Elvis und Las Vegas. Diese Stadt spielt eine zentrale Rolle in Elvis Leben. Lasst uns darüber reden. Ich hoffe, dass ihr nicht nur Meinungen beisteuert, sondern vor Allem auch Fakten, Fotos, Links. Ich möchte Euch eine kurze Einleitung zu einem Thread geben, von dem ich hoffe, dass er weniger kontrovers, als informativ geführt wird.
Die Geschichte zwischen Elvis und Las Vegas beginnt schon 1956. Da tritt er zum ersten mal dort auf, genauer gesagt im New Frontier Hotel, das ihn als Headliner mit dem Attribut anpreist:" The atomic powered singer".
Der Anfang dieser Beziehung von Sänger und Stadt war kein besonders guter, denn das Gastspiel war kein großer Erfolg. Das Las Vegas Publikum konnte mit unserem Zappelelvis nicht viel anfangen. Einer der wenigen Flops in seiner Laufbahn. Beginnend mit dem 23. April 1956 sollte dort für 14 Tage spielen, man brach das Ganze jedoch nach einer Woche ab.
Elvis hatte nicht viel Zeit um traurig zu sein, inzwischen war er Nummer 1 der Charts mit "Heartbreak Hotel".
In den Sechziger Jahren war Elvis oft privat in Las Vegas, sie fuhren mit dem Auto, oder Wohnmobil von L.A. durch die Mojave Wüste um dort auszuspannen, die Shows anzusehen und die Nacht zum Tage zu machen. Oft mehrere Nächte ohne zu schlafen. Diese künstliche Spielstadt passte wohl irgendwie zu seinem Lebensstil. Sie ist 24 Stunden in Betrieb.
1963 dreht Elvis einen seiner besten und erfolgreichsten Filme mit Las Vegas im Title: "Viva Las Vegas", der gleichnamige Song ist bis heute die Hyme der Stadt...
1969 ist legendär. Elvis kommt zurück auf die Bühne nach 8 Jahren sein erstes Live Konzert am 31.Juli 1969 im International Hotel (Heute Las Vegas Hilton). Ein Riesenerfolg.
Elvis donnert das Publikum mit seiner Energie und einem Riesenorchester in die Sitze. Noch am Folgetag der Opening Show handelt Alex Shoofey der damalige Vizepräsident einen 5 Jahreskontrat mit dem Colonel aus, der wie damals in den guten alten Casinotagen üblich, an Ort und Stelle auf dem Tischtuch festgeschrieben wurde. Und zwar auf sein Drängen hin, nicht des Colonels.
Das hat unseren Mann an Las Vegas gebunden. Daür ga es 125.000 $ die Woche.
1969 und 1970 liefert Elvis in Las Vegas einige der besten Shows seines Lebens ab, Zeugnis davon hören wir auf Alben wie "Elvis in Person" oder "On Stage" und sehen wir in dem Film "That´s the way it is". Elvis geht auf in seinem Element, hat die Hollywoodjahre hinter sich, hat wieder Erfolg in den Charts (In the Ghetto, Suspious Minds, etc) Er ist im Zenit seines Lebens, ihm gelingt alles scheinbar spielerisch.
Ab 1971 wendet sich das Blatt ein bißchen. Es wird zur Routine. Elvis verändert sich. Der Colonel wiederum hatte seine Gründe in der Stadt zu bleiben, er war ein High Roller, ein Spieler mit hohen Einsätzen und wenn Elvis in der Stadt war, dann hieß es hatte er unbegrenztes Limit und er soll Millionen verspielt haben.
1971 wechselten auch die Besitzer des International, aber Elvis blieb dem Hotel treu...
Mein Freund Michael Grasberger aus Wien sagt:
"...es geht darum, dass das publikum dort (abgesehen von den extra angereisten elvisfans) an der musik gar kein wirkliches interesse hatte. das war eine mischung aus (halb)promis und irgendwelchen vegastouristen, die halt das elviskonzert auch noch im gesamtpackage mitmachen, bevor sie wieder ins casino zurückkehren.
darum durften die konzerte ja auch nicht lange dauern, damit sie die leute nicht zu lange von den spieltischen fernhielten.
ein würdeloser rahmen für einen musiker, finde ich.
(abgesehen natürlich vom rat pack, das sich durch ebendiese halbseidene szenerie mitdefinierte...)
es gibt einen 1970er publikumsmitschnitt auf memory, wo man ganz gut nachhören kann, was das mainstreampublikum in vegas von elvis hielt. da quatscht irgendein viehhändler auf vegasurlaub, der den tisch mit den taperinnen teilt, permanent in die aufnahme rein und macht sich über elvis lustig. elvis in vegas, das war eine jahrmarktsattraktion für touris, schlau eingefädelt vom jahrmarktsexperten colonel parker, super lukrativ, aber irgendwie auch armselig und ignorant gegenüber elvis' bedeutung als musiker..."
Elvis unterhielt 2,5 Millionen Zuschauer in seinen 7 Las Vegas Jahren.
Jedes Jar zwei Engagemets á 8 Wochen mit 2 Shows pro Tag. Eine Routine die ihm immer weniger gut tat. Aber etwas zu ändern schien unmöglich, ein Beispiel fand ich in einem Spiegel Artikel:
"Warum wurden die Arbeitsbedingungen dann nicht erleichtert? Eine Antwort findet sich in Nick Tosches' Dean Martin-Biographie "Dino". 1972 bestand Martin darauf, nur noch eine Vorstellung pro Abend zu geben, aber "allein schon der Gedanke war ein Sakrileg", und Dino bekam als Antwort: "Du weißt, wer in dieser Stadt die Fäden in der Hand hält (...). So kannst du mit diesen Leuten nicht umspringen". " Quelle
Elvis und Charlie Hodge während Elvis letzter Vegas-season.
Elvis bleibt mit Las Vegas eng verbunden. Sein Name und der von Sin City hängen auf unabsehbare Zeit zusammen. Mich würden Anekdoten, fakten und Fotos und Meinungen zu Elvis in Las Vegas freuen, bzw auch gerne Tipps für gelungene Veröffendlichungen zu dem Thema.
Die Frage, die ich mir ferner stelle wäre, ob diese Stadt auch etwas mit Elvis Entwicklung zu tun hat. Welchen Einfluss hatte Las Vegas auf Elvis?
Wen es interessiert hier noch ein paar Links, die ich teilweise benutzt habe für diese Einleitung: Las Vegas Sun Artikel, Fron auf dem Thron, Elvis in Concert 1969, Elvis Presley Music.com 1969
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