Elvis´ Charakter

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  • gast-20090521

    Zitat von Prince Graceland
    Das eine schliesst das andere nicht aus....., ich kenne einige Künstler, zugegeben nicht vom Kaliber eines EP, die vor Ihren Auftritten z.B. ein Schnäppschen (teilweise auch härteres) brauchen um mit dem Druck fertig zu werden, denen du das aber auf der Bühne nicht anmerkst, im Gegenteil, du hast das Gefühl sie sind mit der Bühne und dem Publikum einst...
    Lampenfieber ist eine völlig normale Angelegenheit, das haben auch die größten, routiniertesten Stars meistens. Beweist aber nicht, dass die Personen schüchtern sind und nicht aus sich rauskönnen. Wer mit solchen Problemen zu kämpfen hat, wird eh nie ein Star., weil sich das ausschließt - so wie das passende Beispiel mit dem Trapezkünstler mit Höhenangst.

    Mit wachsendem Erfolg hat man den Eindruck das das Selbstvertrauen größer wird ob aber der Künstler das wirklich verinnerlicht steht auf einem anderem Blatt...
    Richtig, aber mit dem Problem hatte Elvis bereits Mitte 1956 zu kämpfen, in den 70ern hingegen weniger, weil er da bereits alles erreicht hatte und niemandem mehr etwas beweisen musste.

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    • gast-20090521

      Zitat von Derek
      Soweit ich weiß, war Elvis an diesem Punkt ein wenig zwiegespalten. Einerseits wusste er um sein Talent und fragte sich, was er mit dieser Gabe möglichst Sinnvolles anzustellen habe. Andererseits sollen ihn während seiner ganzen Karriere (immer wieder, mal mehr, mal weniger) Alpträume und Ängste verfolgt haben des Inhalts, dass ihn seine Fans nicht mehr mögen und sein Leben zusammenbricht.
      Das ist eine ganz normale Verlustangst, mit der jeder zu kämpfen hat, der etwas Besonderes erreicht hat. Wenn man sein Leben lang davon geträumt hat, sich einen nagelneuen Ferrari zu leisten, und hat ihn dann endlich, plagen einen auch Ängste, dass er geklaut wird oder man ihn an der nächsten Ecke zu Schrott fährt.

      Ich halte das für realistisch und zugleich sympathisch (wenn auch vielleicht schwer auszuhalten): Hätte Elvis bei diesem Talent und seinem Erfolg nicht auch Zweifel gehabt, wären ihm Flügel gewachsen.
      In gewisser Weise sind ihm Flügel gewachsen, denn auch wenn er immer versucht hat, den Leuten einzureden, er wäre "normal" geblieben, so war das nie der Fall. Seit "Heartbreak Hotel" hat er keinen Tag lang mehr das Leben eines normalen Menschen geführt, noch nicht einmal ansatzweise. Selbst bei der Armee hat er - zumindest außerhalb der Kasernenmauern - ein abgeschirmtes, extravagantes Leben geführt.

      Aber so muss das auch sein. Man verehrt Stars doch deshalb, weil sie "anders" sind, weil sie nicht das gleiche "normale" Leben führen wie man selber. Der Konsument will gar nicht, dass der Typ da oben auf der Bühne, dem Millionen Menschen zujubeln, das Leben eines Hemdenfachverkäufers führt.

      Oft wird angemahnt, dass Elvis sich nie um finanzielle Dinge gekümmert hat, sondern das Geld einfach nur rausgeworfen hat, wie es reinkam, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, oder gar eine Steuererklärung abzugeben, um Ausgaben abzusetzen. Aber mal im Ernst: Hätten wir irgendwann erfahren, dass er nach jedem Auftritt stundenlang in seinem Büro gesessen und Quittungen sortiert hätte, um darüber sorgfältig Buch zu führen, und hätte er den Überschuss brav zur Sparkasse gebracht, wäre das nicht verdammt uncool gewesen? Wollen wir so einen Elvis? Also, ich nicht!

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      • Derek
        Gehört zum Inventar

        • 03.06.2007
        • 3189

        Zitat von MusicMan
        Aber mal im Ernst: Hätten wir irgendwann erfahren, dass er nach jedem Auftritt stundenlang in seinem Büro gesessen und Quittungen sortiert hätte, um darüber sorgfältig Buch zu führen, und hätte er den Überschuss brav zur Sparkasse gebracht, wäre das nicht verdammt uncool gewesen? Wollen wir so einen Elvis? Also, ich nicht!
        ... ...

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        • Tedham Porterhouse

          Zitat von MusicMan
          Der ach-so-überarbeitete und ausgebrannte Elvis starb bekanntlich nicht durch die Strapazen einer langen Tournee oder eines kräftezehrdenden Monats in Las Vegas, sondern am letzten Tag eines sechswöchigen Urlaubs (das entspricht der Länge des gesamten Jahresurlaubs eines Arbeitnehmers) voller Rumhängen und Nichtstun.
          Ja, das ist normal oder zumindest nicht unüblich.

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          • gast-20100118

            Zitat von MusicMan
            Bei der ganzen Diskussion über das Thema "viele Konzerte" sollten wir uns immer eins vor Augen halten: Der ach-so-überarbeitete und ausgebrannte Elvis starb bekanntlich nicht durch die Strapazen einer langen Tournee oder eines kräftezehrdenden Monats in Las Vegas, sondern am letzten Tag eines sechswöchigen Urlaubs (das entspricht der Länge des gesamten Jahresurlaubs eines Arbeitnehmers) voller Rumhängen und Nichtstun.
            jaja, dass der Herzinfarkt den Menschen am liebsten in Ruhephasen ereilt, ist nichts neues.
            hat aber nichts mit dem Charakter zu tun.

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            • gast-20090521

              Zitat von Rev.Gerhard
              jaja, dass der Herzinfarkt den Menschen am liebsten in Ruhephasen ereilt, ist nichts neues.
              Wäre er auf der Bühne tot umgefallen, oder im Anschluss an ein Konzert im Hotelzimmer, hätte es geheißen, er wäre an beruflicher Überbelastung gestorben. Nun ist er aber nach 6 Wochen Urlaub zuhause gestorben, also wird die Behauptung herangezogen, dass Herzinfarkte öfters mal in Ruhephasen eintreten, um die These trotzdem aufrecht zu erhalten.

              Man kann es drehen und wenden, wie man will: Für den Elvis-Fan ist sein Idol an Überarbeitung gestorben, weil er sich für seine Fans aufgeopfert hat.

              Und die Erde ist eine Scheibe.

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              • gast-20100118

                Zitat von MusicMan
                also wird die Behauptung herangezogen, dass Herzinfarkte öfters mal in Ruhephasen eintreten, um die These trotzdem aufrecht zu erhalten.
                sonst 'zitierst' Du doch immer Deine Bekannten aus dem medizinischen Bereich. Lass Dir von denen doch mal wirklich was sagen.

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                • gast-20090521

                  Zitat von Rev.Gerhard
                  sonst 'zitierst' Du doch immer Deine Bekannten aus dem medizinischen Bereich. Lass Dir von denen doch mal wirklich was sagen.

                  http://www.tk-online.de/centaurus/ge...infarkt__.html
                  Du hast mich falsch verstanden. Ich habe ja nicht gesagt, dass es nicht stimmt, dass Herzinfarkte ebenso nach Ruhephasen auftreten können. Dem gegenüber stehen aber auch genug Tote, die beim Joggen zusammenbrechen oder im Büro. In dem Link, den Du gepostet hast, steht es ja sogar drin, dass beides zutrifft:

                  "Oft treten die Symptome nach schwerer körperlicher Anstrengung oder in psychischen Stresssituationen auf, aber auch Ruhephasen können den Beschwerden vorausgehen. So kommt es nicht selten zu Herzinfarkten in den frühen Morgenstunden, kurz nach dem Aufwachen."

                  Demnach ist es also beliebig. Einen Risikopatienten kann es also immer und jederzeit erwischen. Nun halte ich es auch für fraglich, dass Elvis tatsächlich an einem klassischen Herzinfarkt gestorben ist. Aber das muss ich hier wirklich nicht vertiefen, dazu fehlen uns allen ein paar Fakten und wohl auch medizinische Fachkenntnisse.

                  Egal. Ich bin lediglich der Meinung, dass Elvis nicht an Überarbeitung gestorben ist. Das wollte ich zum Ausdruck bringen.

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                  • Reality
                    Kommt langsam in Fahrt

                    • 25.01.2008
                    • 114

                    Ach, es geht weiter????

                    Dachte schon der Threat hätte sich ausgereizt, naja, da kann man sehen,
                    wie Spekulationen um Elvis Charakter doch ein Buch füllen könnte oder zwei.

                    Die vielen User-Thesen Elvis hätte nie irgendwelche Ängste oder
                    Unsicherheiten gehabt und wäre überhaupt immer und überall "Herr der Lage"
                    gewesen passt perfekt zu seinem Image in der Öffentlichkeit.

                    Die Massen wollen eben "Helden", wer will schon das Gegenteil?
                    Elvis wollte dem entsprechen und tat es auch. Der "Mensch Elvis"
                    blieb dabei im Schatten, nicht im Rampenlicht.

                    Gerade Menschen die beruflich on the Top sind und ich schreibe mal nicht von Elvis, sondern hochrangigen Politikern, Managern, Wissenschaftlern, eben Leute die beruflich fast alles erreicht haben sind gerade diejenigen, welche
                    nachts "wach" liegen. Panikattacken, unerklärliche Angstzustände, grübeln über die Zukunft, ob man noch alles im Griff hat, ob man sich keine "Blamage"
                    bei der nächsten Aufsichtsratssitzung gibt, ob nicht ein anderer die nächste
                    Beförderung kassiert etc. etc.

                    Sorry, aber ein Mensch, der nicht ab und zu "Selbstzweifel" fühlt, der fühlt
                    auch sonst nicht viel. Und Elvis war sehr emotional.
                    ....and it seems to me yo lived your life like a candle
                    in the wind......
                    your candle burned out long before your legend ever did

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                    • gast-20090521

                      Wo Licht ist, ist auch Schatten. Je größer der Erfolg, desto größer logischerweise auch die Angst, ihn wieder zu verlieren. Wer nichts zu verlieren hat, hat auch keine Angst davor, ist doch klar.

                      Dennoch halte ich es nicht für wahrscheinlich, dass es diese Angst war, die ihn so sehr bestimmte, dass es ins Unheil führte. Gerade in späten Jahren, wo er sich nichts mehr beweisen musste und auch ohne aktuelle Tageshits ein Selbstläufer war.

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                      • Lakota
                        Posting-Legende

                        • 05.09.2007
                        • 9018

                        Zu dem verspürt doch jeder Mensch mal eine "innere Leere", ob berühmt oder erfolgreich ist dabei einerlei. Nur heute nennt man es "Burnout" und wer will steuert dagegen. Ich bezweifel aber, das ausschließlich erfolgreiche und im Rampenlicht stehende Menschen davon befallen sind.

                        Jemand der über ein gehobenes Einkommen verfügt, kann ohne weiteres ein paar Wochen in einer Wellnessfarm verbringen, sich die "Zuckerplätzchen" in den Allerwertesten schießen lassen, oder meinetwegen auch in ein Kloster gehen und meditieren. Ich denke mal Ottonormalverbraucher hat da weniger Möglichkeiten sich zu rehabilitieren, den plagen ganz andere Sorgen obendrein.
                        Du bist zeitlebends für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.

                        * Antoine De Saint-Exupéry *

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                        • Reality
                          Kommt langsam in Fahrt

                          • 25.01.2008
                          • 114

                          Da gibt es einen Unterschied

                          Klar, hat ein Ottonormalverbraucher eine ganz andere Einstellung zu
                          seiner "inneren Leere". Ihm fehlt das Geld zur Ablenkung

                          Aber Leute, die Verantwortung tragen für hunderte von Mitarbeitern,
                          die Gesetze mitentwerfen, Parteivorsitzende vor ihrer nächsten Rede beim
                          Bundestag, Wissenschaftler vorm Veröffentlichen Ihrer Entdeckung, haben
                          andere weitgreifende "Ängste". Denn es geht in die Öffentlichkeit, nicht
                          zu Hause aufs Sofa mit der Familie - das ist ein gewaltiger Unterschied.
                          ....and it seems to me yo lived your life like a candle
                          in the wind......
                          your candle burned out long before your legend ever did

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                          • gast-20100118

                            Zitat von MusicMan
                            Egal. Ich bin lediglich der Meinung, dass Elvis nicht an Überarbeitung gestorben ist.
                            Ne blutjunge Schönheit neben sich, und am nächsten Tag n Konzert vor sich, wo gerade die Yellow Press dabei war, "What Happend" in Auszügen zu veröffentlichen, ist jetzt nicht unbedingt ne Situation, wo das Herz als Organ denkt, es hätte Urlaub.

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                            • Tedham Porterhouse

                              Zitat von MusicMan
                              Ich bin lediglich der Meinung, dass Elvis nicht an Überarbeitung gestorben ist. Das wollte ich zum Ausdruck bringen.
                              An Überarbeitung im (klein-)bürgerlichen Sinne sicherlich nicht. An Überanstrengung und der Erfahrung der Ausweglosigkeit der Situation möglicherweise schon.

                              Es gibt Untersuchungen, aus denen hervorgeht, wie Menschen auf sog. "Stress" reagieren (damit ist Disstress gemeint, nicht von Eustress). Dabei ist es von ganz erheblicher bzw. entscheidender Bedeutung, welchen Einfluss sie selbst auf das Geschehen haben. Kann man eingreifen, die Situation beeinflussen und hat gewissermaßen Kontrolle über sie, ertragen das Menschen besser als wenn sie sich ausgeliefert fühlen. Erst dann beginnt der Abwärtstrend, begleitet übrigens von einem typischen Symptom: Übergewicht.

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                              • gast-20090521

                                Zitat von Rev.Gerhard
                                Ne blutjunge Schönheit neben sich, und am nächsten Tag n Konzert vor sich, wo gerade die Yellow Press dabei war, "What Happend" in Auszügen zu veröffentlichen, ist jetzt nicht unbedingt ne Situation, wo das Herz als Organ denkt, es hätte Urlaub.
                                In den 50ern sind sie pressemäßig ganz anders über ihn hergefallen, und da war er noch viel unerfahrener im Umgang damit. Klar war ihm die Sache sehr unangenehm und bedrückte ihn, aber seine Shows verkauften sich genauso wie ohne das Buch, und er hatte ja schon Strategien ausgearbeitet, wie er damit umgehen wollte.

                                Aber mal eine interessante These: Die Leibwächter haben ihn mit dem Buch umgebracht. Naja, warum nicht? Irgendeiner muss ja schuld sein. Hauptsache nicht Elvis.

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