Elvis´politische Einstellung

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  • TheKing
    Board-Legende

    • 19.06.2006
    • 20715

    #76
    Ja, es ist sicherlich ein Fake...aber an ein paar stellen fand ich es literarisch sehr gut gemacht...aber ich hab auch viel Phantasie...
    Ohne Worte!

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    • Michaela Banisch
      Ehrenmitglied
      • 24.06.2008
      • 157

      #77
      Zitat von Dayne
      Elvis sagt in Gegenwart eine Schülers -: Son of a Bitch! Ja ne, is klar
      Hihi....Irgendwie werden Elvis immer total derbe,oberfiese Sprüche nachgesagt

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      • burroughs
        Board-Legende

        • 09.02.2004
        • 56233

        #78
        Zitat von Michaela Banisch
        Irgendwie werden Elvis immer total derbe,oberfiese Sprüche nachgesagt
        nachgesagt? vielleicht hörst du dir erst mal die eine oder andere show aus den 70ern oder
        ein paar outtakes aus demselben zeitraum an

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        • Lohmax
          Foren-Profi

          • 28.10.2006
          • 291

          #79
          Es gibt wenig Material über Elvis wahre Ansichten. Was er Nixon schrieb sollte diesen von der patriotischen Natur seines Anliegens überzeugen. Das tat Elvis zwar etwas unbeholfen, was Form und Inhalt anbelangte. Aber es hat funktioniert!

          Man muss sich aber auch mit der Geschichte besfasst haben, um zu wissen, wie politisch gespalten das Land war. Damit hatte Amerika ein Trauma seit dem Bürgerkrieg gehabt; die sich abzeichnende Niederlage in Vietnam tat sein Übriges dazu. Es gibt dazu zig musikalische Beiträge, Songs von Bruce Springsteen bis zu dem Redneck Charlie Daniels, die alle den Zeitgeist ausdrücken. Darum auch der Patriotismus / Nationalismus, der 2001 und danach für Befremden sorgte.

          Elvis war ein überzeugter Patriot und machte daraus keinen Hehl: Schaut Euch seine Jumpsuits an (v.a. American Eagle vor der ganzen Welt bei Aloha), hört Euch die Konzerte seit 1972 an: American Trilogy, America. Gerade American Trilogy, das in seiner Originalform kritische Anklänge gehabt hatte, wurde zu einem dramatischen Bekenntnis zu Amerika.
          Seine Aussagen in dem Interview von 1972 sind "politisch korrekt" gewesen, vielleicht weil es seine Überzeugung war, sicherlich aber um keine Fans zu verprellen.

          Wer sich lange mit Elvis beschäftigt hat, genug Bücher und Interviews gelesen hat, wie Ihr alle wahrscheinlich, der weiß, dass Elvis Schulbildung recht überschaubar war. Nicht, dass jemand ohne Bildung keine Meinung haben dürfe! Aber er war leider so wie viele Amerikaner, die ich als Schüler (und als Lehrer) in Amerika getroffen habe: Wenig Ahnung von Politik, leider auch keine Ahnung vom Weltgeschehen, aber mächtig Stolz auf das Land seinen Präsidenten. Der genießt ein VÖLLIG anderes Ansehen per se als etwa unser Kanzler oder gar Bundespräsident.
          Der Großteil der Amerikaner hat und wird auch nie das Land verlassen.

          Elvis war also (politisch) recht ungebildet und wohl auch uninteressiert, uneingeschränkt patriotisch, aber andererseits KEIN Rassist (wie es zuweilen falsch dargestellt wird) und auch in mancherlei Hinsicht tolerant. Ein Mann der zugleich wohl Martin Luther King Tod betrauerte UND dem Rassisten George Wallace 1974 die Hand schüttelte.

          Sorry für den langen Beitrag!

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          • MysteryTrain
            Posting-Legende

            • 12.07.2008
            • 7260

            #80
            Trotzdem läst das alles noch keine Schlüsse darauf zu, ob er eher Republikaner oder eher Demokrat war. In Amerika macht es nämlich keinen Unterschied, ob man Demokrat oder Republikaner ist. Patrioten sind sie alle. Diese kleinkarierten Unterscheidungen zwischen links und rechts und dass man links der Mitte kein Patriot sein darf, das sind alles sehr fragwürdige und sehr deutsche Phänomene, die es in kaum einem anderen Land, schon gar nicht in den USA gibt.

            Ich würde Elvis weder der einen noch der anderen Partei zuordnen, sondern, wenn auch etwas unbeholfen und naiv, als Cosmopoliten bezeichnen, der sich sein eigenes Bild über die Dinge machte, unabhängig von einer bestimmten politischen Richtung.

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            • Lohmax
              Foren-Profi

              • 28.10.2006
              • 291

              #81
              Zitat von MysteryTrain
              Trotzdem läst das alles noch keine Schlüsse darauf zu, ob er eher Republikaner oder eher Demokrat war. In Amerika macht es nämlich keinen Unterschied, ob man Demokrat oder Republikaner ist. Patrioten sind sie alle. Diese kleinkarierten Unterscheidungen zwischen links und rechts und dass man links der Mitte kein Patriot sein darf, das sind alles sehr fragwürdige und sehr deutsche Phänomene, die es in kaum einem anderen Land, schon gar nicht in den USA gibt.
              Da stimme ich Dir völlig zu, keine Frage.
              Wir machen den Fehler, Demokraten mit SPD und Republikaner mit CSU zu vergleichen - oder die Systeme überhaupt - , was natürlich völliger Schwachsinn ist.
              Allerdings unterscheiden sich Patrioten auch ziemlich. So habe ich in der Verwandschaft Amerikaner, die ihr Land heiß und innig lieben, aber auch in der Lage sind, falsche Entscheidungen zu kritisieren. Dazu waren zu viele nach 2001 nicht in der Lage, es galt als "unamerikanisch".

              Elvis war mit Sicherheit konservativer als etwa Bob Dylan, aber andererseits ist er ja auch in den 50ern von den Erzkonservativen stark angefeindet worden. Nur habe ich das Gefühl, dass er im weiteren Verlauf der 70er konservativergeworden ist, vielleicht eben wegen der von mir oben angesprochenen geschichtlichen Ereignisse: 1973/75 ging der Vietnamkrieg verloren; 1976 war 200jähriges, was die Frage aufwarf, wie man nun zum Land stand - und da waren die konservativen DEFINITIV patriotischer als die Demokraten oder gar die vielen linksaußen angesiedelten Subkultur jener Zeit... welcher Musiker hat denn sonst damals so ein öffentliches Bekenntnis gewagt???

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              • michael grasberger
                Posting-Legende

                • 16.02.2006
                • 9974

                #82
                Zitat von Lohmax
                1976 war 200jähriges, was die Frage aufwarf, wie man nun zum Land stand - und da waren die konservativen DEFINITIV patriotischer als die Demokraten oder gar die vielen linksaußen angesiedelten Subkultur jener Zeit... welcher Musiker hat denn sonst damals so ein öffentliches Bekenntnis gewagt???
                bob dylan hat auf seiner 75/76er tour, die ganz bewusst an geschichtsträchtige orte wie plymouth führte, seine konzerte mit "this land is your land" beendet, der hymne des "wahren" amerika.

                "We know that rock'n'roll was not a human invention, that it was the work of the Holy Ghost."
                (Nick Tosches)

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                • Gilla
                  Board-Legende

                  • 05.02.2007
                  • 14774

                  #83
                  Zitat von michael grasberger
                  bob dylan hat auf seiner 75/76er tour, die ganz bewusst an geschichtsträchtige orte wie plymouth führte, seine konzerte mit "this land is your land" beendet, der hymne des "wahren" amerika.
                  Das war auch Dylans persönliche Aufgabe, sich "einzumischen", er hat sein Leben lang Farbe bekannt und man nahm ihn auch ernst.

                  Elvis konnte die Menschen unterhalten und glücklich machen, das war seine Berufung. Er wollte auch nichts anderes sein und deshalb vermied er, seine Stimme, die sicherlich großes Gewicht gehabt hätte, öffentlich kundzutun.
                  *The genius of Elvis Presley was in his music, but the magic was in his voice*

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                  • Gilla
                    Board-Legende

                    • 05.02.2007
                    • 14774

                    #84
                    Zitat von Lohmax
                    Nur habe ich das Gefühl, dass er im weiteren Verlauf der 70er konservativergeworden ist, vielleicht eben wegen der von mir oben angesprochenen geschichtlichen Ereignisse: 1973/75 ging der Vietnamkrieg verloren; 1976 war 200jähriges, was die Frage aufwarf, wie man nun zum Land stand - und da waren die konservativen DEFINITIV patriotischer als die Demokraten oder gar die vielen linksaußen angesiedelten Subkultur jener Zeit... welcher Musiker hat denn sonst damals so ein öffentliches Bekenntnis gewagt???
                    Ich glaube nicht, dass die geschichtlichen Ereignisse an Elvis vorbei gingen, jedoch kann ich mir nicht vorstellen, dass er sich da groß Gedanken drüber machte.
                    Er hatte wenigstens ab Mitte der 70er so viel mit sich selber zu tun, als dass er sich um Politik kümmern konnte oder wollte.
                    *The genius of Elvis Presley was in his music, but the magic was in his voice*

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                    • MysteryTrain
                      Posting-Legende

                      • 12.07.2008
                      • 7260

                      #85
                      Wenn wir hier über Elvis' politische Einstellung reden, so kann das ausschliesslich die Privatperson Elvis Presley betreffen. Der Künstler Elvis hatte (zumindest offiziell) unpolitisch zu sein. Das dürfte ihm zum Vorteil gewesen sein, denn gerade in der turbulenten Zeit der 60er und 70er, in denen an allen Ecken und Enden polarisiert wurde, stand man als "unpolitischer" Unterhaltungskünstler über den Dingen und brauchte keine Angst zu haben, von irgendeiner politischen Richtung vereinnahmt oder verteufelt zu werden.

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