Elvis, das Kunstprodukt?

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  • burroughs
    Board-Legende

    • 09.02.2004
    • 56278

    nix gegen thesen.. aber dann sollten sie auch als solche betrachtet und behandelt werden.
    wobei.. luther hat seine ja auch an die lokus-tür genagelt

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    • michael grasberger
      Posting-Legende

      • 16.02.2006
      • 9993

      Zitat von King77
      Man braucht keine Aussage von Elvis dazu-die Rebellion war die Musik bzw.die Bewegungen auf der Bühne und das was von den Menschen dadurch hinein interpretiert wurde.
      danke.

      "We know that rock'n'roll was not a human invention, that it was the work of the Holy Ghost."
      (Nick Tosches)

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      • Carly
        Gehört zum Inventar

        • 21.11.2008
        • 1647

        Für mich war Elvis nie und nimmer ein "Kunstprodukt", im Gegenteil, er besaß eine spezielle, ganz natürliche Art und wirkte auch nie gekünstelt oder verstellt.

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        • michael grasberger
          Posting-Legende

          • 16.02.2006
          • 9993

          Zitat von Yvonne
          Wir Menschen bestehen ja nun nicht nur aus einem Gedanken,
          einem Gefühl - wir sind doch viel mehr, was es daher nicht
          ausschließt, sich mit mehreren Dingen gleichzeitig identifizieren
          zu können, sodass man einerseits eine ganze Generation aufmischen
          und ihr den Rock 'n' Roll nahe bringen, sich andererseits aber
          auch spiritueller Musik hingeben und sie genießen kann.
          eben, und wenn wir über die kunstfigur elvis reden, sollten wir im hinterkopf behalten, dass die menschliche identität eben nix in beton gegossenes ist, sondern sich permanent entwickelt.
          eine sache, die mir an elvis gefällt, ist, dass er zur eigenen bühnenperson immer ein ironisches augenzwinkern bereithielt. etwa wenn er bei den vegasauftritten mit dem wackeln des kleinen fingers an seine bühnenshow in den fifties erinnerte...

          "We know that rock'n'roll was not a human invention, that it was the work of the Holy Ghost."
          (Nick Tosches)

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          • Gilla
            Board-Legende

            • 05.02.2007
            • 14789

            Zitat von TheKing
            ....daran kann man wunderbar einen Thread aufziehen, das ist also ganz gut von Misty..also such Dir neue Argumente zusammen und nimm wieder Teil...Stutz!
            Finde ich auch.

            Ich habe hier einen Link gefunden, der zwar schon älter ist, aber auch heute noch Gültigkeit besitzt.

            " Das Gewitter über Amerikas Süden".

            http://www.faz.net/s/RubE219BC35AB30426197C224F193F54B1B/Doc~E67DEEA0207634113B6E7D2BC922A2508~ATpl~Ecommon~Sspezial.html
            *The genius of Elvis Presley was in his music, but the magic was in his voice*

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            • tyrone
              Gehört zum Inventar

              • 30.11.2008
              • 1844

              Zitat von MysteryTrain
              Warum machen die Rolling Stones heute noch die Musik, die sie bereits vor 40 Jahren machten? Sowas nenne ich konsequent. Elvis sprang immer auf einen Zug auf, in dem viele $$$ winkten. Mit Revolutionär hat das gar nichts zu tun.
              Das man mit 35, 40 Jahren andere musikalische Vorstellungen und Vorlieben hat als mit anfang 20 wird ja wohl erlaubt sein.

              Kommentar

              • tyrone
                Gehört zum Inventar

                • 30.11.2008
                • 1844

                Zitat von MysteryTrain
                Pioniere waren hier James Dean, Marlon Brando u.ä. - keinesfalls Elvis. Der kam erst dazu, als man damit kräftig Kohle verdienen konnte.
                Übrigens, als 1. R'n'R Song gilt in Fachkreisen bis heute fast einstimmig "Rocket 88", aufgenommen im Sun Studio im Jahr 1951

                Das alles schmälert in keinster Weise Elvis' Talent oder Bedeutung. Nur kam er erst relativ spät dazu und hatte alles andere im Sinn als eine Revolution auszulösen.
                Um eine "Revolution" durchzusetzen braucht es aber immer einen charismatischen Leader. Er hat diese Rolle sicherlich nicht bewußt gewählt aber dennoch ausgefüllt.

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                • Eves
                  Foren-Experte

                  • 25.01.2006
                  • 977

                  Elvis,das Kunstprodukt?

                  @Gilla Hi,ich weiß nicht was Du nicht verstehst.Ich habe doch ganz klar geschrieben Elvis ist für mich kein Kunstprodukt u.etwas zu sehr vermarktet.
                  Without a song,the day would never end.
                  Without a song,a man ain t got a friend.
                  Without a song,the road would never bend,
                  so I keep singing a song. Elvis Presley

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                  • Gilla
                    Board-Legende

                    • 05.02.2007
                    • 14789

                    Hat sich erledigt, Eves
                    *The genius of Elvis Presley was in his music, but the magic was in his voice*

                    Kommentar

                    • TheKing
                      Board-Legende

                      • 19.06.2006
                      • 20783

                      Sehr richtig, tyrone!
                      Ohne Worte!

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                      • annmargrethistruelove
                        Gehört zum Inventar

                        • 02.07.2008
                        • 3487

                        Ich denke letztendlich ist das aber schon die Ausgangsfrage des ganzen Threads: Also wieviel von Elvis jeweils in der Person steckte, die auf der Bühne stand,die wir den King nennen.

                        Und dieser "King" hat sich in Kleidung,Auftreten und Repertoire in seiner ca. 30 jährigen Schaffensperiode doch sehr gewandelt. Ist dies nun der Wandel und das Reifen eines Mannes, dem dessen Musik und Auftreten folgt oder war es immer nur das Bedienen des Massenmarktes, dessen Geschmack sich nunmal kontinuierlich ändert?

                        Schwierig. Ich denke E's absolut erste Intention war es zu singen. Er hat das getan seit er die Gitarre statt dem Gewehr bekam, selbst in der Schule hat er das Instrument mit sich herumgeschleppt-obwohl er dafür verspottet wurde. Weiterhin hat er sich auch zu Schulzeiten schon extravagant gekleidet und seine Ducktail-Frisur gehabt, was ihm wohl desöfteren Prügel einbrachte. Er hatte also seinen Stil und seine Richtung und verfolgte diese trotz Widerstands und Ablehnung von außen-das bleibt festzuhalten.

                        Als sich dann aus "That's allright (Mama) seine erste Single entwickelte kam das auch direkt aus Elvis selbst: Er klampfte auf der Gitarre herum und sang dazu und das was da aus seinem Innersten kam, das wurde sein erster Hit! Das war es dann auch, was er als erstes verkaufte, seine Musik&seinen ureigenen Stil (Klamotten,Haare, Bewegungen). Das, was die unendliche Hysterie auslöste war Elvis pur, genau SO war der junge Elvis unterwegs, das gefiel ihm und erfüllte ihn, und das hat sich verkauft! Wunderbar! Es war kein Spagat zwischen dem privaten E und dem Bühne-E nötig, denn das was er war war das was sie wollten. Gut, evtl. mag er's auch ein wenig übertrieben haben manchmal (er sagte irgendwann, er merkte sich bei welchen Bewegungen die Girls besonders kreischen und macht diese dann nat. besonders oft und intensiv), aber dennoch denke ich war das kein Verbiegen-er tat was ihm gefiel und verdiente Geld damit.

                        Das war es auch, was dem guten Parker dann in's Auge fiel-diese perfekte Rohmasse die einfach durch das was sie war Verzückung auslöste. Parker sah, wieviel mehr Elvis noch sein konnte, er sah das ungeheure Potential, und das begann er dann zu Lenken&zu Leiten.Er wies E die Richtung und ich denke in den allermeisten Punkten traf er da auch die richtigen Entscheidungen. E hatte Spaß an den Veränderungen, Spaß am Geld und am wachsenden Ruhm, Spaß am Schlüpfen in immer neue Rollen.
                        Da er die Entscheidungen aber nicht mehr ganz alleine traf und evtl. auch nur noch ein selektiertes Angebot an Möglichkeiten bekam aus denen er dann auswählte, kann man ab der Ära Parker, was den "King" den wir sehen betrifft, schon von einer absolut perfekt gemanagten Illusion sprechen. Das war immernoch Elvis da drin, aber er verkaufte das, was er sollte (was nicht heißt, dass das nicht auch großteils das war was er wollte).

                        Ich glaube wir haben E nie mehr so unverfälscht gesehen wie in den 50ern, in der Vor-Parker Zeit und der Früh-Parker-Zeit.Da sagte ihm keiner was er tun sollte, was gut ankommen würde-er tat aus dem Bauch heraus das Richtige! Er war zu diesem Zeitpunkt einfach absolut das Richtige!Diese unverfälschte Freude an dem was er tut sieht man m.M. nach auf jedem Bild, auf jeder Aufnahme man hört sie in jedem Song.

                        Ich bin absolut davon überzeugt, dass E Spaß am R'n'B und R'n'Roll hatte. Das schließt doch auch nicht aus, dass er immer gern Gospels mochte. E liebte einfach Musik, in so ziemlich allen Facetten. Dass er berufsmäßig dann immer den Teil präsentierte der für ihn gerade einträglich war, warum denn nicht? Das heißt doch nicht, dass sein Musikgeschmack nicht weit gefächert blieb.
                        Zudem war E was Musik anbelangte ein Perfektionist-viel von dem was er in den 60ern und 70ern aufgenommen hat, hätte er in den 50ern nie bewältigen können stimmlich-evtl. war ihm das bewusst und er hat sich an manches Material über die Jahre auch ersteinmal rantasten müssen.

                        Letztendlich und abschließend möchte ich noch einmal ganz deutlich machen, dass das was diese unheimliche Karierre ermöglicht hat, was ihm heute noch seinen Status in den Analen der Musikgeschichte sichert, sein unglaubliches Charisma war-und das kann man nicht spielen und künstlich erschaffen.

                        Das hat den 50er Elvis mit den langen Jackets, dem rotierenden Becken und dem Entenschwanz, den 60er Hollywood-Elvis, den 68er Tiger im Lederanzug und auch den 70er El im Glitzerjumpsuit und mit Cape geprägt - nur das was E war, hat alle diese Kunstfiguren erst ermöglicht und ich denke letztendlich waren alle diese Figuren auch Teile und Aspekte von E, die er mal mehr mal weniger gezeigt hat.
                        Er war all das - und noch viel mehr!
                        Zuletzt geändert von annmargrethistruelove; 04.01.2009, 15:45
                        The sun never sets on a legend...

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                        • Carly
                          Gehört zum Inventar

                          • 21.11.2008
                          • 1647

                          James Dean und Marlon Brando waren Schauspieler und haben auch nur in ihren Rollen diesen "Typ" verkörpert. Privat waren sie vielleicht ganz anders, eher "intellektuell"; waren sie nicht beide auf der Schauspielschule von Lee Strasberg? Und was aus James Dean geworden wäre weiß auch keiner.

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                          • annmargrethistruelove
                            Gehört zum Inventar

                            • 02.07.2008
                            • 3487

                            El hat aber immer Lauf seines Lebens viele sehr unterschiedliche "Typen" verkörpert. Und alle hat man ihm abgenommen. Evtl. weil alle diese Facetten in ihm steckten - er musste nie komplett "schauspielern" - er konnte diese Typen immer irgendwo in sich finden
                            The sun never sets on a legend...

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                            • gast-20111607

                              Welche unterschiedlichen Typen sind damit gemeint?

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                              • gast-20110818

                                Auch nachdem ich die letzten Seiten dieses Threads durchgelesen habe, bleibe ich dabei: Elvis war kein Rebell.

                                Elvis war ein Entertainer, der es in erster Linie klar darauf angelegt hat erfolgreich zu sein. Ist ja auch logisch, warum soll man auch Dinge tun, ohne einen Erfolg anzustreben.
                                Klar, er mochte den Rock'n'Roll und hat schnell spitzt gekriegt, wie man sich auf der Bühne verhält, um die Leute gut zu unterhalten. Das war aber nur eine Show - that's all, und das hat er ja schließlich auch selbst immer wieder betont.

                                Elvis hat auch keine Rebellion ausgelöst, ebenso wenig, wie der Rock'n'Roll eine ausgelöst hat. Die sogenannte Teenie-Rebellion der 50er Jahre würde ich eher darauf zurück führen, dass die Jungen Leute zu dieser Zeit erstmalig genug Freizeit und Geld in der Tasche hatten, um ihre (wohl naturgegebene) Aufmüpfigkeit auszuleben. Letztendlich hat die Unterhaltungsindustrie, von der eben auch Elvis ein Teil war, darauf reagiert.

                                Diese Aufmüpfigkeit der Jugend war schon vor Elvis ein Gesprächsthema in der Gesellschaft, dass auch bereits von Hollywood auf die Leinwand gebracht worden war (ohne dass man Musik für dieses Problem verantwortlich machte).
                                In Elvis hat das Establishment dann erst später seinen Sündenbock gefunden, wogegen sich Elvis entsprechend gewehrt hat.

                                Und der schwarze Teil der Bevölkerung konnte überhaupt nichts Rebellisches an Elvis erkennen. Als man Fats Domino mal fragte, was er von Elvis' Art sich auf der Bühne zu bewegen hielte, war die Antwort: "Meine Güte, so haben wir uns schon als kleine Kinder in New Orleans zur Musik bewegt."

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