Warum hat Elvis keine Europatournee/Welttournee gemacht?

[Tiger.Man]

Was für ein Statement, ausgefallener Lebensstil, lol . Wenn das stimmt, dann ist dem guten Colonel aber nichts besonders Intelligentes eingefallen, das als Grund dafür anzugeben.

Den "ausgefallenen Lebensstil" habe ich so formuliert, Parkers Version lautete anders.

Das ist ja ulkig, als ob die Fans außerhalb der USA nicht mitbekommen hätten, dass Elvis manchmal nicht ganz klar auf der Bühne war und Medikamente genommen hat. In Amerika hat das die Fans auch nicht davon abgehalten, ihn zu bejubeln und in die Säle zu stürmen.

Keiner hätte ihm den Rücken gekehrt und Elvis' Karriere wäre deshalb nicht zu Ende gewesen. Das hat sicher einen anderen Grund.

Ich möchte in diesem Zusammenhang auf ein anderes Thema kommen (aber auch noch den Bezug zum "Saubermannimage" hat), dass auch immer Parker angelastet wird. Es gab Geschichten, die Parker die Schuld für den Ausgang der Geschichte gaben. Mittlerweile hört man immer mehr Zeitzeugen, die in dieser Geschichte Parker den Rücken stärken... Es geht um das Filmangebot "A Star Is Born". Angeblich wollte Elvis die Rolle unbedingt, einmal ein ernsthafter Schauspieler sein. Doch Parker lehnte ab, da Elvis erst nach Barbara Streisand genannt werden sollte. Heute hört man immer öfter von verschiedenen Leuten, dass dies nur die halbe Wahrheit war. Angeblich hat sich Elvis mit der Story auseinandergesetzt - Weltstar, Drogenabsturz, Comeback - und gesagt: "Ich will diese Rolle nicht spielen. Das wird sonst noch zu sehr mit mir verbunden". Demnach hat er Parker gebeten, einen Grund zu finden, um die mündliche Zusage wieder rückgängig machen zu können.

[Circle G]

Ich fasse es nicht. Endlich mal einer der's kapiert hat. Schön, dass das nun auch mal aus einer anderen Ecke kommt.

Was hat man sich nicht alles schon anhören müssen, bzgl. dieser Aussage. GROSSARTIG!

[Gilla]

Tja. die schönen Geschichten, die überall so kursieren. Ich kenne auch die Geschichte, dass der Colonel darüber sauer und erbost war, weil Barbara Streisand am Colonel vorbei mit Elvis in Kontakt treten wollte. Daher die Absage von Parker, "so geht das nicht, das ist nicht das übliche Geschäftsgebaren", sinngemäß.

Mag er ja Recht haben, aber es zeigt auch, wie abgeschottet Elvis war und wie Parker wirklich alles kontrollierte.

[Circle G]

Meine Güte! Kennt irgendjemand den Film, von dem wir hier reden? Ich kenne ihn von vorne bis hinten.

Wenn man weiß, worum es darin geht und sich Elvis 1976 anguckt, dann dürfte es eigentlich keine weiteren Fragen geben.

[Gilla]

Aber wissen tust du es auch nicht, Bianca. Alles Spekulation. Nach so vielen Jahren....ich bin auch nicht ganz sicher, ob man dem Gedächtnis der sog. Zeitzeugen immer so vertrauen kann. Wäre doch langweilig, immer dasselbe zu wiederholen, kann ja auch mal was Neues sein...

[Circle G]

Angeblich hat sich Elvis mit der Story auseinandergesetzt - Weltstar, Drogenabsturz, Comeback -

Nix Comeback übrigens! Die männliche Hauptrolle, also der abgehalfterte Ex-Star, stirbt am Ende im Rausch, nachdem er nichts mehr auf die Reihe gekriegt hat, während die weibliche Hauptrolle zum gefeierten Star wird.

Super Rolle für Elvis!

[Tiger.Man]

Dass es schwierig gewesen wäre, Elvis' Medikamente zu beschaffen, habe ich auch schon gelesen. Letztendlich glaube ich nicht, dass ein Mann in seiner Postition in den 70ern damit in Europa oder sonstwo große Probleme gehabt hätte.

Es ist aber ein unterschied, ob du dies aus der Wahrnehmung eines Fans oder aus der Selbstwahrnehmung heraus betrachtest. Warum tut sich EPE bis heute so schwer damit, das CBS-Special zu veröffentlichen. Wir Fans lieben Elvis auch so, wie er dort zu sehen ist; viele von uns haben eine Träne im Augenwinkel hängen, wenn sie sich die Bilder anschauen. Für mich sind die beiden gefilmten Konzerte viel ehrlicher, authentischer als Hawaii '73. Aber: EPE fürchtet um das Image von Elvis. Dort kann man bis heute nicht mit dem "Absturz" umgehen, der Mitte der 70er Jahre einsetzte.

Vielleicht war Parkers Sorge aber auch eine ganz andere. Ein Elvis, der nicht mehr an seine Medikamente kommt, abgesagte Konzerte, der Ausfall einer Tournee. Das macht nicht nur schlechte Presse, sondern kann auch ganz schnell ins Geld gehen. Und es ist ein Unterschied, ob ich 20 Leute aus einer Kleinstadt im Mittleren Westen der USA nach Hause bringen muss, oder aus Europa. Es ist ein Unterschied, ob ich 12.000 enttäuschte Fans vor der Halle stehen habe, die ihr Geld zurück haben wollen, oder 60.000 vor einem Stadion.

Ebenso ist öfter als einmal der Grund angegeben worden, dass man nicht vollständig für Elvis' Sicherheit an den Auftrittsorten sorgen könne.

Auch das mag aus Parkers Perspektive ein Argument gewesen sein - klingt für mich aber eher vorgeschoben. Solche Sicherheitsfragen hätte man im Vorfeld abklären können - und ein Staat, der die Sicherheit von US-Präsidenten gewährleisten konnte, konnte dies mit Sicherheit auch für Elvis Presley.

Es gibt ja auch noch weitere Theorien (finanzielle Schwierigkeiten werden sehr oft genannt) - am schlüssigsten bleibt für mich nun einmal die "Medikamenten-Theorie".

[Tiger.Man]

Nix Comeback übrigens! Die männliche Hauptrolle, also der abgehalfterte Ex-Star, stirbt am Ende im Rausch, nachdem er nichts mehr auf die Reihe gekriegt hat, während die weibliche Hauptrolle zum gefeierten Star wird.

Danke für die Berichtigung! Ich muss den Film alos doch endlich mal gucken!

[Gilla]

Hallo Tiger, ich gebe Colonel Parker auch nicht für alles, was in Elvis' Leben nicht klappte, die Schuld. Aber lass mal gut sein, uns den Colonel zu erklären... Elvis ohne Colonel Parker unvorstellbar, auch umgekehrt, aber spätestens Mitte der 70er wäre er wahrscheinlich ohne Parker besser dran gewesen.

Man kann es auch von einer anderen Seite beleuchten, vielleicht hätte Elvis durch die neue Herausforderung, endlich eine Europa-Welttournee zu machen, neue Kräfte entwickelt, und hätte in der Folge weniger von dem Zeug gebraucht....

Und nochmal daran erinnert, in den 70ern wäre eine Legende auf Welttournee gegangen, Elvis hätte gar nichts mehr beweisen müssen, höher gings nicht mehr. Elvis hätte nur gute Musik machen müssen und gut bei der Sache gewesen sein brauchen.
Er hatte aber leider diese Chance nicht bekommen, ob mit oder ohne Colonels Schuld, das verhindert zu haben. Warum bleibt doch wohl ein Geheimnis...

[MysteryTrain]

In der Zeit von 1969 bis ca. 1973/74 wäre Elvis denke ich liebend gern auch auf Welttournee gegangen. Dazu hätte er aber mindestens 1 Jahr lang keine anderen Verpflichtungen haben dürfen. Allein schon der Las Vegas Vertrag band ihn aber 2x im Jahr für mind. 4 Wochen, dazu dann noch Lake Tahoe. Aber Parker dachte wie immer: Wozu den ganzen Aufwand, wenn man mit Kurztouren durch die USA auch ganz gut verdient? Er wird Elvis immer wieder vertröstet haben und irgendwann war es eben zu spät und Elvis' Gesundheitszustand und äußere Erscheinung wäre für ein solches Projekt nicht sehr vorteilhaft gewesen.

Es gab sicher noch sehr viel mehr Gründe, warum es nicht zustande kam. Auch einige seiner Musiker hatten auch andere Verpflichtungen. Da hätte sich die Frage stellen müssen, für eine Welttournee neue Musiker zu suchen etc.

Es kam letztendlich nicht dazu. Die Gründe hierfür sind denke ich sehr vielfältig und komplex.

[Tiger.Man]

Wir kommen jetzt sehr strak zum Mutmaßen. Wie wäre es gewesen wenn ... - da ist schon viel Träumerei dabei.

Aber natürlich hast du Recht, wenn du sagst, vielleicht wäre eine Europa-/Welttournee der Impuls gewesen, den Elvis brauchte. Aber ich glaube nicht, dass das so einfach gegangen wäre - eine Sucht funktioniert nicht so einfach.

Ich glaube, spätestens nach der "Aloha"-Show steckte "alles" in einer Sackgasse, die immer steiler nach unten führte. Manchmal kommt es mir so vor, dass von diesem Augenblick an alles "vorbestimmt" war. Da hatte niemand mehr die Kraft und den Mut auszubrechen.

Wir sollten aber auch nicht vergessen, dass es für uns heute - rückblickend und um die Biografien wissend - sehr einfach ist zu fragen: "Warum hat nicht ...?" (Und ich glaube, dass sich viele der Beteiligten diese Frage selbst stellen.)

[The Welz]

Elvis hat doch mehrere Welt- und Europatourneen gemacht. Von 1999 bis 2012 war er doch beständig unterwegs....

[Rusty Cage]

Nix Comeback übrigens! Die männliche Hauptrolle, also der abgehalfterte Ex-Star, stirbt am Ende im Rausch, nachdem er nichts mehr auf die Reihe gekriegt hat

In Falle der Teilnahme seitens Elvis hätte er den Autounfall überlebt, weil ihm der gellerische Haarhelm das Leben gerettet hätte und er wäre mit leichtem Haarbruch davon gekommen...

Aber schöne Vorstellung, wenn ich daran denke, wie Elvis im Frühjahr/Sommer 1976 aussah und (sollte er die gleiche Szenen wie Kristofferson gehabt haben) dann mit freiem Oberkörper auf ner Harley die Bühne stürmt...nee, ich hätte ihn nicht in dem Film sehen wollen (selbst wenn er sich in Form gebracht hätte).

[The Welz]

Ich verstehe sowiso nicht, warum diese strunzlangweilige Film permanent als Rettungsanker für den armen Elvis dargestellt wird.

Davon abgesehen glaube ich kaum, dass der Mann die Dreharbeiten überhaupt hätte bewältigen können. Zwei einstündige Shows konnte er noch liefern, aber ich bezweifel ernsthaft, dass er wochenlang seine Probleme hätte verheimlichen können.

[burroughs]

Dass es schwierig gewesen wäre, Elvis' Medikamente zu beschaffen, habe ich auch schon gelesen.
Letztendlich glaube ich nicht, dass ein Mann in seiner Postition in den 70ern damit in Europa oder sonstwo große Probleme gehabt hätte.

schwierig, sie zu beschaffen?
da geht es wohl eher um das genaue gegenteil.. nämlich das unvermögen parkers, elvis bei einer europatournee von den medikamenten ferhalten zu können
zu hause in den us of a gab es gerade mal 2 bis 3 ärzte, die ihm das zeug flux verschreiben bzw besorgen konnten und das nachweislich auch taten.
und mich würde auch nicht wundern, wenn parker auch mit denen von zeit zu zeit aneinandergeriet bzw sich auf dem laufenden halten liess, was sie da so alles ablieferten.
das alles wäre weit ausserhalb seiner zuständigkeit bzw reichweite gewesen, wenn es zu einer tour gekommen wäre (sofern parker dann wirklich in den usa geblieben wäre)