Elvis und die Songauswahl in Filmen

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  • gast-20080510

    Und noch einer ...

    January 16, 1968

    Still in Nashville, the work was resumed at 10.00 p.m. until 5.00 a.m. Elvis started with the second movie song, Stay Away. This was the end of the soundtrack part of the session and with no good material in sight Elvis finally settled on a new Jerry Reed tune: U.S. Male, which was suggested by guitarist Chip Young. In spite of the rule that Elvis was not allowed to pitch any song he liked, there was no demurral from Freddy Bienstock this time. With Reed's typical offbeat accompaniment U.S. Male was a fitting complement to Guitar Man and the only sensible choice for the next single.


    Es war also eine AUSNAHME wenn Elvis einen Song von sich aus aussuchen durfte und nur mit dem Einverständnis Bienstocks möglich!

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    • gast-20090521

      Zitat von I_John
      Und unser MusicMan hat mit seiner Quelle "Writing for the King" ein saftiges Eigentor geschossen:
      Eben nicht. Ich sagte doch oben bei meiner Bemerkung mit dem politischen Protestsong und dem Wiener Walzer, dass die Art der Songs logischerweise durch die Szene, in die sie eingebaut wurden, vorgegeben war. Das liegt bei Filmmusik in der Natur der Sache.

      Ich sagte nur, dass Elvis zwischen mehreren Songs - wie wir von Freddy Bienstock erfahren, waren es mindestens zwei oder drei, und in vielen Fällen sogar mehr - aussuchen konnte, und zwar nur er. Und wenn ihm kein Song gefiel, wurde halt so lange gesucht, bis Elvis einverstanden war. Damit wollte ich der Darstellung entgegentreten, dass irgendein Regisseur oder Studioboss zu Elvis gesagt hat: "Du singst an der Stelle X den Song Y, keine Widerrede!" Das war nämlich mitnichten so.

      Darüber hinaus kann ich diese ewige Schmäherei der Filmsongs nicht nachvollziehen. Klar, wenn man das falsche Elvis-Bild pflegt, dass er ein harter Rocker war, der nur nicht konnte, wie er wollte, dann mögen diese Lieder unerträglich sein. Wenn man sich aber mal von diesem Irrtum löst und in der Realität ankommt, stellt man fest, dass die meisten der Filmsongs großartig gemachte kleine Perlen waren, die obendrein einem konkreten Zweck dienlich waren. Sie passten halt nur imagemäßig nicht zu einem Mann, der als aufrührerischer Rebell angetreten war, um das Establishment zu bekämpfen und die Welt aus den Angeln zu heben. Nur hat es diesen Mann nie gegeben. Zumindest nicht unter dem Namen Elvis Presley.

      Desweiteren gaben diese Songs Elvis die Gelegenheit, seine musikalische Bandbreite zu erweitern. Die Filmsongs sind in weiten Teilen musikalisch wesentlich anspruchsvoller und vielseitiger als der Großteil der Drei-Akkorde-Schema-F-Teenie-Schmonzetten der 50er, und bilden so den logischen Übergang zur reiferen Erwachsenenmusik, die er in den 70ern gemacht hat.
      Zuletzt geändert von Gast; 05.05.2008, 12:39

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      • gast-20090521

        Zitat von I_John
        Es war also eine AUSNAHME wenn Elvis einen Song von sich aus aussuchen durfte und nur mit dem Einverständnis Bienstocks möglich!
        Sorry, aber irgendwie habe ich den Eindruck, dass Du das nicht verstehst, was Du da postest, oder es extra so aus dem Zusammenhang reißt, dass ein völlig falscher Tenor dabei entsteht. Es geht nicht darum, was IRGENDWER über diese Filmsongs sagt, der sie bekanntlich eh nicht mag, sondern darum, was die Komponisten dieser Songs sagen, die an diesem Verfahren zur Auswahl ein Jahrzehnt lang teilnahmen.

        Es hat keinen Sinn - glaub einfach weiter den alten Mist, dass Elvis eine von dunklen Mächten fremdgesteuerte Marionette ohne eigenen Willen war. Ich frage mich dann nur, warum Du ihn dann überhaupt verehrst. Ich würde meine Elvis-Platten sofort verbrennen, wenn jemals herauskäme, dass Dein Bild von ihm der Wahrheit entspricht. Von einem solchen Trottel möchte ich kein Fan sein.
        Zuletzt geändert von Gast; 05.05.2008, 12:30

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        • gast-20090521

          Und noch ein Wort zur Vorauswahl durch Freddy Bienstock: Abgesehen davon, dass Elvis davon wusste und damit einverstanden war, was ist daran auszusetzen?

          Für jede Szene reichten 5-10 Komponisten oder Teams einen Songvorschlag ein. Das würde pro Film (bei 10 Songs) 50-100 Songs machen, durch die Elvis sich wühlen müsste. Was ist dagegen einzuwenden, dass Bienstock da schon mal die besten raussucht? Das hieß für Elvis dann immer noch, locker 30 Songs durchhören zu müssen, um seine endgültige Wahl zu treffen.

          Bienstock war ein äußerst erfolgreicher und fähiger Mann, der wusste schon, was er tat. Natürlich behaupten einige, er habe die guten Songs weggelassen und Elvis nur die schlimmsten Gurken weitergeleitet. Eine selten dämliche Verschwörungstheorie, denn erstens ist diese Behauptung durch nichts belegt (bis heute ist noch kein Song aufgetaucht, der angeblich das Potential zum Welthit hatte, aber Elvis böswillig vorenthalten wurde), und zweitens wäre der Mann doch nicht so blöd, sowas zu tun, schließlich hing sein Arbeitsplatz von Elvis' Erfolg ab. Wer ist denn so dumm, sich die eigene Grube zu graben? Bienstock ganz sicher nicht!

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          • gast-20110818

            Zitat von MusicMan
            Ich sagte doch oben bei meiner Bemerkung mit dem politischen Protestsong und dem Wiener Walzer, dass die Art der Songs logischerweise durch die Szene, in die sie eingebaut wurden, vorgegeben war.
            Nicht nur das. Der gesamte Film hat die Art der Songs vorgegeben. Je nach Drehbuch musste das Sound-Gewand orientalisch, deutsch, mexikanisch usw. sein.
            Dann mussten die Songs familien- und massentauglich sein, quasi ohne Ecken und Kanten.
            Elvis war da also schon sehr eingeschränkt.

            Darüber hinaus kann ich diese ewige Schmäherei der Filmsongs nicht nachvollziehen.
            Das kann ich allerdings auch nicht.

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            • gast-20090521

              Zitat von Blues Boy
              Nicht nur das. Der gesamte Film hat die Art der Songs vorgegeben. Je nach Drehbuch musste das Sound-Gewand orientalisch, deutsch, mexikanisch usw. sein.
              Dann mussten die Songs familien- und massentauglich sein, quasi ohne Ecken und Kanten.
              Völlig richtig. Aber das lag in der Natur der Filme, und daher nur sekundär an den Songs. Filmmusik ist halt eine reine Funktionsmusik, genau wie die Musik bei der Werbung.

              Elvis war da also schon sehr eingeschränkt.
              Oder besser gesagt: Die Komponisten.

              Aber es bleibt dabei: Die Einschränkung ging von der Art der Filme aus, nicht von den Songs. Hätte Elvis andere Filme gedreht, hätte er andere Songs singen können. Hat er aber nicht.

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              • gast-20110818

                Zitat von MusicMan
                Hätte Elvis andere Filme gedreht, hätte er andere Songs singen können.
                Fazit: Elvis mochte die Filme nicht, die er drehte, deswegen kann es auch sehr gut möglich sein, dass er viele Songs nicht mochte, die er singen musste, weil eben diese Filme sie vorgaben.
                Dass Elvis dann in einigen Fällen noch zwischen Pest und Cholera wählen durfte, ist letztendlich auch nicht weiter erwähnenswert.

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                • gast-20090521

                  So kann man's drehen. Man kann aber auch sagen, dass die Songs mitunter noch das beste an den Filmen waren. Dass Elvis sie wirklich nicht mochte, ist eine reine Behauptung. Sicher mochte er sie nicht alle, aber dass er sie alle nicht mochte, ist mit nichts belegt.

                  Ebenso ist es nicht belegt, dass Elvis die Filme wirklich alle nicht mochte.

                  Und selbst diejenigen Fans, die zu den absoluten Schmähern der Filmsongs gehören, möchten doch Songs wie "Can't help falling in love" und "Return to sender" sicher nicht missen.

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                  • gast-20090521

                    Zitat von Blues Boy
                    Dass Elvis dann in einigen Fällen noch zwischen Pest und Cholera wählen durfte, ist letztendlich auch nicht weiter erwähnenswert.
                    Wenn das für ihn wirklich so schlimm gewesen sein sollte, wie von einigen Seiten gerne behauptet wird, dann frage ich mich, warum dieser Volltrottel den Mist denn bloß 10 Jahre lang mitgemacht hat.

                    Oder er hat es offenbar doch nicht als so schlimm empfunden, wie einige unbedingt glauben wollen.

                    Wenn mir einer anbieten würde, in nur 3 Wochen Drehzeit ein Filmchen runterzureißen, ein paar Liedchen zu trällern, am Strand rumzuliegen, mit meinen Kumpels dabei Wasserschlachten und Partygelage zu machen und obendrein noch die geilsten Weiber Hollywoods durchzunudeln, würde ich das sofort tun. Ich würde sogar noch Geld dafür bezahlen, das machen zu dürfen. Wenn ich dafür obendrein noch eine Million (in heutiger Kaufkraft enspräche Elvis' damalige Gage locker 10 Millionen) bekäme - wo soll ich unterschreiben? Her damit!

                    Wenn das also tatsächlich die Wahl zwischen Pest und Cholera gewesen sein sollte, dann nehme ich sofort gerne beides.

                    Dieses ganze Gefühlsgedusel vom armen Elvis, der in Hollywood gelitten hat wie ein Hund, erschließt sich mir hinten und vorne nicht.

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                    • gast-20080510

                      Ken Sharp-Interview:


                      Ken Sharp/Mac Davis Interview:


                      Roy C. Bennett Interview:


                      Ben Weisman:

                      Q: You wrote quite a few songs for each picture. How did that come about?
                      A: Well, what happened is that living in New York, they would mail the scripts
                      to myself, Lieber & Stoller, a lot of writers. And we all had to fight for each
                      song in the movie. So we'd all make our demos, and then a gentleman named Freddy Beanstock would take all these demos and go to Hollywood. And they would play for the producers. And the producers picked maybe seven or eight songs for each scene. And then they would present them to Elvis, Elvis would pick maybe two or three and decide which one he would try first. So it was really a scramble. It was really wild times in those years.


                      genau das schreibe ich hier von Anfang an, nämlich dass es eine Vorauswahl 1. von Bienstock und dann 2. von den Filmproduzenten gab und erst DANN bekam Elvis seine kleine Auswahl präsentiert und das war dann teilweise wirklich die Wahl zwischen Pest und Cholera, denn er hatte sich an das Material zu halten und durfte keine eigenen Songwünsche von irgendwoher einbringen!

                      Es wäre auch einmalig in der Filmgeschichte, wenn sich der Künstler der Filmmusik (egal ob auch gleichzeitig Hauptdarsteller oder nicht) über die Entscheidungen des Produzenten hinwegsetzen konnte!
                      Zuletzt geändert von Gast; 05.05.2008, 13:36

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                      • gast-20090521

                        Zitat von I_John
                        Es wäre auch einmalig in der Filmgeschichte, wenn sich der Künstler der Filmmusik (egal ob auch gleichzeitig Hauptdarsteller oder nicht) über die Entscheidungen des Produzenten hinwegsetzen konnte!
                        Es war (bis dahin) auch einmalig in der Filmgeschichte, dass jemand eine Million Gage und 50% der Einspielergebnisse bekam. Es war (bis dahin) auch einmalig in der Musikgeschichte, dass jemand künstlerische Freiheit hatte und selber bestimmte, was er auf Platte sang.

                        Es wird übereinstimmend berichtet, dass Elvis das letzte Wort hatte. Nie hat ihm ein Produzent den Song vorgeschrieben. Das sagt auch das obere Zitat. Wenn es so war, dann ging es lediglich um die Vorauswahl, wo die besten Songs rausgepickt wurden. Die endgültige Entscheidung traf Elvis ganz alleine, es bleibt dabei.

                        Ben Weisman ist der einzige, der in dem Zusammenhang die Produzenten erwähnt (obwohl es viel wahrscheinlicher war, dass es - wenn überhaupt - die Regisseure gewesen sein dürften), die anderen berichten nur von Bienstock.

                        Aber bitte, Du kannst gerne weiter daran glauben, dass Elvis eine dumme, fremdbestimmte Marionette war, wenn es Dir damit besser geht. Ich will Dir das nicht nehmen.

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                        • gast-20080510

                          Zitat von MusicMan
                          Es war (bis dahin) auch einmalig in der Filmgeschichte, dass jemand eine Million Gage und 50% der Einspielergebnisse bekam. Es war (bis dahin) auch einmalig in der Musikgeschichte, dass jemand künstlerische Freiheit hatte und selber bestimmte, was er auf Platte sang.

                          Es wird übereinstimmend berichtet, dass Elvis das letzte Wort hatte. Nie hat ihm ein Produzent den Song vorgeschrieben. Das sagt auch das obere Zitat. Wenn es so war, dann ging es lediglich um die Vorauswahl, wo die besten Songs rausgepickt wurden. Die endgültige Entscheidung traf Elvis ganz alleine, es bleibt dabei.

                          Ben Weisman ist der einzige, der in dem Zusammenhang die Produzenten erwähnt (obwohl es viel wahrscheinlicher war, dass es - wenn überhaupt - die Regisseure gewesen sein dürften), die anderen berichten nur von Bienstock.
                          Welches Gewicht hat ein "letztes Wort", wenn die Songs bereits durch 2 Instanzen gegangen sind? Elvis hatte definitiv NICHT das Recht, Songs auszuwählen, die NICHT in dieser Vorauswahl waren!

                          Als ihm bei den Aufnahmen zu "Stay Away Joe" offenbar der Kragen geplatzt ist und einfach andere Songs probiert hat, so war dies eine absolute Ausnahmne und diese Songs (Guitar Man/U.S. Male) kamen auch nur als Bonus-Songs auf das Album, nicht in den Film!

                          Von freier Hand in der Wahl der Filmsongs sehe ich da absolut nichts!
                          Zuletzt geändert von Gast; 05.05.2008, 13:46

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                          • MARIE
                            Gehört zum Inventar

                            • 11.01.2005
                            • 4958

                            [quote]Aber bitte, Du kannst gerne weiter daran glauben, dass Elvis eine dumme, fremdbestimmte Marionette war, wenn es Dir damit besser geht. Ich will Dir das nicht nehmen.
                            /quote]

                            So willst du ihm dastellen
                            Entweder du hast keine ahnung oder du drehst die tatsachen so wie du sie haben möchtest.Sowohl bei elvis als auch der colonel.Ich glaube eher das letzte
                            Zuletzt geändert von MARIE; 05.05.2008, 13:57

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                            • gast-20080510

                              Zitat von MARIE
                              So willst du ihm dastellen
                              Entweder du hast keine ahnung oder du drehst die tatsachen so wie du sie haben möchtest.Sowohl bei elvis als auch der colonel.Ich glaube eher das letzte
                              Denn Wo steigt Elvis schlechter aus? Bei der fremdbestimmten Marionette, die gezwungenermaßen Dinge tun muss oder bei dem völlig freien Elvis, der völlig freiwillig und mit großer Begeisterung dämliche Filmchen und entsprechende Lieder aufgenommen hat? Der Elvis unseres MusicMan, muss jedenfalls ein ziemlich großer Dummkopf gewesen sein

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                              • gast-20090521

                                Zitat von I_John
                                Welches Gewicht hat ein "letztes Wort", wenn die Songs bereits durch 2 Instanzen gegangen sind? Elvis hatte definitiv NICHT das Recht, Songs auszuwählen, die NICHT in dieser Vorauswahl waren!
                                Wenn überhaupt, dann nicht das Recht, sondern nicht die Möglichkeit.

                                Er hatte aber auch das Recht zu sagen, dass ihm keiner dieser Songs zusagte. Dann musste eine andere Lösung gefunden werden.

                                Er war - logischerweise aufgrund des Drehbuchs und der Gegebenheiten von Filmmusik allgemein - nicht ganz so frei wie bei seinen regulären Sessions, aber man kann es drehen und wenden, wie man will, es ist definitiv nicht zutreffend, dass Elvis irgendwelche Songs vorgeschrieben bekam.

                                Als ihm bei den Aufnahmen zu "Stay Away Joe" offenbar der Kragen geplatzt ist und einfach andere Songs probiert hat, so war dies eine absolute Ausnahmne und diese Songs (Guitar Man/U.S. Male) kamen auch nur als Bonus-Songs auf das Album, nicht in den Film!
                                Entschuldige mal, aber was hätten die Songs "Guitar Man" und "U.S. Male" im Film zu suchen gehabt? Die hätten da gar nicht reingepasst!

                                Von freier Hand in der Wahl der Filmsongs sehe ich da absolut nichts!
                                Dann mach die Augen auf.

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