Das lese ich jetzt hier schon zum zweiten Mal. Woher hast Du diese Information? Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, jemals gehört oder gelesen zu haben, dass da haufenweise, und vor allem lukrative und ernstzunehmende Angebote rein flatterten. Kennst Du die Aussagen von Jerry Weintraub, wie sowas abzulaufen hatte, wenn man wollte, dass es funktioniert? Bloß weil irgendwelche Möchtegern-Veranstalter aus Kleinkleckersdorf meinten, sie müssten mal zaghaft kundtun, dass sie Elvis gerne buchen würden, heißt das noch lange nicht, dass sich der Manager eines der größten Künstler dieser Zeit mit solchen Traumtänzern auseinandersetzt. Da müssen schon ein paar überzeugende Argumente in einem Köfferchen daherkommen, damit sich ein Colonel Parker überhaupt erst einmal darüber Gedanken macht. Angebote (ernstzunehmende!)wäschekörbeweise, sorry, das ist doch lächerlich!
Warum hat Elvis keine Europatournee/Welttournee gemacht?
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Mit wem? Mit Parker?
Anfragen, was sind Anfragen? Das war doch kein Kirmeskünstler. Da muss man schon andere Geschütze auffahren, als nur sein Interesse bekunden.Ahnungslosigkeit ist die Objektivität der schlichten Gemüter - Harald Schmidt
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Mal so gesagt: wenn ein Veranstalter in den 60er/70er Jahren versucht hat, ein Elvis-Konzert/ eine Elvis-Tour außerhalb der USA anzuleiern und hierbei ernsthafte Argumente an den Tag gelegt hat, dann verwundert es mich, dass davon nirgends zu lesen ist.
Seien wir ehrlich, für einen großen Konzertveanstalter ist es doch im Nachhinein eine schöne Anekdote aus den Annalen seiner Unternehmensgeschichte, wenn er mit Parker/ RCA/ Elvis oder wem auch immer in Verhandlung getreten ist. Es war bekannt, dass Pareker ein harter Knochen war. Nun auf so eine Geschichte verweisen zu können, ist eigentlich alles andere als unehrenhaft.
Allerdings sind mir solche Geschichten bis auf ganz wenige Ausnahmen nicht wirklich bekannt. Die Geschichte von Mike E. Rogers dürfte den meisten bekannt sein, auch Fritz Rau hat seinen Angaben nach wohl relativ ernsthaft und auch wiederholt versucht, Elvis wenigstens nach Deutschland zu holen. Aus England fällt mir die Nummer mit dem Angebot das Wembley-Stadion zu überdachen ein (was auch immer daran wahr ist). Aber sonst sind die Angaben erstaunlicher weise eher dürftig.
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Es ist sicher anzunehmen, dass die grossen Konzertveranstalter auch Angebote gemacht haben. Das ist ja ihre Aufgabe und sie leben davon Livekonzerte zu veranstalten. Und wenn nur ab und zu aus jedem grösseren Land vom jeweiligen Top-Veranstalter eine Anfrage reingekommen ist, dann dürften das schon einige Anfragen gewesen sein. Viele wahrscheinlich ohne konkretes Angebot, sondern mit einer generellen Anfrage für die Konditionen.Kommentar
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Elvis wäre ein Publikumsmagnet gewesen, ganz egal in welchem Zustand er aufgetreten wäre. Allein deshalb wird das Interesse bei den Veranstaltern groß gewesen sein, ihn zu buchen und es wäre dumm gewesen, es nicht zumindest zu probieren. Für Parker war der Schuh aber scheinbar zu groß und er blieb bei dem was er kannte und wo er den Überblick hatte. Wahrscheinlich erzählte er Elvis nicht mal davon, dass es solche Angebote gab.
Die Info bzgl. der Konzertangebote aus dem Ausland habe ich glaube ich im Programmheft zum 25th anniversary Concert in Memphis (2002) gelesen. Muss das Ding mal suchen, weiß gar nicht, ob ich es noch habeKommentar
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Sicher. Aber normaler Konzertveranstalter schicken zuerst einmal eine Anfrage und erhalten dann ein Angebot für einen oder mehrere Auftritte. Sicherlich hat sich mit der Zeit rumgesrpochen, dass man keine Angebot vom Colonel bekam und hat dann wohl selber lukrative Angebot geschickt. Bin überzeugt. Firtz Rau probierte sogar einen Auftritt während der Militär-Zeit hinzubekommen:
Frage: Gibt es eigentlich einen Künstler, den Sie gerne verpflichtet hätten, was aber nie klappte?
Fitz Rau: ..... ich wollte immer gern Elivs Presley machen, der sogar in der Nähe meiner Heimat als Soldat stationiert war. Aber das erlaubte sein Management nicht.
Aber das ist ja eine andere Geschichte. Das er keine Auftritte während der Militärzeit in Deutschland machte, wissen wir ja.Kommentar
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Interessanten Link gefunden:
Folgender Abschnitt ist für uns interessant:
"Erstmals wurde dieses protektionistische System fragmentierter, lokaler Live-Märkte durch die US-Tour von Elvis Presley erschüttert, die 1970 von der Concert West Agentur organisiert wurde. Concert West hatte dem King of Rock ’n’ Roll $1 Million angeboten, um in den gesamten USA unter Umgehung lokaler Konzertagenturen direkt mit den Eigentümern der Veranstaltungsstätten Verträge anzuschließen (S. 201)."
Hier liegt vielleicht das entscheidende Hindernis für eine Tournee außerhalb der Staaten. Mit Concert West ließ der Colonel direkt mit den Betreibern der Hallen Verträge abschließen und umging damit lokale Veranstalter. Das funktioneirte vielleicht in den USA, nicht aber in Europa, wo ohne große Konzertveranstalter gar nichts lief. Vielleicht hatte der Colonel einfach Angst, damit zu viel Einfluss abzutreten.Kommentar
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Wo bitte liest Du denn genau das raus?
Fitz Rau: ..... ich wollte immer gern Elivs Presley machen, der sogar in der Nähe meiner Heimat als Soldat stationiert war. Aber das erlaubte sein Management nicht.
Fritz Rau war mit eigener Agentur erst ab 1963 am Start, vorher war er eher Handlanger, sodass schon von daher eine solche Interpretation des Satzes nicht unbedingt nachvollziehbar ist.
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Man stelle sich mal vor, ein Veranstalter wie Fritz Rau hätte Anfang der 70er eine Deutschlandtournee für Elvis promotet. Da wäre die gesamte Organisation, auch Merchandising usw. über diese Agentur gelaufen und der Colonel hätte, nicht wie in den USA, seinen sicheren Anteil bekommen. Seine Verträge mit Elvis diesbezüglich galten nämlich nur innerhalb der USA.Kommentar
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.... es sei denn, der lokale Veranstalter hätte sich darauf eingelassen, eine entsprechend ergänzende Regelung oder Vertragsgestaltung abzuschließen, welche genau dieses Problem zugunsten Parkers/ Elvis hätte beseitigen können. Das Vertragsrecht gibt da mehr als genug Spielraum für denkbare Alternativen....
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Aber allein schon die Tatsache, dass eine dritte Partei kräftig mitverdient hätte, wird für den Colonel Grund genug gewesen sein, sich nicht darauf einzulassen. Das wird ja uch in den USA der Grund gewesen sein, warum er die lokalen Veranstalter umgangen hat.Kommentar
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