war Felton Jarvis ein guter Produzent

[tyrone]

Klar, Elvis war sein eigener Produzent, aber der nominelle Produzent gab ja durchaus Anregungen.

Einerseits lagen Felton und Elvis wohl auf einer Welenlänge, und gerade die ersten Produktionen mit ihm klingen zeitgemäßer als das was Elvis davor gemacht hat, aber meiner Meinung nach hätte Felton Jarvis bei dem einen oder anderen inspirierten Jam (den Dylan Songs etwa, oder Lady Madonna etc.) besser hinhören und Elvis zu regulären Master Versionen anstacheln können. Und hin und wieder hat er es meiner Meinung nach auch mit den Overdubbs übertrieben.

Wie seht ihr das ganze?

[gast-20100801]

Felton Jarvis war ein Elvis-Fan und als solcher -in meinen Augen- ungeeignet, den King zu produzieren.

Es wird ja auch berichtet, dass er sich oft kaum getraut hat, Elvis zu korrigieren oder weitere Takes einzufordern. Ein Chips Moman ging sicherlich härter mit Elvis ins Gericht, als es sich ein Felton Jarvis jemals getraut hätte.

Die Overdubbs waren sicherlich auch dem Zeitgeschmack geschuldet. Damals war die Musik halt etwas schwülstiger, während heute eher die puren Versionen vorgezogen werden.

Ich denke, dass Elvis die Musik damals genau so haben wollte, wie sie veröffentlicht wurde. Sonst hätte er auf die Chöre und Orchester verzichtet. Und auf der Bühne umgab er sich ja auch mit vielen Sängern und Musikern. Als bekanntermaßen bequemer Mensch dürfte er dann auch keine große Freude an Leuten wie Moman gehabt haben. Ein Felton Jarvis, der ihn immer und stets begeistert lobte, war da schon angenehmer für ihn.

Aus Elvis' Sicht war Felton daher wohl der optimale Produzent, ich persönlich hätte mir mehr Producer wie Chips Moman oder Billy Strange gewünscht, die den King mehr gefordert und ihn zu technisch hochwertigeren und künstlerisch anspruchsvolleren Aufnahmen "gezwungen" hätten.

Denn eines ist klar. Mit einem Handmikrophon im Studio seine Songs einzuspielen, lag weit unterhalb der damaligen Möglichkeiten. Da wäre mehr gegangen. Auch die optische Gestaltung der Alben und Singles war unterhalb des damaligen Standarts. Da gab es viele Künstler -auch bei RCA- die weniger verkauften als Elvis und besser produzierte Veröffentlichungen auf dem Markt hatten.

Andererseits muss man sich auch fragen, ob ein Elvis Presley sich in den 1970ern noch zu solchem Aufwand hätte zwingen lassen. Vermutlich wohl eher nicht.....:traurig:

[Joe S.]

Zumindest wäre es schwierig geworden und Elvis hätte ansonsten 1970 auch mit Chips zusammengearbeitet, aber diesen Elan hatte er nur 69 und 70.
1972 gab es ja während der Krankheit interessante Ideen was die Vö angeht. Wurden von Felton zerschlagen.
Ich denke, wenn Elvis gewollt hätte, dann wären wohl nach 69 in Zusammenarbeit mit Chips weitere Brillianten hervorgebracht worden.

[Take 1]

1972 gab es ja während der Krankheit interessante Ideen was die Vö angeht. Wurden von Felton zerschlagen.

welche ideen gabs denn da?

[johnnytyronne]

mal ne wirklich interesannte frage...also ich finde auch wäre billy strange oder billy goldenberg elvis dauerproduzent gewesen ..wäre es bestimmt viel besser gewesen..aber im grossen und ganzen denke ich hat jarvis schon gepasst...nur was die cover gestaltungen..besonders in den 70er betrifft ...hat er total versagt...weiss jetzt nicht ob der produzent oder die plattenfirma oder vielleicht elvis selbst daran schuld waren...aufjedenfall die covers von fast jedem anderen kleinen star waren besser als die von elvis in den 70ern...es gab ja meist nichtmal liner notes

[burroughs]

seit wann ist denn der produzent für die covergestaltung zuständig

[MysteryTrain]

seit wann ist denn der produzent für die covergestaltung zuständig

In den seltensten Fällen.
Und Elvis selbst hatte damit überhaupt nichts zu tun.

[marquardt72]

Manche Künstler haben Einfluß auf die Covergestaltung und andere nicht.

Aber das Produzenten sich darum kümmern sollen ist mir neu...

Wie war das bei Elvis?Hatte er Einfluß auf die Covergestaltung?

[tyrone]

seit wann ist denn der produzent für die covergestaltung zuständig

Vielleicht habe ich the Welz ja missverstanden, aber ich denke es ging eher darum, das Elvis selbst in Bezug auf seine Veröffentlichungen nur wenig motiviert war und daher auch im Studio dazu neigte sich "zufriedenzugeben". Wie bei den Covern eben.

[Oliwa]

das Elvis selbst in Bezug auf seine Veröffentlichungen nur wenig motiviert war

Wo dran könnte das gelegen haben?

[Derek]

Wie war das bei Elvis?Hatte er Einfluß auf die Covergestaltung?

Kennt Ihr das Foto, auf dem der Colonel am Layout von "It Happened At The World's Fair" arbeitet?

(Nein, ich will keine Böser-Colonel-Diskussion entfachen. Ich finde die Frage interessant, weil ich darüber faktisch nichts weiß. Aber wie in anderen Dingen auch, wird man kein Cover gedruckt haben, ohne Elvis' OK einzuholen.)

[gast-20111607]

Weil Elvis alles zwischen Tür und Angel einer Studiosession nicht interessiert hat.
Hinfahren, singen, nach Hause fahren - fertig. Der ganze Rest drum herum, also Monitoring Endabmischung, ggf. Auswahl Covermotive/Covergestaltung und Promotion, all dies war sein Ding nicht.

[Derek]

Felton Jarvis war sicher die optimal auf Elvis abgestimmte Lösung. Soll heißen: Elvis war der Maßstab, alle anderen wurden um ihn herum einsortiert. Und das lief ja auch bestens - wenn man es gut findet, dass Elvis sich hauptsächlich im eigenen Sud gebadet hat.

Für den Künstler Elvis Presley und sein Potenzial war das wohl eher eine Katastrophe.

[gast-20100520]

Die Produzenten mit eigener Meinung haben Elvis zu Höchstleistungen angetrieben. Sam bei SUN und Chips in Memphis. Die wertvollste Musik, die Elvis für die Musikhistoriker eingespielt hat. Daher ist es sehr schwer zu beurteilen. Ich mag Felton und glaube, dass Elvis viele wertvolle Titel aufgenommen hat und nicht nur auf 1954/55/69 zu reduzieren ist.

[Joe S.]

welche ideen gabs denn da?

Die Standing Room Only.