Warum hat Elvis keine Europatournee/Welttournee gemacht?

[marquardt72]

Ich frage mich nur,warum anno 76/77 die Konzerte oft so schlecht waren,wenn Elvis angeblich so viel Spaß dabei hatte?

Vielleicht machte es ihm einfach Freude,den Leuten seine tolle Band vorzustellen...

[ballony]

Diesen Quatsch von Elvis war pleite kann ich wirklich nicht mehr hören!

Ich glaube zwar auch nicht das er pleite war aber wieso hat er dann 1974 alle seine musikalischen Rechte an RCA verkauft ?! So was macht man doch nicht wenn man genügend Geld in der Kasse hat. Und weiter habe ich gelesen das er bei seinem Tod "nur" noch sein Haus hatte und ca. 1 Million Dollar auf seinem Konto.

[The Welz]

Er hat sich von dem ganzen alten Krempel einfach getrennt, um dann nochmal groß durchzustarten. Und in Wirklichkeit hatte Elvis sein Geld auch nicht auf dem Bankkonto, sondern in einem großen, goldenen Topf am Ende des Regenbogens versteckt - ein Steuerspartrick vom Colonel.

[burroughs]

aber wieso hat er dann 1974 alle seine musikalischen Rechte an RCA verkauft ?!

hat er eben nicht ;)
wie das genau ablief und um welche rechte es dabei ging, ist hier irgendwo nachzulesen.
sehr interessant übrigens (wenn man denn durchblickt )

[MysteryTrain]

Ich glaube zwar auch nicht das er pleite war aber wieso hat er dann 1974 alle seine musikalischen Rechte an RCA verkauft ?! So was macht man doch nicht wenn man genügend Geld in der Kasse hat. Und weiter habe ich gelesen das er bei seinem Tod "nur" noch sein Haus hatte und ca. 1 Million Dollar auf seinem Konto.

Elvis kümmerte sich absolut Null um seine finanziellen Angelegenheiten. Die beruflichen Geschäfte regelte der Colonel, die privaten sein Vater. Wenn der Colonel Elvis sagte, dass sei ein gutes Geschäft, dann war es das für Elvis, ohne dass er darüber nachdachte. Gerade zum Zeitpunkt des Verkaufs verdiente Elvis so gut wie nie zuvor. Auch verkaufte er ja nicht sein komplettes Lebenswerk bis dorthin, sondern allein die Verwertungsrechte für die Plattenfirma (Hier hätte Elvis so ca. 1-2 Cent pro verkaufter Platte verdient). Wesentlich mehr Geld kam doch mit den Urheberrechten herein. Elvis (und der Colonel) waren an den Musikverlagen beteiligt, die viele von Elvis' großen Hits aus den 50ern und 60ern verlegten (Elvis Presley Music, Gladys Music etc.). An den Einnahmen hiervon änderte sich gar nichts.
Auch wenn der 73er Deal auf lange Sicht ein großer Fehler war - mit Elvis' angeblich so schlechten finanziellen Lage hatte er rein gar nichts zu tun.

[ballony]

Wenn der Colonel Elvis sagte, dass sei ein gutes Geschäft, dann war es das für Elvis, ohne dass er darüber nachdachte. Gerade zum Zeitpunkt des Verkaufs verdiente Elvis so gut wie nie zuvor.

Also Sorry, für so blöd halte ich Elvis nicht das er nicht selber darüber nachdachte. Du schreibst ja selber er habe so gut wie nie zuvor verdient. Warum sollte er dann einen Teil seiner Rechte verkaufen wenn es doch so hervorragend lief ?! Genau das Gegenteil müsste doch der Fall sein. Oder er hatte einfach Angst das sein Geld ihm einmal ausgeht. Dann wäre es nachvollziehbar.

[MysteryTrain]

Also Sorry, für so blöd halte ich Elvis nicht das er nicht selber darüber nachdachte. Du schreibst ja selber er habe so gut wie nie zuvor verdient. Warum sollte er dann einen Teil seiner Rechte verkaufen wenn es doch so hervorragend lief ?! Genau das Gegenteil müsste doch der Fall sein. Oder er hatte einfach Angst das sein Geld ihm einmal ausgeht. Dann wäre es nachvollziehbar.

Es war zu dem Zeitpunkt ein lukratives Geschäft und wie ich bereits geschrieben habe: Die paar Cent, die ihm dadurch von jeder verkauften Platte entgingen, schmerzten nicht. Auch ahnte niemand, dass Elvis in 4 Jahren tot sein wird. Hätte er noch 20 Jahre lang Platten aufgenommen, wäre der Deal ein Bombengeschäft für ihn gewesen.
Die weitaus höheren Einnahmen jedoch kamen von den Musikverlagen und mit denen hatte der Deal gar nichts zu tun.

Und Elvis' Einstellung zum Geld und Geschäft: Die einen mögen sie als dumm und naiv bezeichnen, die anderen als loyal. Darin dass die Bereiche Musik und Geschäft bei Elvis und dem Colonel absolut getrennt waren und keiner sich in des anderen Bereich einmischte, lag auch ihr Erfolg. Wenn sich Künstler von ihren Managern trennen, dann meistens im Streit, weil es ums Geld geht. Elvis mischte sich (fast) nie in die Geschäfte des Colonels (die auch seine eigenen waren) ein.
Eine der wenigen Ausnahmen war, als es mal um die Bezahlung der Musiker ging. Hier gab es mal gewaltigen Zoff, da Elvis eine bessere Bezahlung für sie forderte. Andere Einmischungen in den geschäftlichen Bereich sind mir nicht bekannt.

[The Welz]

Hätte er noch 20 Jahre lang Platten aufgenommen, wäre der Deal ein Bombengeschäft für ihn gewesen.

Da hat der Fuchs aus Memphis die Deppen von RCA voll über den Tisch gezogen!

Vielleicht haben die Schallplatten-Manager im Sommer 1977 ja mal nachgerechnet und Elvis um die Ecke gebracht, damit sich das Millionengrab doch noch in ein Mega-Business verwandelt.....

[MysteryTrain]

Millionengrab? Für RCA (die 1977 kurz vor der Pleite standen) war der Deal ein Goldesel. Elvis' Backkatalog verkaufte sich (im Gegensatz zu seinen aktuellen Alben) nämlich prächtigst.
Als Elvis dann starb und das das Geschäft nochmals ankurbelte, waren sie aus dem Gröbsten raus.

Off-Topic:

Elvis 1977 um die Ecke zu bringen wäre in der Tat eine schnelle Geschäftssanierung gewesen

[The Welz]

Millionengrab?

Naja, wenn Du behauptest dass der Deal für Elvis im Jahre 1973 ein Bombengeschäft gewesen ist (unter der Voraussetzung, dass er noch ein wenig länger lebt), dann hat man bei RCA offenbar einen kapitalen Fehler begangen. Das ergibt sich aus der Logik. Also: Immer hübsch aufpassen, dass man sich bei der Verteidigung des großen Idols nicht in Widersprüche verstrickt.

[MysteryTrain]

Naja, wenn Du behauptest dass der Deal für Elvis im Jahre 1973 ein Bombengeschäft gewesen ist (unter der Voraussetzung, dass er noch ein wenig länger lebt), dann hat man bei RCA offenbar einen kapitalen Fehler begangen. Das ergibt sich aus der Logik. Also: Immer hübsch aufpassen, dass man sich bei der Verteidigung des großen Idols nicht in Widersprüche verstrickt.

1. ist Elvis nicht mein Idol (ich höre seine Musik gerne und finde ihn recht sympathisch, weiter nichts)
2. muss ich Elvis nicht verteidigen. Er hat alles erreicht, was er erreichen konnte.
3. Lies genauer was ich schreibe! Auf kurze Sicht war es ein Bombengeschäft (für BEIDE Seiten!), da die (3,5 Mio. $ ?) damals eine Menge Geld waren und der Verzicht auf die Tantiemen nicht sehr schmerzten. RCA wiederum konnte zu dieser Zeit jeden Cent gebrauchen. Für Elvis' Erben war der Deal weniger günstig.

Aber da unser Dickerchen ja so ziemlich alles falsch gemacht hat, was man falsch machen konnte, dazu faul, ignorant und unprofessionell war, und ich selbst null Ahnung von Elvis habe, mir diese ganzen Dinge ausdenke und sie jeglicher Realität entbehren, lassen wir das jetzt am besten. ...

[The Welz]

Dann sage ich fröhlich: Bis zum nächsten Mal!

[KeepCool]

Faul bedeutet nicht nur, zu Haus auf der Couch sitzen und Däumchen drehen, sondern durchaus auch sich in einen alltäglichen Trott fallen zu lassen, aus dem man weder mit Muße noch mit Ansporn heraus kommen möchte.

Insoweit sind vorgegebene Touren, deren musikalischer Wert stetig am Sinken war, geplatzte Aufnahmesessions oder aber Sessions, bei denen man sich das Studio ins Haus holen lässt, anstatt seinen Hintern persönlich ins Studio zu bringen, durchaus als "faul" zu betrachten.

Alles klar. Kann ich nun nachvollziehen...

Der Deal 1973 war für viele Künstler ein Fehler. Nicht nur Elvis. Auch Schauspieler haben ihre Rechte an Serien verkauft und haben nie damit gerechnet, dass die Serie mal auf VHS und dann sogar auf DVD kommen würde. So war es auch bei Starsky & Huch. David Soul hat das schnelle Geld genommen und ärgert sich noch heute und der Paul Michael Glaser freut sich noch heute über tolle Einnahmen.

Auch damals hatte man Erfahrungen mit alten Songs und Liedern. White Christmas verkaufte sich auch 1973 noch gut. Rechte abzugeben war noch nie ein guter Deal. Höchstens man braucht Geld. Und das war wohl auch der Grund.

[Jesse]

Manchmal würd ich mir echt wünschen, wir alle hier hätten die Möglichkeit Elvis in seinem letzten Jahr persönlich zu treffen. Diesmal aus dem Grund, zu erfahren, ob ihr dann auch so mit und über ihn reden würdet.

Wahrscheinlich aber wäre, dass ihr vor Ehrfurcht erstarrt und lediglich um ein Autogramm betteln würdet.


Oh man.....


Jesse

[Tafka S.]

Tja, ein ausgekochtes Schlitzohr war er wohl, der "Colonel" ehrenhalber (übrigens war auch Elvis ein solcher!), der hätte doch mit links eine Europa-Tournee auf die Beine stellen können, wenn er gewollt hätte...