Elvis´ Charakter

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  • gast-20090521

    Zitat von Tedham Porterhouse
    Ab 1960 war das vermutlich nicht mehr der Fall, er war so isoliert, dass potentielle Situationen einfach nicht mehr an ihn herankamen oder -gelassen wurden.
    Er hatte doch Rückschläge, auch nach 1960. Und er wäre mehr als dumpf und blöd gewesen, das nicht mitzubekommen.

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    • Tedham Porterhouse

      Zitat von MusicMan
      Er hatte doch Rückschläge, auch nach 1960.
      Das wäre mir neu. An welche denkst du?

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      • gast-20090521

        Zitat von Tedham Porterhouse
        Das wäre mir neu. An welche denkst du?
        - Seine beiden heiß ersehnten Filme mit etwas tiefgründigeren Charakteren oder zumindest dramatischeren Rollen ("Flaming Star" und "Wild in the Country") floppten, woraufhin entschieden wurde, dass nur noch seichte Filme gedreht werden sollten.
        - Spätestens mit dem Auftauchen der "British Invasion" war für ihn als Sänger erstmal "Pause".
        - Ab Mitte der 60er liefen auch seine bisher kommerziell erfolgreichen Kitschfilme nicht mehr, bei gleichzeitig ungewissem Fortgang seiner Musikerkarriere.
        - Nach "Burning Love" war's mit Single-Hits vorbei, eigentlich schon vorher.
        - Seine LPs liefen in den 70ern nicht mehr gut, abgesehen von Live-Alben, und auch damit war nach "Aloha" Schluss.
        - Seine Ehe zerbrach.

        Das sind schon Tiefschläge, besonders für jemanden, der erfolgsverwöhnt war, der mal der Allergrößte war, dem alles zu gelingen schien.

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        • TheKing
          Board-Legende

          • 19.06.2006
          • 20783

          Ich habe gestern mal wieder den Anfang von "Stay away Joe" gesehen. Und da hab ich Elvis mit den Jungens da rumbalgen sehen. ICh musste die ganze Zeit beseelt Lächeln... Ich glaube dieses Lachen da ist teilweise von wirklichem Spaß geprägt. Dieses wie junge, wilde Hunde im Pulk einfach herzumtollen, das haben sie auch privat gerne gemacht, ob es auf der Rollerbahn war oder beim Touchfootball...sie haben doch ständig so einen Unfug gemacht...sie haben dieses wilde, alberne, lebensfrohe...Verhalten...doch irgendwann ist die Lebensphase dieses Lebenstiles vorbei. Andere Dinge treten in den Vordergrund, ich glaube manchmal da hat Elvis den Turnaround nicht gut geschafft, es blieb bei Kinonächten, Vergnügungsparks...immer die selbe Routine...gut er hat geheiratet, wurde Vater, kam endlich aus den Filmverträgen heraus und erkämpfte sich ein Comeback als Musiker...alles hätte hier anders weitergehen können, er hatte die besten Karten. Aber er konnte den Schritt auf seine kleine Familie nicht zugehen, er wollte seinen Lebensstil nicht ändern und sah zu spät ein, dass es ein Fehler war.

          Den ewigen wilden Mann zu geben ist vielleicht auch nicht das Gelbe vom Ei...ach was weiß ich....ich denke nur laut nach...
          Ohne Worte!

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          • gast-20090521

            Zitat von TheKing
            Aber er konnte den Schritt auf seine kleine Familie nicht zugehen, er wollte seinen Lebensstil nicht ändern und sah zu spät ein, dass es ein Fehler war.
            Da gebe ich Dir Recht, nur dass ich denke, er sah es nicht zu spät ein, sondern nie. Er hätte ja jederzeit etwas ändern können, hat er aber nicht.

            Ist auch okay, er hatte das Privileg, dieses Leben führen zu können und damit durchzukommen. Er hätte halt nicht heiraten und eine Familie gründen sollen. Man kann den Kuchen nun mal nicht essen und gleichzeitig behalten. Das war es, was er nicht einsehen wollte.

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            • gast-20080405

              Er sah ja auch nicht, dass seine "Jungs" private Probleme bekamen, wenn sie ständig mit ihm unterwegs waren. Wenn sie mit Elvis unterwegs waren,benahmen sich alle wie wilde Junggesellen, eben so wie ganz am Anfang in den 50ern. Bei manchen hielt die Ehe das nicht aus (z.B. Joe Esposito), andere schafften den Absprung und gingen weg. Für Elvis war diese verschworene Gemeinschaft um ihn herum lebenswichtig, vielleicht sogar wichtiger als seine eigene kleine Familie, die so ganz und gar nicht in dieses Schema passte. Als es schon viel zu spät war, sah Elvis diese Diskrepanz. Als er längst geschieden war und Lisa mal zu Besuch in Graceland war, regte er sich furchtbar auf, weil die "Jungs" Pornohefte im Haus herumliegen ließen oder alle möglichen Frauen einluden, während Lisa da war (erzählte sie mal in einem Interview).

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              • Tedham Porterhouse

                Zitat von MusicMan
                - Seine beiden heiß ersehnten Filme mit etwas tiefgründigeren Charakteren oder zumindest dramatischeren Rollen ("Flaming Star" und "Wild in the Country") floppten, woraufhin entschieden wurde, dass nur noch seichte Filme gedreht werden sollten.
                - Spätestens mit dem Auftauchen der "British Invasion" war für ihn als Sänger erstmal "Pause".
                - Ab Mitte der 60er liefen auch seine bisher kommerziell erfolgreichen Kitschfilme nicht mehr, bei gleichzeitig ungewissem Fortgang seiner Musikerkarriere.
                - Nach "Burning Love" war's mit Single-Hits vorbei, eigentlich schon vorher.
                - Seine LPs liefen in den 70ern nicht mehr gut, abgesehen von Live-Alben, und auch damit war nach "Aloha" Schluss.
                Unter der Kategorie "auf die Schnauze fallen" würde ich das nicht führen. Immerhin hatte er zu jedem Zeitpunkt immer noch eine respektable Karriere laufen, seichte Filme hin und her.

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                • gast-20090521

                  Zitat von Tedham Porterhouse
                  Unter der Kategorie "auf die Schnauze fallen" würde ich das nicht führen. Immerhin hatte er zu jedem Zeitpunkt immer noch eine respektable Karriere laufen, seichte Filme hin und her.
                  Dann waren die von Dir geschilderten Ereignisse aus den 50ern aber auch keine ernsthaften Tiefschläge.

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                  • Tedham Porterhouse

                    Zitat von TheKing
                    Ich habe gestern mal wieder den Anfang von "Stay away Joe" gesehen. Und da hab ich Elvis mit den Jungens da rumbalgen sehen. ICh musste die ganze Zeit beseelt Lächeln... Ich glaube dieses Lachen da ist teilweise von wirklichem Spaß geprägt.
                    Einer seiner (potentiell) stärksten Filme. Seine Performance ist abartig gut. Schade, dass man darauf nicht mehr gemacht hat. Ein Drehbuch wäre ein Anfang gewesen.

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                    • Tedham Porterhouse

                      Zitat von MusicMan
                      Dann waren die von Dir geschilderten Ereignisse aus den 50ern aber auch keine ernsthaften Tiefschläge.
                      Doch schon, denn zu dem Zeitpunkt war er noch alles andere als etabliert.

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                      • gast-20090521

                        Zitat von Tedham Porterhouse
                        Doch schon, denn zu dem Zeitpunkt war er noch alles andere als etabliert.
                        Als er aus der Army zurückkehrte und gleich zwei der ersten Filme floppten, wird er sich sicher ähnlich gefühlt haben.

                        Außerdem hilft es einem in dem Geschäft auch nichts, wenn man noch so etabliert ist. Mit jedem Album, jedem Film, jeder Single werden die Karten neu gemischt. Guck Dir Michael Jackson an, der hat seit 1995 nichts mehr auf die Reihe bekommen, da half es ihm auch nichts, seit fast 30 Jahren etabliert gewesen zu sein und das meistverkaufte Album der Geschichte abgeliefert zu haben.

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                        • Tedham Porterhouse

                          Zitat von MusicMan
                          Als er aus der Army zurückkehrte und gleich zwei der ersten Filme floppten, wird er sich sicher ähnlich gefühlt haben.
                          Warum? Drei Singles gingen in Folge auf #1, er hatte ein #2 Album am Start, war in einer der populärsten TV-Sendungen mit dem amerikanischen Host zu einer Rekordgage zu sehen und sein erster Film war ein unglaublicher Erfolg. Ich denke nicht, dass es Zweifel daran gab, dass er absolut etabliert war.

                          Ich bleibe dabei: Die Tiefschläge von Bedeutung waren ab 1960 nicht mehr existent.

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                          • TheKing
                            Board-Legende

                            • 19.06.2006
                            • 20783

                            Zitat von MusicMan
                            Da gebe ich Dir Recht, nur dass ich denke, er sah es nicht zu spät ein, sondern nie. Er hätte ja jederzeit etwas ändern können, hat er aber nicht.

                            Ist auch okay, er hatte das Privileg, dieses Leben führen zu können und damit durchzukommen. Er hätte halt nicht heiraten und eine Familie gründen sollen. Man kann den Kuchen nun mal nicht essen und gleichzeitig behalten. Das war es, was er nicht einsehen wollte.
                            Ich glaube er hat es schon bereut. Seine melancholische Stimmung in den späten Jahren hatte bestimmt auch darin einen Grund. Elvis Lebenschmerz den er mächtig hinausposaunt resultiert meiner Meinung nach aus einer großen menschlichen Leere, einem Vakuum im Auge des Huricane, der Einsamkeit und dem Gefühl alles zu verlieren...die Jugend, den Erfolg, das Glück, die Gesundheit, die Leichtigkeit..
                            Ohne Worte!

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                            • gast-20090521

                              Zitat von TheKing
                              Ich glaube er hat es schon bereut. Seine melancholische Stimmung in den späten Jahren hatte bestimmt auch darin einen Grund. Elvis Lebenschmerz den er mächtig hinausposaunt resultiert meiner Meinung nach aus einer großen menschlichen Leere, einem Vakuum im Auge des Huricane, der Einsamkeit und dem Gefühl alles zu verlieren...die Jugend, den Erfolg, das Glück, die Gesundheit, die Leichtigkeit..
                              Erstens: Völlig normale Vorgänge, wenn man älter wird. Da muss jeder durch.
                              Zweitens: Völlig normale Ängste, die andere auch haben, auch da muss man durch.
                              Drittens: Viele der Probleme war er selber schuld, dagegen hätte er was tun können, hat er aber nicht.

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                              • TheKing
                                Board-Legende

                                • 19.06.2006
                                • 20783

                                Zitat von Tedham Porterhouse
                                Warum? Drei Singles gingen in Folge auf #1, er hatte ein #2 Album am Start, war in einer der populärsten TV-Sendungen mit dem amerikanischen Host zu einer Rekordgage zu sehen und sein erster Film war ein unglaublicher Erfolg. Ich denke nicht, dass es Zweifel daran gab, dass er absolut etabliert war.

                                Ich bleibe dabei: Die Tiefschläge von Bedeutung waren ab 1960 nicht mehr existent.
                                Ich bin mir nicht sicher. So unangreifbar war ein Elvis zum Beispiel 1967 bestimmt nicht. Die Karre war ganz schön im Dreck. Klar war er eine Ikone nach außen. Aber wie fühlte er sich? Woanders rockt die Sgt Pepper Hardclub Band und er steht da mit seiner Haarspraytolle in einer billigen Klamauk-Kulisse.

                                Aber er hat das Ding nochmal gedreht, das finde ich einfach....wow!
                                Ohne Worte!

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