Colonel Tom Parker

[gast-20080405]

Auch wenn ich in solchen Threads etwas Zurückhaltung üben möchte, nur diesen Gedanken:
Als was sehen wir Elvis eigentlich? Mir kommt vor, viele sehen ihn wirklich nur als Produkt, als musikproduzierende Maschine, die perfekt funktionieren muss. Sehen wir ihn doch einfach als das was er war: ein MENSCH (mit allen Sonnen- und Schattenseiten). Nehmen wir einfach dankbar an, was er uns hinterlassen hat und akzeptieren die Art und Weise wie er gelebt hat und gestorben ist. Gerdade diejenigen, die am tiefsten in den Krümeln wühlen um irgendwelche Schattenseiten aufzudecken, hätten wahrscheinlich erstmal besser im eigenen Leben aufzuräumen. Mir fällt da immer die Geschichte aus dem Neuen Testament ein, wie Jesus vor die Hure tritt und den Pharisäern sagt: "Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein" (niermand warf schliesslich einen).

[Gilla]

Elvis ist zwar eine öffentliche Person, und doch ist die Zuneigung des Fans zu ihm eine sehr personale, durchaus familiäre und intime. Wenn jemand eine längere Strecke seines Lebens mit Elvis verbracht hat, hat ihn diese Sympathie in bestimmten Punkten biographisch geprägt.

Wie käme ich wohl dazu, nun immer wieder, trotz aller Liebe, die Schwachstellen dieses Menschen (den ich blöderweise ja nicht mal persönlich gekannt habe) aufzuzeigen, und dadurch z.B. die unzähligen Male, wo er mich begeistert und z.B. aus dem Sumpf der Trauer oder Langeweile gezogen hat, zu ignorieren. Und das ist es doch, was zählt.

Inwieweit konnte er meiner Welt Licht geben. Es war doch für mich ein Glück sein Fan zu sein, und keine Qual. Und ich nehme es ihm auch ab, dass er das auch wollte. Klasse unterhalten und glücklich machen.

Natürlich bin ich pfiffig genug, auch Schwachpunkte in jedem einzelnen Film zu finden. Auch in denen der genannten Schauspieler und Autoren. Aber wieso bitte ?? Wenn unterm Strich was Gutes für mich dabei rausspringt kann ich doch mehr als zufrieden sein. Das meiste in TV und Kino finde ich öde. Häng ich mir ne Lampe an die Decke, die ich klasse finde, könnte ich natürlich auch darüber nachdenken, was man an ihr noch hätte verbessern können.

Das Leben kann jeden Tag zuende sein. Und je mehr Positives ich sammel, umso reicher fahr ich in die Kiste. Es gibt soviel Probleme um uns herum. Helfen wir doch mit, diese zu verkleinern. Elvis können wir nicht mehr verbessern. Er war auch in Deinen Augen klasse. Halten wir also unsere Gelenke in Schwung und rocken ab solange wir können. Möge es ein bißchen ansteckend auf nachfolgende Generationen wirken.

Mir fiel es leicht, lieber King, diesen Sätzen vom Rev. zuzustimmen.

Es ist m.E. genau das, was Elvis uns geben wollte. Seine Songs und sein Entertainment sollte uns glücklich machen.

Welcher aufgeklärte Fan macht denn dabei die Augen zu vor dem, was in Elvis' Leben schlecht lief? Du bist doch hier nicht der einzige, der die Kritikpunkte anspricht.

Weiter glaube ich nicht, dass er ein willenloses Opfer vom Colonel war; das hat lang gedauert, dieses einzusehen.
Elvis hatte es zugelassen, weil er es wollte. Wenn man ihm das abspricht, würde man ihn nicht ernst nehmen.

Ich kann auch immer noch darüber weinen, wie es am Ende bei ihm aussah. Jedoch glaube ich, Elvis hatte trotz aller Probleme Spaß in seinem Leben.

[Schorni]

Gerdade diejenigen, die am tiefsten in den Krümeln wühlen um irgendwelche Schattenseiten aufzudecken, hätten wahrscheinlich erstmal besser im eigenen Leben aufzuräumen. Mir fällt da immer die Geschichte aus dem Neuen Testament ein, wie Jesus vor die Hure tritt und den Pharisäern sagt: "Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein" (niermand warf schliesslich einen).

Genau.
Da wohl niemand ein perfekter Mensch ist, bzw. niemand ein perfektes Leben hat, hat auch niemand das Recht, Elvis in seinem Schaffen zu kritisieren.

Damit können dieser Thread und 39 weitere sofort geschlossen werden.

[michael grasberger]

Bei aller Liebe. Ich denke, das eigene defizitäre Leben und die eigenen Ängste kulminieren in dem Zwang nem Promi immer wieder seine Schwachstellen nachtragen zu wollen. Es ist ja nicht primär ein Beklagen der Schwachstellen im Sinne der moralischen Entrüstung, sondern eine anscheinend nicht zu stillende Trauer ("Aber er litt auch unter seinem Lebensstil und ging sehr traurig unter. This is the story and it`s breaking my heart."). Es ist also das gebrochene Herz, dass im Beklagen vermeintlicher Schwächen sich immer wieder bemüht Luft zu verschaffen. Das ist etwas ergreifend Liebenswertes. Da leidet jemand maßlos um einen anderen. Nur wenn man beider Leben miteinander vergleicht, leuchtet es nicht unbedingt ein, dass diese Trauer um den anderen wirklich in der Weise notwendig wäre, dass sie das gegenwärtige Leben spürbar beschattet. Auch die in den Verstorbenen verzweifelt hineinprojizierten Schwächen und Leiden lindern in täglicher Neuauflage nicht den eigenen Schmerz, dessen Ursache wohl eher individuelle Leiden sind, die dann aber in den Großen aus Übersee hineinprojiziert nicht von jedem verständnisvoll gewürdigt werden können, was dann eine regelmäßige Empörung zur Folge hat ("Ich kann nur den Kopf schütteln vor soviel naiver Eierkuchenwelt"). Dabei wäre es doch leichter, sich zur eigenen Situation zu bekennen, und viele helfende Seelen zu erfahren, als sein Befinden in jemand anderes zu projizieren und nur im Beklagen zu verharren.

fullqoute, da ich es ein ziemlich starkes stück finde, jemanden zu pathologisieren, nur weil er einen differenzierten, (auch) kritischen blick auf elvis hat. wie wärs mit etwas toleranz?
was mir diese fundi-position außerdem suspekt macht, ist die tatsache, dass sie offenbar jeglichen selbstzweifel von vornherein ausschließt. da sind mir svens postings wesentlich sympathischer. die implizieren immer auch die möglichkeit, sich womöglich mal zu irren...
und überhaupt: glaubst du, dass man als elvis-realo den ganzen tag die lebenstragödie des elvis presley beklagt? sobald ich mir eine seiner scheiben auflege, zählt sowieso nurmehr die großartige musik, und die historische person dahinter verschwindet weitgehend.
trotzdem kann man diese historische person (immerhin ist der mann 30 jahre tot!) in einem forum kontroversiell diskutieren, ohne "verrat" zu begehen.
würde ich zumindest meinen...

[burroughs]

Mir fällt da immer die Geschichte aus dem Neuen Testament ein, wie Jesus vor die Hure tritt und den Pharisäern sagt: "Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein" (niermand warf schliesslich einen).

Off-Topic:

die Mission ist 2 Blocks weiter

[TheKing]

Bei aller Liebe. Ich denke, das eigene defizitäre Leben und die eigenen Ängste kulminieren in dem Zwang nem Promi immer wieder seine Schwachstellen nachtragen zu wollen. Es ist ja nicht primär ein Beklagen der Schwachstellen im Sinne der moralischen Entrüstung, sondern eine anscheinend nicht zu stillende Trauer ("Aber er litt auch unter seinem Lebensstil und ging sehr traurig unter. This is the story and it`s breaking my heart."). Es ist also das gebrochene Herz, dass im Beklagen vermeintlicher Schwächen sich immer wieder bemüht Luft zu verschaffen. Das ist etwas ergreifend Liebenswertes. Da leidet jemand maßlos um einen anderen. Nur wenn man beider Leben miteinander vergleicht, leuchtet es nicht unbedingt ein, dass diese Trauer um den anderen wirklich in der Weise notwendig wäre, dass sie das gegenwärtige Leben spürbar beschattet. Auch die in den Verstorbenen verzweifelt hineinprojizierten Schwächen und Leiden lindern in täglicher Neuauflage nicht den eigenen Schmerz, dessen Ursache wohl eher individuelle Leiden sind, die dann aber in den Großen aus Übersee hineinprojiziert nicht von jedem verständnisvoll gewürdigt werden können, was dann eine regelmäßige Empörung zur Folge hat ("Ich kann nur den Kopf schütteln vor soviel naiver Eierkuchenwelt"). Dabei wäre es doch leichter, sich zur eigenen Situation zu bekennen, und viele helfende Seelen zu erfahren, als sein Befinden in jemand anderes zu projizieren und nur im Beklagen zu verharren.

Das ist kein schlechter Gedankengang und teilweise wird etwas dran sein. Aber sotraurig ist mein Leben wirklich nicht. Ich weine auch nicht jeden Tag um Elvis. Ich interessiere mich. Manchmal fühle ich mit ihm und es mag sein, dass ich etwas von mir selbst dabei spüre, ich habe nichts dagegen.

Was ich nicht unterschreiben will ist, das Du quasi alles was ich an Elvis wahrnehme und was nicht Deiner Wahrnehmung entspricht, als Projektion meiner eigenen Seelenqualen interpretierst. Das geht doch wirklich zu weit.

Was Du sagst heißt ja:"Jeder der einen Elvisfilm teilweise auf irgendeine Art auch armseelig findet, hat Depressionen!" Das ist grotesk zu welchen Windungen Du Dich hindenkst um Deinen Elvis rein zu halten. JederElvisfilm ist ein perfektes Werk und wer daran rummäkelt, meint sein eigenes Versagen, denn der Film ist ja markellos. Du erträgst es nicht. Du musst es abblocken.

Was sagt mir das nun über Dich? Warum kann das nicht sein? Warum gibt es bei Dir nur Licht und keinen Schatten? Das ist doch sehr seltsam.

Du siehst mich als Angreifer. Ich "stelle an den Pranger" und "lehne ab" und so. Das ist aber nicht wahr. Ich liebe Elvis als Mensch mit seinen Fehlern.

Ich versuche mich selbst auch mit meinen Fehlern zu lieben, da bin ich aber etwas strenger...

Aber ich mag mich und stecke gerne in meiner Haut. Nein, nein schiebe es nicht auf meine Psyche, damit Elvis wieder ohne Fehl und Tadel dasteht.

Elvis ist großartig. Er war auch nur ein Mensch und hatte auch seine Sorgen. So what? Das ist doch okay. Um meine Symphatien zu haben muss er nicht perfekt sein.

Wieso ist das bei Dir so wichtig? Wenn Du Dir sicher wärst, dass er ein Medikamentenproblem hatte, würdest Du ihn dann ablehnen und es nicht verzeihen können? Was ist daran so verwerflich?

Wenn mal ein schlapper Song aufgenommen wurde, wenn ein Film relativ schlecht gemacht war? Wieso darf das eigentlich nicht sein? Auf was weißt das hin? Ich bin kein Psychloge, aber das scheint auch nicht gesund zu sein.

[TheKing]

Mir fiel es leicht, lieber King, .

Ich bin absolut Deiner Meinung. Ich stimme jedem Satz dieses Postings gerne zu.

[TheKing]

Genau.
Da wohl niemand ein perfekter Mensch ist, bzw. niemand ein perfektes Leben hat, hat auch niemand das Recht, Elvis in seinem Schaffen zu kritisieren.

Damit können dieser Thread und 39 weitere sofort geschlossen werden.

Moment mal, ich kritisiere ihn nicht. Ich übe nicht Kritik, versteht ihr das nicht? Ich sage doch nicht:" Elvis hätte dies und das nicht tun sollen!" Wer bin ich denn? Ich sage nur, wie ich denke, dass manche Situationen möglicherweise waren...den Vorwurf, das dies verwerflich sei oder so lege ich da nicht hinein. Den Vorwurf macht ihr, indem ihr das bewertet. Ich akzeptiere es so wie es war. Elvis war sein eigener Herr und traf seine Entscheidungen, manche waren fatal, es war sein Leben.

Kein Vorwurf, keine Wertung. Ich mag ihn. Don´t get me wrong.

[TheKing]

Auch wenn ich in solchen Threads etwas Zurückhaltung üben möchte, nur diesen Gedanken:
Als was sehen wir Elvis eigentlich? Mir kommt vor, viele sehen ihn wirklich nur als Produkt, als musikproduzierende Maschine, die perfekt funktionieren muss. Sehen wir ihn doch einfach als das was er war: ein MENSCH (mit allen Sonnen- und Schattenseiten). Nehmen wir einfach dankbar an, was er uns hinterlassen hat und akzeptieren die Art und Weise wie er gelebt hat und gestorben ist.

Bis dahin ein gutes Posting!

Gerdade diejenigen, die am tiefsten in den Krümeln wühlen um irgendwelche Schattenseiten aufzudecken, hätten wahrscheinlich erstmal besser im eigenen Leben aufzuräumen. Mir fällt da immer die Geschichte aus dem Neuen Testament ein, wie Jesus vor die Hure tritt und den Pharisäern sagt: "Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein" (niermand warf schliesslich einen).

Das ist nun wieder daneben. Als würde man mit dem Ehrgeiz etwas Unwertes finden zu wollen danach forschen. Und als hätte es irgendeinen psychologischen Nutzen Elvis etwas Mieses nachzutragen. Das ist ja ekelhaft.

Ich lasse mich nicht in diese Ecke stellen. Ich möchte offen ehrlich über alle Aspekte reden können. Das Gute, das Schlechte. Im Leben haben wir immer diese Waage. Ich nehme aber den Hinweis ernst und bemühe mich auch öfter einmal in Worte zu fassen, wieviel Freude mir mein Freund Elvis schon gemacht hat. Ich möchte keine Partybremse sein und Euch Elvis mies machen. Wirklich nicht.

Aber wir sind lange von Thema abgekommen...

[frankie]

"Das Gute, das Schlechte. Im Leben haben wir immer diese Waage."

das stimmt. das leben ist eben kein dauerorgasmus.

[TheKing]

Absolut. Aber: Ohne Dunkel gibt es auch kein Licht. Wer nicht weiß was "kalt" ist, weiß nicht wie schön "warm" ist. Das Glück wird doch erst durch die Möglichkeit des Unglücks zum Glück. Es muss immer ein Jing und Jang geben. Eine Nacht und einen Tag. Lachen und Tränen. Das ist die Natur. Leben und Tod. Freud und Leid.

Das ist etwas Selbstverständliches und deswegen wundert es mich so, wenn es nur den einen Pol gibt, da stimmt etwas nicht.

[gast-20100125]

Es tut mir leid, aber ich möchte gerne über alles sprechen dürfen. Gerade mit Euch Insidern. Wenn ich mich im Alltag mit Leuten unterhalte, fange ich auch mit dem besonderen Flair an, dieser starken emotionalen Brücke, die es irgendwie zwischen Elvis und seinen Fans gibt. Ich berichte von der Faszination. Die meisten können es nicht teilen, aber manche habe ich auch schon angesteckt.
Wenn ich sehe wieviele Leute Dir da applaudieren und sich bei Dir bedanken, wird mir klar, dass ich vielleicht mit meiner Haltung viel schwächer dastehe. Das ist mir aber egal. Ich liebe den Mann, mehr als meine Großväter, die ich kaum kannte. Ich schätze ihn und lasse nichts auf ihn kommen. Er war ein herzensguter, liebevoller Mensch. Aber er litt auch unter seinem Lebensstil und ging sehr traurig unter. This is the story and it`s breaking my heart.

Wenn Eure Liebe bedeutet, dass man das alles leugnen muss...to hell with it!

Ich bin zwar noch nicht so lange im Forum, aber ich finde, jeder hat sein Recht auf seine Meinung und das finde ich auch gut so. Persönlich finde ich deine Komentare echt treffend, auch wenn sie sich von der Meinung von uns anderen unterscheidet. Ich finde sie interessant und habe Spaß an den Wortgefechten. Also, weiter so....

zu: .....Aber ich sehe auch das Leid und ich weine regelmäßig um ihn, wenn ich mir die Dokumentationen ansehe. Ich begreife nicht, warum das unrecht sein soll.

Ich dachte immer, ich spinne vielleicht ein bißchen, weil mir beim Lesen über Elvis oder seine Dokumentationen immer die Tränen kommen, manchmal merke ich es gar nicht sofort. Ich denke immer, ich bin zu emotional, zu sensitiv. Daher kann ich mich sehr gut in andere Menschen hineinversetzten bzw. bestimmte Emotionen nachfühlen, naja, bin halt eine Frau.
Daher: KING - ich finde es toll, daß du - bei allem Mann Sein - zu deinen Gefühlen und Emotionen stehst, was bei den meisten ja als "unmännlich" gilt.
Bleibe wie du bist und mach weiter so!


zu deinem Abschlußsatz: Da gebe ich dir Recht. Bei aller Liebe und Verehrung für Elvis, sein Leben hatte Sonnen- als auch Schattenseiten, genau wie bei uns. Und mag der Ruhm auch noch so groß und schön sein: Letztendlich bezahlte er dafür mit seinem Leben - und das bricht mir echt immer noch das Herz. Es tut verdammt weh, den er war für mich ein ganz außergewöhnlicher
Mensch und hätte noch so viel zu geben gehabt.
:traurig:

[TheKing]

Ja, absolut. Gerade weil er es so gut gemeint und so viel gegeben hat und dann für sich selbst den Weg irgendwie verlor...das kann einen schon aus den Socken hauen.

[michael grasberger]

auch wenn sie sich von der Meinung von uns anderen unterscheidet.

von wem sprichst du?

[gast-20100125]

von wem sprichst du?

na, von wem schon... von uns Fans in diesem Forum. Jeder hat doch seine eigene Meinung oder seine Ansichten zu den verschiedenen Punkten. Auch, wenn es bei dem einen oder anderen von "uns" eine Übereinstimmung gibt.
Das ist doch das schöne an so einem Forum, daß sich jeder mit allen austauschen kann. Oder liege ich da als Neuling falsch???

Trotzdem wünsche ich euch allen frohe Ostertage - weil ich nämlich für 1 Woche in Urlaub bin.