Richtig. Ein Revolutionär ist man nur dann, wenn man ganz bewusst eine eindeutige Botschaft vermitteln will, die bestehende Verhältnisse ändern will. Elvis war sich doch gar nicht bewusst, was er da auslöste. Für ihn war es völlig natürlich, dass er sich zur Musik bewegt - das hatte er sich von den Schwarzen abgeguckt und er hatte keinerlei Ambitionen, nun die Welt damit zu missionieren. Dass er eine solche Hysterie auslöste, lag u.a. auch an einer klugen Vermarktung. In den 50ern brachte Colonel Parker ja sogar "I hate Elvis" Buttons auf den Markt, gleichzeitig mit "I Love Elvis" Buttons. Auf den ersten Blick kontraproduktiv, auf den 2. Blick allerdings genial. Er nutzte also sogar die kontroversen Meinungen über Elvis noch aus, um daraus Geld zu machen.
Elvis, das Kunstprodukt?
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Natürlich war er so arm, dass ein besseres Leben für sich und seine Familie der Motor dafür war, Erfolg zu haben.
Nur hatte Elvis nicht nur Talent, sondern es war das, was ihn seit frühester Jugend bewegte und was er später so ausdrückte:
„Als ich ein Junge war, sah ich mich immer als den Helden in Comicbüchern und Filmen. Ich wuchs auf im Glauben an diesen Traum. Nun habe ich ihn erlebt. Mehr kann sich ein Mensch nicht wünschen.“
Auch die Tatsache, dass er sich z.B. nie politisch engagierte bzw. sich nie öffentlich in irgendeine Richtung äußerte, beruht sicher nicht darauf, dass es ihm untersagt wurde bzw. image-schädigend sein könnte, es hat ihn einfach nicht interessiert. Er wollte singen und nebenbei gut leben. Dafür hat er das getan, was am föderlichsten war. .*The genius of Elvis Presley was in his music, but the magic was in his voice*
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1. stammt dieser Text, den er bei der Jaycees Dankesrede vorträgt nicht von ihm selbst und 2. bezieht er sich damit ausschließlich auf sich selbst. Er sagt mit keinem Wort, dass er die Welt verändern wollte.Kommentar
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Freundchen , es gibt Menschen, die reden nur und es gibt Menschen, die machen etwas. Was Elvis als "Revolutionär" geleistet hat, nämlich sich aktiv gegen das Establishment zu stellen, der Gesellschaft den mittleren Finger zu zeigen, die Jugend zu ermuntern, sich das neue Feeling nicht kaputt machen zu lassen, sich Anfeindungen von Sullivan und Sinatra gefallen zu lassen, öffentlich als Satan angeprangert zu werden, Hetzkampagnen gegen seine Musik auszuhalten - yeah, das ist jemand, der voll hinter seiner Berufung steht und ist kein Kunstprodukt...
Elvis allerdings hast du scheinbar noch immer nicht verstanden
Zeige mir 1 einziges Interview, in dem Elvis auch nur mit 1 Satz seine angebliche "Revolution" erwähnt oder erklärt Ich kenne ausschließlich solche, in denen er sagt, dass er sowas nie beabsichtigt hatte und nicht mal verstanden hat, warum die Mädels da unten so kreischen.
Da von mir ständig irgendwelche Quellenangaben gefordert werden, mache ich das jetzt einfach auch mal: Ich bitte um 1 klare und eindeutige Aussage von Elvis selbst, dass er eine Botschaft vermitteln wollte, die Revolution hieß und dass er sich gegen alles Dagewesene auflehnen wollte
(Wenn er kein Kunstprodukt war, hätte er ja auch völlig frei reden dürfen. Soweit ich weiß hatte er aber genaue Vorgaben vom Colonel, über was er reden darf und über was nicht: Nichts Politisches und möglichst wenige privaten Details und überhaupt möglichst nichts, was irgendwie anstößig sein könnte. - etwas sehr seltsam für einen Revolutionär).Zuletzt geändert von MysteryTrain; 04.01.2009, 11:46Kommentar
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Bei dir hat Colonel Parkers Marketingstrategie offensichtlich zu 100% gewirkt
Elvis allerdings hast du scheinbar noch immer nicht verstanden
Zeige mir 1 einziges Interview, in dem Elvis auch nur mit 1 Satz seine angebliche "Revolution" erwähnt oder erklärt Ich kenne ausschließlich solche, in denen er sagt, dass er sowas nie beabsichtigt hatte und nicht mal verstanden hat, warum die Mädels da unten so kreischen.
Dass es gesellschaftspolitisch gerade passte, na klar...
Aber ein Idealist oder Nonkonformist oder sonst welche Bezeichnung dafür, war Elvis trotzdem, auch ohne Plan. Verstehst du nicht, ich weiß...
Als Elvis dann allerdings zur Army ging und als er zurück kam, war es aus damit....
1. stammt dieser Text, den er bei der Jaycees Dankesrede vorträgt nicht von ihm selbst und 2. bezieht er sich damit ausschließlich auf sich selbst. Er sagt mit keinem Wort, dass er die Welt verändern wollte.Zuletzt geändert von Gilla; 04.01.2009, 11:55*The genius of Elvis Presley was in his music, but the magic was in his voice*
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Liebe Gilla, das ist ein Satz, den ich in den letzten Wochen desöfteren sagen musste und ich stimme Dir damit hundertprozentig zu! Und zusammen mit dem letzten Satz wird es für mich zum Posting der Woche!
Einerseites sind wir fasziniert von Elvis, von seiner Stimme, seinem Aussehen, seiner Ausstrahlung und dem gewissen Etwas. Andererseits scheinen hier wirklich einige zu glauben, das alles sei ein Produkt der Medienwirtschaft. Nie im Leben, man könnte es hundermal wieder erschaffen, es wäre nicht dasselbe, denn wenn jemand dieses alles nur für die Bühne spielt, kommt es niemals so rüber, als wenn er es selbst verkörpert. Elvis hatte dieses ganz Besondere, das lies sich nicht erschaffen wie ein Kunstprodukt. Und der zitierte Satz von Dir Gilla: "Als kleiner Junge wollte ich immer so sein wie die Comic Helden in meinen Büchern......" selbst wenn dieser Satz nicht von ihm war, so traf er wohl auf niemanden besser zu als auf ihn und hätte genauso seinem Kopf entsprungen sein können.
JesseZuletzt geändert von Jesse; 04.01.2009, 12:06
Until the twelfth of never, I'll still be loving you ...
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Übrigens, als 1. R'n'R Song gilt in Fachkreisen bis heute fast einstimmig "Rocket 88", aufgenommen im Sun Studio im Jahr 1951
Das alles schmälert in keinster Weise Elvis' Talent oder Bedeutung. Nur kam er erst relativ spät dazu und hatte alles andere im Sinn als eine Revolution auszulösen.Kommentar
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Aha! Für mich stellte sich aber die Frage, ob er sich selber als solchen sah
und bewusst entsprechend handelte oder ob ihm die Rolle des Rebellen nur
von außen auferlegt wurde. Laut Deiner Aussage war er es also nicht. Okay!Ahnungslosigkeit ist die Objektivität der schlichten Gemüter - Harald Schmidt
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Das ist eine ganz klare Sache einfach und präzise dargelegt, danke dafür, genau das meinte ich.
Jesse
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Wenn Elvis ein Kunstprodukt gewesen sein soll, dann wäre er ja so was wie sein "eigener Imitator". Ist diese Vorstellung nicht absurd?
Elvis war für mich immer er selbst. Wie hätten denn die Fans Elvis kennen sollen außerhalb seiner "vier Wände"? Jeder Mensch betritt doch im Prinzip außerhalb seiner "vier Wände" irgendwie eine "Bühne".
Wir kennen Elvis doch nur -singend auf der Bühne -Autogramme schreibend -sich mit seinen Fans unterhaltend -als Schauspieler im Film -usw.
Wie er sich in seinem Haus benahm und was er dort tat wissen doch nur seine Familienmitglieder und engsten Mitarbeiter und Angestellte. (Erst nach seinem Tod wurde dies in Biografien veröffentlicht.) Das ist doch bei jedem Menschen so, nicht nur bei Elvis Presley. Entertainer und Schauspieler im Film war doch im Prinzip seine "Arbeit". Er hat sich für diese "Arbeit" nicht verstellt und verkleidet wie ein Clown, sondern nur seine "Arbeitskleidung" angezogen. Wenn er diese Anzüge nicht gemocht hätte, wäre er sicher nicht so aufgetreten. Auch hat jeder Mensch seine Arbeit mal satt und äußert sich negativ darüber, verständlich. Ihn deshalb als "Kunstprodukt" zu bezeichnen, kann ich nicht nachvollziehen.Kommentar
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