Wie wäre wohl das 68er X-mas Special abgelaufen?

[annmargrethistruelove]

Richtig. Aber besonders glücklich hat ihn das offenbar nicht gemacht. Es ist doch eine grobe Verachtung seiner musikalischen Leistung, wenn er selbst dann noch abgefeiert worden wäre, wenn er statt zu singen einfach nur das örtliche Telefonbuch vorgelesen hätte.

Wenn es ihn so unglücklich gemacht hätte dann hätte er das nicht zu tun brauchen die ganze Nummer. Wie du immer sagst Michael: Der Mann hatte nen unglaublichen Willen wenn er etwas unbedingt wollte oder auch nicht wollte - insofern geh ich mal davon aus, dass er sich damit schon arrangiert hatte . Und solche Nummern wie einfach mal durch die knallvolle audience laufen während des Konzerts (70-auch TTWII) macht man glaub ich nich', wenn man nich' auch bisl Spaß empfindet am Bad in der Menge, an der Freude der Leute (ist ja saugefährlich) .
Oder auch solche Sachen wie die Küschen-Nummer bei "Love me tender"-hätte er sowas gemacht wenns IHM wirklich um die Musik gegangen wäre? Das Lied ging doch völlig den Bach runter dabei . Genauso hätte er sich beim 68er nich einfach die Gitarre gekrallt wenns ihm um die Güte der Musik gegangen wäre weil er dann einfach eingesehen hätte, dass Charlie der bessere Mann dafür ist .
E ging's bei allen diesen Dingen darum den Leuten etwas von SICH zu geben. Das mag musikalisch nicht immer zur höchsten Qualität geführt haben - umso mehr aber zur emotionalen und dazu, die Herzen der Menschen zu berühren und sie glücklich zu machen. Und ich denke das trägt auch zum großen Teil dazu bei, dass er auch heute noch so unvergessen ist.

[gast-20090521]

@ Ann: Du gehst von TTWII aus - ich meine aber die späten Jahre.

Bei TTWII merkt man allerdings schon ganz deutlich, an welchen Songs ihm was lag und was ihn einfach nur angekotzt hat. Ganz sicher würde er bei "Just Pretend" oder "Bridge Over Troubled Water" keine Küsschen verteilen oder Witze reißen.

[gast-20090521]

Gut, dass ich es besser weiß ...

Gut, dass Du mich besser kennst als ich mich selber.

[annmargrethistruelove]

@ Ann: Du gehst von TTWII aus - ich meine aber die späten Jahre.

Nochmal: E hatte immer und jederzeit die Möglichkeit, mit dem ganzen Kram aufzuhören oder eine andere Marschrichtung zu erzwingen - ER war der Star!
Dass er's nicht getan hat lässt für mich nur einen Schluss zu: Dass er es genau SO gewollt hat bzw. es nicht als so schlimm erachtete, dass er unbedingt etwas hätte ändern wollen!

[gast-20090521]

Nochmal: E hatte immer und jederzeit die Möglichkeit, mit dem ganzen Kram aufzuhören oder eine andere Marschrichtung zu erzwingen - ER war der Star!
Dass er's nicht getan hat lässt für mich nur einen Schluss zu: Dass er es genau SO gewollt hat bzw. es nicht als so schlimm erachtete, dass er unbedingt etwas hätte ändern wollen!

Wir haben doch schon festgestellt, dass Elvis nur zu Veränderungen bereit war, wenn es eigentlich nicht mehr anders ging. Solange die Kohle floss, war ihm alles andere scheißegal. Wären seine Konzerte nicht mehr ausverkauft gewesen, dann hätte ihn das zum Umdenken veranlasst, jedoch keine Sekunde früher.

[Circle G]

Gut, dass Du mich besser kennst als ich mich selber.

Sicher nicht, aber ich höre Dir immer aufmerksam zu und lese Deine Postings ...

[annmargrethistruelove]

Bei TTWII merkt man allerdings schon ganz deutlich, an welchen Songs ihm was lag und was ihn einfach nur angekotzt hat. Ganz sicher würde er bei "Just Pretend" oder "Bridge Over Troubled Water" keine Küsschen verteilen oder Witze reißen.

AHA *g*. Also gabs nur ein paar Songs die ihm wichtig waren ! Weiter oben schriebst du "es ging ihm immer nur um die Musik" daher war das für ihn auch Alles so frustrierend etc etc. Also wenn sich mein Leben nur um die Musik dreht und mir die Güte so wichtig ist, dann geb ich bei JEDEM Lied Alles, denn Alles andere könnte ich dann garnicht ertragen .
Ich denke wir können getrost davon ausgehen, dass E die Musik an sich, sie perfekt darzustellen und zwar ALLES, garnicht so wichtig war. Er war zum einen auch Entertainer und wollte unbedingt seine Späßchen machen (auch wenn das zu Lasten der Musik ging) zum anderen ging das - wie Alles in E's Leben - auch völlig nach dem Lustprinzip: Den Song mag ich jetzt grade, da geb ich mir Mühe, ne Woche später mochte er ihn nichtmehr und hat dann die Hälfte des Songs verquatscht .
Nein er hatte absolut nicht deinen Anspruch an Musik Michael - zum Glück .
Die Show war im auch sehr wichtig-und das geht dann eigentlich immer zu Lasten der Musik.

[gast-20090521]

Ich denke wir können getrost davon ausgehen, dass E die Musik an sich, sie perfekt darzustellen und zwar ALLES, garnicht so wichtig war.

Doch, es war ihm wichtig. Halt nur nicht mehr bei seinen alten Songs. Die bedeuteten ihm nichts mehr, er hatte sich als Interpret weiterentwickelt. Die spulte er runter, weil er in seiner Gefallsucht davon ausging, sie dem Publikum darbieten zu müssen, damit es ihn weiter liebt. Gleichzeitig ließ er auch raushängen, wie sehr sie ihn ankotzen.

Aber selbst wenn man mal die letzten Konzerte anhört, die wirklich unter aller Sau waren, stellt man fest, dass es auch da noch diverse Songs gab, die er konzentriert und seriös vortrug. Ich kann mich nicht erinnern, dass er jemals bei "My Way" irgendwelche Gags eingebaut hat.

[annmargrethistruelove]

Wir haben doch schon festgestellt, dass Elvis nur zu Veränderungen bereit war, wenn es eigentlich nicht mehr anders ging. Solange die Kohle floss, war ihm alles andere scheißegal. Wären seine Konzerte nicht mehr ausverkauft gewesen, dann hätte ihn das zum Umdenken veranlasst, jedoch keine Sekunde früher.

Ja aber dann war's für ihn auch nicht "unendlich unbefriedigend". Denn dann zog er die Befriedigung aus der dicken Kohle !

[gast-20090521]

Denn dann zog er die Befriedigung aus der dicken Kohle !

Ja, die Kohle kam bei Elvis immer an erster Stelle und war ihm jederzeit wichtiger als die Kunst. Das ist meistens so bei Leuten, die echte Armut kennengelernt haben und dann mal am Reichtum schnuppern durften.

[annmargrethistruelove]

Doch, es war ihm wichtig. Halt nur nicht mehr bei seinen alten Songs. Die bedeuteten ihm nichts mehr, er hatte sich als Interpret weiterentwickelt. Die spulte er runter, weil er in seiner Gefallsucht davon ausging, sie dem Publikum darbieten zu müssen, damit es ihn weiter liebt. Gleichzeitig ließ er auch raushängen, wie sehr sie ihn ankotzen.

Sorry das hat dann für mich aber nichts mehr mit Musikliebe oder dem Anspruch Musik perfekt vorzutragen und zu respektieren zu tun. Wäre das so gewesen bei E, dass es ihm so sehr um die Musik ging,dann hätte er die Songs entweder nichtmehr gespielt oder aber sich Mühe gegeben

[Sivle]

Ich denke, Elvis gefiel es einfach auf der Bühne zu stehen, Späße zu machen und die Songs zu singen und zuweilen zu veralbern, die die Zuschauer hören wollten. Hunderprozentig jeden Ton zu treffen war ihm und den Zuschauern da sicher nicht so wichtig. Bei Elvis-Konzerten handelte es sich ja nicht um eine künstlerisch wertvolle Opernaufführung.
Wer ihn wirklich gut singen hören möchte, hört ja auch eine Studio-CD lieber und keinen Konzertmitschnitt.

[annmargrethistruelove]

Ja, die Kohle kam bei Elvis immer an erster Stelle und war ihm jederzeit wichtiger als die Kunst. Das ist meistens so bei Leuten, die echte Armut kennengelernt haben und dann mal am Reichtum schnuppern durften.

So ist es. Daher würde ich von der Behauptung Abstand nehmen, es wäre bei E "immer nur um die Musik gegangen".

[gast-20090521]

Wer ihn wirklich gut singen hören möchte, hört ja auch eine Studio-CD lieber und keinen Konzertmitschnitt.

Das stimmt so nicht. 1969 und 1970 sang er auf der Bühne viel geiler als im Studio. Danach war es dann wieder umgekehrt.

[gast-20090521]

So ist es. Daher würde ich von der Behauptung Abstand nehmen, es wäre bei E "immer nur um die Musik gegangen".

Gut, ich differenziere es und sage: Es ging ihm in erster Linie um die Kohle. Aber wenn es dabei war, Musik zu machen, dann ging es ihm auch nur darum - außer in den späten Konzerten, wo er völlig hinüber war und gerade mal 1-2 Songs vernünftg auf die Reihe bekam.