Genesis über Elvis
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Aber hallo. Musikalisch schon.
Elvis hatte nur den ungemeinen Vorteil, dass er ein Weißer war und nebenbei noch ganz gut Aussah und damit leicht als Teenie-Traum zu vermarkten war.
Auf den Punkt gebracht: Das was bei Elvis Presley wirklich revolutionär war, war die Tatsache, dass sich ein Weißer zum ersten Mal in der Öffentlichkeit und in den Medien wie ein "Nigger" aufführte.
Die Musik, die er dabei spielte war schon lange vorher bei den Jugendlichen beliebt.Kommentar
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den jazz müssen wir hier mal ausnehmen, denn der wurde (und wird) schon immer vom gehobenen weißen mittelstand als kunstmusik rezipiert. es gab lange vor elvis auch schon weiße hipster, die auf schwarze musik abfuhren, aber das war im grunde elitäres minderheitenprogramm. bei elvis war es ein popkulturelles (globales!) massenphänomen.Kommentar
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Mein Mann denkt auch so, ohne dass er Elvis gering schätzt und da gibts hier und da schon ganz heftige Debatten, wie du dir denken kannst.*The genius of Elvis Presley was in his music, but the magic was in his voice*
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Ich hatte nur den Sturm der Entrüstung derer, die Elvis für den Neuerfinder der Musik halten, befürchtet und wollte deeskalierend vorgreifen. Hat aber nicht so recht geklappt...Kommentar
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Chuck Berry hatte seinen ersten Top 3 Hit im Mai 1955, zu dieser Zeit war von Elvis noch nicht viel im großen Stile zu hören.
Bo Diddley hatte im November 1955 als erster Schwarzer einen Auftrit in der Ed Sullivan Show. Zu diesem Zitpunkt hatte Elvis gerade mal den RCA-Vertrag unterschrieben.
Diese wegweisende und Türen öffnende Bedeutung, wie Little Richard sie beschrieben hat, relativiert sich also.
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Wir sollten nicht die westliche Welt und kleine Teile Ostasiens als "global" betrachten. Der wesentlich größere Teil der Menschheit hat den Namen "Elvis Presley" damals wie heute noch nie gehört. Auch sollten wir die westliche Musik nicht als das Maß aller Dinge sehen. Selbst in unserer globalisierten Welt gibt es musikalische Kulturen, die von der westlichen Musik und ihrem System von Tonalität, Rhythmis und Harmonik völlig unbeleckt sind - damals natürlich noch mehr als heute.Kommentar
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"We know that rock'n'roll was not a human invention, that it was the work of the Holy Ghost."
(Nick Tosches)Kommentar
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dass elvis ein großes schwarzes publikum erreichte, belegen aber vor allem seine guten r&b-chartpositionen:
"he had 34 top 20 songs on the r&b charts, six of which hit #1."
(goldmine standard catalogue of rhythm & blues records)
"We know that rock'n'roll was not a human invention, that it was the work of the Holy Ghost."
(Nick Tosches)Kommentar
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dass elvis ein großes schwarzes publikum erreichte, belegen aber vor allem seine guten r&b-chartpositionen:
"he had 34 top 20 songs on the r&b charts, six of which hit #1."
(goldmine standard catalogue of rhythm & blues records)Kommentar
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Gut, die hatten sie nicht.
elvis hat der schwarzen musik - und nicht nur der musik, auch der mode, dem slang, bestimmten codes von hipness etc. - die türen zum weißen publikum (weltweit!) geöffnet
ohne elvis hätten little richard, chuck berry, bo diddley u.v.a. nie vor einem gemischtrassigen publikum gespielt.
In der TV-Show "American Bandstand" durften schwarze Teenies damals nicht tanzen.
Bo Diddley hat auf jeden Fall schon vor Elvis vor einem gemischtrassigen Publikum gespielt, nämlich 1955 in der Ed Sullivan-Show.
Chuck Berry hatte vor Elvis schon einen Top-Ten Hit in den Pop-Charts: "Maybellene", 1955 (der dann ja auch von Elvis gecovert wurde).
Was Elvis da jetzt gegen die Rassentrennung bewegt hat, sehe ich nicht. Und was hat Bill Haley da anders gemacht?Kommentar
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Durch die Beschäftigung mit anderen Kulturkreisen dieser Welt und durch diverse Reisen in andere Kulturen hab ich die Erfahrung gemacht, dass Elvis überall gnadenlos bekannt ist. Aber natürlich kann ich mit n bißchen Mühe auch noch in Deutschland Eingeborene finden, die nicht wissen, wer zur Zeit Bundeskanzler ist.
@ posting 71Kommentar
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