Movie-Talk

[Tafka S.]

Ich hätte die Liste noch um Belmondo, Alain Delon, Peter Sellers, Peter O'Toole, Romy Schneider erweitern können und Du setzt Elvis als Schauspieler immer noch höher an, ja? An die genannten Namen kommt ein Elvis als Schauspieler niemals ran, da ist er weit, weit weg. Man sollte schon differenzieren können zwischen Sänger und Schauspieler.

Frag doch mal Nichtfans nach grossen Schauspielern. Ich denke, Elvis wird nicht genannt.

Ach, cos. Beim Thema Fußball hast Du mich missverstanden, und nun auch hier.

Nehmen wir das halt noch mal auseinander.

Was schrieb ich denn überhaupt:

...wahrscheinlich nie wieder mit so einem berühmten Star...

Ein berühmter Star bezieht sich nicht explizit auf den Schauspieler Elvis, das mal voraus geschickt.
Und natürlich kann der Elvis Presley mit all den etablierten Schauspielern, die Du da aufgelistet hast, nicht wirklich Schritt halten, was die Schauspielkunst betrifft - aber das stellte ich doch auch gar nicht in Abrede.
Wenn wir (vielmehr ich) aber von einem Weltstar sprechen, dann liegt E-L-V-I-S doch sehr weit vorn, behaupte ich (und - glaub es ruhig - nicht nur ich).

Connery, Allen, Niven, Sinatra, Martin, Bronson, Belmondo, Delon, Sellers, O'Toole, Schneider

Ich muss allerdings zugeben, dass ich angesichts dieser nun wirklich Großen des Films schon sehr beeindruckt bin - ich hatte nicht wirklich Ahnung, mit wem die fesche Ursula alles schon zusammen gearbeitet hat...

Dass es ihr jedoch im nachhinein peinlich sein könnte, einen Film mit Elvis Presley gedreht zu haben (noch dazu einen sehr unterhaltsamen), glaube ich nicht wirklich. Zumal sie ja auch mit dem King herum getendelt haben soll. Da Priscilla sofort hellhörig wurde (Frauen haben wohl so ein untrügliches Gespür dafür ), zog Elvis in ihrer Gegenwart über Ursula Andress her (siehe ELVIS UND ICH), um diesen Eindruck zu verwischen...

Kurz und gut: Der besondere Reiz von FUN IN ACAPULCO liegt in durchaus nicht zu geringem Maße an der sehr beeindruckenden Präsenz von Ursula Andress - ich bleibe dabei.

[cos]

Nein, ich habe Dich nicht missverstanden, denn Du legst Ursula ja mit Deiner Aussage, sie hätte nie wieder mit einem so grossen Star gearbeitet, eine Meinung ihrerseits in den Mund. Vielleicht ist Elvis für sie nur Durchschnitt, oder gar eine Null?
Schauspieltechnisch hat sie mit richtigen Schauspielweltstars gearbeitet. Und ich denke, dies ist auch für eine Schauspielerin wichtig, nicht, ob man in den 60ern mit einem Sänger zusammen eine der beliebten Komödien gedreht hat.

[Tafka S.]

Nein, ich habe Dich nicht missverstanden

Doch, ich glaube schon.

Vielleicht ist Elvis für sie nur Durchschnitt, oder gar eine Null?

Eine sehr gewagte These, die Du ihr da in den Mund legen willst. No comment

Schauspieltechnisch hat sie mit richtigen Schauspielweltstars gearbeitet. Und ich denke, dies ist auch für eine Schauspielerin wichtig

Ist natürlich richtig; den Gefallen, Dir hierbei zu widersprechen, werde ich Dir nicht tun...

[Gast]

Es war sicherlich keine schauspielerische Auszeichnung, in einem Elvis-Film mitzuspielen. Daher kann ich es nachvollziehen, wenn Uschi der Streifen heute peinlich ist.

[Tafka S.]

Es war sicherlich keine schauspielerische Auszeichnung, in einem Elvis-Film mitzuspielen. Daher kann ich es nachvollziehen, wenn Uschi der Streifen heute peinlich ist.

Nur gut, dass z.B. Walter Matthau (musste sich 1958 in KING CREOLE neben Elvis schämen ), Steve Forrest und Dolores Del Rio (ihnen war es 1960 in FLAMING STAR mega-peinlich ) oder Barbara Stanwyck (schämte sich 1964 in ROUSTABOUT in Grund und Boden ) Deinen Satz nicht mehr lesen mussten...

Ich persönlich sehe das etwas anders; in meinen Augen war es Elvis selbst, dem es mutmaßlich peinlich war, zu Tieren in Käfigen zu singen, leider nur den Rudolph Valentino für Arme zu mimen, einen Song über Klebstoff (!) zu singen (ich meine Goop), sich bei "Yoga is as Yoga does" die Gliedmaßen zu verrenken etc.
Die seinerzeit einfach umwerfende Ursula Andress hatte nun wahrlich keinen Grund, peinlich berührt zu sein; dazu ist FUN IN ACAPULCO als Ganzes nicht albern genug.
Und glaube mir: wäre Elvis damals selbst gesprungen statt eines Stunt Doubles, hätte das die Wahrnehmung des Films radikal verändert und der Handlung eine viel größere Authentizität verliehen. Zu dumm, dass Elvis sich schon für die nächste Szene gekämmt hatte und deswegen den Stunt nicht wie geplant selbst ausführen konnte...

[Tafka S.]

Ich weiß jetzt nicht, ob ich das schon mal angesprochen habe, aber jetzt, wo Ela über die aktuelle TV-Ausstrahlung von "Flaming Star" informiert hat, kommt mir eine vielleicht etwas merkwürdige Idee in den Sinn, die mich schon öfter beschäftigt hat:
Wie würden die Elvis-Fans wohl darauf reagieren, wenn sich jemand anschickte, aus allen Elvis-Filmen einen "neuen" Film zusammen zu "puzzeln", und zwar - zur Abwechslung - entweder einen Abenteuerfilm oder ein Drama mit Tiefgang?
Man müsste natürlich über die entsprechende Hard- und Software verfügen, um das möglichst professionell aussehen zu lassen; das Ganze dann in s/w, um die verschiedenen Quellen etwas anzugleichen.
Wäre vermutlich unendlich aufwendig, aber ich stelle mir das sehr, sehr interessant vor.

Mag jemand etwas dazu sagen?

[King77]

Kann ich mir nicht vorstellen weil schon Elvis in jedem Film anders aussieht. Auch brauche ich nicht wirklich einen Elvis Film mit Tiefgang u. auch kein Drama. Für mich war Elvis in erster Linie Musiker / Sänger u. deshalb interessiert mich die Musik. Ich weiß gar nicht mehr wann ich zuletzt einen Elvis Spielfilm angeschaut habe. So ein Fake würde sicher nicht auf Gegenliebe stoßen.

[Tafka S.]

Danke für Deine Meinung, King77, aber "Fake" klingt mir etwas zu negativ; stell Dir das eher wie einen Remix vor - nur eben als Film. Die einzelnen Sequenzen wären ja alle echt, und das Elvis in den 50ern anders aussah als in den frühen 60ern und dann noch einmal anders in den späten 60ern, könnte man ja als einen natürlichen Reife-Prozess des Hauptakteurs in die Handlung integrieren.
Außerdem würde ich mir vorstellen, dass keine Lieder vorkommen, denn wer Musicals mag, fährt ohnehin mit den Originalfilmen besser.

Also ich finde die Idee gar nicht so schlecht, ehrlich gesagt. Mit etwas Fantasie könnte man da bestimmt etwas sehr Schönes zusammen "basteln"...

Und da Elvis zwar ein paar ernsthafte Charaktere verkörpert hat, aber eigentlich nie in einem wirklich anspruchsvollen Film spielen durfte, könnte man ja - vielleicht zu einem entsprechenden Anlass - des Kings großen Wunsch, ein richtiger Schauspieler zu sein, posthum verwirklichen, in dem man aus dem vorhandenen Material einfach etwas Entsprechendes kreiert...

Deine Meinung respektiere ich natürlich trotzdem.

[cos]

Warum ständig an Elvis Werk rumpfuschen? Wir haben genug Material von ihm, warum sich einen falschen Elvis basteln? Mir reicht das, was wir haben, da muss ich nicht noch Murks betreiben und ihn verhunzen.

[Tafka S.]

Offenbar sind manche Elvis-Fans etwas engstirniger als andere, was Kreativität anbelangt...

Ist aber kein Problem.

[cos]

Wer wissen will, wie Elvis nie war, sollte dann doch auf Imis zurückgreifen.

[Rynn]

was mir gefallen würde von seinen Filmen wäre , eine DVD mit den Mistakes - bloopers aus seinen Filmen ,witzige Szenen oder Versprecher beim Drehen eines Films .
Das könnte recht witzig sein ,aber die frage ist ob überhaupt noch solche Szenen existieren oder sie schon lange gelöscht worden sind . Meistens gibt es zu jeden Film Mistakes oder Bloopers , also wäre es auch gut möglich das man Material von seinen Filmen noch in irgendwelchen Archiven schlummern .
Da Elvis ja Herzhaft lachen konnte ,stelle ich mir schon vor das die viele Szenen immer wieder neu drehen mussten und sie aus dem Lachen nicht mehr raus gekommen sind .

Sowas gibt es von Elvis noch nicht ? oder doch ...?

LG

[Tafka S.]

Ich bin mir eigentlich sicher, dass es solche filmischen "Outtakes" auch von Elvis gibt, denn die fallen ja bei so ziemlich jedem Film an, wenn der Regisseur seinen Job gut macht und auf Perfektion achtet. Allerdings weiß ich nicht, wer heute die Rechte an dem ganzen Rohmaterial hat. Einfach weggeworfen hat die jeweilige Produktionsgesellschaft (also Fox, MGM, United Artists etc.) die ungeschnittenen Filmrollen vermutlich nicht - will ich zumindest hoffen, und vielleicht könnte man besonders witzige Szenen ja mal irgendwann zu einem Video zusammen "schnipseln" - z.B. für einen neuen Remix oder die VÖ eines neuen, noch unbekannten, noch zufällig zu entdeckenden Elvis-Original-Songs...

[honeybee]

Mochte Elvis seine Filme und die Soundtracks wirklich nicht?

In einigen Berichten ist zu lesen, dass Elvis über seine Filmkarriere enttäuscht war. Das ist bekannt, da hat er kein Geheimnis drum gemacht.
Einerseits habe ich gelesen, dass er den einen oder anderen Film mochte. Dann widerrum hat er sich dahingehend geäußert, dass er all seine Filme für "Schwachsinn " hielt, incl. der Lieder, die er singen musste.
Am Set war er jedoch größtenteils engagiert und diszipliniert und hat seine Arbeit abgeliefert. Auch wird berichtet, dass er oft großen Spaß während der Dreharbeiten hatte und natürlich viele neue "Freundschaften " geschlossen hat.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass er alle Filme grauenhaft fand, und es sind auch einige wirklich gute Songs dabei heraus gekommen, die ihm, abgesehen vom kommerziellen Erfolg, gefallen haben müssten (so wie ich seine Vorlieben einschätze..)

Hat er die Filme später als Gesamtpaket abgewertet?
Ich wüsste gerne, wie ihr das einschätzt

Ich habe jetzt 1 Stunde geforscht, ob diese Frage schon einmal diskutiert wurde. Habe nichts gefunden. Falls ich da etwas übersehen habe - sorry

[Tafka S.]

Die Wahrheit ist: kein Elvis-Presley-Film genießt den Status eines Klassikers. Wenn man sehr wohlwollend ist, könnte man bei "Loving You", "Jailhouse Rock" und "King Creole" noch streiten, doch alle anderen Filme kommen unter dem Strich nicht wirklich gut weg, wenn man sie mit anderen Filmklassikern jener Zeit vergleicht. Ich persönlich mag dann noch die anderen Filme mit einer relativ ernsthaften Story, so Flaming Star, Wild In The Country, das Boxerdrama Kid Galahad, den Spätwestern Charro oder sein letztes Werk, Change Of habit. dazu dann noch die mMn unterhaltsamsten Musicals (Blue Hawaii, Fun In Acapulco, Viva las Vegas und Roustabout) - und das war's im wesentlichen.
Ich selbst kann gut nachvollziehen, warum Elvis auf sein schauspielerisches Schaffen nicht übermäßig stolz war, denn etwas wirklich Anspruchsvolles bekam er leider nicht angeboten bzw., es wurde ihm wieder ausgeredet. Und das, was er größtenteils machte, waren vergleichsweise seichte Komödien mit (viel zu) vielen Songs, wobei auch einige richtig gute darunter waren.
Jeder Fan sieht das aber vermutlich anders....