ganz allein jammen und dann sagen: "Ok, mein Lieber. Dann mal los. Mach was Du willst und fühl Dich wie zu Hause!" :top: