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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bericht Elvis und der ROTC



Winston
03.01.2014, 07:00
Als Elvis im September 1950 in die zehnte Klasse wechselt tritt er dem ROTC bei. Einige Fotos zeigen ihn in Uniform und seine Leistung im ersten Vierteljahr wird mit der Note 3 beurteilt. Er steigert sich aber schon im zweiten Vierteljahr auf die Note 2. Aber was ist nun eigentlich das ROTC?

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/19503fy7ax58jql.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Das Junior Reserve Officers Training Corps (JROTC) ist ein bundesstaatliches Programm, dass von den bewaffneten Streitkräften der Vereinigten Staaten seit 1916 in High Schools des ganzen Landes angeboten wurde und immer noch wird.

Die Aufgabe des ROTC besteht darin, amerikanische Schüler mit einigen „grundliegenden“ Fähigkeiten auszustatten, die da wären:

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/1951526wgtfu7vo.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

1. Ausbilden und entfalten von Nationalität Bewusstsein und Patriotismus.
2. Ausbilden von Selbstvertrauen und Reaktion auf alle Arten von Autorität.
3. Steigerung der vernünftigen wörtlichen und schriftlichen Kommunikation.
4. Steigerung und Erkennung der Wichtigkeit einer körperlichen Fitness.
5. Steigerung des Respektes für die Rolle der Streitkräfte.
6. Vermittlung von Basis Wissen über Teamfähigkeit und militärische Grundkenntnisse.
7. Bei Mitgliedschaft von 3 bis 4 Jahren höherer Rank beim Einstieg in die Armee.

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/19516gwov6hempk.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Natürlich soll auch das Interesse der jungen Menschen für eine Laufbahn bei den Streitkräften geweckt werden. Inwieweit das alles bei Elvis Wirkung zeigte, mag jeder für sich selbst entscheiden.

Na, wo ist unser Mann auf den Bildern? Ich habe ihn schon gefunden!

Oliwa
03.01.2014, 07:16
1. Ausbilden und entfalten von Nationalität Bewusstsein und Patriotismus.
2. Ausbilden von Selbstvertrauen und Reaktion auf alle Arten von Autorität.
3. Steigerung der vernünftigen wörtlichen und schriftlichen Kommunikation.
4. Steigerung und Erkennung der Wichtigkeit einer körperlichen Fitness.
5. Steigerung des Respektes für die Rolle der Streitkräfte.
6. Vermittlung von Basis Wissen über Teamfähigkeit und militärische Grundkenntnisse.
7. Bei Mitgliedschaft von 3 bis 4 Jahren höherer Rank beim Einstieg in die Armee.



Hatten wir sowas (besonders Punkt 1) in den den Jahren 1933-45 nicht auch bei uns, unter dem Namen Hitler Jugend?

burroughs
03.01.2014, 08:03
ähnlich ja, wobei die HJ in vielerlei Hinsicht extremer (und gnadenloser) war.
[heutige Spitzenpolitiker, die ähnliches in den 80ern gemacht haben, sprechen von körperlicher Ertüchtigung und harmlosen Paintball-spielen]

MysteryTrain
03.01.2014, 11:29
http://de.wikipedia.org/wiki/Reserve_Officer_Training_Corps

Ganz einfach eine vormilitärische Ausbildung, die noch während der Schulzeit stattfindet, vornehmlich für die Offizierslaufbahn. Vielleicht hätte Elvis eine Militärkarriere gemacht, wenn es mit der Musik nicht geklappt hätte (und wäre in Vietnam verheizt worden).

Sivle
03.01.2014, 12:13
Hatten wir sowas (besonders Punkt 1) in den den Jahren 1933-45 nicht auch bei uns, unter dem Namen Hitler Jugend?

Den amerikanischen Patriotismus verstehen die wenigsten Deutschen, weil er uns zuweilen schon sehr bizarr erscheint, aber im historischen Kontext jedoch auch nachvollziehbar ist.
Und es ist schon Gänsehautfeeling in einem vollbesetzten Stadion oder auch nur in einer kleinen Veranstaltung zu sitzen und jemand singt die amerikanische Nationalhymne, mal sensationell oder auch mal völlig schief, ganz egal, die Menschen sind ergriffen und zwar Menschen, die aus allen möglichen Ländern eingewandert sind und die USA immer noch als das gelobte Land sehen, in dem sie leben dürfen.

allerteuerste
03.01.2014, 12:15
Hatten wir sowas (besonders Punkt 1) in den den Jahren 1933-45 nicht auch bei uns, unter dem Namen Hitler Jugend?
Das hast Du richtig erkannt. Nur heißt eine national-sozialistische Einstellung bei Anderen stets "Patriotismus". :grins:

MysteryTrain
03.01.2014, 12:48
Das hast Du richtig erkannt. Nur heißt eine national-sozialistische Einstellung bei Anderen stets "Patriotismus". :grins:

Patriotismus ist eigentlich etwas völlig Normales und Harmloses. Ich habe auch kein Problem damit, ganz im Gegenteil. Nur weil die NS-Idioten 12 Jahre lang gewütet haben, ist das kein Grund, nicht auf Deutschland (oder Österreich) stolz zu sein. Fast jedes Land hatte seine dunklen Zeiten. China hat z.B. unter Mao ca. 40 Mio. Menschen auf dem Gewissen. Mao wird in China bis heute brennend verehrt und niemand stört sich daran. Bei Stalin sieht es ähnlich aus (Liste wäre fortzusetzen). Aber wehe, man hängt in Deutschland eine Deutschlandflagge zur Fußball-WM auf - schon ist man ein reaktionärer Rechtsextremer :noidea:

In Amerika hat Patriotismus nichts mit Rechts oder Links zu tun, sondern einfach mit Stolz und Dankbarkeit auf ein Land, dass den Menschen Freiheit und Wohlstand ermöglicht. Wohlstand nicht mal unbedingt nur im materiellen Sinn, denn selbst Arme und sogar Obdachlose sind dort stolz auf ihr Land. In der Beziehung könnten wir wirklich etwas von den Amis lernen, was wir selbst offensichtlich verloren haben.

Charles Hardin
03.01.2014, 13:05
Wenn man stolz auf sein Land ist, worauf ist man dann genau stolz?
Das ich ein Österreicher bin ist purer Zufall, ich hätte auch in den Slums von Rio de Janeiro zur Welt kommen können.
Stolz auf mein Land bin ich nicht, eher dankbar das ich dass Glück hatte in einem reichen Land mit hohen sozialen Standards geboren zu sein.
Stolz auf die Landschaft, weil die so schön ist, ist doch auch irgendwie seltsam. Österreich könnte auch am Norpol liegen, ist ebenso ein Zufall das der Fleck Land in Mitteleuropa liegt. Schön ist es beinahe überall und in jedem Land der Welt.
Stolz auf die Geschichte des Landes, zu der ich nichts beigetragen habe, die viele dunkle Zeiten kannte und ich meine jetzt nicht explizit nur die NS Zeit? Kanns auch nicht sein.
Stolz bin ich auf meine eigenen Leistungen, mit allem anderen tue ich mir schwer.

Sivle
03.01.2014, 13:26
Man liebt ja seine Heimat nicht nur weil sie eben Heimat ist. Genausowenig liebt man seinen Partner, weil er eben der Partner ist, sondern weil er gewisse Eigenschaften hat, die man wertschätzt. Bei einem Land sind diese Eigenschaften z.B. die individuelle Freiheit, Gerechtigkeit, die Werte der Aufklärung usw.

MonkeyMan
03.01.2014, 14:53
Na, wo ist unser Mann auf den Bildern? Ich habe ihn schon gefunden!

Hab' ihn auch gleich gefunden, er war halt damals schon der Größte:grins:

Tom(GER)
03.01.2014, 15:39
In den USA wurde auch in den 20/30 Jahren beim morgentlichen Schulappell, sprich das aufziehen der US-Flagge, mit erhobenen rechten Arm gegrüßt. Wie dann das in Deutschland populär wurde, hat man es in den USA abgeschafft.

burroughs
03.01.2014, 16:06
populär :gruebel:

Tom(GER)
03.01.2014, 16:13
populär :gruebel:
Bezogen auf den Mann aus Österreich.

burroughs
03.01.2014, 16:15
[willst du mir geographie beibringen? :yawn:]
vielleicht solltest du eher googlen, was mit POPULÄR eigentlich gemeint ist :roll:

Tom(GER)
03.01.2014, 16:30
[willst du mir geographie beibringen? :yawn:]
vielleicht solltest du eher googlen, was mit POPULÄR eigentlich gemeint ist :roll:
Das war nur eine Umschreibung um bestimmte Wörter nicht zu benutzen.

MysteryTrain
03.01.2014, 18:47
Wenn man stolz auf sein Land ist, worauf ist man dann genau stolz?
Das ich ein Österreicher bin ist purer Zufall, ich hätte auch in den Slums von Rio de Janeiro zur Welt kommen können.
Stolz auf mein Land bin ich nicht, eher dankbar das ich dass Glück hatte in einem reichen Land mit hohen sozialen Standards geboren zu sein.
Stolz auf die Landschaft, weil die so schön ist, ist doch auch irgendwie seltsam. Österreich könnte auch am Norpol liegen, ist ebenso ein Zufall das der Fleck Land in Mitteleuropa liegt. Schön ist es beinahe überall und in jedem Land der Welt.
Stolz auf die Geschichte des Landes, zu der ich nichts beigetragen habe, die viele dunkle Zeiten kannte und ich meine jetzt nicht explizit nur die NS Zeit? Kanns auch nicht sein.
Stolz bin ich auf meine eigenen Leistungen, mit allem anderen tue ich mir schwer.

Du hättest auch in Nordkorea geboren werden können, oder in den Slums von Manila. Dass du in einem freien, reichen und heute friedlichen Land geboren wurdest, zudem in einem mit einer Kultur, für die uns/euch viele beneiden, dafür kannst du schon dankbar sein, denn dass das so ist, ist kein Zufall, sondern der Verdienst unserer Vorfahren, die die Grundlagen für unser Rechts- und Sozialsystem gelegt haben. Ich bin stolz auf die vielen Erfinder, Künstler, Schriftsteller usw., die unser Land hervorgebracht hat.
In einer Gesellschaft voller Egoisten ist natürlich ein Zusammengehörigkeitsgefühl schwer vermittelbar. Warum gibt es Elvisclubs, Elvisveranstaltungen, Elvisforen usw.? Weil es nicht wenige Menschen gibt, die die Begeisterung für Elvis vereint.
Ich kenne kaum ein Land, dessen Einwohner solche Schwierigkeiten damit haben, stolz auf ihr Land zu sein wie Deutschland (auch in Österreich, wo ich lebe, ist es nicht viel anders). Dieser Stolz darf nicht zur Überheblichkeit ausarten. Aber ein gesunder Patriotismus schadet niemandem - ganz im Gegenteil.

Ich erinnere mich gerne an die Fußball WM 2006. Urplötzlich und ohne dass das von irgendwo verordnet oder gesteuert wurde, verwandelte sich Deutschland in ein schwarz-rot-goldenes Fahnenmeer, die Menschen feierten zusammen und es war ganz einfach eine positive Stimmung. Die kritischen Stimmen mancher sehr links eingestellter Politiker kamen einem da wie absolut deplatzierte Spaßbremsen vor.
Bei der deutschen Wiedervereinigung 1990 sangen Millionen Menschen vor dem Brandenburger Tor und überall in Deutschland mit Freudentränen die deutsche Nationalhymne. Schade dass so etwas heute kaum mehr möglich ist.

Unsere Bundeskanzlerin sagte in ihrer Neujahrsansprache sinngemäß, dass man auf die vielen kleinen Leistungen unserer Bürger, ganz egal in welchen Bereich, stolz sein kann und diese vielen kleinen Leistungen Deutschland zu dem machen, was es ist. Das bringt es auf den Punkt: Hinter Patriotismus, hinter dem Stolz auf sein Vater-/Mutterland stecken unzählige Leistungen unzähliger Menschen, heute, gestern und vorgestern.

Zollerhess
03.01.2014, 19:25
Wenn man stolz auf sein Land ist, worauf ist man dann genau stolz?
Das ich ein Österreicher bin ist purer Zufall, ich hätte auch in den Slums von Rio de Janeiro zur Welt kommen können.
Stolz auf mein Land bin ich nicht, eher dankbar das ich dass Glück hatte in einem reichen Land mit hohen sozialen Standards geboren zu sein.
Stolz auf die Landschaft, weil die so schön ist, ist doch auch irgendwie seltsam. Österreich könnte auch am Norpol liegen, ist ebenso ein Zufall das der Fleck Land in Mitteleuropa liegt. Schön ist es beinahe überall und in jedem Land der Welt.
Stolz auf die Geschichte des Landes, zu der ich nichts beigetragen habe, die viele dunkle Zeiten kannte und ich meine jetzt nicht explizit nur die NS Zeit? Kanns auch nicht sein.
Stolz bin ich auf meine eigenen Leistungen, mit allem anderen tue ich mir schwer.

Österreich - ein reiches Land mit hohen sozialen Standards? Ich dachte für dies ist nur Deutschland bekannt. Passt auf dass sie euch jetzt nicht auch noch die Bude stürmen und die Kassen plündern...:roll:

Winston
03.01.2014, 19:40
Kam dieser "Gruß" nicht ursprünglich von den Römern? :noidea:

MysteryTrain
03.01.2014, 21:09
Österreich - ein reiches Land mit hohen sozialen Standards? Ich dachte für dies ist nur Deutschland bekannt.


Immerhin liegt Österreich beim BIP 7 Plätze VOR Deutschland:
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_Bruttoinlandsprodukt_pro_Kopf :cool: