Genesis über Elvis

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  • gast-20100118

    #61
    Zitat von charro
    Also ich weiß jetzt nicht, wie leicht Du in Ekstase zu versetzen bist, aber eine Live-Performance der Beatles hatte mit Körpersprache soviel zutun, wie Motörhead mit Kuschelrock....
    nun, es reichte aus, beim shaking die Girls in so lautes Schreien zu versetzen, dass man die Musik nicht mehr hörte.

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    • gast-20110818

      #62
      Zitat von Rev.Gerhard
      ja gut. aber nicht massenorgasmustauglich.
      Aber hallo. Musikalisch schon.
      Elvis hatte nur den ungemeinen Vorteil, dass er ein Weißer war und nebenbei noch ganz gut Aussah und damit leicht als Teenie-Traum zu vermarkten war.

      Auf den Punkt gebracht: Das was bei Elvis Presley wirklich revolutionär war, war die Tatsache, dass sich ein Weißer zum ersten Mal in der Öffentlichkeit und in den Medien wie ein "Nigger" aufführte.
      Die Musik, die er dabei spielte war schon lange vorher bei den Jugendlichen beliebt.

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      • gast-20090521

        #63
        Zitat von michael grasberger
        ohne elvis hätten little richard, chuck berry, bo diddley u.v.a. nie vor einem gemischtrassigen publikum gespielt.
        Komisch nur, dass Elvis selber hingegen vor einem fast ausschließlich weißen Publikum spielte. Also war das von Elvis angeblich hervorgerufene Ende der Rassentrennung höchstens eine Einbahnstraße - in Anbetracht der heutigen HipHop-Szene, wo die Schwarzen es schick finden, sich selber "Nigger" zu nennen, sogar eine Sackgasse.

        den jazz müssen wir hier mal ausnehmen, denn der wurde (und wird) schon immer vom gehobenen weißen mittelstand als kunstmusik rezipiert. es gab lange vor elvis auch schon weiße hipster, die auf schwarze musik abfuhren, aber das war im grunde elitäres minderheitenprogramm. bei elvis war es ein popkulturelles (globales!) massenphänomen.
        Richtig, aber auch hier geht es wieder nur um die revolutionäre Wirkung (die, wie Charro richtig bemerkte, auf dem Marketing beruhte), und nicht um die Musik.

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        • Gilla
          Board-Legende

          • 05.02.2007
          • 14782

          #64
          Zitat von MusicMan
          Er hat aber das Recht, Elvis für überschätzt zu halten. So wie viele das schließlich auch von ihm denken. It's a free world.
          Ich habe ihm doch nicht das Recht, sich so zu äußern, abgesprochen. Ich bin nur nicht damit einverstanden - darf ich doch sagen, oder?

          Mein Mann denkt auch so, ohne dass er Elvis gering schätzt und da gibts hier und da schon ganz heftige Debatten, wie du dir denken kannst.
          *The genius of Elvis Presley was in his music, but the magic was in his voice*

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          • gast-20090521

            #65
            Zitat von Gilla
            Ich habe ihm doch nicht das Recht, sich so zu äußern, abgesprochen. Ich bin nur nicht damit einverstanden - darf ich doch sagen, oder?
            Absolut. Ich bin ja auch ganz Deiner Meinung.

            Ich hatte nur den Sturm der Entrüstung derer, die Elvis für den Neuerfinder der Musik halten, befürchtet und wollte deeskalierend vorgreifen. Hat aber nicht so recht geklappt...

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            • charro
              Posting-Legende

              • 03.09.2005
              • 8574

              #66
              Zitat von michael grasberger
              ohne elvis hätten little richard, chuck berry, bo diddley u.v.a. nie vor einem gemischtrassigen publikum gespielt.
              Doch, hätten sie.
              Chuck Berry hatte seinen ersten Top 3 Hit im Mai 1955, zu dieser Zeit war von Elvis noch nicht viel im großen Stile zu hören.

              Bo Diddley hatte im November 1955 als erster Schwarzer einen Auftrit in der Ed Sullivan Show. Zu diesem Zitpunkt hatte Elvis gerade mal den RCA-Vertrag unterschrieben.

              Diese wegweisende und Türen öffnende Bedeutung, wie Little Richard sie beschrieben hat, relativiert sich also.

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              • gast-20090521

                #67
                Zitat von michael grasberger
                bei elvis war es ein popkulturelles (globales!) massenphänomen.
                Wir sollten nicht die westliche Welt und kleine Teile Ostasiens als "global" betrachten. Der wesentlich größere Teil der Menschheit hat den Namen "Elvis Presley" damals wie heute noch nie gehört. Auch sollten wir die westliche Musik nicht als das Maß aller Dinge sehen. Selbst in unserer globalisierten Welt gibt es musikalische Kulturen, die von der westlichen Musik und ihrem System von Tonalität, Rhythmis und Harmonik völlig unbeleckt sind - damals natürlich noch mehr als heute.

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                • Hunka Hunka 1860
                  Gehört zum Inventar

                  • 23.11.2007
                  • 3806

                  #68
                  Zitat von MusicMan
                  Der wesentlich größere Teil der Menschheit hat den Namen "Elvis Presley" damals wie heute noch nie gehört.
                  Woher willst du das wissen ?

                  Kommentar

                  • michael grasberger
                    Posting-Legende

                    • 16.02.2006
                    • 9991

                    #69
                    Zitat von Gilla
                    Mein Mann denkt auch so, ohne dass er Elvis gering schätzt und da gibts hier und da schon ganz heftige Debatten, wie du dir denken kannst.
                    vielleicht ändert er seine meinung ja, wenn du mal ein paar tage lang die küche bestreikst?

                    "We know that rock'n'roll was not a human invention, that it was the work of the Holy Ghost."
                    (Nick Tosches)

                    Kommentar

                    • michael grasberger
                      Posting-Legende

                      • 16.02.2006
                      • 9991

                      #70
                      Zitat von MusicMan
                      Komisch nur, dass Elvis selber hingegen vor einem fast ausschließlich weißen Publikum spielte.
                      naja, bei den bildern kreischender gören aus den 50ern sind immer wieder ein paar dunkelhäutige drunter.
                      dass elvis ein großes schwarzes publikum erreichte, belegen aber vor allem seine guten r&b-chartpositionen:
                      "he had 34 top 20 songs on the r&b charts, six of which hit #1."
                      (goldmine standard catalogue of rhythm & blues records)

                      "We know that rock'n'roll was not a human invention, that it was the work of the Holy Ghost."
                      (Nick Tosches)

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                      • gast-20090521

                        #71
                        Zitat von Hunka Hunka 1860
                        Woher willst du das wissen ?
                        Durch eine realistische Selbsteinschätzung unserer Kultur, durch die Beschäftigung mit anderen Kulturkreisen dieser Welt und durch diverse Reisen in andere Kulturen.

                        Gegenfrage: Woher willst Du wissen, dass es anders ist?

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                        • gast-20090521

                          #72
                          Zitat von michael grasberger
                          naja, bei den bildern kreischender gören aus den 50ern sind immer wieder ein paar dunkelhäutige drunter.
                          Die kannst Du aber an einer Hand abzählen, und bei seinen späteren Konzerten waren es noch viel weniger, wie gelegentliche Schwenks ins Publikum belegen.

                          dass elvis ein großes schwarzes publikum erreichte, belegen aber vor allem seine guten r&b-chartpositionen:
                          "he had 34 top 20 songs on the r&b charts, six of which hit #1."
                          (goldmine standard catalogue of rhythm & blues records)
                          Seine guten R&B-Platzierungen sagen aber nichts über die Hautfarbe der Käufer. Da steht ja niemand im Laden und macht einen Strich, ob der Käufer schwarz oder weiß war. Wenn ein Weißer eine Platte von Ray Charles kaufte, dann zählte das ja auch für die R&B-Charts.

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                          • gast-20110818

                            #73
                            Zitat von michael grasberger
                            nein, denn die hatten leider nicht die breitenwirkung eines elvis.
                            Gut, die hatten sie nicht.

                            elvis hat der schwarzen musik - und nicht nur der musik, auch der mode, dem slang, bestimmten codes von hipness etc. - die türen zum weißen publikum (weltweit!) geöffnet
                            Nein, denn die schwarze Musik war schon vorher bei den Teenies beliebt. Und bei den Älteren war Elvis verhasst wie ein Schwarzer.

                            ohne elvis hätten little richard, chuck berry, bo diddley u.v.a. nie vor einem gemischtrassigen publikum gespielt.
                            Haben sie das denn? War nicht das Publikum der Rock'n'Roll-Shows (z. B. von Alan Freed) eher weiß?
                            In der TV-Show "American Bandstand" durften schwarze Teenies damals nicht tanzen.

                            Bo Diddley hat auf jeden Fall schon vor Elvis vor einem gemischtrassigen Publikum gespielt, nämlich 1955 in der Ed Sullivan-Show.

                            Chuck Berry hatte vor Elvis schon einen Top-Ten Hit in den Pop-Charts: "Maybellene", 1955 (der dann ja auch von Elvis gecovert wurde).

                            Was Elvis da jetzt gegen die Rassentrennung bewegt hat, sehe ich nicht. Und was hat Bill Haley da anders gemacht?

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                            • gast-20100118

                              #74
                              Durch die Beschäftigung mit anderen Kulturkreisen dieser Welt und durch diverse Reisen in andere Kulturen hab ich die Erfahrung gemacht, dass Elvis überall gnadenlos bekannt ist. Aber natürlich kann ich mit n bißchen Mühe auch noch in Deutschland Eingeborene finden, die nicht wissen, wer zur Zeit Bundeskanzler ist.
                              @ posting 71

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                              • Hunka Hunka 1860
                                Gehört zum Inventar

                                • 23.11.2007
                                • 3806

                                #75
                                Zitat von MusicMan
                                Gegenfrage: Woher willst Du wissen, dass es anders ist?
                                Weiß ich nicht. Deswegen fragte ich woher du das weißt. Kann ja sein das es stimmt nur hätte ich eher gedacht das ihn mehr kennen.

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