Elvis´ Charakter

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  • gast-20090521

    Zitat von Tedham Porterhouse
    Aber ab einem bestimmten Zeitpunkt (nach 1969/70) kam da eben dann auch nicht mehr viel.
    Ich würde diese Aussage aber lieber mal als Deine Meinung kennzeichnen und sie nicht als Fakt hinstellen.

    Und das lag an seiner Tatenlosigkeit bzw. dem, was Bob Dylan meinte, als er sagte: "Seine einzige Sünde war seine Leblosigkeit."
    Für Dylan, Lennon und ein paar andere zugekiffte Intellektuelle der 60er war Elvis in dem Moment tot, wo er von SUN zu RCA wechselte. Diese Meinung könnnen sie gerne vertreten, sollten dabei aber bedenken, dass sie Elvis wohl nie gekannt hätten, wenn er bei SUN geblieben wäre.

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    • gast-20080405

      Zitat von Tedham Porterhouse
      was Bob Dylan meinte, als er sagte: "Seine einzige Sünde war seine Leblosigkeit."
      Was ein selbsternannter "Antistar" wie Dylan über Elvis sagt, interessiert mich herzlich wenig. Elvis machte Musik für sein Publikum und dieses Publikum besätigte ihm bis zum Schluss, dass das was er machte gut ist. Hätte deine Kritik an Elvis auch nur den geringsten Anhaltspunkt, so müsste man das an irgendeiner Stelle seiner Karriere anhand von Publikumsschwund o.ä. festmachen können. Es gab einen Punkt, an dem es das wirklich gab und das war die Filmphase ca. 1965-67, als die Kinobesuche nachließen. Sowohl Elvis als auch sein Management traten dem aber sofort entgegen und setzten Maßnahmen um die Karriere in eine andere Richtung zu lenken. Es kamen hochwertige Studioalben ("How Great Thou Art", "From Elvis in Memphis" etc.), das Comeback, Vegas usw.
      Dass sich 76/77 wieder etwas Routine und Lustlosigkeit eingeschlichen hatte, bestreitet ja niemand. Elvis hatte nur das Pech, genau an diesem "Tiefpunkt" zu sterben. Mehrere seiner Begleiter berichten, dass er mit seiner Situation nicht zufrieden war und Dinge ändern wollte (Europatour etc.). Er bekam leider die Chjance nicht mehr. Das gibt uns aber noch lange nicht das Recht, zu behaupten, er sei dazu nicht willig oder gar nicht fähig gewesen!

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      • Tedham Porterhouse

        Zitat von MusicMan
        Ich würde diese Aussage aber lieber mal als Deine Meinung kennzeichnen und sie nicht als Fakt hinstellen.
        Sehr gerne. Wenn du mir erklärst, was noch viel danach kam ...

        Zitat von MusicMan
        Für Dylan, Lennon und ein paar andere zugekiffte Intellektuelle der 60er
        Hey komm, das geht noch ein bisschen platter! Du musst doch deinem Ruf als Elvis-Fan gerecht werden.

        Zitat von MusicMan
        ... war Elvis in dem Moment tot, wo er von SUN zu RCA wechselte. Diese Meinung könnnen sie gerne vertreten
        Hat meines Wissens keiner der beiden genannten jemals getan.

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        • gast-20090521

          Zitat von Tedham Porterhouse
          Sehr gerne. Wenn du mir erklärst, was noch viel danach kam ...
          Ab 1970 über 100 interpretatorisch hochwertige Studio-Einspielungen und ein paar Hammer-Konzerte. Klar waren ein paar Gurken dabei, aber die gab's auch in den 50ern und 60ern. Selbst auf dem hochgelobten Memphis-Album.

          Hey komm, das geht noch ein bisschen platter! Du musst doch deinem Ruf als Elvis-Fan gerecht werden.
          Danke. Du bist der erste, der mich hier als Elvis-Fan bezeichnet.

          By the way: Ich habe nichts gegen Dylan und Lennon. Großartige Songschreiber. Okay, grottenschlechte Sänger, aber man kann ja nicht alles können. Dafür konnte Elvis nicht komponieren.

          Hat meines Wissens keiner der beiden genannten jemals getan.
          Lennon hat es ähnlich formuliert, ich glaube, mit der Armee statt RCA. Ich bin mir sicher, dass Dylan auch sowas in der Richtung gesagt hat, dass der wahre Elvis eigentlich nur auf den SUN-Aufnahmen zu hören ist. Wenn nicht, sorry, Bob.

          Ich vertrete halt die gegenteilige Meinung und höre den wahren Elvis erst ab 1960.

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          • gast-20090521

            Zitat von Stutz71
            Was ein selbsternannter "Antistar" wie Dylan über Elvis sagt, interessiert mich herzlich wenig.
            In dem Zusammenhang finde ich es ungerecht, dass Elvis immer vorgeworfen wird, dass er selber nie einen Song komponiert hat, aber nie hat jemand Dylan vorgeworfen, dass er in seinem Leben noch keinen geraden, sauberen Ton gesungen hat.

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            • gast-20090521

              Zitat von Tedham Porterhouse
              Absolut. Denn die haben unter Drogen zumindest noch kreative Ausnahme- und Höchstleistungen abgeliefert, die ihresgleichen suchen in den letzten 50 Jahren.
              Stimmt nicht. Die Beatles haben selber betont (nachzuhören auf "Anthology"), dass alles, was sie unter Drogen geschaffen haben, sich beim Anhören im klaren Kopf als absolut unbrauchbarer Mist erwiesen hat, und dass sie für die Platten nichts davon verwendet haben. Obendrein kann man getrost davon ausgehen, dass ein Mann wie George Martin auf so einen Unsinn auch keinen Bock hatte.

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              • Tedham Porterhouse

                Zitat von MusicMan
                In dem Zusammenhang finde ich es ungerecht, dass Elvis immer vorgeworfen wird, dass er selber nie einen Song komponiert hat, aber nie hat jemand Dylan vorgeworfen, dass er in seinem Leben noch keinen geraden, sauberen Ton gesungen hat.
                Darum geht's nicht. Außerdem hat er es. Es liegt wohl an deiner Unkenntnis, dass du das anders siehst. Es passt aber ins Bild vom Elvis-Fan als Schwarz/Weiß-Maler.

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                • gast-20080405

                  Zitat von MusicMan

                  Ich vertrete halt die gegenteilige Meinung und höre den wahren Elvis erst ab 1960.
                  Da ist sogar was dran. Das unterstreicht auch meine These, dass die Beschränkung auf "King of Rock'n'Roll" Elvis in keinster Weise gerecht wird, weil es nur ein Bruchteil dessen ist, was Elvis' künstlerische Bandbreite ausmacht. Zum Bekanntwerden war es ganz ok, aber Elvis ist einer der wenigen "Rock'n'Roller" aus den 50ern, die ihren Erfolg in die 60er und 70er hinüber retten konnten. Eben weil er (auch dank eines genialen Managements) zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Entscheidungen traf. In den 60ern war billig Kohle machen angesagt. Das verschonte ihn davor, sich der Beat-Era stellen zu müssen. 1968, als sich Beatles & co. in psychedelische Sphären begaben und selber nicht mehr so genau wussten, ob sie sich auf einem spirituellen Drogentrip oder in einem Tonstudio befanden, da war wieder Elvis' Stunde und er holte im Comeback Special alle auf den Boden der Tatsachen, den Wurzeln der Rockmusik zurück.
                  Zuletzt geändert von Gast; 15.02.2008, 14:52

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                  • gast-20090521

                    Zitat von Tedham Porterhouse
                    Darum geht's nicht. Außerdem hat er es. Es liegt wohl an deiner Unkenntnis, dass du das anders siehst.
                    Nein, es liegt höchstens daran, dass ich nur 2 CDs von ihm habe, auf denen er zumindest keine Note sauber und ästhetisch schön intoniert. Kann ja sein, dass das auf allen anderen Platten anders ist, halte ich nur für höchst unwahrscheinlich.

                    Es passt aber ins Bild vom Elvis-Fan als Schwarz/Weiß-Maler.
                    Du schätzt mich völlig falsch ein. Elvis macht nur einen Teil meiner Musikbegeisterung aus, und noch nicht einmal den größten. Was ich alles höre, dürfte ich "echten" Elvis-Fans (die mit dem berühmten Tunnelblick) überhaupt nicht erzählen. Das meiste davon werden sie wahrscheinlich auch gar nicht kennen.

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                    • Tedham Porterhouse

                      Zitat von Stutz71
                      1968, als sich Beatles & co. in psychedelische Sphären begaben und selber nicht mehr so genau wussten, ob sie sich auf einem spirituellen Drogentrip oder in einem Tonstudio befanden, da war wieder Elvis' Stunde und holte im Comeback Special alle auf den Boden der Tatsachen, den Wurzeln der Rockmusik zurück.
                      Ja, es ist wirklich erstaunlich, wie jemand aus den kompletten 60er Jahren so rein gar nichts gerlent zu haben schien. Da stand er wieder, wieder mit Schmalztolle, in Leder auf 50er Rocker getrimmt und machte das, was er schon 12 Jahren zuvor gemacht hatte. Zwei Songs, einer davon eher dürftig, war die Ausbeute aus diesem "Comeback".

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                      • gast-20090521

                        Zitat von Tedham Porterhouse
                        Da stand er wieder, wieder mit Schmalztolle, in Leder auf 50er Rocker getrimmt und machte das, was er schon 12 Jahren zuvor gemacht hatte. Zwei Songs, einer davon eher dürftig, war die Ausbeute aus diesem "Comeback".
                        Da gebe ich Dir Recht, das Comeback war unter musikalischen/künstlerischen Aspekten Mist, da wurden nur alte Songs aus den 50ern schlecht gejammt oder noch schlechter mit Orchester aufgemöbelt, heiser rumgebrüllt und zwischendurch ein paar Szenen aus den Filmen nachgestellt. Es war nur wichtig für Elvis' Karriere, mehr nicht.

                        Elvis' musikalisches Comeback fängt für mich danach an. 69, wo er noch den Weg suchte, und 70, wo er ihn gefunden hatte.

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                        • Lakota
                          Posting-Legende

                          • 05.09.2007
                          • 9018

                          Zitat von Tedham Porterhouse
                          Ja, es ist wirklich erstaunlich, wie jemand aus den kompletten 60er Jahren so rein gar nichts gerlent zu haben schien. Da stand er wieder, wieder mit Schmalztolle, in Leder auf 50er Rocker getrimmt und machte das, was er schon 12 Jahren zuvor gemacht hatte. Zwei Songs, einer davon eher dürftig, war die Ausbeute aus diesem "Comeback".
                          Hat aber doch funktioniert, also kann es so verkehrt nicht gewesen sein.
                          Und um sich noch mal ins "Rampenlicht" zurück zu bringen bestimmt kein schlechter Schachzug.

                          Egal welchen Künstler du nimmst, das Publikum erwartet, ja es verlangt sogar nach den "alten Kamellen" und ob es dem Interpret passt oder nicht, er spielt sie auf seinen Konzerten. Gemischt mit neuen Songs sind am Ende alle zufrieden, der Künstler und das Publikum.
                          Hätte Elvis sich dagegen sträuben sollen?
                          Und war die Combackshow nicht auch ein Rückblick auf sein bisheriges Schaffen? Dort saßen eine Menge junger Leute im Publikum (wahrscheinlich auch vor den Bildschirmen), da war es doch nur logisch die alten Songs, ein wenig anders, sprich moderner zu verpacken, damit mal klar war, was der Mann in der Vergangenheit gemacht hat. Aber auch, das es an der Zeit war zu neuen Ufern aufzubrechen. Das sehe ich in dieser Show, ok, ich bin aber auch verblendet.
                          Du bist zeitlebends für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.

                          * Antoine De Saint-Exupéry *

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                          • gast-20090521

                            Zitat von Lakota
                            Und war die Combackshow nicht auch ein Rückblick auf sein bisheriges Schaffen? Dort saßen eine Menge junger Leute im Publikum (wahrscheinlich auch vor den Bildschirmen), da war es doch nur logisch die alten Songs, ein wenig anders, sprich moderner zu verpacken, damit mal klar war, was der Mann in der Vergangenheit gemacht hat. Aber auch, das es an der Zeit war zu neuen Ufern aufzubrechen. Das sehe ich in dieser Show, ok, ich bin aber auch verblendet.
                            Nein, bist Du nicht, ich finde diese Sichtweise großartig. Ich kann nur diejenigen nicht verstehen, die diese Show hochjubeln, als hätte Elvis damit den Rock'n'Roll neu erfunden. Außerdem ist er ja nicht bei diesem Stil geblieben, es war also kein Comeback, sondern der fulminante Abschied vom "Rocker".

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                            • Tedham Porterhouse

                              Zitat von MusicMan
                              Da gebe ich Dir Recht, das Comeback war unter musikalischen/künstlerischen Aspekten Mist, da wurden nur alte Songs aus den 50ern schlecht gejammt oder noch schlechter mit Orchester aufgemöbelt, heiser rumgebrüllt und zwischendurch ein paar Szenen aus den Filmen nachgestellt. Es war nur wichtig für Elvis' Karriere, mehr nicht.
                              Das Special ist absolut kultig und obercool, die Jam-Sessions großartig und zu Recht legendär, die funkigen Arrangements gefallen mir absolut. Das ist alles nicht die Frage. Aber irgendwie war es alles zu wenig. An manchen Stellen macht Elvis auf mich den Eindruck, als sei er in all der Kulisse verloren. Das waren hippe 60er TV-Macher - und er passte da so gar nicht rein, weil er nicht "60er" war. Er war ein Relikt, das auch so präsentiert wurde: "Der Elvis von heute ist der Elvis von gestern." Das war m. E. fatal.

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                              • gast-20090521

                                Zitat von Tedham Porterhouse
                                Das Special ist absolut kultig und obercool, die Jam-Sessions großartig und zu Recht legendär, die funkigen Arrangements gefallen mir absolut. Das ist alles nicht die Frage.
                                Das sehe ich genau umgekehrt. Die Orchester-Arrangements sind überladen, plakativ und aufdringlich, ganz im Gegensatz zu den geschmackvoll-schönen Orchester-Einsätzen ab 1969. Die Jam-Session ist musikalisch einfach nur grottig, schlecht gespielt, und Elvis schreit mehr als er singt.

                                Aber irgendwie war es alles zu wenig. An manchen Stellen macht Elvis auf mich den Eindruck, als sei er in all der Kulisse verloren. Das waren hippe 60er TV-Macher - und er passte da so gar nicht rein, weil er nicht "60er" war. Er war ein Relikt, das auch so präsentiert wurde: "Der Elvis von heute ist der Elvis von gestern." Das war m. E. fatal.
                                Erstens war es nicht fatal, weil es ein Riesenerfolg war. Und zweitens finde ich genau das so geil an dem Special: Diese ganze hippe Müll-Kulisse, die ganzen hippen Leute - alles Kram, der zwei Jahre später schon altmodisch aussah. Mittendrin ein zeitloser Elvis, wie ein Felsen im Ozean, ganz bei sich, völlig unbeeindruckt vom Zeitgeist - und nur Elvis wirkt selbst heute als einzige Zutat dieses Specials noch frisch und glaubwürdig. DAS ist Kunst!

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