Elvis´ Charakter

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  • gast-20090521

    Zitat von TheKing
    Naja zu Overdub-Sessions hätte er wirklich mal anreisen können...komisch, amn weiß dass er oft über die Abmischung verärgert war und trotzdem hat er da nicht weiter interveniert...wer machte überhaupt die letztliche Abmischung?
    Ein Toningenieur, den Elvis selber bestimmen konnte. Dass die Abmischung wesentlich später als die Session erfolgte, war sowieso sehr selten und erst später der Fall. Die ganzen Nashville-Aufnahmen aus Studio B vor 1970 wurden z.B. gar nicht separat abgemischt, sondern sofort auf Stereo-Senkel von Bill Porter gemastert, noch während Elvis' Anwesenheit.

    Außerdem ist bekannt, dass Elvis bei der "Today" die Mixe vorher gehört und interveniert hat. Da musste auf seine Anweisung hin der Bass-Part von Duke Bardwell komplett gelöscht und von Mike Leech und Norbert Putnam neu eingespielt werden, weil ihm Bardwells Spiel nicht gefiel. Das ist eine kostspielige, zeitaufwendige Angelegenheit, und normalerweise hätte jeder Produzent oder die Plattenfirma Elvis den Vogel gezeigt. Das beweist, dass Elvis die absolute Macht hatte und auch in der Lage war, sie auszuüben. Dass er es sonst nicht gemacht hat, untermauert meine These, dass es ihm egal war, oder er nur zu faul war.

    Ich bezweifle sogar diese angebliche Verärgerung, von der immer berichtet wird. Ich glaube, das war dahergeredet. Wenn einer etwas gegen die Platte gesagt hat oder sie gefloppt ist, dann passte ihm plötzlich die Abmischung nicht mehr.

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    • gast-20090521

      Zitat von Tedham Porterhouse
      Was für ein neo-liberaler Blödsinn!
      Dann bin ich gerne neo-liberal, denn offensichtlich steht das für realistisch und eigenverantwortlich. Beides finde ich großartig.

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      • TheKing
        Board-Legende

        • 19.06.2006
        • 20783

        Jerry Schilling erzählt doch gerne die Geschichte von Suspicious Minds und dem Acetat, das Elvis von seiner Abmischung hatte und wie er getobt hat.."Diese Hurensöhne.." als er den Endmix dann gehört hatte...der Colonel hatte wohl gesagt, dass seine frau den "Jungen" gar nicht hören könne...ihr kennt diese Anekdote ja alle...nur als Erinnerung daran, dass er nicht gleichgültig war. Das war seine Musik, das war ihm wichtig.

        Ich glaube dann schon eher, dass sie ihn nicht so gelassen haben und dass er deswegen irgendwann auch keine große Lust mehr auf diese Leute hatte...

        Das ist ein möglicher Aspekt...interessant Revy...
        Ohne Worte!

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        • gast-20090521

          Zitat von Rev.Gerhard
          Bei einigen Platten ist er fast in Ohnmacht gefallen, als er merkte, dass die Songs in schnellerem Tempo und damit teilweise bis zu ner Note höher gepresst worden waren.
          Bei welcher Platte war denn das bitte der Fall? Das habe ich ja noch nie gehört! Weißt Du, wie sich das anhört, wenn ein Song so schnell abgespielt wird, dass er eine Note höher ist? Das kennt man von "Girl happy", aber da war es gewollt.

          Und auch wenn es so war: Der Künstler bekam zur Zeit der Vinylplatte eine Anpressung vorgelegt und musste die genehmigen. Erst dann kam das Teil in Serie. Also: Auch das hätte er verhindern können, wenn es denn so gewesen ist.

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          • TheKing
            Board-Legende

            • 19.06.2006
            • 20783

            Zitat von MusicMan
            Dann bin ich gerne neo-liberal, denn offensichtlich steht das für realistisch und eigenverantwortlich. Beides finde ich großartig.
            Off-Topic:

            Ich finde es nicht einmal neoliberal sondern einfach nur ...aber OT. Stop it.
            Ohne Worte!

            Kommentar

            • Tedham Porterhouse

              Zitat von MusicMan
              Dann bin ich gerne neo-liberal, denn offensichtlich steht das für realistisch und eigenverantwortlich. Beides finde ich großartig.
              Schön für dich, es geht nur an der Realität des menschlichen Lebens vorbei, das von sehr viel mehr beeinflusst wird als nur dem, wovon sich das angebliche "Individdum" Mensch einbildet, Einfluss darauf zu haben.

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              • gast-20090521

                Zitat von TheKing
                Jerry Schilling erzählt doch gerne die Geschichte von Suspicious Minds und dem Acetat, das Elvis von seiner Abmischung hatte und wie er getobt hat.."Diese Hurensöhne.." als er den Endmix dann gehört hatte...der Colonel hatte wohl gesagt, dass seine frau den "Jungen" gar nicht hören könne...ihr kennt diese Anekdote ja alle...
                Ich gebe auf diese Anekdote nicht viel. Erstens wissen wir nicht, wie der Song vorher geklungen hat, und zweitens wurde er in der Version, die wir kennen, zum Welthit. Was ist also verkehrt daran?

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                • gast-20090521

                  Zitat von TheKing
                  Off-Topic:

                  Ich finde es nicht einmal neoliberal sondern einfach nur ...aber OT. Stop it.
                  Off-Topic:


                  So wie ich diesen Missbrauch des Begriffs "neo-liberal" zum '+#* finde.

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                  • gast-20090521

                    Zitat von Tedham Porterhouse
                    Schön für dich, es geht nur an der Realität des menschlichen Lebens vorbei, das von sehr viel mehr beeinflusst wird als nur dem, wovon sich das angebliche "Individdum" Mensch einbildet, Einfluss darauf zu haben.
                    Bevor wir jetzt allzu philosophisch werden: Es geht hier um Elvis, und der HATTE Einfluss, er war der mächtigste Künstler der Unterhaltungsindustrie. Wenn er diesen Einfluss nicht ausgeübt hat, war das seine Entscheidung.

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                    • TheKing
                      Board-Legende

                      • 19.06.2006
                      • 20783

                      Tja ist schwer, wenn die natürlich alle lügen...



                      ICh weiß einfach, durch die Mühe und Güte in Elvis Musik, dass es ihm nicht egal war. Zumindest nicht generell. Mag sein, dass es Phasen im Leben gibt, wo Prioritäten sich verändern. Es gab verschiedene Phasen. Wir laufen wieder Gefahr alles über einen Kamm zu scheren. Es gibt Beispiele für einen sehr engagierten Elvis und Beispiele für einen nur funktionierenden Elvis...wir können nicht immer hingehen und ein generelles Urteil aufgrund einer Begebenheit fällen...

                      Ein Mann, aber der so einfühlsam die Lieder singt, dem soll alles andere an der Produktion der Schallplatten, die seinen Namen tragen, gleichgültig sein? Das kann ich nicht glauben.
                      Ohne Worte!

                      Kommentar

                      • gast-20090521

                        Zitat von TheKing
                        Tja ist schwer, wenn die natürlich alle lügen...
                        Ich habe nicht gesagt, dass die lügen. Ich meine nur, man sollte nicht alles für bare Münze nehmen, was Elvis so von sich gab. Der erzählte gerne mal jedem das, was er hören wollte, wenn der Tag lang war. Dass er konfliktscheu war, haben wir doch schon übereinstimmend festgestellt.

                        Mag sein, dass es Phasen im Leben gibt, wo Prioritäten sich verändern. Es gab verschiedene Phasen. Wir laufen wieder Gefahr alles über einen Kamm zu scheren. Es gibt Beispiele für einen sehr engagierten Elvis und Beispiele für einen nur funktionierenden Elvis...wir können nicht immer hingehen und ein generelles Urteil aufgrund einer Begebenheit fällen...
                        Das ist richtig. Es geht hier auch letztendlich um Tendenzen, und die muss man separat für die einzelnen Abschnitte seines Lebens sehen. Elvis war ein Mensch der Extreme. Er konnte sich extrem in etwas reinhängen, und er konnte ebenso krass gleichgültig sein.

                        Ein Mann, aber der so einfühlsam die Lieder singt, dem soll alles andere an der Produktion der Schallplatten, die seinen Namen tragen, gleichgültig sein? Das kann ich nicht glauben.
                        Wie gesagt: Es ist Fakt, dass Elvis bei keiner einzigen Overdub-Session anwesend war, auch bei keiner einzigen Mixdown-Session, und dass er von seinem Veto-Recht nur sehr selten Gebrauch gemacht hat. Das spricht schon eine sehr deutliche Sprache.

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                        • Tedham Porterhouse

                          Zitat von MusicMan
                          Es geht hier um Elvis, und der HATTE Einfluss, er war der mächtigste Künstler der Unterhaltungsindustrie.
                          Quatsch, Elvis war doch nicht mächtig. Ab spätestens 1970 war er ein absoluter Spielball mit deratigen Uralt-Verträgen, dass sich das Musik-Business darüber totlachte.

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                          • gast-20090521

                            Zitat von Tedham Porterhouse
                            Quatsch, Elvis war doch nicht mächtig. Ab spätestens 1970 war er ein absoluter Spielball mit deratigen Uralt-Verträgen, dass sich das Musik-Business darüber totlachte.
                            Welche Uralt-Verträge denn? Die Filme waren 1969 abgedreht, sein Plattenvertrag wurde Anfang der 70er erneuert, und die Tourneen wurden jeweils zeitnah ausgehandelt. Die einzige längerfristige Verpflichtung war Las Vegas, und da war er immerhin der bestbezahlte Entertainer.

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                            • michael grasberger
                              Posting-Legende

                              • 16.02.2006
                              • 9993

                              Zitat von Tedham Porterhouse
                              Als ich neulich das Zitat von Dylan brachte "Elvis einzige Sünde war seine Leblosigkeit" erntete ich erwartungsgemäß harsche Kritik,
                              (nur nebenbei: diesen ausspruch hat bob dylan nie getätigt.
                              es gibt die songzeile "her sin is her lifelessness" im song "desolation row" von 1965, aber die hat nix mit elvis zu tun...
                              dylan hat sich meines wissens nur ein einziges mal kritisch über elvis geäußert, und auch das geschah im rahmen einer selbstkritik. weil es zu einigen punkten passt, die in diesem thread angesprochen wurden, hier das besagte dylan-zitat aus 1980:

                              "when elvis did 'that's all right, mama' in 1955, it was sensitivity and power. in 1969 it was just full-out power. there was nothing other than just force behind that. i've fallen into that trap, too. take the 1974 tour. it's a very fine line you have to walk to stay in touch with something once you've created it...either it holds up for you or it doesn't." )

                              "We know that rock'n'roll was not a human invention, that it was the work of the Holy Ghost."
                              (Nick Tosches)

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                              • gast-20090521

                                Danke, endlich kommt mal Klarheit in die Dylan-Geschichte.

                                Was ist denn daran, dass er eigentlich nur den SUN-Elvis als wahren Elvis sah? Ich hörte das mal.

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