Ich denke, wer in der Realität leben will, der wird kein Star. Natürlich wollen sie gefeiert und bewundert werden. In einer Welt fernab vom Alltag leben. Sicherlich auch für ihr künstlerisches Schaffen, doch gerade in Elvis Fall, steht auch eine gewisse Eitelkeit und Selbstdarstellung zur debatte. Niemand der im Verborgenen bleiben will, schafft so ein Tam Tam um sich herum. Glitzert heller als alle Lampen in Vegas und läuft in solchen Outfits durch die Gegend. Er mag den Effekt unterschätzt haben, nämlich das er mehr als nur ein berühmter Sänger für die Leute war. Folglich war er in seiner Freiheit natürlich emenz eingeschränkt. Aber das war der Preis des Ruhms.
Elvis, das Kunstprodukt?
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Solange dieser mit der "Scheinwelt" klar kommt und weiß, dass er in dieser eine Rolle spielt, kann und darf diese ja seine "Realität" sein. Aber es soll ja auch Schauspieler gegeben haben, die eine gewisse Zeit einen Professor in einer Klinik im Schwarzwald gespielt haben und sich danach zutrauten eigenhändig Operationen durchführen zu könnenKommentar
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Klar war Elvis eine künstlich erschaffene Figur, was aber nicht heißen muss, dass er keinen Spaß an seiner Rolle hatte. Allerdings glaube ich, dass dieser Spaß zu Zeiten von "Aloha" schon erheblich nachgelassen hat.Kommentar
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Solange dieser mit der "Scheinwelt" klar kommt und weiß, dass er in dieser eine Rolle spielt, kann und darf diese ja seine "Realität" sein. Aber es soll ja auch Schauspieler gegeben haben, die eine gewisse Zeit einen Professor in einer Klinik im Schwarzwald gespielt haben und sich danach zutrauten eigenhändig Operationen durchführen zu könnenDu bist zeitlebends für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.
* Antoine De Saint-Exupéry *Kommentar
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Also ganz ehrlich: Elvis war sicher eine Karikatur - aber er hat sich auch selbst so empfunden. Er war nämlich eine Karikatur des Images, das er in den 50ern aufgebaut hatte. Er ist und wird immer der King Of Rock 'n' Roll sein. Und er wird ewig darunter leiden, dass er dieses Image nicht stets konsequent aufrecht erhalten hat.
Aber wir reden hier über die Aloha-Show. Und da war er keine Karikatur seiner selbst. Da war er ein Mega-Star, der sich die Freiheit genommen hatte, Ikone der U.S.-amerikanischen Popmusik zu sein - und das spiegelt sich auch in der Tracklist der Show wider.
Die Elvis-Industrie, die Gillas Mann ansprach, drehte doch erst ab August 1977 auf maximaler Leistung. Zur Zeit von Aloha war Elvis ein Entertainer, der sich auch als King schlichtweg im Geschäft halten musste. Ich finde einfach, dass Gillas Mann Unrecht hat - dass er aber sehr wohl ein Urteil fällt, dass viele andere auch so treffen würden - und dass einige Fakten vernachlässigt, die dummerweisen kaum jemanden interessieren.Kommentar
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Das war seine gemachte Realität. Diese ist nicht zu vergleichen, mit dem was wir so täglich an der Backe haben. Die Gefahr, an und in solch einer künstlichen Welt zu zerbrechen ist hoch. Wenn niemand da ist, der einem von Zeit zur Zeit mal wieder auf den Boden bringt, oder man mal wieder selber den Müll raustragen muss, dann hebt man eben ab. Nach zwanzig Jahren Leben in dieser Welt, findet man wohl nur schwer bis gar nicht oder gar unbeschadet wieder zurück.:traurig:Du bist zeitlebends für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.
* Antoine De Saint-Exupéry *Kommentar
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Der Revy hat schon recht, dass das auch echte Realität war. Dass Elvis keinen Zugang zu anderen Facetten der Realität hatte, war einfach so (wertfrei ausgedrückt). Wir halten unsere Bezugspunkte ja auch für die Realität, obwohl uns Millionen Erdenbürger vorhalten könnten, wir würden uns was vormachen - angesichts von Krieg, Folter, Hunger, Katastrophen und anderen Leiden, die sie durchmachen. Es ist immer so eine Sache mit der Realität. Sie ist dummerweise vielfältig.Kommentar
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jeder, der großen Erfolg hat, weiß, wieviel Schweiß drinsteckt. Das, was wir an der Backe haben, ist so wenig Naturgesetz, wie das, was VIPs uns im TV vorgaukeln. Jeder Mensch hat seine selbstgemachte Realität tagtäglich zu verdauen. Natürlich hinterläßt es seine Spuren, wenn man mit Einsatz immenser psychischer und physischer Kräfte großen Erfolg hat, und ebenso, wenn man damit keinen Erfolg hat. Betrachten wir einen Langzeitarbeitslosen, seine Verzweifelung und Resignation, den aufgegebenen Glauben an sich selbst, hat er an seiner Realität auch eine Veränderung erfahren. Ob das so sein muss, ist eine andere Frage. Ganz schwierig wirds dann wohl mit einem großen Lottogewinn, auf den man eigentlich gar nicht vorbereitet ist, und von dem man sich nicht erklären kann, wie man den überhaupt verdient hat und wie man den verpacken soll.Kommentar
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Aber dem Arbeitslosen jubeln nicht Massen von Menschen zu oder feiern ihn gottgleich. Das meine ich damit.
Natürlich ist unser aller Schicksal unsere Realität.Du bist zeitlebends für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.
* Antoine De Saint-Exupéry *Kommentar
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