Andreas van Kuijk -Colonel Tom Parker

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • TheKing
    Board-Legende

    • 19.06.2006
    • 20785

    #31
    Zitat von MusicMan
    Die Misere der 70er bestand darin, dass Elvis krank und lustlos wurde und dann starb. Ansonsten liefen die 70er doch großartig: Triumphaler Rückkehr auf die Welt-Musik-Bühne, Aloha, bis dahin auch noch massive Plattenverkäufe.
    Ja, unwidersprochen, Du weißt was ich meine, denke ich. Natürlich sprach ich nicht vom Beginn der Siebziger Jahre, denn 1970 war Elvis auf seinem Zenit, auch Aloha habe ich ja ausdrücklich erwähnt...nein, ich meinte die leider traurige Entwicklung die Elvis einschlug...


    Zitat von MusicMan

    Elvis verlor in den 60ern die Lust an den Filmen, an der Routine.
    Dafür war Parker mitverantwortlich. Er drückte die Produktionskosten aus lauter Geldgier in den Keller, verkürzte Drehzeiten und sorgte mit seiner Philosophie so für die Umstände, die schließlich sehr unerfreulich wurden...er merkte dann, dass Elvis nicht mehr der alte war und sah in Geller die Schuld...das er selber mit daran schuld war, sah er wohl nicht.

    Viva Las Vegas zum Beispiel ist einer von den "besseren" Elvisfilmen. Parker sah mit entsetzen, das der Film teurer wurde als geplant und am Ende 2,5 Millionen kostete...der erhielt zwar gute Kritiken, aber die Gewinnbeteiligung für Elvis begann erst nachdem die Produktionskosten eingespielt waren, also drehte er alle Schrauben anch unten und dann kamen so Heuler raus wie Kissin Cousins..und das ist ein Film, den keiner briaucht..Elvis brauchte ihn nicht, die Zuschauer nicht und das ist eben typisch für den Snowman...schnelles Geld, peng. Und das machte der Colonel so weiter, bis fast nichts mehr ging...wie gesagt 1967 sah es nicht sooo rosig aus für Elvis...das ding war suaber an die Wnad gefahren und zwar zigfach...so kann man keinen Künstler nachhaltig betreuen, er hat da keinen gute Arbeit geleistet in der Zeit....das mus s man einfach sehen..man kann einen Künstler aufbauen..man kann ihn auch abbauen und das hat er meiner bescheidenen Meinung nach getan. Die beiden haben es sich leicht gemacht kann man auch sagen...


    Zitat von MusicMan

    Nein, Parker ist das sicher nicht schuld. Er war es, der Elvis half, jeden seiner Träume zu verwirklichen.
    Na...ja gut, stimmt irgendwie schon, hört sich nur so selbstlos an..

    Zitat von MusicMan
    Okay, außer dem Traum, ein ernsthafter, anerkannter Schauspieler zu werden. Aber vielleicht scheiterte dieses Unterfangen gar nicht an Parker, sondern daran, dass Elvis dazu gar nicht in der Lage war, und/oder daran, dass die Filmstudios ihn da einfach nicht sahen, und sein Publikum irgendwie auch nicht.
    Ja, das siehst Du schon richtig...mit Flaming Star und Wild in the Country hat man ja Versuche in die Richtung unternommen und Elvis war irgendwo, zwar ganz gut, aber nicht wirklich überzeugend genug...danach war die Sache für den Colonel und die Hollywoodbosse durch. Es gab eine sichere Nummer in Hollywood und das gab es sonst nie wieder: Ein Elvisfilm. Der machte plus, das konnte man kalkulieren..ein paar Mädels, ein paar Songs, Elvis und ein bißchen Balbla drumherum..das rechnete sich...zwar immer schlechter...aber immerhin.

    Jetzt kann man immer sagen: Ja, Elvis hat es doch mitgemacht! Ja, klar, das war der Deal...Parker macht die Deals und Elvis erfüllt die Dinger und dann wird die Kohle geteilt...Elvis hat sich sicher auch gesagt...ich verdiene Millionen...was solls? Aber er litt auch daran...es tat ihn nicht gut, kann man überall nachlesen...das ist ein Teil der Wahrheit. Ich werfe Parker also ganz klar dieses stupide, lowquality und Fließbanddenken vor...ich wünschte es hätte auch ein paar andere Aspekte gegeben.

    Wäre die Marke Elvis in den Sechzigern besser gepflegt worden, wäre viellecht auch eine andere Substanz entstanden, und es wäre zum Beispielö für Plattenverkäufe lukrativer gewesen. Hier und da ne Tour, ein Konzert, eine Session mehr, oder ein hochwertiger Soundtrack..ach man hätte Elvis in seinen besten Jahren mehr bieten und dadurch auch mehr leisten lassen können...aber was soll es denn, so war es halt damals.

    Die Beiden haben das so gemacht...ich führe es nur an, weil Du immer den Colonel so hochhebst...sicher in der Anfangszeit, Aloha..okay!
    Ohne Worte!

    Kommentar

    • gast-20110818

      #32
      Zitat von michael grasberger
      in den darauffolgenden jahrzehnten war er einer unter vielen.
      Nicht nur das. Elvis verlor seinen musikalischen Einfluss auf die Entwicklung der Pop-Musik komplett. Andere entwickelten die Musik weiter und setzten neue Maßstäbe und Trends.

      Kommentar

      • gast-20090521

        #33
        Zitat von TheKing
        Dafür war Parker mitverantwortlich. Er drückte die Produktionskosten aus lauter Geldgier in den Keller, verkürzte Drehzeiten und sorgte mit seiner Philosophie so für die Umstände, die schließlich sehr unerfreulich wurden...er merkte dann, dass Elvis nicht mehr der alte war und sah in Geller die Schuld...das er selber mit daran schuld war, sah er wohl nicht.
        Ich mag es gar nicht, dass immer so zwanghaft nach "Schuld" gesucht werden muss. Wozu? Die Umstände entwickelten sich aufgrund sehr vieler Faktoren, das waren nicht nur Elvis und Parker, auch nicht Geller. Aber in den 60ern haben sie ja immerhin die Kurve noch gekriegt. Sie haben also aus Fehlern gelernt und zur richtigen Zeit das Richtige gemacht. Was ist daran so schlimm?

        Jetzt kann man immer sagen: Ja, Elvis hat es doch mitgemacht! Ja, klar, das war der Deal...Parker macht die Deals und Elvis erfüllt die Dinger und dann wird die Kohle geteilt...Elvis hat sich sicher auch gesagt...ich verdiene Millionen...was solls? Aber er litt auch daran...es tat ihn nicht gut, kann man überall nachlesen...das ist ein Teil der Wahrheit. Ich werfe Parker also ganz klar dieses stupide, lowquality und Fließbanddenken vor...ich wünschte es hätte auch ein paar andere Aspekte gegeben.
        Man sollte die Filmzeit aber auch nicht so darstellen, als wäre sie für Elvis der pure Horror gewesen. Wir wissen, dass er am Set tierischen Spaß hatte und wilde Partys feierte. Bei einem "ernsten" Film wäre das mit Sicherheit anders gelaufen, konzentrierter und disziplinierter, und unser Mann hätte daran genauso sehr bald den Spaß verloren, darauf wette ich.

        Wäre die Marke Elvis in den Sechzigern besser gepflegt worden, wäre viellecht auch eine andere Substanz entstanden, und es wäre zum Beispielö für Plattenverkäufe lukrativer gewesen. Hier und da ne Tour, ein Konzert, eine Session mehr, oder ein hochwertiger Soundtrack..ach man hätte Elvis in seinen besten Jahren mehr bieten und dadurch auch mehr leisten lassen können...aber was soll es denn, so war es halt damals.
        Wer hat Elvis denn daran gehindert, in den 60ern neben seinen Filmen ins Studio zu gehen und engagiert an guter Musik zu arbeiten? Niemand!

        Kommentar

        • gast-20090521

          #34
          Zitat von Blues Boy
          Nicht nur das. Elvis verlor seinen musikalischen Einfluss auf die Entwicklung der Pop-Musik komplett. Andere entwickelten die Musik weiter und setzten neue Maßstäbe und Trends.
          Wo steht denn, dass man sein Leben lang Maßstäbe setzen muss? Wer hat das je geschafft? Alle namhaften Künstler haben das am Anfang ihrer Karriere getan, und fertig.

          Und auch später hat Elvis noch Maßstäbe gesetzt, nur halt auf anderer Ebene. Sein Stil wurde in Las Vegas kopiert ohne Ende, auch wenn das meinetwegen keinen Einfluss auf die Entwicklung der Musik gehabt hat.

          Dennoch hat er weit mehr Maßstäbe gesetzt als jeder andere Künstler. Was will man denn noch von ihm verlangen? Er hat doch bereits Unmenschliches geleistet. Irgendwann muss es auch mal gut sein!

          Kommentar

          • TheKing
            Board-Legende

            • 19.06.2006
            • 20785

            #35
            Zitat von MusicMan
            Wo steht denn, dass man sein Leben lang Maßstäbe setzen muss? Wer hat das je geschafft? Alle namhaften Künstler haben das am Anfang ihrer Karriere getan, und fertig.

            Und auch später hat Elvis noch Maßstäbe gesetzt, nur halt auf anderer Ebene. Sein Stil wurde in Las Vegas kopiert ohne Ende, auch wenn das meinetwegen keinen Einfluss auf die Entwicklung der Musik gehabt hat.

            Dennoch hat er weit mehr Maßstäbe gesetzt als jeder andere Künstler. Was will man denn noch von ihm verlangen? Er hat doch bereits Unmenschliches geleistet. Irgendwann muss es auch mal gut sein!
            Ja, da stimme ich auch zu. Jeder Künstler hat seine "magischen" Momente, wo alles zusammenkommt und wirklich Großes entsteht, aber das kann kein Dauerzustand sein. Elvis erreichte solche Momente in seiner Laufbahn, nach meinem Dafürhalten immer wieder..aber es wäre ja wirklich vermessen von ihm zu erwarten, dass er 22 Jahre lang durchdominiert...obwohl...ein paar Welthits nach hintenraus hätte ich gerne gesehen...
            Ohne Worte!

            Kommentar

            • gast-20110818

              #36
              Zitat von MusicMan
              Wo steht denn, dass man sein Leben lang Maßstäbe setzen muss? Wer hat das je geschafft? Alle namhaften Künstler haben das am Anfang ihrer Karriere getan, und fertig.
              Nein, da missverstehst Du mich. Selbstverständlich muss man nicht ständig neue Maßstäbe setzten - das ist für mich persönlich auch völlig unwichtig.

              Ich denke nur, dass deswegen die 50er für Guralnick interessanter und faszinierender wahren.

              Kommentar

              • gast-20090521

                #37
                Zitat von Blues Boy
                Ich denke nur, dass deswegen die 50er für Guralnick interessanter und faszinierender wahren.
                Ah, alles klar, jetzt hab ich's.

                Aus diesem Grund ist auch klar, warum das erste Buch verhältnismäßig umfangreich sein musste, denn Guralnick hat alle Faktoren beleuchtet, die zu dieser Entwicklung beigetragen haben, wohingegen das beim zweiten Buch schon bekannt war.

                Kommentar

                • gast-20110818

                  #38
                  Zitat von MusicMan
                  Wer hat Elvis denn daran gehindert, in den 60ern neben seinen Filmen ins Studio zu gehen und engagiert an guter Musik zu arbeiten? Niemand!
                  Hat nicht Parker verhindert, dass Elvis von RCA ein eigenes Studio für zu Hause bekam.

                  Außerdem waren doch drei LPs pro Jahr vertraglich festgelegt. Wirtschaftlich hat sich RCA von der Veröffentlichung der Soundtracks wohl am meisten versprochen.

                  Kommentar

                  • TheKing
                    Board-Legende

                    • 19.06.2006
                    • 20785

                    #39
                    Ich glaube ja, dass Guralnik ohnehin sich mitr der Soulmusik und R&B Musik dieser Zeit beschäftigt hatte und einfach das ganze Thema 30,40,50er besser frauf, das war sein Gebiet...und als Elvis sich dann aus diesen Wurzeln wegentwickelte, fiel es Guralnik vielleicht auch schwerer...ich mag diese beiden Teile wirklich gerne und kenne nichts besseres , wünsche mir aber natürlich auch eine derart genaue Herangehensweise für den späteren Elvis...ich würde gerne ein detailierteres und neu recherchiertes Buch über diese sehr interesante Elviszeit lesen...
                    Ohne Worte!

                    Kommentar

                    • gast-20090521

                      #40
                      Zitat von Blues Boy
                      Hat nicht Parker verhindert, dass Elvis von RCA ein eigenes Studio für zu Hause bekam.
                      1976 konnte der Colonel das offensichtlich nicht mehr verhindern...

                      Kommentar

                      • gast-20110818

                        #41
                        Zitat von MusicMan
                        1976 konnte der Colonel das offensichtlich nicht mehr verhindern...


                        Aber komisch ist das schon. An Elvis' Stelle hätte ich mir ein Studio eingerichtet (oder einrichten lassen), egal was der Colonel dazu sagt.

                        Kommentar

                        • gast-20090521

                          #42
                          Zitat von Blues Boy
                          An Elvis' Stelle hätte ich mir ein Studio eingerichtet (oder einrichten lassen), egal was der Colonel dazu sagt.
                          Eben, das hätte er ganz einfach tun können, so wie er ja sonst privat mit seinem Geld auch jeden Mist kaufte, nach dem ihm gerade war.

                          Aus diesem Grund glaube ich die Räuberpistole, dass der Colonel das verhindert hat, nicht so ganz. Und wenn es doch so war, dann wird er seine guten Gründe dafür gehabt haben. Da das Studio offenbar ein Geschenk von RCA sein sollte, werden damit sicher ein paar Bedingungen oder Verpflichtungen verknüpft gewesen sein, die Parker sich bzw. Elvis nicht ans Bein binden wollte. Er war ja ungern irgendjemand etwas schuldig, und RCA verschenkt nicht mal eben ein sündhaft teures Studio, ohne sich davon ene Gegenleistung zu erhoffen.

                          Kommentar

                          • Belkin

                            #43
                            Zitat von MusicMan
                            Vor allem war es das normalste auf der Welt, dass europäische Einwanderer aus nicht-englischsprachigen Ländern ihre Namen änderten oder zumindest "amerikanisierten".
                            Soll sogar eine gewisse Familie 'Pressler' so gemacht haben ....

                            OT: Wer kann Holländisch und den nicht-dieser-Sprache-mächtigen-Usern die korrekte Aussprache von Herrn Parker's Familiennamen bitte lautmalerisch posten? Ein herzliches Danke im Voraus .

                            Zitat von MusicMan
                            Genau so sehe ich das auch. Wäre es in den USA etwas verdächtiges, ein Einwanderer aus Europa zu sein, dann bestünde das Land quasi nur aus Verdächtigen.
                            Angefangen bei den Mayflower-Gründervätern.

                            Kommentar

                            • MARIE
                              Gehört zum Inventar

                              • 11.01.2005
                              • 4958

                              #44
                              OT: Wer kann holländisch und den nicht-dieser-Sprache-mächtigen-Usern die korrekte Aussprache von Herrn Parker's Familiennamen bitte lautmalerisch posten? Ein herzliches Danke im Voraus .
                              Das nutzt nchts .Deutsche können das nicht aussprechen

                              Kommentar

                              • Belkin

                                #45
                                Zitat von MARIE
                                Das nutzt nchts .Deutsche können das nicht aussprechen
                                Gib' uns eine Chance .

                                Kommentar

                                Lädt...