Elvis´ Charakter

[michael grasberger]

Danke, endlich kommt mal Klarheit in die Dylan-Geschichte.

Was ist denn daran, dass er eigentlich nur den SUN-Elvis als wahren Elvis sah? Ich hörte das mal.

auch das halte ich so nicht für authentisch. dylan hat immer wieder in interviews betont, wie wichtig für ihn die musik der 50er war und sich auch deswegen dagegen verwehrt, zur 60er generation gezählt oder gar als deren "sprachrohr" tituliert zu werden.
(o-ton dylan 1997:
"i come from a very isolated part of america and grew up in a very innocent time and i'm not affected by the sixties. i didn't care one bit about the sixties. i don't think i'm standing on that foundation. i know it was a time of great upheaval in the world, but still i don't care about them. what's dear to me are the fifties, 'cos that's when i grew up. i didn't grow up in the sixties, so bob dylan the sixties protest singer isn't me at all.")

wie wohl jeder, der die anfänge von elvis als teenager mitbekam, wird, denke ich, auch er das frühwerk von elvis als etwas besonderes schätzen, das ist klar. aber dylan hat auch die elvis-version von "tomorrow is a long time" als seine liebste coverversion gelobt. und er hat sich auf (von der hippie-musikkritik zerrissenen) alben wie "nashville skyline" oder "self portrait" musikalisch stark auf den nashville- und vegas-elvis bezogen. von seiner 78er tour ganz zu schweigen, wo er angefangen von den leicht dekadenten arrangements (mit jerry scheff in seiner band) bis zu den bühnenkostümen ziemlich unverblümt die fackel seines idols weitergetragen hat...

[gast-20090521]

Super interessant, vielen Dank. Das wirft ein neues Licht auf die Angelegenheit.

Das mit "Tomorrow is a long time" wusste ich, ansonsten kenne ich noch die Geschichte, dass Bob Dylan ins SUN-Studio gegangen ist und einfach nur den Boden geküsst haben soll an der Stelle, wo Elvis stand - falls die Story stimmt.

[michael grasberger]

- falls die Story stimmt.

tut sie. er war übrigens auch in graceland.
ich seh mich ja ein bisschen als advokat eines "anderen" bob dylan abseits des von der post-68-musikkritik kanonisierten sixtiesklischees, und da gibt es viel zu entdecken.

[TheKing]

Thank god, Grasberger is back!

[gast-20090521]

ich seh mich ja ein bisschen als advokat eines "anderen" bob dylan abseits des von der post-68-musikkritik kanonisierten sixtiesklischees, und da gibt es viel zu entdecken.

Ich kann mit ihm als Sänger nicht viel anfangen, aber das liegt an mir und hat rein ästhetische Gründe. Als Songwriter und Ikone bewundere ich ihn. Als Typ weiß ich nicht, was ich von ihm halten soll. Manche Interviews mit ihm finde ich genial und würde sie Wort für Wort unterschreiben, manchmal kommt er mir aber auch unsympathisch daher. Allerdings sehe ich ihn auch nicht als 60er-Protest-Sänger, das wäre genauso blöde, wie Elvis als 50er-Rock'n'Roll-Sänger zu sehen. Da war in beiden Fällen mehr, und letztendlich waren sie das beide auch nur im Spiegel ihrer Fans, aber sicher nicht von ihrem Selbstverständnis her.

[TheKing]

Schreit nach einem Dylan Thread, falls es den nicht schon gibt. Ich kenne sein Werk kaum, habe aber neulich mal was über ihn im Fernsehen gesehen und er ist eine Persönlichkeit. Er lehnte es an Autogramme zu geben, er wußte nicht was das soll. Manche Denkweise von ihm ist erhellend.

[gast-20090521]

Er lehnte es an Autogramme zu geben, er wußte nicht was das soll.

Das sah John Denver genau so.

[Circle G]

Thank god, Grasberger is back!

Hab's auch schon gedacht 24 harte Tage ohne grasi

[gast-20100118]

so bob dylan the sixties protest singer isn't me at all."

Off-Topic:

der Ausspruch ist nicht leicht verdaulich.

[gast-20100118]

Thank god, Grasberger is back!

jau. das ist klasse !

[gast-20090521]

Off-Topic:

der Ausspruch ist nicht leicht verdaulich.

Nur wenn man ein falsches Bild von Dylan hat. Immerhin macht der Mann seit 5 Jahrzehnten Musik. Den 60er-Protestsänger haben eher andere in ihn hineininterpretiert, so wie den Rebellen in Elvis.

[gast-20100118]

Nur wenn man ein falsches Bild von Dylan hat.

Off-Topic:

Selbst etliche Dylan-Fans hatten mit dem Zitat, welches einherging mit der Biographieveröffentlichung, ihre Schwierigkeiten, und bewerteten das als typische Dylan-Launenhaftigkeit bzw. Koketterie.

[gast-20090521]

Off-Topic:

Selbst etliche Dylan-Fans hatten mit dem Zitat, welches einherging mit der Biographieveröffentlichung, ihre Schwierigkeiten, und bewerteten das als typische Dylan-Launenhaftigkeit bzw. Koketterie.

Off-Topic:


Auch Dylan-Fans sind nicht davor gewappnet, ein falsches Bild von ihrem Idol zu haben. Warum soll's ihnen besser gehen als den meisten Elvis-Fans?

[gast-20100118]

Off-Topic:


Auch Dylan-Fans sind nicht davor gewappnet, ein falsches Bild von ihrem Idol zu haben. Warum soll's ihnen besser gehen als den meisten Elvis-Fans?

Off-Topic:

nur weil Du Dich so oft irrst, brauchst Du's doch nicht gleich auf die "meisten Elvis-Fans" projizieren.

[gast-20090521]

Off-Topic:

nur weil Du Dich so oft irrst, brauchst Du's doch nicht gleich auf die "meisten Elvis-Fans" projizieren.

Off-Topic:


Ich sprach eigentlich von Dir.

Noch hast Du mir keinen einzigen Irrtum belegen können. Vielleicht würde es Dir ja sogar gelingen, wenn Du es statt mit bloßen Behauptungen und persönlichen Beleidigungen einfach mal mit Fakten oder zumindest mit Argumenten versuchen würdest...