TheKings Interview mit Sonny West

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  • gast-20111607

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    • brandalarm
      Gehört zum Inventar

      • 22.06.2008
      • 4241

      Hat geklappt, vielen Dank!
      Because Elvis is so much more than the King...

      Kommentar

      • annmargrethistruelove
        Gehört zum Inventar

        • 02.07.2008
        • 3480

        So Leute....mal ca. die Hälfte vom ersten Teil...meine Finger bluten *g*...ich mach' den ersten Teil aber auf jedenfall heut noch fertig... .

        Interview The King /Sonny West

        TK: Okay, Elvis‘ Karierre war unglaublich, ein modernes Märchen. Bis heute lieben ihn die Menschen auf der ganzen Welt. Wir, die Fans, empfinden sehr viel für ihn, für viele von uns ist er wie ein Familienmitglied. Ich würde sagen es ist eine Art „Magie“ . Und wie würdest du diese Elvismagie erklären, was ist deiner Meinung nach der Grund für dieses besondere „Elvisgefühl“?

        SW: Dein Wort „Magie“ trifft es sehr gut. Ich, der ich 16einhalb Jahre mit ihm verbracht habe kann dir nur sagen wie er gewesen ist, aber weder ich noch er noch sonstjemand wusste was dieses „Besondere“ an ihm genau war was ihn so außergewöhnlich machte, er sagte oft „Ich weiss nicht…

        TK: Er wusste es also nichtmal selbst?

        SW: Nein. Er sagte „Ich weiss es nicht aber ich mache einfach weiter mit dem was ich tue!“

        TK: Sonny weisst du ich denke er war einfach ein sehr, sehr netter Mensch

        SW: Murmelt Zustimmung

        TK: Und weisst du man kann das (dass er so nett war) fühlen. Wenn man ihn ansieht, die Bilder – sein Lächeln, seine Augen und wenn man seine Stimme hört. – daran sehen die Menschen wie er wirklich gewesen ist (wie nett).

        SW: So ist es und die Menschen haben auch guten Grund das anzunehmen denn genau das war er. Das war es auch was mich so beeindruckt hat als ich ihn das erste Mal 1958 traf, ich dachte: Das hier ist Elvis Presley und er benimmt sich wie mein Freund aus der Nachbarschaft und spricht sogar mit mir. Das hat mich sehr beeindruckt und über die Jahre habe ich ihn als Gentleman erlebt, ich sah seine freundliche Seite aber auch sein Temperament - weisst du, er hatte alle diese Dinge (Seiten) an sich die wir auch alle haben , aber zudem noch etwas ganz besonderes was keiner von uns genau benennen konnte. Wir haben es versucht, wir haben oft darüber gesprochen seit er von uns gegangen ist. Die Menschen haben uns danach gefragt und wir haben uns zusammengesetzt um eine Antwort zu finden aber nie eine gefunden.

        TK: Vielleicht ist das die beste Antwort, es ist einfach ein Wunder! Dass wir ihn überhaupt hatten, die Art wie er war, es wurde ihm in die Wiege gelegt/es wurde ihm geschenkt.

        SW: So war es. Das ist vllt. Der beste Weg es zu beschreiben.

        TK: Äh, okay, das führt mich zur nächsten Frage über Freundschaft. Ich frage mich war es möglich Elvis einfach als guten Freund zu betrachten, so wie irgendjemanden anderen, da er ja in diesen ganz besonderen Status hatte. Seid ihr z.B. zusammengesessen und habt über seine Ängste gesprochen oder darüber wenn ihm etwas Leid tat – konntest du ihn einfach behandeln wie einen anderen Freund, ganz normale und warm und menschlich?

        SW: Nicht wirklich, einfach deshalb weil er der war der er war. Seine Emotionen waren immer sehr stark. Wenn er dich verletzt dann, dann so richtig. Wenn er sich aufgeregt hat, dann sehr, wenn er traurig war, dann tieftraurig. Er war sehr eng mit seiner Mutter verbunden. Ich erinnere mich während all der Jahre die ich für ihn arbeitete, konnte er plötzlich sagen“ Ich will Mama sehen!“. Und dann fuhren wir auf den Friedhof , er verließ das Auto ,ging hinauf (zum Grab) und meditierte (ich denke hier meint er sowas wie : hielt Zwiesprache mit ihr, verbrachte Zeit mit ihr) eine Weile mit seiner Mutter . Nach ein paar Minuten kam er dann wieder und wir machten weiter im Programm. Gingen in’s Kino , nach Hause wir machten einfach weiter wo wir stehengeblieben waren aber hin und wieder hatte er einfach das Bedürfnis danach (seine Mutter zu besuchen).

        TK: Und er zeigte dir und den Jungs wirklich seine innersten Gefühle oder hat er eher eine Rolle gespielt, selbst gegenüber dir?

        SW: Nein,nein vor uns nicht (hat er sich nicht verstellt). Es war immer so lustig (SW lacht) , wenn er dir etwas im Geheimen anvertraut hat hat und dir ausdrücklich gesagt hat es nicht weiterzusagen hat er’s letztendlich dann doch immer selbst weitererzählt. Das wussten wir alle. Wenn er sagte „Behalt‘s für dich“ sagte ich „Ja Elvis!“ aber ich wusste schon - er konnte einfach nichts für sich behalten. Man konnte ihm nichts erzählen was geheim bleiben sollte denn er hätte es definitiv weitererzählt.

        TK: Elvis hatte einen sehr ungewöhnlichen Lebensstil bedingt durch seinen Ruhm, seine besondere Position, wie meinst du hat ihn das beeinflusst? Natürlich zum einen positiv, er hat‘s genossen der King zu sein, berühmt zu sein, das hast du schon in vielen Interviews erzählt, ich habe auch darüber gelesen. Es war großartig, was für ein Leben, was für ein Ritt (Zustimmung von Sonny) aber da gibt es natürlich auch die dunkle (harte) Seite des Ruhms, der Druck - wie kam er damit zurecht?

        SW: Er kam damit zurecht aber natürlich war es hart und wahrscheinlich waren diese Medikamente die er zuviel nahm eine Art der Flucht vor diesem Druck, was dann in der Sucht endete von der er nichtmehr los kam. Es gab viel Druck – er schien immer unter Druck zu stehen z.B. eine Show in einer bestimmten Zeit zu machen wie die „Aloha from Hawaii“ , die musste er in genau einer Stunde machen weil die Übertragungszeit ( des Satelliten) nach genau einer Stunde endete unabhängig davon ob er grade in der Mitte eines Songs war oder Ähnliches… .solche Dinge…Druck wie der in’s Studio zu müssen und neue Songs aufzunehmen auch wenn er das Gefühl hatte keine wirklich guten (Songs) zum aufnehmen zu haben..aber er hatte Verpflichtungen und Verträge also machte er es und das ist der Grund warum manche Platten die in den Sechzigern erschienen sind nicht so gut sind.

        TK: Lamar sollte ihm gutes Material bringen aber das hat nicht funktioniert…

        SW: Das gute Material was sie (Lamar etc) von Ben Wiseman und diesen Jungs… bekamen kam normalerweise von Hill&Range aber was passiert ist war: Elvis war DAS große Ding damals, die Person von der man seine Platte aufgenommen haben wollte - wenn er sie aufnahm‘ machte man BANG - Geld ( sinngemäß: er war ein Verkaufsgarant). Aber Elvis öffnete die Tür für andere. Es gab damals viele Talente, z.B. Jerry Lee Lewis, die genauso Rockabilly und Rock’n’Roll singen konnten wie Elvis und so wurde der Wettbewerb härter. Und Lamar hat zu dieser Zeit für Hill&Range gearbeitet während der 60er und auch danach, er arbeitete im Nashville-Büro und zu dieser Zeit waren die meisten Country-Song-Schreiber in Nashville ,aber Mack Davis war z.B. in LA , Mack Davis – ein unglaublicher Songschreiber, er schrieb z.B. „In the ghetto“ „Memories“ „Daddy please don’t cry“ – es gab also einfach einen größeren Wettbewerb. Elvis war derjenige dem man die Songs anbieten wollte aber er war an Hill&Range gebunden die die Vermarktungsrechte wollten, oder 50% oder Ähnliches …

        TK: Und das wollten einige Songschreiber nicht akzeptieren….
        The sun never sets on a legend...

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        • Didi
          Gehört zum Inventar

          • 11.02.2007
          • 4387

          Cooles Interview! Danke!

          Kommentar

          • Elvispankow
            Gehört zum Inventar

            • 20.06.2008
            • 3157

            Ich kann mich Didi nur anschließen. Vielen Dank dafür, sehr interessant.

            Kommentar

            • gast-20111607

              Wirklich Neues erfährt man im Prinzip allerdings nicht...

              Kommentar

              • annmargrethistruelove
                Gehört zum Inventar

                • 02.07.2008
                • 3480

                Geht ja noch weiter....viel weiter...viiiiiii
                The sun never sets on a legend...

                Kommentar

                • Circle G
                  Board-Legende

                  • 04.11.2007
                  • 11641

                  Das haut mich alles um. Ich kann das gar nicht beschreiben ...

                  Vielen Dank, Sven, dass Du dieses Interview mit uns teilst!

                  Und vielen Dank, ann, dass Du Dir all die Mühe machst, es ins
                  Deutsche zu übersetzen und hier zu posten!

                  Großartig!
                  Ahnungslosigkeit ist die Objektivität der schlichten Gemüter - Harald Schmidt
                  ____________________________

                  Kommentar

                  • Maria Stuart
                    Foren-Profi

                    • 10.08.2005
                    • 311

                    Wouw....
                    Ich kann nur sagen "ERPELPELLE" pur...!
                    Hast das super klasse gemacht das Interview The King!
                    Vielen, vielen Dank!!!

                    "Wrapped up in you..."

                    Kommentar

                    • gast-20090730

                      Vielen Dank für das tolle Interview, Sven!
                      Vor allem wie hartnäckig Sven immer wieder die Fragen stellte.
                      Hat er sich wirklich viel Mühe gemacht! Großes Lob !
                      Zuletzt geändert von Gast; 14.09.2008, 22:34

                      Kommentar

                      • Lucky Jackson*

                        Zitat von Richard Burton
                        Wirklich Neues erfährt man im Prinzip allerdings nicht...
                        nicht immer alles so engstirnig sehn.....

                        Kommentar

                        • annmargrethistruelove
                          Gehört zum Inventar

                          • 02.07.2008
                          • 3480

                          weiter geht's mit der zweiten Hälfte des ersten Teils...

                          TK: Und das wollten einige Songschreiber nicht akzeptieren…. .

                          SW: Ganz genau.. Sie wollten zwar, dass E ihre Songs aufnimmt um einen Hit zu landen…

                          TK: Da es dann sicher einer werden würde..

                          SW: Genau. Aber nachdem sie schon ein paar Hits hatten wollten sie da nichtmehr mitmachen.

                          TK: Um auf die vorherige Frage zurückzukommen in der du erzählt hast wie schwer es ist mit dem Ruhm zurecht zu kommen - hat das auch eine gewisse Isolation (für E) bedeutet? Er konnte sich nicht (frei) in der Öffentlichkeit bewegen , er hatte euch Jungs immer um sich herum. War er einsam?

                          SW: Nein nein! Er konnte einsam sein – manchmal sah ich ihn mitten in einer Menschenmenge und bemerkte etwas Besonderes an ihm – er war dann nicht wirklich anwesend (also nur körperlich) aber die meiste Zeit hatten wir jede Menge Spaß ( eigentlich : eine geile Zeit *g*) er war nicht oft wirklich einsam.

                          TK: Also gibt es keinen Grund für uns Fans traurig zu sein über die Art wie er sich in Graceland/in seiner Suite/in seinem Hotelzimmer verkriechen musste, dass er sich nicht (frei) auf den Straßen bewegen konnte …

                          SW (unterbricht): Nein nein, wir GINGEN nach draussen (mit Nachdruck) während der 60er. Wir waren einkaufen, im Park…

                          TK: Auch tagsüber? Auch während der Hollywood Jahre?

                          SW: Jaja – Tag und Nacht. Nachts waren wir dann in den Clubs, dem „Crossed Bow“, dem „Red velvet“, dem „Trip“…dort sahen wir Jackie Wilson – der dann am nächsten Tag ans Filmset kam (zu Besuch)..

                          TK: Ihr habt euch viele Shows angesehen…

                          SW: Ja, während wir Filme machten fuhren wir hin und wieder mal anderthalb Tage nach Vegas, machten da durch (ohne zu schlafen) und kamen völlig erschöpft zurück…

                          TK: Also hattet ihr Jungs ein unvorstellbar tolles Leben ( viel Spaß) ?

                          SW: Ja! Er (Elvis) teilte alles mit uns. Seinen Ruhm und sein Glück.

                          TK: Die 60er waren eine tolle Zeit auf der Welt, ein weltweites gutes Gefühl…

                          Sw: Die 50er waren sogar noch besser. Ich wuchs in den 50ern auf und es gab einfach keine bessere Zeit. In den 40er hatten wir Krieg, in den 30ern die große Depression, in den 20ern den MOB der durch die Straßen lief und Menschen tötete. Ich wurde 1938 geboren, also war ich in den 50ern 12 Jahre alt , 1951 war ich also 13,ein Teenie…

                          TK: Yeahhhhh (anzüglich)

                          SW: Das war wunderbar!

                          TK: Das ist ja sowieso eine sehr interessante Zeit, schon für sich allein gesehen…

                          SW: Ja genau…

                          TK: Es hätte nicht besser sein können…

                          SW: Exakt. Ich war 13,14,15,16,17,18,19 – und all das in den 50ern.Ich hab all das ( die ganze tolle Zeit) bewusst mitbekommen.

                          TK: Du hast in Memphis gelebt mit deinem Cousin Red West in (etwas ähnlichem wie?) den Lauderdale Courts…

                          SW: Ja.Wir lebten alle dort. Ich lebte in XY (Straßennahme), Elvis in Lauderdale Courts, Red in XY (wieder Straßennahme) – sinngemäß: Wir wohnten alle nah zusammen, um die Ecke.

                          TK: Und ihr ward alle auf derselben Schule?

                          SW: Ja, aber ich war in der siebten und er in der elften…

                          TK: Richtig, du warst jünger, ich hab das gelesen…

                          SW: Ja ich war jünger. Ich kannte ihn(Elvis) garnicht, ich war auf der Junior High und wir zogen um also lebte ich nichtmehr in dem Stadtviertel das Einzugsgebiet der Humes High School war, ich war erst auf der Snowdon (School) für ein Jahr, dann auf einer anderen Highschool – Tech Highschool…

                          TK: Und dann hat Red dich Elvis vorgestellt…

                          SW: Ja , 1958.

                          TK. Und so kamst du in die Clique…

                          SW: Nun, ich traf ihn kurz bevor er nach Deutschland ging, und als er zurück kam begann ich dann für ihn zu arbeiten…

                          TK: Du hast also diese außergewöhnliche Kariere miterlebt. Was für ein Leben für euch Jungs(beeindruckt!) – der Ruhm, der Lebensstil, die Frauen, jedes Auto, jedes Haus, einfach alles was ihr wolltet – wie Kinder im Spielzeugladen!

                          SW: Ja so war das wohl. Aber ich besaß einen brandneuen 1950 Ford Convertible (Auto) weiß mit schwarz und gold und einem weißen Verdeck und jeder in der Stadt wusste wessen Auto das war. Ich arbeitete und hatte schon anderthalb Jahre abbezahlt als Elvis aus der Armee kam. Ich begann also für ihn zu arbeiten und als mein Bruder dann aus der Armee kam fragte ich ihn, ob er den Wagen und die Raten dazu übernehmen wollte. Er fragte mich was ich denn dann fahren würde und ich sagte „Cadillacs, Motorräder – alles was so da ist“ (lacht) – „ Das Auto würde nur herumstehen.“ Billy (sein Bruder) musste mir versprechen dass er das Auto zuende abbezahlen würde – Mann ich liebte dieses Auto, ich hab auch noch Bilder davon…

                          TK: Ja, DAS waren ja auch noch Autos , das heute das sind doch keine Autos mehr… .

                          SW: Wenn du damals einen Chevrolet oder einen Cadillac gesehen hast…

                          TK: Ja die wurden gebaut um schön auszusehen. Heute wird ja nur noch auf Verbrauch und andere ökonomische Gesichstpunkte geachtet…

                          SW: Diese Autos hatten einfach Linien, Kurven…die Chevrolets, die Fords, der 57er BelAir..

                          TK: Die amerikanischen Autos der 50er waren die schönsten Autos überhaupt..

                          SW: Ja, genau…

                          TK: Haben wir noch Zeit für eine Frage?

                          SW: Natürlich, gerne (sehr bereitwillig!)

                          TK: Dann lass uns zu den traurigen Dingen kommen denn diese diskutieren wir oft im Board und wir kommen zu keinem klaren Ergebnis. Meine Kernfrage ist: Warum? Warum entwickelte er diese Angewohnheiten? Er war in dieser Position, hatte alles was sich ein Mensch nur wünschen konnte…

                          SW: (leise) die Welt lag ihm zu Füßen…

                          TK: Er hatte das Talent, das Aussehen, einfach Alles… . Und er war diese nette Person, ein freundlicher Typ und dann begann er sich zu verändern… . Ich bemerke die (ersten) Veränderungen ungefähr 1971… .

                          SW: 71/72 wurde es schlimm…

                          TK: Er begann sich zu verändern und langsam senkte sich der dunkle Schatten herab…

                          SW: hmhm

                          TK: Und das war wegen der Medikamente

                          SW: Ja

                          TK: Aber wieso begann er damit? Ich denke jede Drogenabhängigkeit hat einen Grund

                          SW: Ich denke es ist wie wir schon früher im Interview festgestellt haben: Es war eine Möglichkeit dem Druck zu entfliehen. Er musste sich einfach keine Sorgen mehr machen um nichts. Nicht um Studioaufnahmen, nicht um Filmsets um Nichts mehr. Aber das wirklich Schlimme an der ganzen Sache ist das Abstreiten. Er dachte wirklich, er hätte kein Problem.

                          TK: Ich weiss das…

                          SW: Wir sagten ihm „Elvis du hast ein Problem“. Wir haben ihn genervt, es immer und immer wieder versucht – das ist der Grund warum er uns gefeuert hat. Wir haben versucht ihn zum aufhören zu bewegen…

                          TK: Ja ich weiss … . Okay,er hat es geleugnet aber denkst du ER wusste es? Also tief in seinem Inneren, wusste er da dass er ein wirklich ernstes Problem hatte?

                          SW: In seinem Kopf gab es kein Problem – er dachte wirklich (ernsthaft) er hätte kein Problem. Er sagte: „Wenn ich will kann ich damit aufhören. Jederzeit. Aber ich tu’s wenn ich will. Im Moment brauche ich sie“. Und ich sagte“ Was ist mit den guten, alten Zeiten in denen du sie nicht brauchtest?“ Und er sagte“ Die sind (endgültig) vorbei!“

                          TK: Das ist wirklich traurig….

                          SW: Ja so ist es… . Das ist ein trauriger Satz.

                          TK: Er war also irgendwie enttäuscht über seine Lebensumstände , was denkst du, was hat ihn so traurig gemacht? Okay, auf der einen Seite war der (enorme) Druck und , er sagte einmal „Leute ich bin nicht das Schild da draussen!“ ( Elvis Presley Boulevard), glaubst du das war das Problem, die Menschen sahen nur das Image – evtl. haben sie den Menschen dahinter vergessen? Und alle wollten etwas von ihm… . Ich fühle da eine Traurigkeit in ihm…

                          SW: Ja da war eine Traurigkeit, ja er war sehr traurig. Wir haben uns oft und lange unterhalten und haben über die guten, alten Zeiten geredet, als wir mit all diesen Schaupielern und Künstlern zusammengekommen sind, wir hatten so viel Spaß zusammen und Elvis liebte es auch seine Späßchen mit den Leuten zu treiben…

                          TK: Ja er hatte einen großartigen Sinn für Humor, nicht wahr ?Ihr habt viel zusammen gelacht..

                          SW:Oh dieses Lachen! Es war so ansteckend – du hast mit ihm gelacht und wusstest nicht mal worüber, es war hysterisch, und wenn er dir dann gesagt hat was so witzig ist hast du nur noch mehr gelacht weil er so eine ausgeprägte Phantasie hatte. Er konnte eine Frau mit einer seltsamen Frisur und Nase anschauen und konnte sagen: „Mann, die sieht aus wie ein seltener Vogel!“ (lacht) und er hatte absolut Recht, sie sah aus wie ein Kakadu oder sowas… . Er war toll, er hatte eine wirklich lebhafte Phantasie… .

                          TK: Aber irgendetwas in ihm ist zerbrochen? Sein Bewusstsein hat sich verändert…

                          SW: Nein, so kann man das nicht sagen, es war anders, etwas ganz Spezielles. sinngemäß: er verlor sich selbst, ganz langsam und als es ihm auffiel war es zu spät ( wörtlich ungefähr: etwas verließ ihn ganz langsam, es ging von ihm weg…)

                          TK: Linda erzählte einmal, Elvis hätte gesagt er hätte eine selbstzerstörerische Ader. Das ist der einzige Kommentar, der einzige Hinweis den ich finden konnte in all den Büchern, in allem was ich gelesen habe dass er doch ein wenig erkannte wie selbstzerstörerisch er war. Ich vertraue Linda in dem was sie sagt…

                          SW: Ja, das kannst du auch…

                          TK: Sie ist eine gute Frau, sie ist eine tolle Person…

                          SW: Sie hat ihm mehrere Male das Leben gerettet…

                          TK: Ja als er beim essen einschlief‘…

                          SW: Sie entfernte den Bissen der in seiner Kehle steckengeblieben war..
                          TK: Also war es wirklich schlimm..

                          SW: Ja. Sie gab ihm Sauerstoff, wir hatten Sauerstoff Tanks dort oben (ich nehme an: Graceland, oberer Stock, E’S Schlafzimmer)

                          TK: Also hatte er aufgehört zu atmen aufgrund von zu vielen Opiaten und diesen Dingen..

                          SW: Ja das ist richtig ( Stimme wird leiser)

                          TK: Oh das ist wirklich hart (mitfühlend). Und selbst dann realisierte er nicht dass er ein Problem hatte?

                          SW: Nein. Er dachte immer noch er hätte keins. Er sagte etwas wie: „Ich habe Schlamittel genommen und bin dann eben eingeschlafen!“ Und ich sagte: „ Elvis du warst so weg, Linda musste dir das Essen aus dem Mund nehmen!“ Das hat er nicht gern gehört, das war zu viel Realität für ihn. Er konnte einfach nicht zugeben dass er im Unrecht war.

                          TK: Er konnte sich nicht entschuldigen….

                          SW: Nein konnte er nicht. Er konnte absolut nicht zugeben wenn er mal nicht Recht hatte. Als er mich 1961 ohne Grund geschlagen hat…

                          TK: Ja das hab ich gelesen. Er hat dich mitten ins Gesicht geschlagen..

                          SW:Er hat versucht mich KO zu schlagen…

                          TK: Und du hast gesagt „ Das hättest du nicht tun sollen…“

                          SW: Nein ich sagte „Ich hätte niemals gedacht dass du dazu fähig bist, dass du so etwas tun könntest !“ ich hatte Tränen in den Augen, ich konnte es nicht glauben und bin gegangen… .
                          Ich saß dann mit meinem Cousin bei Ruby Tuesday ( amerikanisches Diner) und unterhielt mich mit ihm über Mädels – und er (Elvis) war auch dort mit ein paar Leuten - das wäre die perfekte Gelegenheit gewesen herzukommen und sich zu entschuldigen – aber er nahm seinen Kram (vermutlich essen) und ging. Das wäre die Gelegenheit gewesen zu sagen „ Hey Sonny ich hatte Unrecht und ich hätte dich nicht schlagen soll, entschuldige. Gene hat mir gesagt wie es wirklich war, du hast nicht hinter meinem Rücken über mich geredet…!“
                          Denn später fand ich heraus, dass Gene ihm genau das gesagt hatte. Er wusste also dass er ihm Unrecht gewesen war. Aber er sagte nichts, ich konnte es nicht glauben… .

                          ( Hier gibt es jetzt ein Missverständnis – King hat verstanden Elvis hätte sich entschuldigt und macht eine Bemerkung darüber wie toll das doch war und dass in der Rückschau das ja eine der seltenen Begebenheiten gewesen sei in der E über seinen Schatten gesprungen ist. – Sonny korrigiert ihn dann, da E sich nie bei ihm entschuldigt hat für den ungerechtfertigten Angriff)

                          SW: Er hat mich vor allen Leuten geschlagen konnte sich aber nicht vor allen Leuten dafür entschuldigen. Er konnte einfach nicht. Er hatte die perfekte Gelegenheit und hat‘s nicht getan. Da wurde mir klar dass er sich nie für etwas entschuldigen würde… .

                          -----------Ende Teil 1----------

                          to be continued. ich werd' s fertig übersetzen (den zweiten Teil) sobald ich kann, versprochen!
                          The sun never sets on a legend...

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                          • jack77
                            Posting-Legende

                            • 06.02.2007
                            • 5380

                            Saubere Arbeit, annmargrethistruelove Vielen, vielen Dank für die Mühe!!!

                            Der größte Dank geht aber an TK, der bravourös sein Ziel umgesetzt hat! Vergiss die schlechte Tonqualität am Anfang. Wichtig ist doch das Ergebnis. Du willst es doch nirgends senden - und selbst dann wäre es sauber. Denn Deine Fragen könntest Du rausschneiden und neu einsprechen. Sonny ist sauber! Sehr großes Lob! Ich meine das ernst! Und was den Rest angeht, die Gefühlswelt in diesem Augenblick, das Drumherum mit all dem Stress. Das gehört dazu und ist im Nachhinein nicht mehr wichtig, außer für einen Grinser Deinerseits. Es war ein tolles Erlebnis, nicht zu toppen - oder vielleicht doch. Hut ab!

                            Ich hatte vor einigen Jahren die selbe Möglichkeit mit Jerry Schilling in Hamburg. Hab mich Tagelang akkribisch darauf vorbereitet, alles unternommen, dieses Interview zu kriegen. Ich habe die Möglichkeit - dank der Unterstützung von Peter Beines - sogar bekommen. Und einen Tag vor dem "großen Tag" überrollt mich eine handfeste Grippe, die nicht mal schlimm gewesen wäre, hätte doch nur die Stimme funktioniert. Es war alles im Eimer. Ich musste 2 Stunden vor dem Termin absagen. Mir tat es in der Seele weh! Ich kriegte keinen Ton raus, war kaum zu verstehen. Klar - auch das hätte ich im Studio nachvertonen können. Aber es ging nix. Ich lag lang, wie ich gewachsen bin, im Bett, keuchte mir einen aus der Hüfte und konnte GAR NICHT sprechen. Zettel hinlegen und die Antworten aufnehmen ist dabei auch sowas von unprofessionell. Also blieb ich im Bett. Heute bereuhe ich das. - Dann der zweite Moment: Letztes Jahr - meine erste Reise nach Memphis. Da traf ich sie alle, von Sonny über George Klein bis hin zu Jerry Schilling. Hätte ich das vor meinem Urlaub gewusst, hätte ich ein Mikrofon mitgenommen. Wusste ich aber nicht, also blieben die Gespräche zwischen uns "unaufgezeichnet". Verstehst Du, was ich meine. Du hast die Situation genutzt und etwas bleibendes geschaffen. Davor ziehe ich meinen Hut!
                            Zuletzt geändert von jack77; 15.09.2008, 00:47
                            w w w . f a c e b o o k . c o m / R O S S i m R A D I O 1

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                            • TheKing
                              Board-Legende

                              • 19.06.2006
                              • 20715

                              Oh danke, für Deine Übersetzung Ivy, das ist einfach so viel Arbeit und Du nimmst mir das einfach ab..vielen Dank, das ist unglaublich!

                              @Snipe:Sonny erzählt seit vielen Jahren seine Stories und hat da ist es wirklich schwer etwas Neues aus ihm raus zu bekommen, er verfällt auch automatisch auf seine Grundstories, er flechtet sie ein ..man muss sehr aufpassen...

                              Nach dem Interview hab ich schnell aus dem Showroom ihn auf der Bühne noch angesehen, dann ca.10 Minuten später stand er mitseinem Autogrammstand im Foyer...sehr fit und schnell unterwegs für einen 70 Jährigen, er hat eher die Ausstrahlung von einem 50 Jahre alten Mann, er ist ganz unkompliziert und freundlich..richtig süß sogar und er ist ein emotionaler Mann, obwohl er ein Bodyguard war und die Jungs mit Knarren rum gerannt sind usw. Seine Emotionen sind echt, das glaube ich ziemlich sicher. Ein feiner Kerl, ich mag den Sonny.

                              Jack, es ist nicht wirklich wichtig, dass Du es nicht aufgenommen hast, Du hast diese Leute getroffen, Deine Fragen gestellt und diese Erinnerungen für Dich gesammelt und DAS mein Lieber, kann Dir keiner mehr nehmen...das ist das Wichtigste!
                              Zuletzt geändert von TheKing; 15.09.2008, 01:29
                              Ohne Worte!

                              Kommentar

                              • jack77
                                Posting-Legende

                                • 06.02.2007
                                • 5380

                                Zitat von TheKing
                                er verfällt auch automatisch auf seine Grundstories, er flechtet sie ein ..man muss sehr aufpassen...
                                Das kennt man aus so fast jeder alltäglichen Situation. Frag nur jemanden aus Deinem Bekanntenkreis, wie das damals war. 1989, als die Mauer gefallen ist. Wo er da war, was er getan hat. Bestimmte Sachen brennen sich ein. Ich hatte neulich ein Interview mit Angelika Springauf und Claus-Kurt Ilge. Alles kennt man schon und man versucht, Neues zu erfahren oder die Geschichten anders erzählt zu bekommen. Und doch spiegeln sich einige Sachen Wort für Wort genauso wieder, wie man sie schon gelesen hat. Das gehört dazu. Das ist normal. Wenn man über bestimmte Dinge/Erinnerungen immer wieder Auskunft gibt, dann brennt sich ein bestimmtes "Schema" ein. Das ist nicht negativ zu werten. Das ist normal.

                                Zitat von TheKing
                                Seine Emotionen sind echt, das glaube ich ziemlich sicher. Ein feiner Kerl, ich mag den Sonny.
                                So habe ich ihn auch kennengelernt. Sehr zuvorkommend, freundlich, sympathisch und höflich. Überhaupt nicht abgedreht oder arrogant. Ganz im Gegenteil. Er löste bei mir sofort das aus, was ER über Elvis gesagt hat. Ich hatte das Gefühl, ihn schon Jahre zu kennen. Genauso war es bei Jerry Schilling. Auch Dick Grob gehört dazu... - Man hat immer utopische Vorstellungen von den Jungs. Wenn man sie trifft, zerstört sich dieses Bild von selbst.
                                w w w . f a c e b o o k . c o m / R O S S i m R A D I O 1

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