Elvis, das Kunstprodukt?

[Gilla]

..ich habe mir die ausstrahlung nicht angesehen, denn ich habe ja die DVDs die ich mir ab und zu mal alleine und ungestört anschaue !! ...ich kann gut verstehen das es leute gibt die nicht so auf Elvis stehen und denen will ich echt nicht auf den geist gehen und Elvis aufdrängen !!

Nee, ganz so ist es nicht. Mein Mann war ja mit mir in Graceland und hat sich alles intensiv angeguckt und durchgelesen.
Wir beide wollten gestern gemeinsam Aloha gucken - und da kam halt im Anschluss diese Diskussion auf.
Mein Mann muss schon so einiges "schlucken", mach ich aber umgekehrt auch.

[gast-20100118]

Er war ein freier Mensch und traf seine Entscheidungen. Kein Fan ist schuld an seinem Schicksal. Das ist meine feste Überzeugung!

das seh ich auch so. und man darf nicht vergessen, dass es keinen Job auf der Welt gibt, wo man sich immer nur gut erholt fühlt.

[gast-20100118]

Mein Mann muss schon so einiges "schlucken", mach ich aber umgekehrt auch.

wurde es schon mal hier im Forum diskutiert ? wie ist das, wenn der Partner so tut, als ob sein Idol über allem schwebe, und das nonplusultra an Menschsein und Männlichkeit darstelle ? *g*
Ich kann nur sagen, liebe Damen, unterschätzt den Eifersuchtsfaktor nicht. Eure Männer wollen Eure Könige sein. Schiete, wenn der Thron schon besetzt ist. Da ist wirklich Eure Spagatkunst gefragt. Und wenn Eure Männer einen Nebenbuhler wittern, und mag er auch noch so lange tot sein, werden sie ihren Zynismus und die gezückten Messer nicht immer verbergen können.

[Lakota]

Es gibt Dinge die muss mein Partner ertragen. Dazu gehört meine Familie, meine Hunde und Elvis (ok, die Liebe zum Schmuck, Klamotten etc.) daran gibt es auch nichts zu rütteln. Ich lass ihm auch alle erdenklichen Freiheiten (ok, es gibt Aussnahmen) und schränke ihn auch nicht ein! Eine gesunde Partnerschaft erträgt ein totes Idol und die lebenslange Leidenschaft für ihn in seiner Mitte!

[gast-20100118]

in seiner Mitte!

ich dachte im ersten Moment:" Hä, wer liegt auf der Besucherritze?"

[brandalarm]

Mein Mann hat seinen Thron sicher inne und fühlt sich von einem seit Jahren verstorbenen Künstler nicht im mindesten "bedroht".

Gestern Abend sagte er: "Ich mag Elvis ja grundsätzlich, nur halt nicht so fanatisch wie Du." Woraufhin ich ihn bat, hier mal ein wenig mitzulesen

[gast-20100118]

Woraufhin ich ihn bat, hier mal ein wenig mitzulesen

wie? er guckt hier rein ??? huch !!! Dann muss ich schnell nochmal meinen Lippenstift nachziehen.

[gast-20090115]

Als Kunstprodukt würde Ich Elvis eher heute bezeichnen,wenn ich sehe mit was für einem Mist die Kohle machen,ob das El so gefallen hätte wage ich zu bezweifeln.Da hätte noch nicht mal der Colonel sein okay für gegeben.

[gast-20100118]

Da hätte noch nicht mal der Colonel sein okay für gegeben.

wieso ? wogegen hätte der sein Veto eingelegt, was Geld bringt ?

[gast-20090115]

Reverend nicht alles bringt Geld was an merchandising Artikeln auf den markt geworfen wird.

[gast-20100118]

was nichts bringt, hat ruckzuck anderem zu weichen.

[gast-20090708]

War Elvis in den 70ern eine künstlich erschaffene Figur, war das wirklich der Mensch Elvis Presley? Hat er nur funktioniert oder hatte er einfach Spaß an der "Rolle".

Mir fiel da sofort ein Satz ein, den ich in dem Buch "Elvis Presley - The King" gelesen hatte:
"In den 70er Jahren ließ er seinen Schneider Bill Belew auch seine private Garderobe entwerfen. Im Gegensatz zu anderen Stars, die eine klare Trennungslinie zwischen ihrem öffentlichen und privaten Leben zogen, gab es jetzt keine Trennung mehr zwischen Elvis' beruflichen und privatem Leben: Er war Elvis."

Vielleicht ist es an einem Punkt des Ruhmes (wenn man den Zenit erreicht hat, wenn man der "King" ist) schwer, die Realität des wahren Lebens im Auge zu halten. Was ist Show, was ist normales Dasein. Ich glaube, dass die Grenzen da äußerst fließend sind. Wenn ich ein Kunstprodukt auf der Bühne bin, kann ich dieses wieder ablegen, wenn ich Zuhause in meinem Haus bin, oder mache ich so weiter und erschaffe mich jeden Tag wieder neu? Ich weiß nicht, ob er Spaß an der Rolle hatte, aber ich glaube, er lebte "seine" Rolle!

[michael grasberger]

Es begann im Juli 1954 in den Sun-Studios. Elvis hatte endlich seine große Chance bekommen, sich als Sänger zu beweisen und womöglich eine Platte aufzunehmen. Und womit stieg er in den Ring? Mit Balladen, denn er wollte ein Balladensänger sein. Doch veröffentlicht wurde "That's All Right", auf das man eher zufällig gestoßen war. Von hier aus zum "King Of Rock 'n' Roll" ist es eine ziemlich gerade Straße gewesen.

das klischee vom "king of rock&roll" durch das klischee vom "rock'n'roller wider willen" ersetzen zu wollen, halte ich für einen recht gewagten spagat.
wie auch immer, wenn ich "my happiness" oder "harbor lights" mit "that's all right" oder jedem anderen sun-rocker vergleiche, bin ich doch recht froh, dass der "schlagersänger" (copyright by musicman ---> r.i.p.) elvis vom rechten weg abgekommen ist.

[Gilla]

Vielleicht ist es an einem Punkt des Ruhmes (wenn man den Zenit erreicht hat, wenn man der "King" ist) schwer, die Realität des wahren Lebens im Auge zu halten.

Ein guter Satz, Sonja

[michael grasberger]

Er sagte nur ganz lapidar: "Elvis ist da doch schon ein Kunstprodukt, gesteuert von der ganzen Elvis Industrie - und das hat ihn doch letztendlich kaputt gemacht."

da teile ich die ansichten deines mannes.