Elvis zwischen Politik, Patriotismus und den Mächtigen dieser Welt

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    Elvis zwischen Politik, Patriotismus und den Mächtigen dieser Welt
    wie üblich exklusiv für elvisnachrichten.de


    Die Wahrscheinlichkeit, in Bezug auf das Leben und künstlerische Schaffen von Elvis Presley noch etwas wirklich Neues zu entdecken bzw. enthüllen zu können, ist anno 2015 wohl eher als gering einzuschätzen. Alles, was über Elvis bekannt ist, wurde schon mal an irgend einer Stelle thematisiert, kurz angerissen oder auch etwas ausführlicher behandelt - aber in aller Regel auf viele, viele Seiten verstreut. Auch die Insider von damals, die Mitglieder des Inner Circle um Elvis, haben nahezu sämtlichst ihre Erinnerungen veröffentlicht, so dass auch von dieser Seite her kaum noch mit sensationellen Offenbarungen zu rechnen ist.
    Um aber trotzdem eine Geschichte über den King zu erzählen, die so vielleicht noch nicht erzählt wurde, verbleibt eigentlich nur der Versuch, zu einem bestimmten Thema oder unter einem bestimmten Gesichtspunkt sämtliche verfügbare Informationen zusammen zu tragen und an einem Ort zu bündeln. Und da viele Informationen "nur" in Elvis' Muttersprache zu finden sind, kann es auch nicht schaden, diese allgemeinverständlich einzuarbeiten.

    Im folgenden habe ich mal den Versuch unternommen, ein sehr grobes Bild des "politischen" Elvis zu skizzieren, was schwierig ist, da der King im Prinzip unpolitischer kaum sein konnte: Er äußerte sich praktisch niemals öffentlich zu aktuell-politischen Themen, ergriff noch weniger Partei für irgend eine Seite (geschweige denn, dass er einer Partei angehörte) und ging laut Aussage von Larry Geller auch nicht wählen; angäblich, weil er meinte, dass eine einzelne Stimme ohnehin nichts bewirken könne. Das schloss im übrigen auch die Präsidentschaftswahlen ein. Alan Hanson vom Elvis History Blog hat sich vor ein paar Jahren daran gemacht, in dem Buch "Elvis Day By Day" von Guralnick/Jorgensen nachzurecherchieren, doch er kam zu dem Schluss, dass Elvis wohl bei keiner einzigen Präsidentenwahl seine Stimme abgab - selbst wenn er an jenem Tag in Memphis weilte. Insgesamt sechs mal hatte Elvis die Chance zur Wahl gehabt, also zwischen 1956 und 1976 jeweils alle vier Jahre, doch anscheinend war er stets mit anderen Dingen beschäftigt. Das erstaunt insofern, da Elvis mit einigen der Kandidaten öffentlich sympathisierte bzw. sich mit ihnen bei gegebenem Anlass fotografieren ließ - etwa mit Stevenson, Nixon, Wallace oder auch Carter, doch dazu gleich mehr.
    Hanson kommt übrigens in seinem Bericht zu einem interessanten Fazit:
    "Elvis' Entscheidung, in all den Jahren keinen Gebrauch von seinem Wahlrecht zu machen, sollte man nicht überbewerten. Wie oben beschrieben, war er am Wahltag oftmals gar nicht in der Stadt, und selbst wenn er zu der Zeit in Memphis war, hätte sein Gang ins Wahlbüro zwecks Stimmenabgabe zweifellos zu einem unerwünschten Tumult geführt. Abschließend betrachtet, mag seine Entscheidung, nicht zu wählen, ein Beispiel dafür gewesen sein, wie sehr seine Berühmtheit ihn daran hinderte, ein normales Leben zu führen."



    Doch ungeachtet dieses Umstandes kam es im Verlaufe von Elvis' Karriere zu mehreren Begegnungen mit amtierenden oder künftigen Staatsoberhäuptern, mit in- und ausländischer Politprominenz, mit Vertretern internationaler Adelshäuser, und man fragt sich vielleicht, wer sich mit wem "schmücken" wollte - vielleicht frei nach dem Motto: Wer Elvis Presley mag und ein gemeinsames Foto von ihm und mir sieht, der muss doch eigentlich auch mich mögen...
    Erstaunlicherweise finden bis in die heutigen Tage hinein die Mächtigen dieser Welt, die Amts- und Würdenträger den Weg nach Graceland, doch wir wissen leider nicht immer, ob es sich um ehrliche Beweggründe wie Zuneigung und Verehrung handelt, oder ob nicht doch auch ein gewisses Kalkül dahinter steckt.
    Ich weiß natürlich nicht, wie es Euch geht, doch in meinen Augen sammelt eine prominente Persönlichkeit, die das Haus und die Grabstätte von Elvis Presley besucht hat, fast automatisch Pluspunkte - auch dann, wenn mir die betreffende Person zuvor eher unsympathisch war. Oder anders gesagt: Das Bekenntnis zu Elvis und seiner Musik verleiht irgendwie ein positives Image.

    Darüber hinaus habe ich versucht, die patriotische Seite von Elvis mit einzuflechten, auch Bezüge zur Geschichte, denn so ganz lassen sich Patriotismus und Politik nicht sauber trennen. Dass der Südstaatler Elvis (quasi ein Rebell im doppelten Sinne) ein "guter Amerikaner" war, der - was nicht unerheblich ist - seine Steuern stets korrekt und pünktlich zahlte und seinem Land kompromisslos diente, als es ihn zum Dienst an der Waffe rief, steht außer Frage. Seit den späten 1950er/frühen 1960er Jahren setzten wohl viele Menschen auf der Welt Amerika mit Elvis Presley gleich - und umgekehrt, und als der King am 14. Januar 1973 bei der legendären "Aloha from Hawaii"-Show in einem schneeweißen Jumpsuit, edelsteinbesetzt mit dem amerikanischen Wappentier, die "American Trilogy" sang, wusste auch der letzte, was es mit dem "All American Boy" auf sich hatte. Wenn er künftig auch noch inbrünstig "America The Beautiful" auf der Bühne sang, so waren die vermeintliche Theatralik und der Pathos wohl kaum gespielt. Und auch den Umstand, dass Elvis nicht nur einmal am 4. Juli, dem amerikanischen Nationalfeiertag, auftrat, kann man wohl gut und gern als Ausdruck patriotischer Gefühle interpretieren. Schließlich äußerte sich der King mehr als einmal dahingehend, dass er seinem Land so viel zu verdanken habe.

    Werfen wir also vor allem einen Blick auf jene Begegnungen oder Vernetzungen mit Persönlichkeiten, die keine Stars im Showgeschäft waren, die entweder zum Zeitpunkt ihres Treffens mit Elvis oder einige Zeit danach Staatsoberhäupter waren/wurden bzw. danach strebten, die als Senatoren bzw. Kongressabgeordnete die Geschicke des Landes mitbestimmten, oder die als "Statthalter" in den einzelnen Bundesstaaten oberste Entscheidungsträger auf regionaler Ebene waren. Während sich Schauspieler, Musiker, Sportler oder sonstige Stars der unterhaltenden Zunft zu Dutzenden mit Elvis fotografieren ließen, ist die Anzahl von wirklich bedeutenden Persönlichkeiten aus dem Bereich der Politik eher überschaubar.


    Geboren und aufgewachsen, wo einst der Bürgerkrieg tobte



    Im Grunde genommen wuchs Elvis schon in einer politisch geprägten, zumindest aber geschichtsträchtigen Umgebung auf, wenn man so will, denn Tupelo im US-Bundesstaat Mississippi war einer der Schauplätze des amerikanischen Bürgerkriegs (1861-1865), an dem übrigens auch einer seiner Vorfahren auf Seiten der Confederate States of America (CSA), der konföderierten Südstaaten, teilnahm - wenn auch als wiederholter Deserteur unrühmlich.
    Dass Mutter Gladys stets ein wachsames Auge auf ihren einzigen Sohn hatte, ist uns Fans wohl bekannt, doch bestimmt kam es auch mal vor, dass dieser sich - spätestens, seit er ein Fahrrad geschenkt bekam - auf den Weg machte, um seinen Heimatort näher zu erkunden. Und auf einem dieser "Streifzüge" kam der knopfäugige Dixie-Boy namens Elvis vermutlich auch bis zum westlichen Ende der Main Street, wo er dann mit großer Wahrscheinlichkeit auf das Tupelo National Battlefield Memorial gestoßen sein muss - ein steinernes Denkmal mit Adler und flankiert von zwei Kanonen, das an das letzte große Gefecht während des Civil War auf dem Staatsgebiet von Mississippi erinnerte; überdies eines der blutigsten, denn Mitte Juli 1864 war die Umgebung südwestlich von Tupelo Mittelpunkt erbitterter Kämpfe, die sich über zwei Tage (14. bis 15. Juli) hinzogen.

    Nach dem Sieg der Konföderierten Truppen in der Schlacht von Brice's Crossroads traten im Gefecht von Tupelo die Truppen unter den konföderierten Generälen Stephen D. Lee und Nathan Bedford Forrest gegen die Unions-Truppen unter dem Befehl von General A. J. Smith an. Das Stärke-Verhältnis beider Kriegsparteien in und um Tupelo belief sich auf knapp 9.500 Mann bei den Konföderierten (verteilt auf drei Kavallerie-Divisionen und eine Infanterie-Division) und zwischen 12-15.000 Mann auf Seiten der Unionstruppen.
    Auf dem Spiel stand Smith's Fähigkeit, Forrests gefürchtetes Kavallerie-Korps (die "Grauen Reiter") im Norden Mississippis fest zu halten und ihm den Weg ins östliche Tennessee zu versperren, damit dieser nicht den berüchtigten "Marsch zum Meer" des Unionsgenerals William T. Sherman im Rahmen seines gnadenlosen Georgia-Feldzuges gefährden konnte. Für Sherman hatte Tupelo eine so wichtige Bedeutung, dass er Smith in Memphis befahl, gegen Forrest vor zu rücken und diesen "bis zum Tod zu verfolgen, auch wenn es das Leben von 10.000 Mann kosten und die Staatskasse sprengen würde". Obwohl es Forrest gelang, das Territorium zu halten, trugen die Yankee-Truppen den strategischen Sieg davon. Gleichwohl führte unzureichender Nachschub dazu, dass die Unionsarmee den Rückzug nach Memphis antreten musste.
    Am Ende des Gefechtes lagen 2.000 Gefallene auf dem Schlachtfeld - 1.326 "Rebellen" und 674 "Yankee"-Soldaten, was die Schwere der Kämpfe erahnen lässt. Die Reststärke der Konföderierten betrug nur noch zwei Drittel derer der Unionstruppen.

    Mit einem Sieg für die Union endete der Sezessionskrieg zwischen Nord- und Südstaaten praktisch am 09. April 1865, als der konföderierte Oberbefehlshaber General Robert E. Lee gegenüber dem Unionsgeneral Ulysses S. Grant in aussichtsloser Lage kapitulierte, gefolgt von der Unterzeichnung eines Friedensvertrages am 10. (12. ?) April. Die Sklavenhaltung wurde endgültig abgeschafft, und nach und nach wurden die "Rebellen-Staaten" wieder in die Union aufgenommen - Mississippi übrigens im Jahr 1870.
    Als Elvis am 8. Januar 1935 in Tupelo geboren wurde, war das politische "Dixieland" schon seit 70 Jahren Geschichte, wenngleich an den Schulen im Süden Lieutenant General Nathan B. Forrest wohl immer noch als Verteidiger Mississippis geehrt worden sein dürfte, denn immerhin war der Staat Mississippi als erster dem Beispiel South Carolinas gefolgt und hatte sich nur 20 Tage später, am 9. Januar 1861, von der Union losgesagt, gehörte am 8. Februar zu den Gründungsstaaten der CSA.

    Ob Elvis 1956 wohl daran dachte, dass einst sein Ur-Ur-Großvater Dunnan Pressley Jr. im Jahr 1863 als Kavallerist der "Rebellenarmee" angehörte (wenn auch nur kurzzeitig), während er seinen ersten Spielfilm "Love Me Tender" drehte, ist mir natürlich nicht bekannt. Doch immerhin handelte der Western in der Zeit kurz nach dem Ende des Bürgerkriegs, und der gleichnamige Titelsong basierte überdies auf der Melodie eines Stückes, das während des Civil War als "Aura Lee" bekannt war.

    1948, als Elvis gerade 13 war, zogen die Presleys von Tupelo nach Memphis in Tennessee um, und nur wenige Jahre später begann von dort aus eine flächendeckende und vor allem langanhaltende Kulturrevolution, wie sie sich später Mao Tsetung im fernen China in seinen kühnsten Träumen nicht hätte ausmalen können...


    "Truppenbetreuung" auf einem US-Flugzeugträger



    Seinen vielleicht ungewöhnlichsten Auftritt hatte Elvis am 3. April 1956, als er an Bord des US-Flugzeugträgers "USS Hancock" im Marine-Hafen von San Diego, Kalifornien, drei aktuelle Hits performte: "Shake, Rattle And Roll", "Heartbreak Hotel" und "Blue Suede Shoes". Unterstützt wurde er dabei von Scotty Moore an der elektrischen Gitarre, D.J. Fontana am Schlagzeug und Bill Black am Standbass, während Elvis selbst sich mit der akustischen Gitarre begleitete.

    Das Publikum bestand diesmal jedoch nicht aus kreischenden Teenagern, sondern aus der Schiffsbesatzung, und es war das erste Mal, dass Elvis ausschließlich vor Militär auftrat.
    Darüber hinaus wurde der Live-Auftritt im landesweiten Fernsehen ausgestrahlt - als Teil der äußerst populären "Milton Berle Show" auf NBC. Passend zum Anlass trat der Gastgeber, "Onkel Miltie", in einer nachempfundenen Admiralsjacke auf!
    Neben der musikalischen Darbietung wirkte Elvis auch noch in einem Sketch (heute würde man sagen, in einer Comedy-Nummer) an der Seite von Milton Berle mit, in dem er in die Rolle seines (fiktiven) Zwillingsbruders Melvin schlüpfte.
    Die "USS Hancock" hatte bereits am 15. März 1956 am Marine-Pier in San Diego angelegt, wo das Schiffsdeck für die Fernsehübertragung entsprechend vorbereitet wurde. Zehn Tage nach der Fernsehshow wurde das Schiff außer Dienst gestellt und erhielt erst im November einen neuen Auftrag.
    Im Januar 1944 vom Stapel gelaufen und bereits im April in Dienst gestellt, war die "Hancock" der erste amerikanische Flugzeugträger, der dampfbetriebene Startkatapulte einsetzte. Seine Feuertaufe erhielt der Träger im Zweiten Weltkrieg, wo er als Teil der Pazifikflotte im Kampf gegen die Japaner eingesetzt wurde und dabei auch wiederholt "Bekannschaft" mit Kamikaze-Fliegern machte. Ab Mitte der 60er Jahre wurde die "USS Hancock" auch mehrfach im Vietnamkrieg eingesetzt, zuletzt im Frühjahr 1975, als sie u.a. an der Evakuierung der letzten Amerikaner aus Saigon beteiligt war. Anfang 1976 wurde sie endgültig außer Dienst gestellt und noch im gleichen Jahr zum Zwecke der Verschrottung verkauft.


    Elvis bekundet Sympathie für den Gouverneur von Illinois



    Kommen wir zu einem politischen "Ausrutscher" aus dem Jahr 1956. Das Jahr seines großen Durchbruchs war in den USA zugleich ein Wahljahr, und da Elvis am 8. Januar 21 Jahre alt geworden war (und damit nach amerikanischem Recht volljährig), war er nun zum ersten Mal wahlberechtigt.
    Am 17. August 1956, weniger als drei Monate vor der eigentlichen Wahl im November, wurde Elvis von einem Reporter in Los Angeles gefragt, welchen Präsidentschaftskandidaten er zu wählen gedenke, worauf Elvis antwortete:
    "Ich bin grundsätzlich für Stevenson. Ich verstehe (zwar) nicht den intellektuellen Teil, aber ich sage Ihnen, er hat am meisten Ahnung."
    Der Demokrat Adlai Stevenson war 1948 zum Gouverneur von Illinois gewählt worden und hatte sich bereits 1952 um das Präsidentenamt bemüht.
    Dies war wohl das erste und letzte Mal, dass Elvis sich derart öffentlich festlegte, doch man möge auch bedenken, dass damals die vornämlich weiße Bevölkerung im amerikanischen Süden mehrheitlich schon aus Prinzip keinen Republikaner wählte, wie man etwa bei Greil Marcus liest. Da Elvis somit also ein Klischee bediente, wurde sein politisches Pro-Stevenson-Statement oberhalb der Mason-Dixon-Linie sofort herunter gespielt, und schließlich gewann der Kontrahent von Präsident Dwight D. Eisenhower lediglich sechseinhalb Bundesstaaten für sich (North- und South Carolina, Georgia, Mississippi, Arkansas und Missouri; Alabama musste er sich mit dem demokratischen Mitbewerber Walter B. Jones "teilen"), musste sich - wie schon 1952 - gegen Eisenhower geschlagen geben, und zwar deutlich mit 73 zu 457 Wahlmännerstimmen, wobei Alaska, Hawaii und der District of Columbia (DC) von der Wahl ausgenommen waren.
    1961 wurde Stevenson von Präsident Kennedy zum US-Botschafter bei den Vereinten Nationen ernannt, wo er u.a. 1962 während der Kuba-Krise auf sich aufmerksam machte. Noch im Amt, erlag er 1965 einem Herzanfall.


    Der Gouverneur von Mississippi begrüßt Elvis on stage in Tupelo



    Am 26. September 1956 feierte Elvis' Geburtsstadt Tupelo in Mississippi die triumphale Heimkehr des King of Rock'n'Roll. Elvis war zwar schon im Jahr zuvor mit seinen "Blue Moon Boys" in Tupelo aufgetreten, doch am 1. August 1955 war er noch bei Sun Records unter Vertrag und hatte noch nicht den Status eines landesweit bekannten Superstars. Im Herbst 1956 hatte sich die Situation dann grundlegend geändert. Diesmal war Elvis' Rückkehr an den Ort seiner Kindheit für die Würdenträger von Stadt und (Bundes-)Staat Anlass genug, dem "verlorenen Sohn" zu Ehren den "Elvis Presley Tag" auszurufen! Quer über die Main Street hatte man ein Transparent gespannt, das die Aufschrift "Tupelo Welcomes Elvis Presley Home" trug, während eine bunt kostümierte Parade - gesäumt von vielen, vielen Schaulustigen - an jenem Mittwoch ganz unter diesem Motto stand.
    Im Rahmen der "Mississippi-Alabama Fair and Dairy Show" gab Elvis zwei umjubelte Konzerte, das erste am frühen Nachmittag (14.30 Uhr) und ein weiteres am Abend (19.30 Uhr) - an gleicher Stätte übrigens, wo er damals als Schuljunge bei einem Gesangswettbewerb teilgenommen und somit seinen ersten öffentlichen "Auftritt" absolviert hatte, wenn man so will. Welchen Platz er dabei mit seiner Version von "Old Shep" belegte, ist umstritten; gewonnen hatte jedenfalls ein anderer.

    Um angesichts der erwarteten Menschenmassen die Sicherheit zu gewährleisten, hatte man bis zu 100 Polizisten und Nationalgardisten auf dem Gelände postiert, und natürlich waren auch seine Eltern Gladys und Vernon Presley mit dabei, als Elvis vom Bürgermeister den symbolischen Schlüssel für die Stadt überreicht bekam - originellerweise in Form einer Gitarre.
    Eine vielleicht noch größere Ehrung wurde Elvis durch J. P. Coleman, den Gouverneur von Mississippi, zuteil. Dieser überreichte ihm am nachmittag auf der Bühne eine Urkunde im Namen des Bundesstaates, die ihn als "Amerikas No.1 Entertainer auf dem Gebiet der populären Musik" auszeichnete!
    Als die Limousine des Gouverneurs durch das Eingangstor zu den Fair Grounds eskortiert wurde, drängte der Mob zur Absperrung, die ihn von der Bühne trennte, da man offenbar vermutete, auch Elvis würde sich im Auto befinden. Der Gouverneur nahm es mit Humor und äußerte sich später gegenüber der Presse: "Das hier ist die größte Ovation, die mir jemals entgegen gebracht wurde. Ich bin überrascht, dass ich nicht ausgebuht wurde, als sie erkannten, dass ich nicht Elvis bin."
    Als Elvis und seine Eltern in einem weißen Continental - begleitet von vier Streifenwagen der Highway Patrol - gegen 14.30 Uhr das Jahrmarktsgelände befuhren, wurde die Limousine von einer dermaßen großen Menschenmenge umringt, dass Elvis später, als er (und auch seine Eltern) hinter der Bühne interviewt wurde, daran denkend ein recht originelles Wortspiel zu besten gab: "Ich hoffe, ich werde heute abend auch wieder heraus eskortiert. Das letzte Mal, als ich hier war, hatte ich nicht einmal ein 5-Cent-Stück, um hier hinein zu kommen."
    Coleman war in Begleitung von Carrol Gartin, dem Vize-Gouverneur, von Jackson aus nach Tupelo gekommen, um Elvis bei dessen Rückkehr in seinen Herkunftsstaat persönlich willkommen zu heißen.
    Zur offiziellen Begrüßung von Elvis durch den Gouverneur drängelten sich um die 30 Pressevertreter am Bühnenrand, und sogar aus dem fernen England war ein Reporter angereist.

    James P. Coleman, Jahrgang 1914, war erst im November 1955 ohne einen Gegenkandidaten zum Gouverneur von Mississippi gewählt worden; im Januar 1956 trat er sein Amt offiziell an. Im Rahmen seiner vierjährigen Amtszeit beharrte er auf der Beibehaltung der Rassentrennung an Schulen, womit er gegen geltendes Bundesrecht verstieß, ohne dass dies jedoch Konsequenzen hatte. 1960 schied er aus dem Amt, blieb aber politisch aktiv. Bis 1965 war er Abgeordneter im Repräsentantenhaus von Mississippi, danach fungierte er als Richter.
    Eine zweite Kandidatur für das Amt des Gouverneurs war 1963 gescheitert; 1991 starb er.

    Wichtig zu erwähnen wäre noch, dass Elvis den Scheck über 10.000 Dollar, den er für seine beiden Auftritte bekommen hatte, für den guten Zweck seiner Geburtsstadt Tupelo stiftete. Der Betrag wurde für die Errichtung eines Erholungs- und Jugendzentrums in der direkten Nachbarschaft des 1971 zum Museum umfunktionierten Geburtshauses von Elvis aufgewendet. Gebaut wurde auch ein Swimmingpool in Gitarrenform (?), doch die offizielle Einweihung des "Elvis Presley Park And Youth Center" konnte der Namens- und Geldgeber leider nicht mehr miterleben.
    Wer heute das Gelände am "Elvis Presley Drive" besichtigt, findet dort - neben dem Geburtshaus - auch eine Gedächtniskapelle vor ("erbaut durch Spenden seiner Fans und Freunde überall auf der Welt" und am 17. August 1979 eingeweiht) sowie ein Elvis-Presley-Museum, das am 8. August 1992 eingeweiht wurde und bei meinem Besuch dort praktisch noch ganz neu war.
    Außerdem wurde in Tupelo eine Bronze-Statue errichtet, die Elvis ausnahmsweise mal nicht als den King of Rock'n'Roll darstellt, sondern als Schuljungen in Latzhose mit seiner allerersten Gitarre!


    "Truppenbetreuung" auf dem US-Marinestützpunkt in Pearl Harbor



    Als Elvis am 9. November 1957 an Bord eines Schiffes die Hawaii-Inseln im Norden Polynesiens anlief - so wie einst der berühmte britische Entdecker James Cook im Jahre 1778, als er ihnen zunächst den Namen Sandwich-Inseln gab - , tat er dies nicht, um Urlaub zu machen, sondern um zu "arbeiten". Mit ihm an Bord der USS Matsonia waren "Colonel" Parker, Scotty Moore, Bill Black, DJ Fontana und die Jordanaires; noch auf dem Schiff gab es eine Pressekonferenz. Doch im Gegensatz zu Cook, der 1779 von den Eingeborenen auf Hawaii erschlagen worden war, wurde Elvis von etwa 4.000 Einheimischen frenetisch bejubelt!
    Zwei Dinge waren an dieser Reise ungewöhnlich. Zum einen war Hawaii noch kein US-amerikanischer Bundesstaat (weshalb Elvis praktisch - wenn man so will - im Ausland auftrat), und zum anderen tat er dies erstmals auf dem Gelände eines Militärstützpunktes. Hierbei ist erwähnenswert, dass Hawaii (im 19. Jahrhundert Königreich) 1898 von den Vereinigten Staaten besetzt und annektiert wurde, Elvis also de facto Besatzungstruppen unterhielt, denn erst zwei Jahre später, 1959, holte US-Präsident Eisenhower Hawaii in den Schoß der Vereinigten Staaten, um es mal so zu sagen...
    Nachdem Elvis also am 10. November, einem Sonntag, zwei ganz gewöhnliche Open-Air-Konzerte im Stadion von Honolulu gegeben hatte (sofern man knapp 15.000 Menschen, die ihn jeweils sehen wollten, als gewöhnlich bezeichnen kann), begab er sich tags darauf nach Pearl Harbor und trat am 11. November, dem "Vererans Day", auf dem Gelände der im bergigen Norden von Oahu gelegenen Schofield Barracks vor nicht weniger als 10.000 Zuschauern auf, darunter viele Soldaten und Offiziere, die auch ihre Familienangehörigen mitgebracht hatten.
    Eröffnet wurde die Show mit Unterstützung von Künstlern von der Schofield-Kaserne. So sorgte beispielsweise die Combo "The Lightningaires Band" für die Hintergrundmusik, während eine fünfköpfige Gesangsgruppe namens "The Lucky Charm" einige Lieder vortrug. Dann betrat Elvis die Bühne zu seinem allerletzten Konzert in den 50er Jahren.
    Zwei Tage später, am Nachmittag des 13. November 1957, reiste Elvis abermals auf dem Seeweg (diesmal mit der USS Lurline) zurück in Richtung amerikanisches Festland...

    Der Reporter Wait Christie nannte den Auftritt in der Boxing Bowl (bzw. Post Bowl) überschwänglich "das denkwürdigste Ereignis seit dem 7. Dezember 1941", womit er auf die Zerstörung Pearl Harbors im zweiten Weltkrieg anspielte. Und unter der Überschrift "Elvis rockt die Schüssel - Rock'n'Roll-Künstler bringt die Fans zum Kreischen" berichtete die Kasernen-interne Zeitung "The Hawaiian Lightning News" (also "Hawaiianische Blitz-Nachrichten") am 14. November 1957 auf Seite 1 über das Konzert auf dem Stützpunkt:
    "Soviel muss man ihm lassen - er ist ein großartiger Unterhalter. Elvis Presley, der Ein-Mann-Hurricane, der den Rhythm & Blues in eine millionenschwere Rock'n'Roll-Randale verwandelte, wackelte er sich buchstäblich seinen Weg in die Post Bowl am Montag abend und mischte die ungefähr 10.000 kreischenden, schreienden Fans ordentlich auf. In der heißesten (Vorstellung), die dieser (Militär-)Posten seit Honest John erlebt hat, versetzte Elvis sein Publikum, das mehrheitlich aus weiblichen Teenagern bestand, in einen Zustand der Massen-Hysterie. Das gelenkige Idol, gekleidet in einen perlen-grauen Anzug mit schwarzem Hemd und einer Gitarre in der Hand, schlenkerte und kasperte sich durch seine größten Hits. Sein Vortrag von "Jailhouse Rock" brachte das Haus zum Kochen; er ließ seine Hüften kreisen, wackelte mit seinen Knien und ließ seine Schultern fallen, dann schüttelte und rollte er sich. Je mehr er sich (auf dem Boden) wälzte, desto mehr schrie das Publikum. Elvis sang außerdem noch "Hound Dog", "Don't Be Cruel", "Teddy Bear", "Heartbreak Hotel" und "Love Me".


    Erinnerungsfoto mit dem künftigen Senator für Tennessee



    Am Abend des 20. Dezember 1957, nachdem Elvis seinen Einberufungsbescheid erhalten hatte, machte er sich gemeinsam mit Cliff Gleaves und Lamar Fike in einem gemieteten Truck mit besonderer Fracht auf die 200 Meilen lange Reise von Memphis nach Nashville, während Billy Smith ihnen in Elvis' Lincoln folgte.
    Am nächsten Tag, einem Samstag, übergab Elvis seinem Manager "Colonel" Parker ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk: einen roten Isetta-Mini-Sportwagen von BMW. "Der ist (aber) gemütlich", bemerkte Schwergewicht Parker, als er sich mit Elvis zur Probe hinein quetsch..., äh, setzte.
    Gordon Stoker kam ebenfalls zum Haus des Colonel (1215 Gallatin Road South Madison, Tennessee 37115), um den 4.000-Dollar-Weihnachts-Bonus für die Jordanaires entgegen zu nehmen. Bei dieser Gelegenheit fragte ihn Elvis, ob auch er am Abend zur Grand Ole Opry kommen würde, worauf Stoker antwortete, dass er gern mitkäme, jedoch keine passende Garderobe bei sich habe. Er arrangierte jedoch den Besuch bei einem örtlichen Herrenausstatter, und Elvis wählte einen Smoking für ihn aus.
    An jenem Samstagabend dann besuchten Elvis und seine Begleiter die Grand Ole Opry Christmas Show im Ryman Auditorium, die von 20.30 Uhr an etwa 30 Minuten dauerte und im NBC-Radio übertragen wurde.
    An gleicher Stelle, praktisch dem Mekka der Country Music, war Elvis bereits ganz am Anfang seiner Karriere aufgetreten, doch statt bejubelt zu werden, hatte er 1954 den Ratschlag erhalten, er solle doch lieber Lastwagenfahrer bleiben!
    Elvis selbst trat während der Show übrigens nicht auf, sondern wurde - während einer Tabak-Reklame? - nur kurz auf die Bühne gebeten und dem Publikum vorgestellt. Die meiste Zeit verbrachten Elvis & Co. im Backstage-Bereich, wo sie viele alte Feunde trafen.
    Mitwirkende in der Show waren Marty Robbins, Rod Brasfield, Chet Atkins, Minnie Pearl, Del Wood - und zum ersten Mal auch Kinderstar Brenda Lee, die sich stolz mit Elvis fotografieren ließ.

    Auf einem der zahlreichen Fotos, die hinter der Bühne entstanden, ist Elvis - neben Tom Perryman (l.), Ray Price (2.v.r.) und Ott Devine (r.) - auch mit einem gewissen T. Tommy Cutrer zu sehen, mit bürgerlichem Namen Thomas Clayton Cutrer, Jahrgang 1924. Ein falsch geschriebener Name sorgte zunächst für etwas Verwirrung, doch dank der Mithilfe von TheKing konnte der mutmaßliche Senator tatsächlich als ein solcher identifiziert werden, doch der Weg dorthin war weit.
    Zum Zeitpunkt ihrer Begegnung war Cutrer wie Elvis im Showgeschäft, könnte man sagen. Schon in jungen Jahren arbeitete er als Radio-DJ bei verschiedenen Rundfunkstationen im Süden, betätigte sich außerdem als Schlagzeuger und nahm auch mehrere Country- und Gospel-Schallplatten auf , u.a. für RCA Victor - so wie später Elvis!
    Schon 1953 verlor er bei einem Autounfall sein linkes Bein, womit sich seine Karriere als Musiker erledigt hatte.
    1954 stellte ihn die Radio-Station WSM, die weithin zu empfangen war, als Gastgeber einer knapp einstündigen Übertragung aus der "Grand Ole Opry" ein, später stand er selbst als Ansager auf der Bühne im Ryman Auditorium und erlangte als "Stimme der Grand Ole Opry" außerordentliche Popularität (1957 war er übrigens zum Disc Jockey des Jahres gewählt worden).

    Nachdem sich beider Wege wieder getrennt hatten, kaufte sich T. Tommy Cutrer 1964 eine eigene Radiostation (WJQS in Jackson) und moderierte auch eine morgentliche Fernseh-Show (heute würde man wohl Frühstücksfernsehen dazu sagen).
    Später trat er als Unternehmer in Erscheinung, in dem er sich bei der Fast Food-Kette Kentucky Fried Chicken einkaufte und die Leitung von drei Restaurants in Texas übernahm.
    Doch damit noch nicht genug, entschied sich Cutrer dazu, in die Politik zu gehen. Ein erster Versuch, sich dank seiner großen Popularität als Kongressabgeordneter wählen zu lassen, schlug 1976 fehl. Nur zwei Jahre später, 1978, wurde er schließlich Senator für Tennessee und obendrein - 1980 - in die Country Music DJ Hall of Fame aufgenommen!
    1982, nach Ablauf der vierjährigen Wahlperiode, widmete sich Cutrer wieder anderen Dingen; 1998 starb er.
    Am 8. Februar 1999 wurde eine Resolution in die Senats-Akten aufgenommen, um "die Erinnerung an Senator T. Tommy Cutrer (aus dem Land der) Baumwolle zu ehren" (Honour the memory of senator T. Tommy Cutrer of Cotton) und damit all seinen Talenten und Leistungen Respekt zu erweisen.


    Zu Gast im Haus des Gouverneurs von Tennessee



    Später an diesem Abend - es war immer noch der 21. Dezember 1957 - folgten Elvis, "Colonel" Parker, Lamar Fike, Cliff Gleaves und Billy Smith einer Einladung zum Haus von Gouverneur Frank G. Clement, der eine kleine Party organisiert hatte. Bis um ein Uhr nachts verbrachten Elvis und seine Begleiter im Haus des Gouverneurs, wobei vor allem Klavier gespielt wurde, wie sich Lamar Fike erinnerte. Die Gruppe The Marigolds um Sänger Johnny Bragg spielte extra für Elvis "Jailhouse Rock", und Elvis sang mit ihnen gemeinsam den Song "Just Walkin' In The Rain". Wie es heißt, war er so von ihrem Harmonie-Gesang beeindruckt, dass er mit den Marigolds Aufnahmen machen wollte - doch Parker hielt diese Idee für keinen guten Schritt in Elvis' Karriere.
    Frank G. Clement war insgesamt zweimal Gouverneur von Tennessee. 1952 wurde er - damals für einen Zeitraum von zwei Jahren - erstmals gewählt und trat sein Amt 1953 formell an. Er brachte eine Verfassungsreform auf den Weg, die es möglich machte, 1954 für weitere vier Jahre gewählt zu werden, womit er also bis 1959 im Amt blieb.
    In den frühen Morgenstunden des 22. Dezember - inzwischen war es Sonntag - machten sich Elvis und sein Gefolge schließlich auf den Weg zurück nach Memphis.

    Glückwunsch-Telegramm vom Gouverneur für den Tennessee-Freiwilligen

    Am 24. März 1958 wurde Elvis in der zuständigen Einberufungsstelle in Memphis in einem großen Medien-Spektakel offiziell zum Militärdienst in der US-Armee eingezogen. Allerdings wurde ihm ein Aufschub von 60 Tagen gewährt, um zuvor noch die Dreharbeiten für seinen neuen Film "King Creole" abschließen zu können.
    Nach den üblichen Einberufungsformalitäten inklusive medizinischer Untersuchung und Vereidigung wurde eine Pressekonferenz abgehalten, bei der Elvis u.a. das Glückwunsch-Telegram von Gouverneur Clement verlesen sollte. John Parker schreibt dazu in seinem Buch "Geheimakte Elvis":
    "Ein Höhepunkt von Parkers Werbemaßnahmen war erreicht, als Elvis vor den Kameras stand, um einige Gratulationstelegramme zu verlesen, die seine aufrichtige amerikanische Gesinnung begrüßten. Sie enthielten auch ein Telegramm des Gouverneurs, in dem stand: "Sie haben bewiesen, dass Sie zuallererst ein amerikanischer Staatsbürger sind, ein junger Mann, der willens ist, seinem Vaterland zu dienen, wenn es ihn ruft...". Elvis sollte es eigentlich den erwartungsvollen Massen auf der anderen Seite der Kameras vorlesen. Doch er konnte sich nicht dazu überwinden und stopfte es in seine Tasche."
    Interessanterweise hat auch der Verfasser der einzigen in der DDR veröffentlichten Elvis-Biografie (1986), Wolfgang Tilgner, dieses Ereignis beschrieben, wobei er zu einem anderen Schluss kam als später Parker:
    "Eine Pressekonferenz fand statt, um Elvis ein paar mäßig markige Worte zu entlocken und um ihn Frank G. Clements, des Gouverneurs von Tennessee, weitaus markigeres Glückwunschtelegramm verlesen zu lassen: "Sie haben gezeigt, dass Sie in erster Linie ein amerikanischer Bürger sind, ein Tennessee-Freiwilliger, ein junger Mann, der bereit ist, seinem Land zu dienen, wenn er gerufen wird." Jetzt merkte selbst Elvis, was gespielt wurde, und streikte als Vorleser weiterer Zusendungen."
    Ob Elvis also nun dieses Telegramm vorgelesen hat oder nicht, werden all jene wissen, die das entspechende Filmmaterial in ihrer wohlsortierten (VHS-/DVD-)Sammlung haben - ich leider nicht. Und da ich das Original-Telegramm auch noch nicht gesehen habe, weiß ich leider ebenso wenig, warum der "Tennessee-Freiwillige" bei Parker nicht erwähnt wird, bei Tilgner hingegen schon...

    1962 kandidierte Frank G. Clement nochmals für das Gouverneursamt und durfte - ab 1963 - für weitere vier Jahre die Geschicke von Tennessee lenken. 1967 übernahm erneut Buford Ellington diesen Job, und nur zwei Jahre später, 1969, kam Ex-Gouverneur Clement mit erst 49 Jahren bei einem Autounfall ums Leben.


    "Lieber Präsident Eisenhower" - Elvis-Fans setzen sich für ihr Idol ein



    Aus der Zeit, in der bekannt wurde, dass Elvis' Einberufung bevor stand, gibt es übrigens eine witzige Anekdote:
    1958 erhielt Präsident Dwight D. Eisenhower (im Amt von 1953 bis 1961) einen Brief von drei jungen Schulmädchen, die sich - in Sorge um die Frisur (!) ihres Idols - direkt an das Staatsoberhaupt wandten:

    Lieber Präsident Eisenhower,
    meine Freundinnen und ich schreiben Ihnen aus dem entfernten Montana. Wir glauben, dass es schon schlimm genug ist, Elvis Presley überhaupt zur Armee zu schicken, doch wenn Sie auch noch seine Koteletten abrasieren (lassen), werden wir todunglücklich sein. Sie wissen nicht, was er uns bedeutet, und ich kann wirklich nicht erkennen, wozu Sie ihn überhaupt zum Militärdienst einziehen. Doch wir flehen Sie an, ihm keinen Militärhaarschnitt zu verpassen; oh bitte, tun Sie das nicht!
    Sollten Sie es doch tun, werden wir schier sterben!


    Die Verehrerinnen von Elvis Presley(im Original: Elvis Presley Lovers)
    Linda Kelly
    Sherry Bane
    Mickie Mattson


    Doch wie wir wissen, half alles Flehen nichts. Wie es sich für einen ordentlichen GI gehörte, wurden auch im Falle von Elvis Presley sowohl die berühmte Tolle als auch die "Sideburns" ein Opfer der Haarschneidemaschine...
    Leider konnte ich nicht herausfinden, welche Auswirkungen dies auf die drei glühenden Verehrerinnen hatte.
    Zu Sherry Bain fand ich lediglich eine Schauspielerin gleichen Namens, die 1958 zehn Jahre alt war. Sie stammt allerdings aus Kalifornien und nicht aus Montana und spielte in den 70er Jahren in mehreren Film- und Fernsehproduktionen mit, u.a. 1976 in der TV-Serie "Starsky und Hutch". Dann fand ich eine Linda L. Kelly, die zum damaligen Zeitpunkt neun Jahre alt war und aus Pennsylvania stammt. Sie machte Karriere als Justizministerin in ihrem Heimatstaat und dürfte wohl auch nicht in Frage kommen. Über eine Mickie Mattson konnte ich leider garnichts in Erfahrung bringen...


    Elvis salutiert dem künftigen Oberbefehlshaber der US-Landstreitkräfte und späteren Außenminister der USA



    In einem Exklusiv-Interview mit dem Radiosender BBC Radio 4, das am 22. August 2007 in einer mittäglichen Sendung unter dem Titel "The GI Blues of Elvis Presley" ausgestrahlt wurde, äußerte sich - neben weiteren ehemaligen Kameraden von Elvis wie z.B. Rex Mansfield - kein Geringerer als der einstige Oberbefehlshaber der US-Landstreitkräfte und spätere US-Außenminister Colin Powell über seine Erinnerungen an den Soldaten Elvis Presley.
    Dass Elvis von September 1958 bis Anfang März 1960 als Teil der US-amerikanischen Expeditionsstreitkräfte in der Bundesrepublik Deutschland stationiert war (und es vom Private bis zum Sergeant brachte), ist sicher allen bekannt. Aber auch Colin Powell diente zeitgleich in Westdeutschland, wo er bei Gefechtsübungen zweimal mit Elvis zusammen traf.

    "Er diente seinem Land zwei Jahre lang, ich sah ihn im Mannöver, ich begegnete ihm in den Wäldern, als er das tat, was auch jeder andere Soldat tat, und er wurde von seinen Vorgesetzten für gut genug eingeschätzt, dass er vom Private bis zum Sergeant befördert wurde, bevor er aus dem Dienst entlassen wurde."

    "Im Mittelpunkt ihrer Sendung steht natürlich Elvis, der Prominente und Soldat, doch ich sehe ihn (in erster Linie) als Elvis, den Soldaten, der im übrigen erst (noch) zur Berühmtheit werden sollte."

    "Er wurde eingezogen wie jeder andere junge Mann seines Alters. Er trat vor, als er an der Reihe war, und er war willens, ohne jeglichen Einwand eine Karriere aufzugeben. Offen gesagt, war es in seinem eigenen Interesse, das zu tun, denn es bewies, dass er ein Patriot war und als Soldat dienen wollte. Nach dem Ende seiner Dienstzeit ging er zurück, und seine Karriere wurde (dadurch) sogar noch größer (als zuvor)."

    "Er war einfach nur ein Soldat, nicht Elvis Presley, wobei das so nicht richtig ist. Er war natürlich schon Elvis Presley, aber gleichzeitig gaben sie ihm - in Übereinstimmung mit den Erfordernissen der Wehrpflicht - Anweisungen. Doch anders als andere, die aus einem Prominenten-Dasein zum Militär kamen und ihr Talent zur Truppenbetreuung einsetzten, war er ein (einfacher) Aufklärer und wollte keine Sonderbehandlung, keine Bevorzugung."

    "Als es an der Zeit war, ins Gelände zu gehen, war Elvis Presley ein (gewöhnlicher) Aufklärer, keine Berühmtheit, und obwohl er natürlich der King of Rock'n'Roll war, war er ein guter Soldat, und ich denke, seine Kameraden respektierten ihn für diese Entscheidung gerade deshalb, eben weil er so eine berühmte Person war."

    "Als ich ihn (das erste Mal) traf, war er draußen im Übungsgelände und genau so schmutzig und erschöpft vom Dienst wie wir alle, und er wurde für sein professionelles Auftreten anerkannt, obwohl er ein paar Gelegenheiten für (gewisse) Vorteile hatte, die andere nicht genossen. Ich bin sicher, dass - wenn einige der anderen GIs diese Möglichkeiten gehabt hätten - sie bestimmt ebenfalls ein kleines Apartement außerhalb der Kaserne gehabt hätten."

    "Im Feldeinsatz war Elvis Presley ein Aufklärer und diente in der 3. Panzer-Division, die Teil des V. Korps war, welches ich interessanterweise 28 Jahre später befehligen sollte. Es hatte den flachsten Abschnitt der ganzen NATO-Frontlinie inne. ... Elvis' Einheit und meine Einheit waren Teil dieser Division, und wir hatten den härtesten Job in einer Zeit der erhöhten Spannung - schließlich befanden wir uns im Kalten Krieg."

    "Wir befanden uns in diesem bewaldeten Gebiet nördlich von Frankfurt (am Main), und ich fuhr gerade in meinem Jeep vorbei, als jemand bemerkte, dass (Elvis) dort drüben war. Als ich ausstieg und zu ihm hinüber ging, salutierte er vor mir und war (dabei) sehr korrekt. Was mir ins Auge fiel war, dass er wie ein ganz gewöhnlicher GI aussah."

    "Er war kleiner, als ich erwartet hatte, und dafür, dass er wirklich Elvis Presley war, verhielt er sich ganz anders. Ich sah ihn als einen gewöhnlichen Soldaten draußen im Gelände, in dreckiger Uniform und einfach seiner Aufgabe nachgehend."

    "Zu dieser Zeit damals, in den späten 50er Jahren, gab es den Kalten Krieg, einen Eisernen Vorhang, und die Sowjetische Armee war auf der anderen Seite aufgestellt; das waren schon ernste Zeiten. Damals gab es Leute, die als Freiwillige vortraten und wir hatten auch die allgemeine Wehrpflicht. Als sein Name aufgerufen wurde, zog sich dieser Junge vom Land seine blauen Wildlederschuhe (natürlich eine Anspielung auf Blue Suede Shoes) und alles andere aus, was er trug, und streifte sich Armee-Grün über."

    Powell machte eine steile Karriere, nachdem er 1958 seine Offiziersausbildung als First Lieutenant abgeschlossen hatte. Bis 1962 war er bei der 3. US-Panzerdivision in der Bundesrepublik stationiert, dann wurde er im Vietnamkrieg eingesetzt, dort verwundet und mit dem "Purple Heart" ausgezeichnet. Ab 1968 kämpfte er wieder in Vietnam, bis er 1972 nach Washington versetzt wurde. Im Verteidigungsministerium bekleidete er verschiedene wichtige Posten, wurde 1986 zum Lieutenant General befördert und mit dem Kommando über das V. US-Armeekorps in Deutschland betraut. 1987 kehrte er zurück in die Vereinigten Staaten und brachte es unter Präsident Reagan zum ersten farbigen US-Sicherheitsberater im Weißen Haus, wurde überdies zum General befördert. 1989 wurde er - nun unter Präsident Bush - Oberkommandierender der US-Landstreitkräfte und noch im selben Jahr zum Generalstabschef berufen - ebenfalls als erster Farbiger überhaupt. Im gleichen Jahr war er an der US-Invasion in Panama und 1990 an den Vorbereitungen zum zweiten Golfkrieg ("Operation Desert Storm") beteiligt.
    Als er 1993 wieder Zivilist wurde, konnte er diverse militärische Auszeichnungen vorweisen.
    Unter Präsident George W. Bush (dem Sohn des Ex-Präsidenten Bush) wurde Powell 2001 zum US-Außenminister berufen.
    2003 spielte er eine eher unrühmliche Rolle bei der Begründung für den dritten Golfkrieg, bei dem es um den Sturz von Saddam Hussein ging. Powell "präsentierte" vor dem Weltsicherheitsrat "Beweise für Massenvernichtungswaffen", die es nachweislich nicht gab, zeigte später aber Einsicht und bedauerte das Ganze, sprach sogar von einem "Schandfleck" in seiner Laufbahn.
    Ende 2004 reichte der US-Außenminister seinen Rücktritt ein.



    The King meets the King - Elvis trifft den König von Thailand



    Im Juni 1960, während der Dreharbeiten zu "G.I. Blues", traf Elvis in den Paramount-Studios in Hollywood den jungen König von Thailand, Bhumibol Adulyadej und dessen hübsche Gattin, Königin Sirikit, die sich auf einer ausgedehnten Reise durch Europa und Nordamerika befanden. Der thailändische König war zu diesem Zeitpunkt 32 Jahre alt und wurde bereits im Juni 1946 zum Nachfolger seines ermordeten älteren Bruders bestimmt. Die offizielle Krönung erfolgte allerdings erst im Mai 1950, kurz nach der Heirat mit Sirikit Kitiyakara.
    Obwohl König Bhumibol eine alte Tradition wiederbelebte, die sein Großvater bereits 1873 abgeschafft hatte (Untertanen waren nun wieder verpflichtet, sich vor dem König ehrfurchtsvoll niederzuwerfen!), verzichtete Elvis auf eine solche Ehrenbezeugung. Schließlich wurde die saubere Uniform ja noch benötigt, und zum anderen war der King ja auch im Rang ebenbürtig...
    Man mag es übrigens kaum glauben, doch König Bhumibol sitzt anno 2015 noch immer auf dem thailändischen Thron - und ist damit das gegenwärtig am längsten amtierende Staatsoberhaupt der Welt sowie der am längsten amtierende Monarch in der Geschichte seines Landes!


    The King meets the (future) Queen - Begegnung mit der zukünftigen Königin von Dänemark



    Am 7. Juni 1960, ebenfalls während der Dreharbeiten zu "G.I. Blues" in Hollywood, machten drei skandinawische Prinzessinnen dem "King" ihre Aufwartung: In den Paramount Studios kam es zu einer Begegnung zwischen Elvis und Margrethe von Dänemark, Astrid von Norwegen und Margaretha von Schweden.
    Astrid Maud Ingeborg von Norwegen war damals 28 Jahre alt und die jüngste Tochter von König Olav V. von Schweden. Sie sollte 1961 ebenso einen Bürgerlichen heiraten, wie es 1964 Margaretha von Schweden tat. Die älteste Schwester von König Carl XVI. Gustaf von Schweden verlor dadurch ebenfalls den Titel "Her Royal Highness".
    Einzig Kronprinzessin Margrethe von Dänemark, zum Zeitpunkt ihrer Begegnung mit Elvis blutjunge 20 Jahre, trat 1972 die Thronfolge an und wurde somit als Margrethe II. die regierende Königin und gleichsam Staatsoberhaupt von Dänemark (Genau! Das ist jenes Land, wo die berühmt-berüchtigte Olsen-Bande um Egon, Beni und Kjelt einen "todsicheren Plan" nach dem anderen in den Sand setzte... ).
    Ein späterer Gegenbesuch von Elvis bei der dänischen Königin wäre keineswegs abwegig gewesen - nur hätte es dafür einer Europatournee bedurft...


    Der Präsident von Indonesien besucht erst Elvis, danach Kennedy



    Im Frühjahr 1961 kam es auf Hawaii zu einem Treffen zwischen dem indonesischen Präsidenten Kusno Soekarno und Elvis.
    Soekarno, seit 1945 der erste Präsident seines Landes und zuvor treibende Kraft der Unabhängigkeitsbewegung in der Kolonie Niederländisch-Ostindien, besuchte Elvis während der Dreharbeiten zum Film "Blue Hawaii" (März bis April), was auch erklärt, warum Elvis' Filmpartnerin Joan Blackman und Produzent Hal Wallis mit aufs Erinnerungsfoto durften. Präsident Soekarno war übrigens auf dem Weg nach Washington, um seinen amerikanischen Amtskollegen John F. Kennedy zu treffen, als er auf Hawaii zwischenlandete, um den King zu besuchen.
    1963 ließ sich der zum Diktator gewandelte Soekarno zum Präsidenten auf Lebenszeit erklären; 1967 jedoch trat er formell von seinem Amt zurück, nachdem er im Zuge eines Militärputsches unter General Suharto praktisch entmachtet worden war. 1970 starb er.


    Der Gouverneur von Tennessee ehrt den prominentesten Sohn der Stadt



    Am 25. Februar 1961 wurde Elvis in seiner Heimatstadt Memphis eine besondere Ehrung zu teil. Buford Ellington, der Gouverneur von Tennessee (1959-1963), proklamierte den "Elvis Presley Tag". Er begann mit einem Mittagessen und einer Pressekonferenz im Claridge-Hotel; am Nachmittag (15 Uhr) und noch einmal am Abend (20.30 Uhr) trat Elvis live im Ellis Auditorium auf.
    Die Einnahmen aus beiden Shows kamen nahezu 40 verschiedenen Wohltätigkeitsorganisationen in und um Memphis zugute; im Laufe der kommenden Jahre spendete Elvis regelmäßig zur Weihnachtszeit für den guten Zweck - insgesamt profitierten um die 50 Einrichtungen in Memphis und Umgebung von der Großzügigkeit des King.

    Am 8. März 1961 durfte Elvis im Parlamentsgebäude von Tennessee in Nashville vor den Abgeordneten sprechen, was für einen Unterhaltungskünstler eine besondere Ehre darstellte, und wofür sich Elvis auch ausdrücklich bedankte, ehe er von Gouverneur Ellington die Ernennung zum "Colonel ehrenhalber" akzeptierte (korrekt: Colonel, Aide de Camp on the Governor's Staff).
    Von nun an begegneten sich Elvis und sein Manager Tom Parker quasi im gleichen Rang, denn auch Parker hatte diesen Titel nur verliehen bekommen und nicht beim Militär erworben. Rief von jetzt an jemand "Colonel!", musste er damit rechnen, dass sich beide umdrehten...
    Zu seinem Auftritt vor dem Parlament von Tennessee war Elvis übrigens mit Ann Ellington, der hübschen Tochter des Gouverneurs, erschienen, doch offenbar sprang der Funke zwischen Elvis und dem blonden Gift nicht über...
    Aus heutiger Sicht betrachtet, eigentlich schade...

    Nur sechs Jahre später, am 29. September 1967, proklamierte Buford Ellington, der erst in diesem Jahr erneut zum Gouverneur von Tennessee gewählt worden war, einen weiteren "Elvis Presley Tag"!
    1971 endete Ellingtons Amtszeit, 1972 starb er.


    Elvis unterstützt die Finanzierung des "USS Arizona Memorial" in Pearl Harbor



    Im November 1960 hatte der "Colonel" im Los Angeles Examiner einen Artikel darüber gelesen, dass man plante, für die während des japanischen Überfalls auf Pearl Harbor im Jahr 1941 getöteten 1.102 Offiziere der USS Arizona ein Denkmal zu errichten. Parker schlug Elvis vor, sich mit einem Benefiz-Konzert an den Kosten zu beteiligen, und Elvis stimmte seinem Manager begeistert zu.

    Unter Präsident Roosevelt traten die Vereinigten Staaten von Amerika im Dezember 1941 aktiv in den Krieg gegen Hitlerdeutschland und das mit ihm verbündete Kaiserreich Japan ein, nachdem japanische Torpedobomber den US-amerikanischen Marinestützpunkt Pearl Harbor auf Hawaii am 7. Dezember ohne vorherige Kriegserklärung angegriffen hatten. Im Zuge des Angriffs wurde u.a. auch das Schlachtschiff "USS Arizona" versenkt, wobei mehr als eintausendeinhundert Mann der Besatzung ums Leben kamen.
    Am 25. März 1961, keine 20 Jahre später, gab Elvis am Schauplatz des Geschehens, in der Bloch Arena in Pearl Harbor, ein abendliches Benefizkonzert, dessen Erlös für die Errichtung eines Denkmals für eben jene "USS Arizona" und ihre tapfere Besatzung gespendet wurde. Insgesamt 15 Songs performte der King an diesem Abend, wobei ich vor allem A Fool Such As I, Such A Night, Reconsider Baby, I Need Your Love Tonight und Swing Down Sweet Chariot hervor heben möchte, die Elvis in späteren Jahren eher selten bis garnicht in seinem Bühnenprogramm hatte. Und Hound Dog als Schlussnummer dürfte ebenfalls einen gewissen Seltenheitswert haben...

    Nachdem man in den 50er Jahren zunächst eine vollständige Abwrackung der USS Arizona in Erwägung gezogen hatte, genehmigte Präsident Eisenhower 1958 die Errichtung eines nationalen Denkmals - allerdings mit der Auflage, die Kosten von insgesamt 500.000 US$ privat zu finanzieren. Dies konnte jedoch nicht erreicht werden, und somit stimmte der Staat einer Subvention in Höhe von 200.000 US$ zu.
    Mit einem Betrag von 64.000 US$ - das entsprach ziemlich genau 10 % der Gesamtkosten - war Elvis übrigens der größte Einzelspender; eine höhere Summe erbrachten lediglich Privatspenden nach einer Fernsehreportage über den ranghöchsten überlebenden Offizier der USS Arizona, die sich auf 95.000 US$ beliefen, und weitere Mittel des Bundes (150.000 US$), für deren Bewilligung sich der Senator für Hawaii eingesetzt hatte.



    Bei dem Denkmal handelte es sich im übrigen um eine schneeweiße, schwimmende Plattform, die über dem 608 Fuß langen Wrack der "Arizona" verankert wurde, ohne dieses direkt zu berühren. Besonders der Anblick aus der Luft wirkt beinahe gespenstisch, da der gesunkene Schiffsrumpf deutlich unter dem Denkmal zu sehen ist - und so auch das immer noch austretende Öl aus dem Innern des einstigen Schlachtschiffs. Das Denkmal ist übrigens von Land aus nicht begehbar; Besucher werden mit einem Shuttle-Boot der Navy zur Plattform gebracht.
    Das National Memorial besteht aus drei Elementen: dem Eingangsbereich, einem Versammlungsraum und dem Schrein. Im Eingangsbereich werden Fotos der USS Arizona gezeigt, ein Modell des Schiffes und die geborgene Schiffsglocke. Der Versammlungsraum im Mittelabschnitt hat sieben große Öffnungen sowohl in der Decke als auch an den Seitenwänden - sie erinnern an das Angriffsdatum. Die Gesamtzahl dieser Öffnungen symbolisiert 21 Salutschüsse oder 21 Marines, die am Grab der Gefallenen Wache stehen. Im Boden befindet sich eine Öffnung, die einen Blick auf das Wrack ermöglicht.
    Im Schrein wurden Marmortafeln mit allen Namen der ums Leben gekommenen Schiffsbesatzung angebracht, und dazu die Inschrift: Zum Gedenken an die furchtlosen Männer, die hier begraben sind, und ihre Schiffskameraden, die am 7. Dezember 1941, auf der USS Arizona im Einsatz ihr Leben verloren. Mit den Schiffskameraden sind 75 Seeleute gemeint, die zwar ebenfalls am 7. Dezember 1941 beim Untergang der USS Arizona ums Leben kamen, nach der Katastrophe aber geborgen werden konnten und nicht an dieser Stelle ruhen.

    Mit der Demontage der zerstörten Aufbauten wie Kommando- und Geschütztürme hatte man offenbar noch während des Krieges begonnen, wie ein Foto von Ende Februar 1942 vermuten lässt.
    Nach seiner Fertigstellung wurde das Denkmal am 30. Mai 1962, dem Memorial Day, feierlich von Olin E. Teague, dem texanischen Kongressabgeordneten und Vorsitzenden des Committee on Veterans Affairs, und von John Anthony Burns, dem Gouverneur von Hawaii, eingeweiht. Elvis nahm an der Zeremonie offenbar nicht teil, obwohl er von April bis Mai zu Außenaufnahmen für seinen neuen Film "Girls! Girls! Girls!" auf Hawaii weilte, doch er hat das Denkmal später mehrmals besucht. Am 15. August 1965, während der Dreharbeiten zu "Paradise, Hawaiian-Style", brachten Elvis und sein Manager ein prächtiges Blumengebinde in Form einer Schiffsglocke mit, das sie eigens arrangieren ließen: Auf einer Banderole stand "Gegangen aber nicht vergessen - von Elvis und dem Colonel", darüber die Zahl "1177" und am Fuße der Schiffsname "USS Arizona". Dabei wurden Elvis und der "Colonel" auch von Konteradmiral Henry S. Persons und H. Tucker Gratz, dem Vorsitzenden der PWMC, der Pacific War Memorial Commission, begrüßt.

    Am 27. Mai 1968, während eines Urlaubs, besuchte Elvis das Denkmal gemeinsam mit seiner Frau Priscilla - inzwischen war das Mahnmal (am 15. Oktober 1966) in das National Register of Historic Places aufgenommen worden. Fotos zeigen Elvis sowohl mit der Schiffsglocke, im sog. Versammlungsraum, als auch im Schrein.
    Für den 12. März 1977 war ein weiterer Besuch geplant, der jedoch kurzfristig abgesagt wurde, da Elvis wegen einer Augenentzündung vorzeitig aus Hawaii abreiste. Beim Footballspielen am Strand war ihm Sand ins Auge gekommen, und sein Hausarzt Dr. Nichopoulos (den Elvis zu dem Urlaub ebenso eingeladen hatte wie den Großteil seiner Begleitmannschaft) riet ihm in Sorge darüber, dass womöglich seine Hornhaut zerkratzt worden sein könnte, sich vor dem Beginn der nächsten Tournee noch etwas zu Hause zu erholen.


    Ein Schinken für den Gouverneur von Washington



    1962 hatte Präsident John F. Kennedy per Telefon-Ansprache die Weltausstellung in Seattle, Washington, eröffnet. Sie diente bekanntlich als Hintergrundkulisse für den Film "It Happened At The World's Fair". Wie ich im Thread "Mystery Train - Elvis und die Eisenbahn" schon dargelegt hatte, war in dem besagten Film auch der damals moderne Monorail zu sehen.
    Bei den Dreharbeiten vor Ort am 12. September 1962, während einer Mittagspause, war der Monorail-Terminal in der Innenstadt von Seattle Schauplatz eines PR-Termins, bei dem Elvis und "Colonel" Parker im Namen von Buford Ellington einen riesigen geräucherten Schinken an dessen Amtskollegen Albert D. Rosellini übergaben.
    Rosellini war von 1957 bis 1965 Gouverneur von Washington und im Jahr 2004, nach dem Tod seines einstigen Amtskollegen Elmer L. Andersen in Minnesota, der älteste noch lebende frühere Gouverneur aller US-Bundesstaaten. Er starb 2011 und wurde stolze 101 Jahre alt.


    Elvis erwirbt die ehemalige Yacht von Präsident Roosevelt



    Als der Demokrat Franklin D. Roosevelt im Jahre 1933 das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika antrat, war Elvis noch gar nicht geboren. Und als das schwer erkrankte Staatsoberhaupt im April 1945 noch vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges verstarb, ging Elvis als 10jähriger noch zur Schule. Eine direkte Querverbindung wäre also nur schwer vorstellbar, eine indirekte ließe sich jedoch konstruieren.
    1964, Elvis war inzwischen ein berühmter Weltstar und mit 29 Jahren in der Blüte seines Lebens, beschloss der King of Rock`n`Roll, dass es an der Zeit war, seinem Status gemäß auch eine Motor-Yacht zu besitzen. In seinem Film GIRLS! GIRLS GIRLS! war er ja bereits als erfahrener Skipper in Erscheinung getreten, und Besitzer eines Speed-Bootes war er obendrein. Doch obgleich er sich die neuesten Modelle ohne Schwierigkeiten hätte leisten können, erwarb Elvis im Januar 1964 eine äußerst betagte Yacht aus zweiter Hand, Baujahr 1934! Ihr Name: "USS Potomac". Das Besondere daran: zwischen 1936 und 1944 wurde das Schiff von niemand Geringerem benutzt als von Franklin D. Roosevelt!
    Manche behaupten, der Kauf der ehemaligen Präsidenten-Yacht sei nichts anderes als eine reine PR-Aktion des Colonel gewesen, doch fest steht, dass die USS Potomac nicht mehr seetüchtig war und nach der Kaufsumme von 55.000 Dollar ein weiteres Vermögen für eine gründliche Überholung verschlungen hätte. So war Elvis also kaum im Besitz des Schiffes, als er die Yacht bereits im Februar in einer Charity-Aktion für den guten Zweck an das St. Jude Children's Research Hospital in Memphis verschenkte.
    Ob Elvis - außer bei der Übergabe-Zeremonie - jemals an Bord dieser Yacht von A nach B reiste, ist mir leider nicht bekannt.


    Präsidenten-Tochter besucht Elvis am Filmset



    Zu Präsident Lyndon B. Johnson, nmittelbar nach der Ermordung John F. Kennedys im November 1963 noch vor Ort in Dallas als Nachfolgepräsident vereidigt, gibt es wenigstens zwei indirekte Querverbindungen.
    So soll Elvis die Idee für sein Fernsehzimmer im Kellergeschoss von Graceland, wo er drei TV-Apparate nebeneinander zu stehen hatte, von eben jenem Lyndon B. Johnson übernommen haben. Johnson hätte, so heißt es, drei Fernsehgeräte im Weißen Haus installieren lassen, um auf diese Weise gleichzeitig die Nachrichtensendungen der wichtigsten Kanäle ABC, CBS und NBC verfolgen zu können. Als Elvis davon hörte, gefiel ihm diese Idee offenbar, und so kopierte er sie kurzerhand. Allerdings zog Elvis es vor, sich drei Footballspiele zeitgleich anzuschauen - praktisch die Ur-Form der Fußball-Konferenzschaltung...

    Außerdem erhielt Elvis am 18. März 1966 während der Dreharbeiten zu seinem Film "Spinout" prominenten Besuch.
    Lynda Bird Johnson, einer der beiden Töchter von Präsident Lyndon B. Johnson, genoss an jenem Freitag eine Führung durch die MGM-Studios, um sich hinter den Kulissen ein Bild davon zu machen, wie Filme produziert werden. Am Film-Set von "The Man From Shenandoah" traf sie beispielsweise Robert Horton, der sie seinem Pferd vorstellte. Schließlich wurde sie auch mit dem King bekannt gemacht, und gemeinsam mit "Colonel" Parker und dem mit Elvis befreundeten Schauspieler George Hamilton entstand ein Erinnerungsfoto von dieser Begegnung.

    Dass Präsident Johnson mit Elvis' Manager Tom Parker eng befreundet gewesen sein soll, sei nur am Rande erwähnt.


    Der Gouverneur von New York und spätere US-Vizepräsident Rockefeller besucht Elvis



    Am 20. Juni 1967 bekam Elvis während der Soundtrack-Aufnahmen zu seinem aktuellen Film "Speedway" in den United Recorders Studios in Hollywood Besuch von Nelson Rockefeller, der bereits seit 1959 Gouverneur des Bundesstaates New York war.
    Unter den Songs, die Elvis an diesem und am folgenden Tag aufnahm, war u.a. das auf den Staat ("Uncle Sam") bezogene Duett "He's Your Uncle, Not Your Dad" mit Ray Walker von den Jordanaires (u.a. mit der Textzeile "Just Remember Pearl Harbor!") oder auch das Duett "There Ain't Nothing Like A Song" mit Co-Star Nancy Sinatra. Für ein Erinnerungsphoto posierten Elvis und Gouverneur Rockefeller gemeinsam mit Nancy Sinatra, Vernon Presley, Elvis' Stiefmutter Dee und den Stiefbrüdern Rick, David und Bill.
    Rockefeller blieb bis 1973 Gouverneur und wurde später unter Präsident Gerald Ford (1974-1977) sogar US-Vizepräsident!


    Über den Wolken...
    Ein "Pläuschchen" mit dem Senator für Kalifornien




    In dem Buch "Elvis Presley: A Southern Life" beschreibt Autor Joel Williamson auch die Hintergründe, wie es zu dem heute berühmten Treffen zwischen Elvis und Präsident Nixon kurz vor Weihnachten des Jahres 1970 kam.
    Auf den Seiten 243/244 schreibt er:

    "Elvis verdiente damals eine Menge Geld, doch im Jahr zuvor, 1969, war er der Zahlungsunfähigkeit bedrohlich nahe gekommen. Seine Frau und sein Vater (sein persönlicher Manager in Finanzangelegenheiten, dem er gerade erst einen neuen Mercedes gekauft hatte) waren äußerst geldbewusst; manche würden auch sagen, geizig. Alarmiert durch Elvis' zügellose Ausgaben, berieten sie sich mit dem Colonel und bekamen, was sie wollten - und zwar seinen Rat, sich mit Elvis zusammen zu setzen und ausdrücklich zu betonen, es wäre seine (also Parkers) Empfehlung, dass Elvis seine Ausgaben einschränken müsse. Als würde jemand der Sonne vorschreiben wollen, nicht unterzugehen oder dem Mond, nicht aufzugehen.
    Am Samstag, dem 19. Dezember, saßen Priscilla und Vernon zusammen mit Elvis am großen Esstisch im Speisezimmer von Graceland und begannen, ihn darüber zu belehren, was er wie machen sollte. Elvis konnte nicht glauben, was er da zu hören bekam. Mit gewaltigen Kraftausdrücken machte er (ihnen) deutlich, über wessen Geld sie da überhaupt sprachen, und stürmte aus dem Haus. Er setzte sich ins Auto, röhrte in Richtung Flughafen davon und buchte einen Flug nach Washington. Er checkte im Hotel Washington ein und benutzte dabei einen seiner bevorzugten Tarnnamen: Jon Burrows. Der Hotelangestellte notierte sich den Namen des Gastes, wobei er Jon Burrowe aufschrieb.
    Elvis wollte Joyce Bova ausfindig machen, doch alles was er wusste war, dass sie auf dem Capitol Hill arbeitete. Er schien nicht zu wissen, dass es auf dem Hügel eine Vielzahl an Regierungsbüros gab, und dass diese an einem Samstag nicht geöffnet sein würden. Es gelang Elvis auch nicht, Joyce telefonisch zu erreichen. Er war (allerdings) nicht sehr geschickt darin, denn üblicherweise taten andere Leute so etwas für ihn. "Elvis möchte mit Ihnen sprechen", würden sie dann sagen, wenn der gewünschte Gesprächspartner in der Leitung war.
    Frustriert flog Elvis nach Los Angeles, nachdem er zuvor Jerry Schilling angerufen hatte, damit dieser ihn nach der nächtlichen Landung um 2 Uhr 17 am Flughafen treffen würde. Jerry war besorgt, als er Elvis den Terminal betreten sah - mit stark geschwollenem Gesicht und bedeckt mit einem Ausschlag. In den frühen Morgenstunden, nachdem sie die beiden Stewardessen aussteigen ließen, denen Elvis angeboten hatte, sie in seiner Limousine nach Hause zu fahren, suchten sie einen Arzt auf. Elvis erzählte ihm, dass sein Aussehen von Schokolade herrühre, die er während des Fluges gegessen habe. Der Doktor behandelte ihn und empfahl, dass er künftig keine Schokolade mehr essen solle. Wahrscheinlicher war jedoch, dass es sich um eine von Drogen ausgelöste Hautreaktion handelte, und dass er auch deshalb nach Kalifornien gekommen war, um seinen Drogenvorrat aufzufüllen.
    Jerry war gerade schwer damit beschäftigt, sich eine Karriere als Film-Produzent aufzubauen, doch er war damit einverstanden, Elvis zurück nach Washington zu begleiten und ihm dabei zu helfen, Joyce Bova ausfindig zu machen. Elvis hatte Jerry damit beauftragt, Sonny West in Memphis anzurufen und ihm auszurichten, dass er die beiden in Washington im Hotel treffen solle, und er gestattete ihm auch, Priscilla und Vernon Bescheid zu sagen, dass sie sich keine Sorgen um ihn zu machen bräuchten; darüber jedoch, wo er sich gerade aufhielt und was er vor hatte, durfte Jerry keine Auskunft geben.
    Auf dem Flug nach Washington hörte Elvis, dass auch der kalifornische Senator George Murphy mit an Bord der Maschine war. Also ging er aus seiner Kabine in der Ersten Klasse zurück zur Hauptkabine, um mit dem Senator zu sprechen. Er drückte seine Bewunderung für den Patriotismus des Senators aus und sagte ihm, dass auch er seinem Land dienlich sein wolle. Besonders dachte er daran, dass er der Nation bei der Drogen-Problematik behilflich sein könnte, seit er einigen Einfluss bei der Jugend hatte. Er bewegte Murphy dazu, Kontakt mit dem Büro für Betäubungsmittel und Gefährliche Drogen (Bureau of Narcotics and Dangerous Drugs) sowie mit dem FBI aufzunehmen, um für Elvis Gespräche mit Offiziellen beider Behörden zu arrangieren.
    Elvis war an weiteren Dienstmarken (den sog. Badges) interessiert. Er wollte zum verdeckten Ermittler/Agenten beider Behörden ernannt werden. Murphy schlug vor, dass Elvis (in dieser Angelegenheit) am besten auch das Weiße Haus kontaktieren sollte.
    Zurück an seinem Sitzplatz angelangt, schrieb Elvis einen Brief an Präsident Nixon - auf Briefpapier von American Airlines - , und formulierte darin seinen Wunsch, darüber (mit ihm) zu sprechen, wie er dem Land helfen könne. Jerry war erschrocken, doch er half Elvis dabei, den richtigen Ton für seine Botschaft an den Präsidenten zu finden.
    'Lieber Herr Präsident', begann Elvis sein Schreiben. (...)"

    Aus einem internen FBI-Memo (in vollem Wortlaut u.a. in "Geheimakte Elvis" wiedergegeben) geht hervor, dass Murphy sich tatsächlich für Elvis einsetzte und ihn als "einen sehr aufrechten jungen Mann" bezeichnete, der "zutiefst besorgt wegen des Drogenproblems" sei. Ferner zeige dieser ein Interesse daran, "beim Kampf gegen den Drogenmissbrauch aktiv zu werden". Ein Treffen mit J. Edgar Hoover, dem Direktor des FBI (den Elvis im übrigen als den "größten lebenden Amerikaner" bezeichnet haben soll!), war jedoch nicht möglich, da dieser erst nach dem Jahreswechsel wieder in der Stadt sein würde, und Murphy regte an, Elvis das Bedauern des Direktors mitzuteilen, was auch geschah. Elvis hinterließ seinen Decknamen (Colonel John Burrows), seine Adresse und private Telefonnummer und offerierte dem FBI, ihn jederzeit kontaktieren zu können, falls einmal seine Hilfe benötigt würde.

    George Murphy war ein früherer Film- und Theaterschauspieler, der in den frühen 60er Jahren Parteivorsitzender der Republikaner in Kalifornien wurde. 1964 wurde er in den US-Senat gewählt, erkrankte jedoch ernsthaft (Speiseröhrenkrebs) und schied kurz nach seiner Begegnung mit Elvis im Januar 1971 aus dem Amt. Er wurde beinahe 90 Jahre alt und starb 1992 in seinem Alterswohnsitz in Florida.

    Das Bild von Elvis an Bord einer Linienmaschine (siehe Grafik) entstand übrigens nicht während des Fluges nach Washington, sondern zu einem anderen Zeitpunkt, als er nach Denver in Colorado flog.


    Privatempfang bei Präsident Nixon



    Nach seiner Ankunft in Washington ließ sich Elvis zu einem Seitentor des Weißen Hauses fahren und übergab einem Wachposten persönlich den Brief an den Präsidenten. Dieser versprach, den Brief umgehend weiter zu leiten, und tatsächlich erhielt Elvis bald darauf, während er im Hotel wartete, eine gute Nachricht:
    Am 21. Dezember 1970 lud ihn der republikanische US-Präsident Richard Nixon (im Amt seit 1969) zu einem privaten Empfang ins Oval Office ein!
    Unterwegs in buchstäblich geheimer Mission, hatte Elvis der US-Regierung seine Hilfe im Kampf gegen die grasierende Drogenproblematik angeboten und um eine entsprechende Legitimierung als Anti-Drogen-Agent ersucht, was ihm der stellvertretende Leiter der zuständigen Behörde zunächst verwehrt hatte. Der Präsident höchstpersönlich korrigierte diese Entscheidung zugunsten von Elvis.
    Für den Empang der begehrten Plakette aus den Händen des US-Präsidenten "revanchierte" sich der sehr bewegte King übrigens mit einem 45er Colt aus dem Zweiten Weltkrieg inklusive eines "wunderschönen" Geschenkkoffers, wofür sich Präsident Nixon schriftlich noch einmal bei Elvis bedankte.
    Im Vorfeld dieses kurzfristig erfolgten Treffens hatte Präsident Nixon übrigens ein internes Memo erhalten, in dem ihm Vorschläge unterbreitet wurden, worüber der Präsident mit Elvis sprechen könne. John Parker hat dieses Memo später für sein Buch "Geheimakte Elvis" verwendet, und darin heißt es u.a.:

    "E. Vorschläge für mögliche Aktionen Presleys
    1) Zusammenarbeit mit dem Weißen Haus.
    2) Mitarbeit und Anregung einer Sondersendung im Fernsehen, die Presley moderiert, in der Stars wie er ihre Songs singen und er sie für Eltern interpretiert, um die Verbindung zu Drogen und anderen gegen das Establishment gerichteten Themen in der Rockmusik zu zeigen.
    3) Künstlerkollegen dazu ermuntern, ein neues Thema in der Rockmusik zu entwickeln, >Get High on Life<.
    4) Eine Platte mit dem Titel >Get High on Life< in der Drogenrehabilitations- und Forschungsanstalt des Bundes in Lexington, Kentucky, aufnehmen.
    5) Sich als Berater für die Anti-Drogen-Werbung der Propaganda-Abteilung zur Verfügung stellen."


    Nixons Assistent Bud Krogh wohnte dem Treffen bei und fasste seine Notizen, die er während der Zusammenkunft im Oval Office machte, in einem Memo zusammen. Aus ihm geht hervor, dass Nixon offenbar keine dieser Ideen mit Elvis besprochen hat; zumindest wurde weder die TV-Sendung noch das Plattenprojekt realisiert.

    Die Initiative für dieses Treffen ging zwar von Elvis aus, doch Nixon wusste sehr wohl um den positiven Effekt und beauftragte sicher nicht ohne Grund den Fotografen des Weißen Hauses, während der Begegnung eine umfangreiche Serie von Fotos aufzunehmen. Schließlich steckte das Land zu jener Zeit in dem unbeliebten und vor allem opferreichen Krieg mit Nordvietnam, und da konnte positive Publicity keinesfalls schaden. Geschadet hat sich Präsident Nixon am Ende selber, als er über die "Watergate"-Machenschaften stolperte und 1974 vorzeitig aus dem Amt scheiden musste (andernfalls hätte ihm ein Amtsenthebungsverfahren gedroht).
    Als Elvis im Sommer 1975 wegen Krankheit seine Gastspielreihe in Las Vegas abbrechen musste und zur stationären Behandlung in eine Klinik nach Memphis zurück kehrte, gehörte Nixon zu jenen, die Elvis baldige Genesungswünsche übermittelten.


    Shakehands mit dem künftigen US-Präsidenten Bush



    Am 16. Januar 1971 wohnte Elvis dem 33. Kongress der U.S. Jaycees (United States Junior Chamber of Commerce / Industrie- und Handelskammer) im Holiday Inn-Rivermount in seiner Heimatstadt Memphis bei, bei dem "The Ten Outstanding Young Men Of The Nation", also die zehn herausragendsten jungen Männer Amerikas des vorangegangenen Jahres, geehrt wurden.
    Die Feierlichkeiten begannen am Morgen mit einem sogenannten Prayer Breakfast, bei dem das Erscheinen von Elvis und Priscilla die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf sich zog. Pressevertreter durften kurz ein paar Aufnahmen machen und mussten dann wieder den Saal verlassen.
    Danach wurde eine private Frage-Antwort-Runde mit den Preisträgern abgehalten, bei der die Presse ebenfalls ausgeschlossen war. Auf der Ehrentribühne saß Elvis übrigens neben Ron Ziegler, dem Pressesekretär von Präsident Nixon, der ebenfalls zu den Geehrten gehörte.

    Am späten Nachmittag, um 17 Uhr, lud Elvis zu einem kleinen Cocktail-Empfang für die Honoratioren und Mitglieder der Jaycees nach Graceland. Laut Marty Lacker wurde jeder Geehrte mit seiner weiblichen Begleitung am Eingang von einem der Leute von Elvis in Empfang genommen und durch Graceland geführt. Später gab es ein festliches Dinner im Four Flames Restaurant, das von Elvis ausgerichtet wurde. Lacker beschrieb die frischen Blumen-Sträuße und Kronleuchter und berichtete, dass es an jedem Tisch Platzkärtchen gab, die Elvis persönlich mit dem TCB-Logo signiert hatte. Serviert wurde das Abendessen von Kellnern mit weißen Handschuhen, und für die musikalische Umrahmung sorgte nicht Elvis, sondern ein Geiger.

    Am Abend dann folgte das Preisverleihungs-Bankett, wo alle zehn Honoratioren die Auszeichnung zu einem der "Ten Outstanding Young Men of the Nation" entgegen nahmen.

    Nach einem Dinner, das jeden Teilnehmer schlappe 2.000 Dollar kostete, hielt ein gewisser George Bush, der damals frischgebackene US-Botschafter bei den Vereinten Nationen in New York, als Vertretung für Vizepräsident Spiro Agnew eine Rede, und als sich im Anschluss Mr. Presley und Mr. Bush kurz trafen, ahnte Elvis sicher nicht, dass ihm so eben der zukünftige US-Präsident die Hand gegeben hatte...
    Schließlich hielt auch Elvis eine kurze Ansprache, in der er u.a. sagte: "Als ich noch ein Kind war, meine Damen und Herren, habe ich oft geträumt. Ich las Comic-Bücher, in denen ich zum Helden wurde. Ich sah mir Filme an, und ich wurde auch in ihnen zum Helden. Jeder Traum, den ich einmal hatte, wurde hundertfach wahr." Wie berichtet wird, war Elvis bei seiner Dankesrede nervös und aufgeregt, aber gleichzeitig auch berührt und sehr stolz. Er schloss mit dem Zitat aus einem seiner Lieblingslieder: "Ich habe sehr früh im Leben gelernt, dass ohne ein Lied der Tag nicht enden würde, ohne ein Lied der Mensch keinen Freund hätte, ohne ein Lied die Straße niemals abbiegen würde. Also werde ich weiterhin Lieder singen.
    Noch einen schönen Abend und Danke!"
    (Den Mittelteil der Rede - Stichwort "Königreich" - habe ich ausgespart, da ich den Sinn nicht wirklich verstehe)

    George Bush hatte 1970 zum zweiten Mal für den US-Senat kandidiert und war von 1967 bis 1971 Mitglied des US-Repräsentantenhauses für seinen Heimatstaat Texas, von 1971 bis 1973 dann UN-Botschafter.
    Er stieg weiter die Karriereleiter empor (u.a. CIA-Direktor 1976/77) und wurde zunächst unter Ronald Reagan Vizepräsident und 1988 schließlich 41. Präsident der Vereinigten Staaten.
    Von allen US-Präsidenten seit 1980 regierte Bush nur eine Wahlperiode lang, Reagan, Clinton, sein Sohn George W. Bush und auch Obama deren zwei.
    Zu den wichtigsten Ereignissen seiner Amtszeit gehörten u.a. die deutsche Wiedervereinigung (siehe 2+4-Gespräche) und der zweite Golf-Krieg (Im Rahmen der "Operation Desert Storm" Sieg über die irakische Armee, die auf Geheiß von Präsident Saddam Hussein das Nachbarland Kuwait besetzt und annektiert hatte).
    Am Rande sei erwähnt, dass Elvis (geehrt in der Rubrik Entertainment) und der Geschäftsmann Harry W. Cherry mit jeweils 35 Jahren die ältesten der 10 Preisträger waren; der jüngste von ihnen, Paul W. Bucha (Militär), war 27.


    Verhinderte Parker ein Privat-Konzert vor dem Präsidenten?

    Bezüglich Elvis und dem republikanischen Präsidenten Gerald Ford, nach dem Rücktritt Nixons eine Art "Übergangspräsident" bis zu den nächsten Wahlen (1974-1977), sind mir keine Berührungspunkte bekannt - mit Ausnahme der Tatsache vielleicht, dass Elvis' früheres Background-Quartett The Jordanaires 1976 eine Privatvorstellung für den Präsidenten im Weißen Haus in Washington gab - damals in der Besetzung Gordon Stoker (erster Tenor), Neal Matthews (Lead-Sänger und zweiter Tenor), Hoyt Hawkins (Bariton) und Ray Walker (Bass).
    Laut einer Überlieferung soll übrigens auch Elvis einmal gefragt worden sein, ob er für den Präsidenten auftreten würde, doch dank seines nimmersatten Managers wurde daraus nichts.
    In seinem Buch "Mystery Train" zitiert Greil Marcus den Rockmusik-Kritiker Stu Werbin wie folgt:

    Es sieht ganz so aus, als ob der "gute Deutsche", der für den Präsidenten die Konzerte im Weißen Haus organisierte, es tatsächlich geschafft hatte, über einen dieser vielen Kanäle die Telefonleitung von Colonel Tom Parker zu erreichen, was nur in ganz seltenen Ausnahmefällen gelang. Einmal mit ihm verbunden, überbrachte er, was er als die privilegierteste Einladung erachtete:
    Der Präsident bittet Elvis Presley, (für ihn) aufzutreten. Der Colonel begann schnell zu rechnen und sagte dann zu dem Mann, dass Elvis es als eine Ehre betrachten würde. Für den Präsidenten würde Elvis' Gage zuzüglich der Reise- und Unterkunftskosten für seine Begleitband (nur) 25.000 US-Dollar betragen. Der "gute Deutsche" schnappte nach Luft.
    "Colonel Parker, niemand wird dafür bezahlt, wenn er vor dem Präsidenten auftritt!"
    "Nun, mein Sohn, davon weiß ich nichts", antwortete der Colonel schroff, "aber eines weiß ich ganz genau: Niemand bittet Elvis Presley darum, umsonst für ihn aufzutreten."

    Eine in gewisser Weise tragikomische Anekdote, doch leider weiß ich nicht, um welchen Präsidenten es sich dabei gehandelt hat - Marcus schweigt sich diesbezüglich ebenso aus wie über die Identität des geheimnisvollen "guten Deutschen".


    Staatsoberhäupter mit gutem (Musik-)Geschmack, Teil 1:
    Carter, der Elvis-Fan




    Am 30. Juni 1973 traf Elvis vor seinem Auftritt in Atlanta, Georgia, backstage im "Omni" den Gouverneur von Georgia und künftigen demokratischen US-Präsidenten Jimmy Carter sowie dessen Ehefrau Rosalynn. Carter war ein bekennender Elvis-Fan und löste 1977 Gerald Ford als 39. Präsident der Vereinigten Staaten ab. Noch als Gouverneur proklamierte er am 8. Januar 1974 - anlässlich Elvis' 39. Geburtstag - in Georgia den "Elvis-Presley-Tag".
    Larry Geller berichtet in seinem Buch von einem Neujahrstelefonat, dessen Zeuge er kurz nach dem Jahreswechsel 1976/77 in Pittsburgh wurde:

    []Gegen zwei Uhr morgens waren wir zurück im Hilton. (...) Im gleichen Augenblick klingelte das Telefon. Ich nahm ab und hörte eine Stimme sagen: "Ist Mr. Presley in der Nähe? Präsident Carter möchte mit ihm sprechen."
    Ich hielt den Hörer zu und gab die Frage an Elvis weiter, er nickte. "Frohes Neues Jahr, Mr. President", sagte Elvis. Alles, was ich in den folgenden zehn Minuten von ihm hörte, war "ja", "liebend gern", "Das wäre mir eine Ehre". Elvis strahlte über das ganze Gesicht, als er den Hörer wieder auf die Gabel legte.
    "Lawrennce", sagte er erregt, "ich bin gerade nach Washington eingeladen worden. Präsident Carter hat mich gebeten, sein Sonderberater zu werden - über die amerikanische Jugend, die Musikszene und andere Projekte. Mann, ich kann es nicht glauben! Er sagte, er würde sich nach der Amtseinführung gerne mit mir treffen. Ich soll ins Weiße Haus kommen."
    (...)
    Auch wenn Elvis den sachlich-nüchternen Aspekten der Politik nichts abgewinnen konnte, Pläne wie der von Präsident Carter faszinierten ihn. Er hatte eine vage Vorstellung dessen, wie er der Nation von Diensten sein könnte; zum Beispiel in ihrem Kampf gegen die Drogen, den Elvis als wichtigen Beitrag betrachtete. "Ich würde gerne meinem Land helfen und meinen Einfluss geltend machen. Und du kannst mir dabei helfen und mich beraten. Yeah! Carter hat gesagt, er würde eigens für mich ein neues Amt einführen."


    So unwahrscheinlich die Möglichkeit auch schien, Elvis ging völlig in diesem Gedanken auf. Ich merkte zum unzähligsten Male, wie wenige Herausforderungen sein Leben für ihn bereit hielt, wie wenige Möglichkeiten es für ihn gab, außerhalb seines kleinen Universums etwas zu bewirken.

    Nach dem 16. August 1977 gab Carter eine entsprechend würdigende Erklärung ab:

    "Der Tod Elvis Presleys raubt unserem Land einen Teil seiner selbst. Er war einmalig und ist unersetzbar. Vor mehr als 20 Jahren hat er mit einer Wucht die Bühne betreten, die es nie zuvor gegeben hat und die wahrscheinlich nie wieder erreicht werden wird. Seine Musik und seine Persönlichkeit, die den Stil weißer Country-Musik und den schwarzen Rhythm & Blues miteinander verschmolzen, haben das Gesicht der populären Kultur Amerikas dauerhaft verändert. Seine Gefolgschaft war enorm, und für Menschen in aller Welt war er ein Symbol für die Vitalität, den Widerspruchsgeist und die gute Laune dieses Landes.

    Dies war die erste offizielle Erlärung eines US-Präsidenten zum Ableben eines Unterhaltungskünstlers, was einmal mehr Elvis' Stellenwert unterstreicht.
    Kurz vor Elvis' Tod, am Nachmittag des 14. Juni 1977, hatte es ein letztes, ca. 5-minütiges Telefonat zwischen Elvis und Carter gegeben, über das Buch-Autor Albert Goldman wie folgt berichtete:

    []George Klein, ein ortsansässiger Diskjockey, stand nie auf Elvis' Gehaltsliste, galt aber als Mitglied der Memphis-Mafia. Am 22. Februar 1977 wurde gegen ihn Anklage erhoben wegen Anstiftung zur Postunterschlagung in einem Fall, wegen Besitz von gestohlener Post in drei Fällen und wegen Beihilfe zu dem Verbrechen, in das auch ein Briefträger aus Memphis verwickelt war. (Es handelte sich dabei um einen Eingriff in die Berichte von Arbitron Radio Research und die Fälschung der ermittelten Hörerquote.) Klein wandte sich an Elvis, der gewöhnlich, wenn Freunde und Verwandte von ihm in die Hände der Polizei gerieten, seinen Einfluss geltend machte. Aber dies war ein Bundesfall, der weit über seine normale Einflusssphäre hinaus ging. Nach gründlicher Überlegung beschloss er, sein Problem an höchster Ebene darzulegen. Präsident Jimmy Carter war ein Elvis-Fan. Als Elvis in Atlanta aufgetreten war, war er zweimal zu ihm hinter die Bühne gekommen, das erste Mal als Präsidentschaftskandidat*.
    Eines Tages nahm David einen Anruf auf Elvis' Privatleitung im Schlafzimmer entgegen und hörte eine ihm nicht bekannte Stimme sagen: "Hier spricht ein Mitarbeiter des Weißen Hauses. Ist Mr. Presley da?" David ging zur Badezimmertür: "Elvis, da ist der Anruf, auf den du gewartet hast - aus dem Weißen Haus!" Elvis kam herein stolziert und warf ihm einen Blick zu, der bedeuten sollte: "Was hab ich dir gesagt?" Dann murmelte er: "Das ist 'ne ziemlich bedeutende Sache - ich nehme ihn lieber allein entgegen." Beim Verlassen des Zimmers hörte David, wie Elvis den Präsidenten mit "Mr. Carter" anredete.
    Als David sich später nach dem Anruf erkundigte, ließ Elvis ihn kurz abfahren: "Die Sache ist erledigt." Damit wollte er andeuten, dass ein krummes Ding gelaufen wäre. Doch nach anderen Quellen aus seiner Begleitung hatte Carter ihm gesagt, dass die Sache bereits gerichtsnotarisch und daher nichts mehr dagegen zu machen sei. Der Prozess gegen Klein fand am 29. November 1977 statt. Er wurde wegen Anstiftung zur Postunterschlagung verurteilt. In den übrigen drei Anklagepunkten erfolgte Freispruch. Er saß 60 Tage im Bezirksgefängnis Shelby ab.


    *Offenbar irrte sich Goldman in diesem Punkt, denn 1973 war in den USA kein Wahlkampfjahr und Carter folglich auch kein Präsidentschaftskandidat, als Elvis und er sich am 30. Juni backstage in Atlanta trafen. Wahrscheinlich meinte er "das zweite Mal als...", denn 1976 - als Carter tatsächlich auf Wahlkampftour war - , trat Elvis am 4., 5. und 6. Juni 1976 im Omni von Atlanta auf, gab drei Abendkonzerte ab jeweils 20.30 Uhr und am 5.6. zusätzlich eine Nachmittagsvorstellung ab 14.30 Uhr, weshalb ein weiteres Treffen (von dem ich allerdings nichts weiß) nicht zwingend auszuschließen ist.
    Möglicherweise verwechselte Goldman aber auch schlicht und einfach Jimmy Carter mit dessen Bruder Billy Carter, der am 30. Dezember 1976 (als Jimmy Carter die Wahl zum Präsidenten zwar schon gewonnen hatte aber noch nicht vereidigt war) darum ersuchte, Elvis hinter der Bühne des Omni in Atlanta begrüßen zu dürfen. Larry Geller berichtet darüber folgendes:

    "Joe kam herein und sagte, Billy Carter sei draußen und wolle Hallo sagen. Elvis strahlte und sagte: 'Klar, würde mich freuen, den Bruder des neuen Präsidenten kennen zu lernen.'
    Einige Minuten später kam Joe mit ungefähr zehn Sicherheitsbeamten zurück, die zum Schutz des jüngeren Bruders von Jimmy Carter abgestellt worden waren. Der Verfassung nach zu urteilen, in der er sich befand, brauchte er wirklich jegliche Beschützung. Er torkelte zur Tür herein, wankte vor und zurück, und konnte sich kaum auf den Beinen halten - er war voll wie eine Haubitze. Elvis sah erst zu uns herüber - überrascht von dem Anblick, der sich uns bot - dann zu den Geheimpolizisten in ihren sauberen Straßenanzügen, die jede Bewegung, die Billy machte, im Auge behielten, während dieser an der Wand entlang schwankte. Nachdem sie die Garderobe wieder verlassen hatten, verzog Elvis humorig-ehrfürchtig das Gesicht und frotzelte: 'Puh, man sollte seinen Atem als Waffe zur nationalen Verteidigung einsetzen; das hat mich fast vom Hocker gehauen!' "


    Nachdem Jimmy Carter dann am 20. Januar 1977 offiziell als Präsident vereidigt wurde, geht die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Backstage-Besuches beim King allein schon aus Gründen der Sicherheit gegen Null, würde ich sagen.

    Nur einen Tag nach dem Backstagetreffen mit Billy Carter gab Elvis das zweite und zugleich letzte Sylvester-Konzert seiner Karriere. Nachdem er beim Jahreswechsel zuvor im riesigen Silverdome von Pontiac, Michigan, aufgetreten war, bestritt er seinen Auftritt am New Year's Eve 1976/77 in Pittsburgh, Pennsylvania, und ich erwähne das an dieser Stelle nur deshalb, weil Elvis - nachdem er "Jailhouse Rock" beendet hatte - von einem Fan ein besonderes Geschenk auf die Bühne gereicht bekam. Jim Curtin hatte Elvis eine (Miniatur-)Nachbildung der berühmten "Liberty Bell" (etwa in der Größe einer Schiffsglocke) mitgebracht, und nachdem er sich bemerkbar gemacht hatte, nahm Elvis sie auch persönlich am Bühnenrand entgegen, nachdem sie sich die Hand gegeben hatten. Davon anscheinend überrascht, übergab Curtin sie mit Glückwünschen zu Weihnachten, zum Jahreswechsel und auch zum Geburtstag, was auf einem Privatmitschnitt des Konzerts gut zu hören ist.
    Die "Freiheitsglocke" wurde übrigens geläutet, als die Amerikanische Unabhängigkeitserklärung in Philadelphia am 8. Juli 1776 zum ersten Mal auf dem Independence Square, dem Unabhängigkeitsplatz, in der Öffentlichkeit verlesen wurde.
    Das Besondere an der Glocke ist ein Riss im Klangkörper, der über mehr als die halbe Höhe der Glocke führt und sie dadurch funktionsunfähig macht. Heute hängt sie im Liberty Bell Pavillon, der zum Independence National Historical Park von Philadelphia gehört, und gilt immer noch als das wichtigste amerikanische Symbol von Freiheit und Demokratie. Zudem gehört die Glocke, die zuletzt 1846 zum Geburtstag von George Washington das letzte Mal geschlagen haben soll, als Teil der Independence Hall zum Weltkulturerbe der UNESCO.
    Was inzwischen aus Elvis' "Liberty Bell" geworden ist, ob sie irgendwo im Trophäenraum ausgestellt ist oder auf einem Speicher oder in einem Depot Staub ansetzt, konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen. 1993 wäre sie mir im Trophy Building bestimmt aufgefallen...
    In Philadelphia selbst war Elvis natürlich auch mehrmals aufgetreten, und zwar am 5. und 6. April 1957 insgesamt viermal in der Sports Arena sowie 1971, '74 (2x), '76 und '77 jeweils im Spectrum - nur in der ehrwürdigen Independence Hall durfte er nie singen...

    Irgendwo habe ich von einem weiteren Telefonat gelesen (nach der Vereidigung am 20. Januar 1977), bei dem Elvis von Carter angerufen wurde. Elvis sei jedoch nicht in der Lage gewesen, sich verständlich zu artikulieren, so dass kein richtiges Gespräch zustande kam. Als Elvis später versuchte, den Präsidenten zurück zu rufen, habe dieser das Telefonat aber nicht entgegen nehmen wollen.
    Ich hätte dies gern genauer beschrieben, doch mir fällt beim besten Willen nicht mehr ein, wo es steht. Bei Geller, Goldman und Parker bin ich leider nicht fündig geworden...

    Carter blieb nur für eine Wahlperiode im Amt, was vielleicht auch sein Glück war, denn als 1981 auf seinen Nachfolger Reagan geschossen wurde, fand das FBI heraus, dass der Attentäter ursprünglich Carter im Visier hatte, da er es personenunabhängig auf den amerikanischen Präsidenten abgesehen hatte...


    Backstage-Besuch durch den Gouverneur von Louisiana



    Am 4. März 1974, vor einem Auftritt im Civic Center von Monroe, Louisiana, wurde Elvis backstage von Edwin Edwards, dem Gouverneur von Louisiana, besucht. Auf den Fotos, die dabei gemacht wurden, ist eine Auszeichnung zu sehen, die ich leider noch nicht identifizieren konnte. Somit weiß ich auch nicht, ob sie vom Gouverneur überreicht wurde oder nichts mit diesem zu tun hat.
    Weiß vielleicht jemand von Euch, was Elvis da in der Hand hält?
    Von 1965 bis 1972 vertrat Edwards den Staat Louisiana im US-Repräsentantenhaus in Washington, danach war er dreimal Gouverneur seines Bundesstaates: zunächst zwei Amtsperioden lang (die damalige Maximaldauer) von 1972 bis 1980, dann erneut von 1984 bis 1988 und ein letztes Mal von 1992 bis 1996.
    Von 2001 bis 2011 verbüßte der Ex-Gouverneur eine Haftstrafe wegen mehrerer Vergehen (u.a. wegen Erpressung und Geldwäsche); 2014 kandidierte er nochmals für einen Sitz im US-Repräsentantenhaus.


    Elvis sympathisiert mit dem Gouverneur von Alabama



    Am 6. März 1974 ließ sich der mehrmalige demokratische Präsidentschaftskandidat und Gouverneur von Alabama, George C. Wallace, mit Elvis fotografieren. Der King trat an diesem Tag im Garrett Coliseum von Montgomery auf und empfing vor der Show backstage den Gouverneur und dessen Familie; neben den Leibwächtern Sonny West, Dick Grob und Red West durften auch Elvis' Vater Vernon, der "Colonel" und Roadmanager Joe Esposito der Begegnung beiwohnen.
    Wallace saß übrigens im Rollstuhl, nachdem ein Attentäter im Mai 1972 während des Präsidentschafts-Wahlkampfes (nach 1964 und 1968 war dies sein dritter Anlauf) mehrere Schüsse auf ihn abgegeben hatte und ihn dabei schwer verletzte. Zu jenen, die damals Genesungswünsche übermittelten, gehörte auch Elvis, der Wallace außerordentlich schätzte und sogar angeboten haben soll, die seinem Freund widerfahrene Tragödie zu rächen!
    Womöglich angespornt durch seinen Amtskollegen in Georgia, proklamierte Wallace im März 1974 gleich eine ganze "Elvis-Presley-Woche"!
    1976 ließ sich Wallace ein viertes und letztes Mal als US-Präsidentschafts-Kandidat aufstellen, verlor aber in den Vorwahlen gegen Jimmy Carter, der sich innerhalb der demokratischen Partei gegen ihn durchsetzen konnte.
    Am 18. August 1977, dem Tag, als Elvis beigesetzt wurde, schickte Gouverneur Wallace ein Beileidstelegramm "an die Familie von Elvis Presley", womit in erster Linie natürlich Vater Vernon und Tochter Lisa gemeint waren:
    "Bitte nehmen Sie unser von Herzen kommendes Beileid entgegen. Die Menschen von Alabama teilen gemeinsam mit mir Ihre Trauer. Elvis war der größte Unterhaltungskünstler unserer Zeit, und wir alle werden ihn vermissen. Möge der Herr Sie alle (be)schützen."
    1978 endete Wallace' dritte Amtszeit als Gouverneur von Alabama, 1982 wurde er - nach 1962, 1970 u. 1974 - ein viertes und letztes Mal zum Gouverneur seines Heimatstaates gewählt. 1998 starb er.


    Spendenscheck für den Gouverneur von Mississippi



    Am 5. Mai 1975 entstand backstage im Mississippi Coliseum auf den State Fairgrounds in Jackson, Mississippi, ein gemeinsames Foto von Elvis und Bill Waller, dem Gouverneur von Mississippi (1972-1976). Anlass war die offizielle Übergabe eines Spendenschecks in Höhe von nicht weniger als 110.000 US-Dollar, mit denen Elvis die Opfer eines Tornados unterstützte, der am 9. Januar 1975 über die Ortschaft McComb und Umgebung hinweg gefegt war. Der Tornado hatte, etwa 30 Meilen im Umkreis von McComb, ein Meer der Verwüstung hinterlassen und insgesamt neun Todesopfer im Alter von 1 1/2 bis 86 Jahren sowie viele Verletzte gefordert - da waren die geschätzten 10.000 umgeknickten Bäume im State Park und der zerstörte Yachthafen noch das geringere Übel.
    Elvis selbst hatte, als er davon erfuhr, etwas für seinen Herkunftsstaat tun wollen, und so beauftragte er seinen Manager mit der Organisation eines Benefiz-Konzerts. (Als ich 1993 Tupelo besuchte, wurde im Elvis-Presley-Museum hinter dem Geburtshaus dieser Brief von Elvis ausgestellt)
    Zu dem Benefiz-Konzert am 5. Mai kamen mehr als 10.000 Fans, und Elvis bezahlte alle Kosten aus eigener Tasche: die Gage für seine Musiker, den Lohn für die Bühnentechniker, die Saalmiete usw.
    Über der Bühne im Mississippi Coliseum hatten die Veranstalter (Fans?) ein Transparent angebracht, auf dem stand: "Mississippi ist im Elvis-Fieber".


    Elvis-Konzert am 200. Jahrestag der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung



    Schon viele Male hatte Elvis die "American Trilogy" vor seinem Live-Publikum zelebriert, seit er sie im Februar 1972 in sein Repertoire aufnahm. Doch nun, am Abend des 4. Juli 1976, stand der Song in einem ganz besonderen Kontext. Knapp 15.000 Menschen hatten sich im Mabee Center der Oral Roberts University von Tulsa im US-Bundesstaat Oklahoma versammelt, um mit einem Elvis-Presley-Konzert nichts Geringeres als den 200. Jahrestag der Unterzeichnung der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung würdig zu feiern - den 200. Geburtstag der USA!
    Dem besonderen Anlass Rechnung tragend, erschien Elvis nicht nur in dem neu entworfenen Blue Bicentennial Jumpsuit (den er im Verlaufe der Tournee auch als weiße Ausführung mit blauen statt weißen Ärmeln trug), sondern auch mit einem überdimensionalen Uncle-Sam-Hut, den ihm Fans auf die Bühne reichten (wie überliefert wird, fand Manager Parker diese Idee alles andere als amüsant).
    Neben der "Trilogy", die den lobenswerten Versuch unternahm, mit einer Verschmelzung der alten Südstaatenhymne "Dixie", der "Battle Hymn Of The Republic" von den Yankees im Norden und dem Sklaven-Klagelied "All My Trials" eine Art musikalische Versöhnung zwischen Nord und Süd, zwischen Schwarz und Weiß zu erreichen, durfte an diesem besonderen Abend natürlich auch "America The Beautiful" nicht fehlen, eine inbrünstige Liebeserklärung an "God's Own Country", die er bereits im ersten Teil seiner Show zum besten gab. Die Zuschauer konnten es wahrscheinlich gar nicht erkennen, doch Elvis trug an diesem Abend auch einen sehr ungewöhnlichen Gürtel: das Symbol auf der Frontschnalle und den Seitenelementen war nämlich dem Siegel des amerikanischen Präsidenten nachempfunden, möglicherweise aber auch jenem des US-Repräsentantenhauses, denn aus der Nähe konnte ich diesen Gürtel leider noch nicht betrachten.

    Vielleicht war es Zufall, vielleicht aber auch gewollt, dass dieses Konzert ausgerechnet in Oklahoma statt fand, denn diesen Bundesstaat gab es zur Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs noch nicht; Oklahoma konnte also weder für die Union noch für die Sezession Partei ergreifen. Das Gebiet, das erst 1907 unter der Bezeichnung Oklahoma in die Union aufgenommen wurde, war damals das sogenannte Indianer-Territorium. 1830 hatte der Kongress den "Indian Removal Act" verabschiedet, das sogenannte Indianerumsiedlungsgesetz, in dessen Folge alle verbliebenen Stämme östlich des Mississippi ins heutige Oklahoma zwangsumgesiedelt wurden. Spätestens im Jahr 1838 waren im weitesten Sinne auch die Vorfahren von Elvis Presley mütterlicherseits betroffen. Im berühmt-berüchtigten "Trail of Tears", dem "Zug der Tränen", wurden nun auch die Cherokee aus ihrer Heimat im jetzigen Georgia ins Indianer-Territorium/Oklahoma umgesiedelt, wobei rund 4.000 Stammesangehörige aufgrund der Strapazen und Unterernährung unterwegs umkamen - wenn man so will, war dies nichts anderes als ein Todesmarsch, wenngleich der Begriff erst viele Jahre später in einem anderen Zusammenhang geprägt werden sollte.
    Wie wir wissen, war Elvis' Ur-Ur-Ur-Großmutter mit dem poetisch klingenden Namen Morning Dove (also Taube am Morgen) eine Stammesangehörige der Cherokee, und es ist nicht auszuschließen, dass auch Angehörige ihrer Familie betroffen waren.
    Ein gewisser William Mansell aus Tennessee (Elvis' Ur-Ur-Ur-Großvater) hatte als Angehöriger der US-Armee in Alabama, Georgia und Florida an Kämpfen gegen die dortigen Indianer teilgenommen, ehe er 1818 seinen Dienst quittierte und zurück in die Heimat ging - und dabei mutmaßlich die junge, damals erst 18-jährige Morning Dove mit sich nahm. Ohne an den Fortgang der Ereignisse zu denken, könnte man meinen, dass ihr Billy Mansell dadurch indirekt das Leben gerettet hatte, doch bereits 1835 starb die 35-jährige Morning Dove, inzwischen verheiratete Mansell, bei der Geburt ihres dritten Kindes - welch bittere Ironie.

    Während seiner gesamten Karriere war Elvis übrigens nur dreimal am 4. Juli aufgetreten. Wie Peter Schittler im Magazin "Bringin' It Back" (Ausgabe 10) eindrucksvoll rekonstruiert hat, stand Elvis am Unabhängigkeitstag des Jahres 1955 gleich dreimal auf der Bühne, und zwar ausnahmslos in Texas: am Nachmittag in der City Recreation Hall von Stephenville, am frühen Abend im Hodges Park von DeLeon (wo er ausschließlich Gospel-Songs vorgetragen haben soll) und schließlich ab 20 Uhr in der Soldier`s & Sailor`s Memorial Hall von Brownwood.
    Auch im Jahr darauf - Elvis war inzwischen bei RCA unter Vertrag und schon mehrmals im landesweiten Fernsehen aufgetreten - gab er ein Konzert am 4. Juli, und zwar im Russwood Park seiner Heimatstadt Memphis, welches sogar (angeblich in Farbe!) gefilmt worden sein soll. Die Gelegenheit nutzend, hatte Elvis seine ganze Familie mitgebracht, also Vernon, Gladys, Großmutter Minnie Mae und seine damalige Freundin Barbara Hearn - Alfred Wertheimer hat auch sie in seinem Bildband abgelichtet, als sie zu ihren Klappstühlen in der ersten Reihe eskortiert wurden. Elvis selbst war angesichts der Menschenmassen in einem Streifenwagen der Polizei zum Stadion gebracht worden, und die Bildbeschreibung zu der betreffenden Wertheimer-Aufnahme lautet:
    "Hilfssheriffs und Militärpolizei der Marine schirmen Elvis auf seinem Weg zur Bühne ab. Als er vor 14.000 Menschen auf die Bühne trat, verkündete er ihnen: 'Heute abend werde ich euch den wirklichen Elvis zeigen'. Und er hielt Wort." Damit spielte Elvis auf seinen gerade erst erfolgten Fernsehauftritt an, bei dem ihn Showmaster Steve Allen in einem Wrack mit Zylinder vorgeführt hatte (Elvis dachte aber nicht daran, den Zylinder aufzusetzen), während der 21-jährige seinen Hit "Hound Dog" einem leibhaftigen Hund vorsingen musste, den man auf ein Podest gesetzt hatte.
    Danach sollten nicht weniger als 20 Jahre (!) vergehen, ehe Elvis am bedeutendsten Feiertag des Landes noch einmal vor Publikum auftrat...​




    Die Gouverneure von Tennessee und Mississippi proklamieren offizielle Trauertage



    Obwohl Präsident Carter nach dem 16. August 1977 Elvis zwar mit einer offiziellen Erklärung gewürdigt hatte, blieb die amerikanische Flagge über dem Weißen Haus, das Stars Spangled Banner, hoch aufgezogen; schließlich war Elvis kein Staatsmann. Doch auf regionaler Ebene, in Elvis' Heimatstaat Tennessee und in seinem Geburtsstaat Mississippi, sahen die obersten Repräsentanten über diese Etikette hinweg und veranlassten das Herablassen der Nationalflagge über den Gouverneurspalästen in Nashville und Jackson sowie an sämtlichen staatlichen Gebäuden auf halbe Höhe - ein Zeichen offizieller Trauer.
    Der Gouverneur von Tennessee, Leonard Ray Blanton, seit 1975 im Amt, war sogar zu der privaten Trauerandacht am frühen Nachmittag des 18. August 1977 in Graceland eingeladen, bevor die engsten Familienangehörigen und Freunde in einem langen Trauerkonvoi Elvis zum Forest Hill-Friedhof geleiteten und ihn dort zu seiner (vorerst) letzten Ruhe betteten.
    Gouverneur Blanton blieb bis 1979 im Amt, wobei er jedoch durch Korruptions- und Betrugsaffären in Miskredit geriet. Beispielsweise begnadigte er kurz vor dem Ende seiner Amtszeit 52 Inhaftierte auf einen Schlag, was umstritten war, denn unter den Begnadigten befand sich auch der wegen Mordes verurteilte Sohn eines politischen Gesinnungsgenossen. Blanton begründete diesen multiplen Gnadenerlass zwar mit einer Entlastung der Gefängnisse, doch bei Anderen (einschließlich des FBI) gingen die Alarmglocken an. Um weitere spontane Überraschungsentscheidungen zu verhindern, wurde die offizielle Amtsübergabe an seinen Nachfolger Lamar Alexander kurzerhand um drei Tage vorgezogen. 1996 starb Ray Blanton an Nierenversagen.

    Auch Charles Clifton "Cliff" Finch, seit 1976 Gouverneur von Mississippi, ordnete an, zum Zeichen der offiziellen Trauer alle Fahnen an Staatsgebäuden auf Halbmast zu setzen, doch bei ihm war die Entscheidungsfindung offenbar schwieriger als bei seinem Amtskollegen in Tennessee.
    Auf der Seite des Bolivar Commercial erzählte Leroy Morganti bereits 2012 eine sehr interessante Geschichte:

    []Am Tag, als Elvis starb, arbeitete ich als Pressesekretär/Pressesprecher im Büro des Gouverneurs von Mississippi, und ich erfuhr von seinem Ableben durch Andy Reese, der lange Zeit der Chef des Büros von United Press International in Jackson war. Andy kam wie jeden Tag (bei uns) vorbei, als er seine Runde durch den Regierungssitz machte, und wir genehmigten uns gerade einen Kaffee, als sein Büro anrief und die Neuigkeit mitteilte.
    "Was wird das Gouverneursbüro unternehmen, um auf Elvis' Tod zu reagieren?", fragte Andy. "Oh, ich bin sicher, wir werden in einer Erklärung die Trauer über das Ableben von einem der Lieblingssöhne Mississippis bekunden und darüber hinaus eine offizielle Proklamation heraus geben, die seine zahlreichen Verdienste als ein Pionier des Rock'n'Roll auflistet, und selbstverständlich werden wir auch die Flagge auf Halbmast setzen - so wie (in solchen Fällen) üblich", entgegnete ich.
    Ungefähr zu diesem Zeitpunkt kam Gouverneur Cliff Finch auf einen Sprung im Büro vorbei, und ich sagte: "Nun, fragen wir ihn doch selbst". Finch hatte die Neuigkeit noch nicht gehört, und ich gewann den Eindruck, dass er kein großer Rock'n'Roll-Fan war und möglicherweise die Bedeutung unterschätzte, die Elvis' Tod für viele Einwohner Mississippis im wahlfähigen Alter hatte.
    "Wir müssen eine Erklärung veröffentlichen und eine Proklamation aufsetzen", sagte Finch. "Ja, und wir müssen alle Fahnen auf staatlichen Gebäuden auf Halbmast setzen", ergriff ich das Wort, worauf ich ein schnelles "Absolut!" erwartete. Doch der Gouverneur sah mich an, als hätte ich meinen Verstand verloren; "Das können wir nicht machen", sagte er. "Diese Ehre ist verstorbenen Staatsmännern vorbehalten". Ich sah, wie Andy sich schnell ein paar Notizen für (seinen) Bericht machte und (gerade) einen seltenen Einblick erhielt, wie auf höchster Ebene der Staatsregierung eine Entscheidung getroffen wird.
    "Nun, wenn Sie die Flagge nicht herab setzen", sagte ich, "könnte es sein, dass Sie bei der nächsten Wahl als Politiker erledigt sind, denn die Menschen werden sich an Sie als den Gouverneur erinnern, der sich weigerte, die Flagge auf Halbmast zu setzen, als Mississippis berühmtester Sohn starb. Sie wissen, er war ein König (der King)." Damals hatte ich ein neunmalkluges Mundwerk, aber Finch tolerierte mich ziemlich gut.
    "Wie denken Sie darüber, Andy?", fragte Finch. "Ich denke, Sie sollten die Flagge lieber senken/herunter lassen; auf diese Weise haben sie doch nichts zu verlieren", antwortete Andy. Finch willigte ein und gab die (entsprechende) Anweisung heraus.
    Ob beabsichtigt oder auch nicht, stellte sich Finch's Entscheidung, den Rat von Andy einzuholen, als cleverer Schachzug heraus.
    Da Andy einer der bescheidensten Menschen war, die ich je gekannt habe, war ich davon überzeugt, dass er nicht darüber schreiben würde, wie er in dieser Angelegenheit ganz allein das Zünglein an der Waage war. Es wäre (außerdem) nicht sehr hilfreich für die Elvis verehrende Öffentlichkeit gewesen, zu erfahren, dass ihr Gouverneur einen Moment lang gezögert hatte, den King in dieser Weise anzuerkennen.


    Cliff Finch blieb wie Blanton nur für eine Amtsperiode Gouverneur von Mississippi; 1980 stellte er sich zur Wahl für das Präsidentenamt, wo er aber bereits in den Vorwahlen haushoch Jimmy Carter unterlag. Im Anschluss war Finch wieder als Jurist tätig; 1986 erlag er einem schweren Herzanfall.

    Ob einer der genannten Gouverneure, vielleicht sogar beide, am 5. Dezember 1977 bei der Einweihungszeremonie für den "Elvis Aaron Presley Memorial Highway" anwesend waren, konnte ich bis jetzt noch nicht heraus finden. Hintergrund war die Umbenennung eines Teilstücks der Route 78 (Highway 78) zwischen Tennessee und Alabama, das zwischen Tupelo und Memphis auf dem Staatsgebiet von Mississippi verläuft und durch die Städte New Albany und Holly Springs führt, um den King posthum zu ehren. Diese Straße war es nämlich, auf der im Jahr 1948 die Familie Presley in einem grünen Plymouth, Baujahr 1939, von East Tupelo in Richtung Nordwesten aufbrach, um in der Großstadt Memphis ihr Glück zu versuchen...



    August 1977: Kennedy-Tochter und spätere US-Botschafterin berichtet aus Memphis



    Eine direkte Verbindung zwischen US-Präsident John F. Kennedy (1961-1963) und Elvis ist mir nicht bekannt; auch zu gegenseitigen Sympathiebekundungen oder gar einer persönlichen Begegnung ist es anscheinend nicht gekommen. In irgend einem Buch berichtete jemand von Elvis' Betroffenheit nach dem Attentat auf das 46-jährige Staatsoberhaupt im November 1963 in Dallas, Texas, doch das ging vermutlich den meisten Menschen so, nicht nur den Amerikanern. Eingebrannt haben sich damals vor allem auch die Bilder vom Tag der Beisetzung in Washington, als Kennedy-Witwe Jacqueline und die gemeinsamen Kinder Caroline (damals nur 2 Tage vor ihrem sechsten Geburtstag) und John, Jr. (ausgerechnet an seinem dritten Geburtstag!) am Sarg Abschied nahmen.
    Im August 1977, als Elvis unerwartet mit nur 42 Jahren verstarb, reiste Caroline Kennedy, inzwischen 19-jährig, nach Memphis und bemühte sich dabei auch, Graceland zu besuchen.
    In dem Buch "Elvis - Die Biografie" von Brown/Broeske heißt es dazu:
    "Hätten wir über Caroline Kennedy Bescheid gewusst, dann hätten wir uns in dieser Sache anders verhalten", gestand Charlie Hodge ein.
    George Klein war in Graceland, als ein Anruf vom Tor kam. "Caroline Kennedy möchte gerne zum Haus kommen." Klein erinnerte sich: "Alle waren beeindruckt. Wir waren schon immer große Anhänger von John. F. Kennedy gewesen. Vor allem Vernon war gerührt."
    Caroline Kennedy erzählte jedoch nicht, dass sie im Auftrag der New Yorker Daily News angereist war."

    In der Tat kam die Tochter des ermordeten Präsidenten und studierte Juristin nicht privat nach Memphis sondern im Rahmen ihrer damaligen Betätigung als Journalistin, um von den Ereignissen in der Stadt zu berichten, um die Menschen vor Ort nach ihren Beweggründen zu befragen. Die Wertschätzung der Presley-Familie für ihre Zwecke nutzend, erhielt sie schließlich Zugang zum Haus und konnte somit sehr intime Eindrücke von den Geschehnissen in Graceland gewinnen. Ihr Bericht erschien letztlich aber nicht in den "Daily News", sondern im Rolling Stone Magazine, nachdem sie den Abgabetermin für ihren Artikel versäumt hatte und diesen nun anderweitig unterbringen wollte. Wie es heißt, hatte ein Redakteur des Rolling Stone den Artikel zuvor umgeschrieben.

    Gut vorstellbar, dass der Presley-Familie Carolines Bericht mit den vielen Einzelheiten letztlich missfiel, doch für all jene, die damals nicht dabei waren und sich gern eine Vorstellung davon machen wollen, beinhaltet der Kennedy-Artikel recht intime Eindrücke:

    In der 18-Zimmer-Villa, die er Graceland nannte, nahmen enge Freunde und Verwandte persönlich Abschied von Elvis Presley.
    Polizisten und private Sicherheitsleute sicherten das Anwesen ab, das am 17. August, dem Tag vor der Beisetzung, von geschätzten 75.000 Fans besucht worden war. Draußen vor dem Haus bewegte sich gleichmäßig der Verkehrsstrom auf dem Elvis Presley Boulevard entlang - so wie im Innern des Hauses diejenigen, die ihm am nächsten standen.
    Später an diesem Nachmittag sprach ich mit einigen Fans, die darauf warteten, (Elvis) die letzte Ehre zu erweisen, und ihr Benehmen war ruhig und verhalten. Nun, da sie in der Dunkelheit herum wanderten, wirkten sie befreiter, nicht länger in Sorge darum, ihren Platz in der Reihe zu verlieren.
    Winslow "Buddy" Chapman, der Polizeichef, der so aussah wie der Wahlhelfer aus Nashville, bat mich ins Haus, wo eine mit scharlachrotem Teppich ausgelegte Halle in einen großen Raum mit Klappstühlen in gold und weiß führte. Am hinteren Ende des Raumes stand der leuchtende Kupfer-Sarg, der den Leichnam von Elvis Presley enthielt. Sein Gesicht wirkte geschwollen und seine Koteletten rechten bis zum Kinn.
    "Er sieht überhaupt nicht aus wie er selbst", sagte eine Frau neben mir sanft, "Er sieht ganz und gar nicht aus wie er selbst."
    Ein Paar in den späten Zwanzigern stand neben dem Sarg. Die Frau schluchzte; der Mann hatte seinen Arm um sie gelegt. Hinter dem Sarg führte ein (Tür-)Bogen in einen anderen Raum, wo hoch über dem Boden die gläserne, sich langsam drehende Statue einer nakten Frau stand, verziert mit Glasperlen, die wie Wasser aussahen. Eingetopfte Plastik-Palmen säumten den Sarg, und an der Wand hing das Bild einer Skyline auf schwarzem Samt.
    Das Anwesen im Stil eines Plantagen-Besitzes war groß und überladen. Der Eingang zum Esszimmer war eingerahmt von scharlachroten Vorhängen mit daran befestigten goldfarbenen Troddeln, die bis zum Boden reichten. In der Mitte des Raumes stand ein massiver Esstisch aus Mahagony und drum herum hohe gepolsterte Stühle, (überzogen) mit scharlachrotem Satin, darin eingearbeiteten Goldfäden und (besetzt) mit winzigen Strasssteinen.
    Priscilla Beaulieu Presley kam aus einer Seitenhalle herein. Ihr kastanienbraunes Haar hatte sie aus dem Gesicht gestrichen und nach hinten gelegt, wo es offen herunter fiel. Sie trug nur wenig Make-up und machte einen ruhigen Eindruck. Sie und Elvis (die 1973 geschieden wurden) waren sechs Jahre lang verheiratet. Ihre 9-jährige Tochter, Lisa Marie, war gerade bei ihrem Vater (zu Besuch), als er starb.
    "Möchten Sie gern eine Cola oder eine 7-Up?", bot Priscilla an, während sie in das Wohnzimmer (gemeint ist das "Dschungelzimmer") ging, das mit Mahagony getäfelt war und dekoriert mit fellbespannten afrikanischen Schilden und Speeren.
    Die frühere Mrs. Presley schien jedermann zu beruhigen, als sie sich durch den Raum bewegte und alte Freunde begrüßte. Sie hatte die Nachricht vom Tod ihres Ex-Mannes erhalten, während sie mit ihrer Schwester Michele in Los Angeles zu Mittag aß, und musste dann beinahe fünf Stunden warten, ehe sie Kontakt zur Crew von Elvis' Tour-Jet, der Lisa Marie, bekam. Sie kehrte in Begleitung ihres Vaters (ein Colonel der Air Force im Ruhestand), ihrer Mutter und ihrer Schwester nach Memphis zurück. Sie war (übrigens) die einzige Person im Raum, die Schwarz trug.
    "Möchten Sie Mr. Presley kennen lernen?", fragte Priscilla und führte (mich) in ein schmales Schlafzimmer, wo Vernon Presley, der 61-jährige Vater des Sängers, mit seiner zweiten Frau Dee auf einer Couch saß. (Hier muss ein Irrtum vorliegen, denn von Dee war er bereits geschieden und lebte nun mit Sandy Miller zusammen) Er sah aus wie eine ältere, weißhaarige Version seines Sohnes. Er stellte (mir) Elvis' Onkel Vester vor, Tante Delta und Tante Nash. Minnie Presley, Elvis' 82-jährige Großmutter, saß auf einem Stuhl in der Ecke. Sie alle starrten (auf den Fernseher) und verfolgten die lokalen 22-Uhr-Nachrichten, die von den Ereignissen des Tages berichteten und von den vielen Menschen, die sich den ganzen Tag lang draußen (vor dem Tor) aufgehalten hatten. Niemand sprach ein Wort.
    An der Eingangstür stand Elvis' Rhythmus-Gitarrist Charlie Hodge in der Nähe des Kondolenzbuches. Er war von kleiner Gestalt, mit dunklem, gestyltem Haar. Er trug einen blauen Freizeitanzug und (einen) golden Anhänger mit den Initialen "TCB" über einem Blitz. Der Anhänger war ein interner Scherz zwischen Elvis und den Mitgliedern der "Memphis-Mafia". Er stand für "Taking Care of Business - with a flash" (etwa: Kümmert Euch wie ein geölter Blitz ums Geschäft!).
    "Es ist wirklich schwer zu begreifen", sagte er. "Ich (fuhr) noch Montag nacht, so gegen 21.30 Uhr, mit ihm zum Zahnarzt. Wir bereiteten uns für die (neue) Tournee vor, und wir sprachen über die Songs, die wir spielen wollten. Doch wir haben nie geprobt. Wir wollten es erst auf der Bühne richtig zusammenstellen." Seine Augen füllten sich mit Tränen und seine Stimme erstickte. "Ich hatte noch gar keinen Schlaf. Ich bin die ganze Zeit bei Elvis gewesen. Gerade heute nachmittag habe ich noch seine Koteletten gestutzt. Es war das Letzte, das ich (für ihn) tun konnte."
    Draußen vor der Eingangstür waren Hunderte Kränze (aufgestellt); einige (zeigten) den Namen "Elvis" in Blumen, andere waren in der Form von Kronen, gebrochenen Herzen, Hound Dogs oder blauen Wildlederschuhen gestaltet.


    Der Artikel erschien in einer Sonderausgabe ("Tribute to the King issue") des Rolling Stone (Ausgabe 248) am 22. September 1977 und enthielt neben dem Report von Caroline Kennedy auch Berichte über Elvis, die Chet Flippo, Ben Fong-Torres, Jerry Hopkins, Joe Klein, Jon Landau, Dave Marsh oder auch Robert Palmer verfasst hatten. Auf dem schlichten Cover war ein Bild des jungen Elvis aus dem Jahr seines großen Durchbruchs abgebildet.

    1977 war Caroline Kennedy den meisten Menschen "nur" als Tochter von John F. Kennedy ein Begriff, doch im Laufe der Jahre machte sie - obwohl nicht unumstritten - Karriere und wurde unter dem amtierenden demokratischen Präsidenten Barack Obama als erste Frau zur Botschafterin der Vereinigten Staaten in Japan berufen; die offizielle Vereidigung erfolgte im November 2013 durch Außenminister John Kerry, der sich selbst einmal um das Präsidentenamt bemüht hatte, die Wahl aber letztlich gegen George W. Bush verlor.


    Zehn US-Gouverneure huldigen dem King



    Am 8. Januar 1981, dem 46. Geburtstag von Elvis, proklamierten die Gouverneure von neun (!) US-Bundesstaaten einen "Elvis-Presley-Tag". Das war insofern erstaunlich, da es sich bei dem Anlass um kein rundes Jubiläum handelte.
    Doch sei es drum; eine derartige Ehrung hatte es zu Elvis' Lebzeiten nur sehr vereinzelt gegeben, wenn man von jenen "Elvis Days" absieht, die der eine oder andere Bürgermeister in seiner Stadt erklärte (so geschehen 1970 in Portland/Oregon, 1973 in Honolulu auf Hawaii oder 1976 in Madison/Wisconsin).

    Im einzelnen haben sich folgende Gouverneure um den King verdient gemacht:
    • Richard W. Riley für South Carolina (Gouverneur 1979-1987), später US-Bildungsminister unter Clinton (1992-2000)
    • Forrest "Fob" James für Alabama (1978-1982 als Demokrat, 1994-1998 als Republikaner)
    • Daniel "Bob" Graham für Florida (1979-1987), später Senator für Florida im US-Kongress (1987-2005)
    • James R. Thompson für Illinois (1977-1991)
    • George Busbee für Georgia (1975-1983)
    • John W. Carlin für Kansas (1979-1987)
    • James Baxter "Jim" Hunt für North Carolina (1977-1985 u. 1992-1996)
    • Richard "Dick" Thornburgh für Pennsylvania (1979-1987), später US-Justizminister unter Reagan u. Bush (1988-1991) sowie
    • John N. Dalton für Virginia (1978-1982).


    Ein Jahr später, am 8. Januar 1982, zog auch Lamar Alexander, der amtierende Gouverneur von Tennessee (1979-1987), nach und rief - nach 1961 und 1967 - den bereits dritten "Elvis-Presley-Tag" in Tennessee aus. Alexander wurde später US-Bildungsminister unter Präsident Bush (1991-1993) und ist seit 2003 Senator für Tennessee.

    >>> Die Reihenfolge der Bilder entspricht der Reihenfolge der namentlichen Nennung; zuerst oben von links nach rechts, dann untere Reihe <<<


    Würdigung durch Präsident Reagan



    Von US-Präsident Ronald Reagan (1980-1988) ist - zumindest mir - nicht bekannt, dass er ein ausgesprochener Elvis-Fan war (er und First Lady Nancy mochten vor allem Frank Sinatra), doch nach Elvis' Tod äußerte sich der Republikaner sehr wohlwollend (siehe Zitat in der Grafik).
    Wie den meisten wohl bekannt ist, begann Reagan einst als Schauspieler, und somit dürfte die Vermutung nahe liegen, dass ihm auch einige der Elvis-Filme (vielleicht die drei Western Love Me Tender, Flaming Star und Charro?) gefallen haben dürften...
    Getroffen haben sich beide offenbar nie, obwohl die Chancen dafür gar nicht so schlecht standen - schließlich war Reagan von 1967 bis 1975 Gouverneur von Kalifornien. In einer Zeit also, als Elvis noch ein knappes Dutzend Filme in Hollywood drehte (inklusive der beiden Konzert-Dokus), und in der er zeitweise auch in Kalifornien wohnte.
    Reagan hatte nach zwei Amtszeiten als Gouverneur auf eine weitere Kandidatur verzichtet, da er sich 1976 um das Präsidentenamt bemühen wollte. Er scheiterte jedoch bei den Vorwahlen an Amtsinhaber Gerald Ford und hatte daher - als er im August 1977 Elvis würdigte - kein bedeutsames Amt inne. Das änderte sich erst wieder 1980, als er bei den nächsten Präsidentschaftswahlen erneut für die Republikaner antrat...

    Ein weiteres Zitat mit Elvis-Bezug wird Ronald Reagan zwar zugeschrieben, doch ob diese Worte wirklich von ihm stammen, konnte ich bis jetzt noch nicht zweifelsfrei "beweisen":

    "(...) Während anderer Zeiten in unserer Geschichte, als Amerika - beispielsweise im Zweiten Weltkrieg - seine Verbündeten oder auch sich selbst verteidigen musste, trugen Hollywood-Helden wie Clark Gable, Jimmy Stewart, Gary Cooper, Glenn Ford, Henry Fonda, Elvis Presley, Charles Bronson oder Lee Marvin (um nur einige zu nennen) die Uniform unserer Nation und dienten mit Stolz ihrem (Heimat-)Land. Sie ließen ihre Karrieren ruhen und verteidigten unser Land und unsere Freiheit."

    Vielleicht gelingt es uns ja gemeinschaftlich, die Quelle heraus zu finden bzw. das Zitat dem "richtigen" Verfasser zuzuordnen...
    Wichtig an dieser Äußerung scheint mir vor allem die erneute öffentliche Würdigung des Umstandes, dass manche Stars im Showgeschäft - so auch Elvis - ihren Wehrdienst ohne wenn und aber ableisteten und dabei das Risiko in Kauf nahmen, durch eine längere Abwesenheit im öffentlichen Leben in Vergessenheit zu geraten bzw. an Popularität zu verlieren. Schließlich wäre es für die prominentesten von ihnen sehr einfach gewesen, die Wehrpflicht zu umgehen (etwa wie im Falle von Errol Flynn, der sich für 5.000 Dollar eine Untauglichkeitsbescheinigung gekauft haben soll, um nicht in den Zweiten Weltkrieg zu müssen*) oder wenigstens in einer Sondereinheit (Special Services) zum Zwecke der Truppenbetreuung eingesetzt zu werden.
    *Aus anderen Quellen geht jedoch hervor, dass Flynn an Tuberkulose und Malaria erkrankt war und keineswegs "simulierte"...

    Im übrigen soll Reagans Tochter Maureen aus seiner ersten Ehe mit der Schauspielerin Jane Wyman (1940-1948) eine kleine Nebenrolle in Elvis' vierzehntem Film "Kissin' Cousins" (1964) bekleidet haben, doch im Booklet zur betreffenden Double-Features-CD ist ihr Name nicht aufgeführt. Sie starb 2001 infolge einer Krebserkrankung; ihr Vater starb 2004 im Alter von 93 Jahren an einer Lungenentzündung.

    Im April 2010, im Zuge der Vorbereitungen auf den 100. Geburtstag von Ronald Reagan, schrieb ein gewisser Paul Bedard für "Washington Whispers":
    "Ronald Reagan wird im Eiltempo zum Elvis der politischen Welt - darauf deutet zumindest der Anstieg der Veranstaltungen und Sponsoren rund um seinen 100. Geburtstag 2011 hin. John Heubusch, der die Ronald Reagan Presidential Foundation leitet, sagt, dass er jede Woche neue Veranstaltungen zu seiner schon jetzt sehr langen Liste hinzu fügt. Diese beinhaltet z.B. ein Celebrity-Konzert im Hollywood Bowl an seinem hundertsten Geburtstag, dem 6. Februar, einen nationalen Fackellauf von einer Küste zur anderen, eine neue Briefmarke, eine Sonder-Münze für Sportmannschaften zum hochwerfen und die Enthüllung von Statuen überall im Land."

    Im August 2013 lud die bereits erwähnte Ronald Reagan Presidential Foundation zu einer "Old Time Vegas"-Gala, gedacht als Tribut an Elvis! Bei diesem Event in der imposanten Reagan Library (= Bibliothek) in Simi Valley in Kalifornien waren Dinner in Casino-Art angekündigt, eine 7-köpfige Showband - und natürlich der unvermeidliche Elvis-Imitator! Auch die Speisekarte hätte dem King sicher zugesagt: u.a. gab es gegrilltes Hühnchen, mit Käse gefüllte Riesen-Pilze, gegrillte Schweinerippchen im "Country Style", Buttermilch-Biskuits oder heiße Apfel-Karamell-Streusel mit Vanille-Eis.
    Der "Elvis-Faktor" hielt sich anscheinend in Grenzen, doch immerhin berichtete die Washington Times darüber...


    Staatsoberhäupter mit gutem (Musik-)Geschmack, Teil 2:
    Clinton, der Elvis-Fan




    1996 machten US-Präsident William Jefferson "Bill" Clinton (im Amt von 1992 bis 2000 bzw. 1993-2001, wenn man die offizielle Amtseinführung - traditionell im Januar - berücksichtigt) und Elvis gemeinsam Musik - allerdings nur auf einer phantasievollen Briefmarke, die der mittelafrikanische Staat Tschad herausgegeben hat. Auch Clinton machte kein Geheimnis daraus, dass er Elvis mochte; 1997 wurde er u.a. mit dessen ehemaliger Lebensgefährtin Linda Thompson fotografiert.

    Clinton ist Jahrgang 1946 und wuchs in Tennessees Nachbarstaat Arkansas auf, in den Ortschaften Hope und Hot Springs.
    (An dieser Stelle sei kurz darauf hingewiesen, dass Elvis im Jahr 1955 zweimal in Hope aufgetreten ist: am 22. Februar in der örtlichen Stadthalle und am 5. Juni im Coliseum auf dem Messegelände.)

    1976 gewann Clinton die Wahl zum Generalstaatsanwalt von Arkansas, allerdings ohne republikanischen Gegenkandidaten. Im gleichen Jahr organisierte er die erfolgreiche Präsidentschafts-Wahlkampagne für den demokratischen Gouverneur von Georgia, Jimmy Carter, in seinem Heimatstaat Arkansas. Zweimal, von 1979 bis 1981 und von 1983 bis 1992 hatte er das Amt des Gouverneurs von Arkansas inne; die kurze "Unterbrechung" war übrigens das Ergebnis einer Erhöhung der Kfz-Steuer, die ihm viele Einwohner von Arkansas verübelten und ihn nach seiner ersten Amtszeit deshalb nicht wiederwählten. Zur "Überbrückung" war er als Rechtsanwalt tätig (hier in Little Rock war Elvis insgesamt fünf mal aufgetreten, je zweimal 1955 und 1956 im Robinson Auditorium und 1972 im T.H. Barton Coliseum).

    1992 kandidierte Clinton dann für das Amt des US-Präsidenten, und aus dem Wahlkampf ist folgendes Zitat von ihm überliefert:
    "Sie wissen, dass George Bush mich in vielerlei Beziehung auf unschmeichelhafte Art und Weise mit Elvis verglichen hat. Ich glaube, Bush mochte Elvis nicht sehr - das ist wieder etwas, das mit ihm nicht in Ordnung ist." (gemeint war hier der Vater von George W. Bush)
    In einem Interview mit VH3 äußerte Clinton: "Ich fühlte eine besondere Beziehung zu Elvis, denn er stammte ja aus Mississippi. Er war ein armer weißer Junge und legte beim Singen so viel von seiner Seele hinein. Er kam aus ähnlichen Verhältnissen wie ich selbst."
    Auch Clintons Vize und späterer demokratischer Präsidentschaftskandidat Al Gore hatte offenbar eine Schwäche für den King, denn von ihm ist folgende Äußerung überliefert: Es war immer mein Traum, im Madison Square Garden den Aufwärmteil für Elvis zu übernehmen.
    Leider unterlag Gore denkbar knapp George W. Bush, der schon während seiner ersten Amtszeit zwei Kriege mit verheerender Langzeitwirkung vom Zaun brechen sollte: jenen in Afghanistan und jenen im Irak - bis zum heutigen Tag ist keiner der beiden Landstriche befriedet; bis heute werden dort immer wieder Sprengstoff-Attentate verübt!

    In der 2004 veröffentlichten Autobiografie des Ex-Präsidenten kam Clinton (der übrigens wegen einer Falschaussage unter Eid während der Lewinsky-Affäre nur knapp an einem Amtsenthebungsverfahren vorbei geschrammt war wie seinerzeit Nixon wegen "Watergate") mehrmals auf das Thema Elvis zu sprechen.



    "Abgesehen von der Musik, identifizierte ich mich mit seinen Südstaaten-Kleinstadt-Wurzeln. Und ich war der Meinung, dass er ein gutes Herz hatte. Steve Clark, ein Freund von mir, der während meiner Zeit als Gouverneur als Justizminister arbeitete, nahm einmal seine kleine Schwester mit zu einem Elvis-Konzert nach Memphis. Als Elvis davon hörte, dass dieses kleine Mädchen unheilbar an Krebs erkrankt und im Sterben begriffen war, platzierte er sie und ihren Bruder in der ersten Reihe, und nach der Vorstellung holte er sie zu sich auf die Bühne und unterhielt sich eine ganze Zeit lang mit ihr. Das habe ich nie vergessen."

    Des weiteren erzählt Clinton den Lesern seines Buches, dass "Love Me Tender" sein Lieblingsfilm von Elvis ist ("wenngleich ich Loving You, Jailhouse Rock, King Creole und Blue Hawaii ebenfalls mochte. Danach wurden seine Filme immer süßlicher und vorhersehbar."), und er merkt diesbezüglich an:
    "Das Interessante an Love Me Tender, einem Western, dessen Handlung nach dem Bürgerkrieg angesiedelt war, ist, dass Elvis - zu diesem Zeitpunkt bereits ein nationales Sex-Symbol - das Mädchen (Debra Paget) zwar bekam, doch nur deshalb, weil sie im Glauben war, dass sein älterer Bruder, den sie in Wahrheit liebte, im Krieg gefallen war. Am Ende des Films wurde Elvis durch eine Kugel getroffen und starb; zurück blieben sein (heimgekehrter) Bruder und seine Frau."

    An anderer Stelle erinnert er sich an folgende Begebenheit:
    "Ich konnte mich Elvis niemals ganz entziehen. Während der Wahlkampagne 1992 gaben mir einige meiner Mitarbeiter den Spitznamen Elvis. Ein paar Jahre später, als ich Kim Wardlaw aus Los Angeles zur Bundesrichterin berief, war sie so aufmerksam, mir einen (Seiden-)Schal zu schicken, den Elvis bei einem seiner Konzerte in den frühen 70ern getragen und auch noch für sie signiert hatte; da war sie gerade 19. Ich bewahre diesen Schal noch immer in meinem Musikzimmer auf, und ich gebe zu: Ich liebe Elvis nach wie vor."

    Ein sehr persönliches Thema war natürlich der Tod seiner Mutter, und an den Tag ihrer Beisetzung erinnerte er sich mit der Bemerkung: "Es war der 8. Januar, der Geburtstag jenes Mannes, den sie - abgesehen von ihrer Familie - am meisten mochte: Elvis Presley."

    Im Zuge der Lewinsky-Affäre (der Familienvater Clinton hatte sich auf ein amouröses Abenteuer mit Monica Lewinsky, einer Praktikantin im Weißen Haus, eingelassen, was später heraus kam und beider Reputation beschädigte) musste der 42. Präsident der Vereinigten Staaten viel Hohn und Spott über sich ergehen lassen - Stichwort "Oral Office" - , doch für mich wird er vor allem als Elvis-Fan in Erinnerung bleiben - mit menschlichen Ausnahmeschwächen, die ihm Ehefrau Hillary (1993-2001 First Lady, 2009-2013 US-Außenministerin) und Tochter Chelsea (heute 34, verheiratet und seit September Mutter einer Tochter) ängst verziehen haben.


    Staatsoberhäupter mit gutem (Musik-)Geschmack, Teil 3:
    Koizumi, der Elvis-Fan




    Er gilt als der größte Elvis-Fan, der es je bis zum Staatsoberhaupt seines Landes gebracht hat, als regelrechter Elvis-Freak, der sogar Jimmy Carter und Bill Clinton in den Schatten stellte.
    Bei offiziellen Abendessen sah man ihn des öfteren zu Elvis-Songs singen, und dann veröffentlichte er auch noch eine Charity-CD unter dem Titel "Meine Lieblings-Songs von Elvis"; für das Cover ließ er sein Gesicht neben das von Elvis montieren, und zwar über jenes vom "Colonel"!
    Die Rede ist natürlich von Junichiro Koizumi, dem Premierminister von Japan. Angehörige seines Volkes hatten damals in Pearl Harbor die US-Pazifikflotte versenkt bzw. schwer beschädigt, so auch die "USS Arizona", zu deren Gedenken später ein Denkmal errichtet wurde, für dessen Anschaffung Elvis eine beträchtliche Summe gespendet hatte. Doch seit Kriegsende 1945 hatten sich die Zeiten allmälig gewandelt, wurden aus den einstigen Gegnern USA und Japan Bündnisparter und schließlich Freunde. Als Elvis 1969 nach mehrjähriger Konzertpause endlich wieder live vor Publikum auftrat, schrie man natürlich auch im Land der aufgehenden Sonne nach einer Elvis-Tournee. Laut Larry Geller hat Elvis noch im Dezember 1976 Roadmanager Joe Esposito ausdrücklich angewiesen, dem "Colonel" auszurichten, dass er nicht nur endlich eine Europatournee unternehmen wolle, sondern auch darauf bestehe, in Japan aufzutreten, doch bekanntlich kam es leider nie dazu.

    Die Fans in aller Welt ließ der japanische Premierminister und selbsterklärte Elvis-Verrückte wissen:

    "Ja, ich liebe Elvis wirklich. Was die verschiedenen Musikstile betrifft, bin ich nicht gerade sehr wählerisch, (ich mag alles) von Klassik bis Rock.
    Elvis ist für einen langen Zeitraum mein absoluter Favorit gewesen. Mein jüngerer Bruder, der auch ein Elvis-Maniac ist, "erleuchtete" mich in Sachen Elvis. In Yokohama leitete er mal den Ortsverband eines Fan-Clubs; ich selbst begann Elvis bereits zu mögen, als er seinen sensationellen Durchbruch hatte.
    Elvis ist der Beste und eine Klasse für sich, wenn er Rock-Songs singt oder Balladen oder jegliche Art von Songs. Ich werde niemals müde, ihm zuzuhören - ganz gleich, wie oft ich ihn schon in mehr als 40 Jahren meines Lebens gehört habe. Vor allem mag ich seine Songs 'I Want You, I Need You, I Love You', 'Hawaiian Wedding Song' und 'Bridge Over Troubled Water'."
    Als ELVIS - THE CONCERT im November 1999 nach Japan kam, ging auch ich ins Tokyo Forum, um diese einzigartige Chance in meinem Leben nicht zu versäumen. Es war so elektrisierend, gleichsam so berührend. Es hat niemals einen solchen Superstar wie Elvis gegeben - weder vor ihm, noch nach ihm. Ich bin davon überzeugt, dass er der großartigste Sänger war, den das 20. Jahrhundert hervor gebracht hat.
    Seit ich das Amt des Premierministers übernahm, habe ich so viel zu tun, dass ich buchstäblich nicht zum Schlafen komme. An manchen Wochenenden, wenn ich zu Hause etwas Zeit finde, kann ich es mir leisten, Elvis-Songs zu hören, nachdem ich mich wochenlang danach gesehnt habe; zweifellos vermag seine Stimme, mein Erschöpfungsgefühl zu mindern. An diesen Tagen fühle ich eine heilende Kraft, die (besonders) aus seinen Gospels hervor geht. Es gibt keinen Zweifel daran, dass Elvis' Aufnahmen ein Geschenk des Himmels sind und ein großartiges künstlerisches Vermächtnis des letzten Jahrhunderts. Elvis ist unsterblich, und das sind auch seine Lieder.
    Wir sollten sein Vermächtnis mit vielen anderen Menschen teilen - nicht nur innerhalb der Fan-Clubs. Besonders mit den jüngeren Generationen, und zwar jetzt.
    Achso, beinahe hätte ich vergessen zu erwähnen, dass ich am 8. Januar Geburtstag habe - am gleichen Tag wie Elvis! Immer, wenn ich davon erzähle, bin ich sehr stolz.
    Seit ich jung war, bin ich ein Elvis-Fan, und ich liebe (jegliche) Musik von Klassik bis Rock."


    Junichiro Koizumi wurde am 8. Januar 1942 in Yokosuka in Japan geboren, feierte also im vergangenen Monat seinen 73. Geburtstag. Am 26. April 2001 wurde er im Alter von 59 Jahren Ministerpräsident seines Landes und in der Folge zweimal wiedergewählt, ehe er 2006 als Vorsitzender der Regierungspartei LDP die Amtszeitbegrenzung erreichte.


    Der Gouverneur von Hawaii proklamiert den "Elvis-Aloha-Tag"



    Am 14. Januar 2013 proklamierte Neil Abercrombie, der Gouverneur des US-Bundesstaates Hawaii, anlässlich des 40. Jahrestages den "Elvis, Aloha From Hawai'i Via Satellite Day"! Damit wurde also nicht nur der Künstler sondern ein ganzes Event formell gewürdigt.
    In der Proklamationsurkunde heißt es:
    "Elvis, Aloha From Hawai'i Via Satellite" war ein bahnbrechender Auftritt und ein denkwürdiger Moment in der Geschichte Hawai'is; das Konzert mit Elvis Presley als Headliner wurde am 14. Januar 1973 über Satellit live ausgestrahlt und erreichte geschätzt eine Milliarde Zuschauer weltweit."
    Das Konzert "fand im Honolulu Internationl Center (HIC) in Honolulu statt (heute bekannt als Neal S. Blaisdell Center) und wurde in über 40 Länder quer durch Asien und Europa übertragen, die die Show einen Tag später zu sehen bekamen - ebenfalls zur besten Sendezeit." Es "veranlasste alle, die zusahen, dazu, sich in die Schönheit der Hawaiianischen Inseln und in die Gastfreundlichkeit ihrer Bewohner zu verlieben."
    "Elvis, Aloha From Hawai'i Via Satellite" demonstrierte einmal mehr den beachtlichen menschenfreundlichen Charakter von Elvis Presley, denn die Eintrittskarten für die eigentliche Show und die vorherige Generalprobe hatten keinen Preis. Jeder Zuschauer wurde gebeten, einen beliebigen Betrag zu entrichten, den er oder sie für angebracht hielt. Die Einkünfte, einschließlich der Auftrittsvermarktung und der Souvenir-Verkäufe, erzielten Einnahmen in einer Gesamthöhe von 75.000 US-Dollar zugunsten der Kui-Lee-Krebs-Stiftung."
    Erwähnung fand auch, dass das dazugehörige Soundtrackalbum ein kommerzieller "Blockbuster" war und gleichzeitig Elvis' erstes Nr.1-Album in den USA seit dem "Roustabout"-Soundtrack im Jahr 1965.
    (Ja, die LP zum Film erschien natürlich schon 1964, stand aber erst im Folgejahr auf Platz 1 der Album-Charts von Billboard)
    Dann wurde Bezug darauf genommen, dass die Aloha-Show "exakt Elvis' tiefe Liebe und Faszination für Hawaii" vermittelte. Seit seinem ersten Besuch auf der Insel(-gruppe) in den späten 50er Jahren bis zu seinem letzten Urlaub im März 1977 habe er den Bundesstaat oft besucht und auch drei Filme hier gedreht: "Blue Hawaii", Girls! Girls! Girls! und "Paradise, Hawaiian Style".
    Schließlich wurde noch die Kooperation zwischen den örtlichen Veranstaltern und Graceland betreffend eines "Screening Events" gewürdigt, bei dem am gleichen Tag und an gleicher Stelle wie vor 40 Jahren eine re-masterte und neu geschnittene Video-Projektion der Show auf mehreren Bildschirmen und mit Dolby 5.1 Sound präsentiert wurde.
    Der Demokrat Neal Abercrombie war zweimal, 1986/87 und von 1991 bis 2010, Mitglied im US-Repräsentantenhaus, wo er Hawaii vertrat; Ende 2010 wurde er für eine Amtsperiode (also bis 2014) zum Gouverneur von Hawaii gewählt.


    Vom Botschafter bis zum Präsidenten - Elvis begeistert sie alle

    Seit Graceland im Sommer 1982 als Museum für zahlende Besucher geöffnet wurde, haben sich nicht nur Herrscharen von Elvis-Fans dort eingefunden (Jahr für Jahr sind es Hunderttausende - 1993 war auch ich dabei! ), sondern auch viele Stars aus der Musikbranche, aus Sport, Film und Fernsehen. Die Zahl derer, die hohe politische Ämter bekleiden/bekleideten oder "blaues Blut" in ihren Adern haben, ist dagegen sehr überschaubar. Und gerade sie, die Mächtigen, die Würden- und Entscheidungsträger, beweisen mit ihrer Aufwartung bei einem längst Verstorbenen, welchen unglaublichen Stellenwert der King of Rock'n'Roll auch jenseits dieser Welt noch hat, welche Faszination ungebrochen von ihm ausgeht.

    Die wohl hochrangigsten Graceland-Besucher bisher waren vier Staatsoberhäupter - ein ehemaliges und drei amtierende:

    • Ex-US-Präsident Jimmy Carter (1977-1980) mit Ehefrau Rosalynn (Ex-First Lady) und Tochter Amy (am ???)
    • US-Präsident George W. Bush (2000-2008) & First Lady Laura Bush (am 30.06.2006)
    • Junichiro Koizumi, Premierminister von Japan 2001-2006 (am 30.06.2006 zusammen mit Ehepaar Bush)
    • Fürst Albert II. von Monaco (seit 2005) mit seiner damaligen Verlobten Charlene Wittstock (am 05.08.2010); Heirat 2011


    Weitere hochrangige Politiker aus den Vereinigten Staaten, die nach Memphis "pilgerten", waren:
    • Al Gore, US-Senator für Tennessee 1984-1993, US-Vizepräsident 1993-2001, demokratischer Präsidentschaftskandidat 2000, Friedensnobelpreisträger 2007 (am ???)
    • Gale Norton, Justizministerin von Colorado 1991-1999, Bewerberin für den US-Senat 1996, Innenministerin der USA 2001-2006 (am 26./27.03.2006)
    • Strom Thurmond, US-Gouverneur von South Carolina 1947-1951, US-Präsidentschaftskandidat 1948, US-Senator für South Carolina 1954-1956 u. 1956-2003 (am ???); 2003 verstorben
    • Byron Dorgan, US-Senator für North Dakota 1992-2011 (am ???)


    Vier Gouverneure von US-Bundesstaaten (das entspräche bei uns in Deutschland in etwa den Ministerpräsidenten der Bundesländer bzw. bei unseren Freunden im schönen Österreich den Landeshauptmännern) wurden ebenfalls am Elvis-Presley-Boulevard vorstellig:
    • Don Sundquist, Gouverneur von Tennessee 1994-2003 (am ???)
    • Paul E. Patton, Gouverneur von Kentucky 1995-2003, mit seiner Ehefrau (am ???)
    • James Baxter "Jim" Hunt, Gouverneur von North Carolina 1977-1985 u. 1992-2000, mit seiner Ehefrau (???)
    • Ronnie Musgrove, Gouverneur von Mississippi 2000-2004, mit seiner Ehefrau Melanie Bruce (am 26.01.2003)


    Auch den Botschaftern mehrerer Länder war es ein Bedürfnis, durch die "heiligen Hallen" von Graceland zu schreiten und Musik-Geschichte in sich aufzunehmen:
    • Li Zhaoxing, chinesischer Botschafter bei den Vereinten Nationen 1993-1995, in den USA 1998-2001 sowie chinesischer Außenminister 2003-2007, mit seiner Ehefrau Qin Xiaomei (am ???)*
    • Francois Bujon de l'Estang, französischer Botschafter in Kanada 1989-1991 und in den USA 1995-2002 (am 09.05.2002)
    • Lan Lijun, Generalkonsul der Volksrepublik China mit Botschafterstatus in Los Angeles (2000-2002), chinesischer Botschafter in Indonesien (2005-2008), in Kanada (2008-2011) und in Schweden (seit 2011) (am 11.07.2002)
    • Lalit Mansingh, indischer Botschafter in den USA 2000-2001 (02.08.2003)
    • Danny Ayalon, zwischen 1992 und 2005 israelischer Botschafter bei den Vereinten Nationen und in den USA (am ???)
    • Sallai Meridor, israelischer Botschafter in den USA 2006-2009 (am 16.12.2007)


    (Die V.I.P.-Besucherliste von Graceland führt überdies Dr. Gao Way Ping als chinesischen Botschafter in den USA auf, der im August 2003 Graceland besucht haben soll, doch hier liegt offenbar ein Missverständnis vor. Auf einer lückenlosen Liste aller chinesischen Botschafter in den USA von 1973 bis heute taucht dieser Name nicht auf! Entweder stimmt also der Name nicht, oder die Amtsbezeichnung ist nicht korrekt.
    *Außerdem führt die Besucherliste im Falle des chinesischen US-Botschafters nur den Namen Li, so dass unter Umständen auch Li Daoyu in Frage kommen könnte, der als Amtsvorgänger von Li Zhaoxing von 1993 bis 1998 als Botschafter der Volksrepublik China in den USA tätig war. Hilfreich könnte in diesem Fall das Jahr des Graceland-Besuches sein, da es mutmaßlich in die Amtszeit des Botschafters fallen dürfte.
    Auch der koreanische Generalkonsul mit Sitz in Atlanta, Georgia, Cho Jung-Pyo, wird in der Graceland-Besucherliste aufgeführt - er erwies dem King demnach am 08.05.2003 - gemeinsam mit dem koreanischen Kultur-Generaldirektor Yangwoo Park - die Ehre.)

    Neben Fürst Albert II. von Monaco gab es noch weitere Royals, die den Weg nach Graceland fanden:
    • H. R. H. (= Her Royal Highness / Ihre Königliche Hoheit) Prinzessin Elizabeth von Jugoslawien (bis zur Heirat mit einem Bürgerlichen im Jahr 1961 Prinzessin von Jugoslawien aus dem Hause Karadordevic), 2004 Präsidentschaftskandidatin in Serbien (am ???)
    • Deborah Vivien Cavendish, seit 1941 per Heirat die Duchess of Devonshire (= Herzogin von Devonshire), 1999 von der Queen zum Dame Commander of the Royal Victorian Order (= Befehlshaberin des Königlich-Victorianischen Ordens) ernannt (am ??? als Herzogin-Witwe); 2014 im Alter von 94 Jahren verstorben
    • H. R. H. Prince William, Prinz von Großbritannien und Nordirland, Duke (= Herzog) of Cambridge, Earl (= Graf) of Strathearn und Baron (= Freiherr) Carrickfergus (am 02.05.2014, zusammen mit seinem Bruder und zwei Cousinen)
    • H. R. H. Prince Harry, Prinz von Großbritannien und Nordirland, Prince Henry of Wales (= Fürst von Wales) (am 02.05.2014 )
    • H. R. H. Princess Beatrice of York (am 02.05.2014)
    • H. R. H. Princess Eugenie of York (am 02.05.2014)


    Ich könnte mir übrigens vorstellen, dass auch der argentinische Papst Franziskus - sollte er künftig die USA bereisen - ein potentieller Kandidat für einen Graceland-Besuch wäre, denn schließlich war Elvis bekannt dafür, für Arme und Bedürftige zu spenden, seinen Reichtum mit weniger Privilegierten zu teilen (man denke da nur an all die verschenkten Autos), und dass der "irdische" King obendrein ein leidenschaftlicher Hörer und Interpret von religiöser Musik war, dürfte dem Papst sicher ebenfalls gefallen. Man könnte ihn ja "auf den richtigen Weg" führen und ihm zu einem passenden Anlass die gesammelten Gospel-Aufnahmen von Elvis zum Geschenk machen, am besten die Doppel-CD "Amazing Grace" - da sind praktisch alle relevanten Songs mit drauf...


    An dieser Stelle vielleicht noch ein paar Details zu den letzten hochkarätigen Graceland-Besuchern...



    Anreise mit der Air Force One:
    Zwei amtierende Staatsoberhäupter besuchen gemeinsam Graceland


    Dass der japanische Premierminister Junichiro Koizumi ein eingefleischter Elvis-Fan ist, war US-Präsident George W. Bush natürlich nicht entgangen, und so entschloss er sich dazu, das japanische Staatsoberhaupt am 30. Juni 2006 zu einer exklusiven Graceland-Besichtigung einzuladen - persönlich geführt von Priscilla und Lisa Marie Presley!
    Zur allgemeinen Überraschung empfand es der japanische Premierminister als so aufregend, mit der Familie Presley in Graceland zu sein, dass er im Jungle Room spontan einige Elvis-typische Karate-Bewegungen nachahmte.
    Doch der Gast aus Japan war nicht der einzige Elvis-Fan; wie First Lady Laura Bush während einer Rede im Jahr 2004 zu berichten wusste.
    Demnach war also auch George W. Bush - anders als sein Vater - ein großer Elvis-Fan, der in den späten 50er Jahren, als er in Texas aufwuchs, davon träumte, Elvis zu sein.
    Über die Zeit, als ihr späterer Mann in die vierte Klasse ging, verriet Laura Bush:
    "Eines Tages erhielt meine Schwiegermutter Barbara Bush einen Anruf vom Schul-Rektor, der ihr mitteilte, dass George bei ihm im Büro sei... George hatte den Musikunterricht gestört. Er hatte ein Stück der schwarzen Zeichenkohle genommen und sich in wahrer Elvis-Manier Koteletten angemalt. Dann versuchte er, vor den anderen Kindern als Elvis aufzutreten."

    Ich muss gestehen, dass George W. Bush, nachdem er in der Folge der Terroranschläge vom 11. September 2001 zwei bis heute nachwirkende Kriege in Afghanistan und im Irak vom Zaun gebrochen hatte, nicht gerade sehr viele Sympathiepunkte bei mir gesammelt hat (und ich beispielsweise die sehr kritischen Worte der Dixie Chicks bezüglich seiner Außenpolitik durchaus teilte), doch als ich diese Anekdote hörte, musste ich schmunzeln: George W. Bush, der spätere Kriegstreiber, mimte als Pimpf den Elvis-Imitator!
    Nun, ganz offenbar hat der Ex-Präsident wohl auch seine guten Seiten...


    Fürstlicher Besuch beim King

    Am 5. August 2010 traf auch Fürst Albert II. von Monaco mit seiner damaligen Verlobten Charlene Wittstock in Graceland ein. Gut gelaunt erkundete das Staatsoberhaupt des europäischen Fürstentums kurzärmelig und in Shorts das Anwesen und besuchte natürlich auch das Grab von Elvis im Meditationsgarten.
    Albert II. übernahm nach dem Tod seines Vaters, Fürst Rainier III., am 6. April 2005 das Amt des regierenden Fürsten und heiratete ein knappes Jahr nach seiner Stippvisite in Memphis seine Verlobte Charlene Wittstock, womit aus der einstigen südafrikanischen Leistungsschwimmerin ganz offiziell Fürstin Charlene von Monaco wurde.
    Wie bekannt sein dürfte, ist inzwischen - dank des kürzlichen Familienzuwachses - die weitere Thronfolge gesichert...
    Möglicherweise war Albert von Monaco bereits als Prinz schon mal in Graceland, denn mit diesem Titel wird er in der bereits erwähnten Besucherliste geführt, was aber eben so gut ein Versehen gewesen sein könnte.
    Es passt zwar nicht wirklich hier her, doch zwischen 1988 und 2002 ging Prinz Albert als Bobfahrer für Monaco bei nicht weniger als fünf (!) Olympischen Winterspielen an den Start (Calgary/Albertville/Lillehammer/Nagano/Salt Lake City). Im Judo brachte er es bis zum schwarzen Gurt, und als Fürst nahm er an Expeditionen sowohl zum Nord- als auch zum Südpol teil!
    Ich sage: Respekt!


    Gleich vier "Blaublüter" machen ihre Aufwartung

    Am 2. Mai 2014 kam abermals hoher Besuch nach Graceland. Im Mittelpunkt standen natürlich die Prinzen-Brüder William (31) und Harry (29) aus dem britischen Königshaus der Windsors. Begleitet wurden sie von ihren Cousinen, Prinzessin Beatrice und Prinzessin Eugenie, die Töchter des Herzogs (Duke) von York. Elvis war aber offenbar nicht die Haupttriebfeder für das adelige Quartett, nach Memphis zu kommen, denn der eigentliche Grund war die Hochzeit ihres Freundes Guy Pelly (Nachtclubbesitzer in London) mit der Hotel-Erbin (Holliday Inn) Lizzy Wilson.
    Leger gekleidet in Hemd/T-Shirt und Jeans, sahen auch sie sich interessiert auf dem berühmten Anwesen um, besichtigten den Trophäenraum, das Raquetball-Gebäude und natürlich auch den Meditationsgarten mit der Grabstätte des King of Rock'n'Roll. Wie zuvor bereits der japanische Premierminister, trug auch die britische Adels-Prominenz zeitweise goldumrandete Sonnenbrillen im Elvis-Stil - was auch immer das zu bedeuten hatte.

    Ob die beiden Söhne von Prinz Charles und der 1997 in Paris tödlich verunglückten Lady Diana aber nun tatsächlich Elvis-Fans sind oder einfach die Gelegenheit nutzten, weil sie gerade in der Stadt weilten, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Bei einem Konzert-Marathon anlässlich des Thronjubiläums der Queen in London sah man sie jedenfalls sichtlich vergnügt auf der königlichen Tribühne, als sie u.a. dem "Tiger" Tom Jones lauschten, und diesen mochte bekanntlich auch der King...



    Sind weitere Treffen/Fotos mit hochrangigen Politikern/gekrönten Häuptern aus aller Welt bekannt?
    Haben sich außer den genannten weitere Staatsoberhäupter/hochrangige Politiker/Royals als Elvis-Fans "geoutet"?

    ​​


    Author: Tafka S.
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Mike; 25.10.2024, 14:35

    • Sarita
      #1
      Sarita kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Danke! Sehr interessanter Bericht.
      Der Brief der Fans an Eisenhower ist ja süß.
      Elvis hätte sicher Möglichkeiten gehabt dem Militärdienst zu entgehen. Durch Tätigkeit im Special Service oder einfach entsprechendes Attest vom Arzt holen. Hat er aber nicht. Wir können nur spekulieren wie seine Karriere verlaufen wäre ohne Army. Vielleicht hätte er Ann Margret geheiratet .

      Hätte Elvis nicht Briefwahl machen könnnen? Oder gab es das zu der Zeit in den USA nicht? Der Auflauf im Wahllokahl wenn Elvis kommt. Lustige Vorstellung. Wobei, zu einem Elternabend in Lisa Maries Schule ging er ja auch.

      Trump ist Elvisfan und meint sich mit dessen Aussagen schmücken zu müssen. Er hätte ihn in Las Vegas gesehen und den Satz „Elvis has left the building“ das erste Mal gehört. Genau. Weil Elvis in Las Vegas auch das Gebäude verlassen hat. Er musste ja nur paar Stockwerke höher in seine Suite.

      Richard Thompson, der erste ausländische Bürgermeister in in Sant Joan (Mallorca) , war im Elvis Look bei einer Veranstaltung und hat einige Songs von Elvis gesungen.
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