Ein Elvis Neuling hat unzählige Fragen...

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  • Yavanna
    Schnupperuser

    • 11.05.2010
    • 28

    ich gestehe, für jemanden (wie mich) der ebenfalls ein großer Michael Jackson Fan ist, ist es erstmal schwer verständlich wie Elvis es ganz ohne zutun mit seinen Texten so weit gebracht hat. Bitte verzeiht, ich will das nicht herabwerten, möchte einfach nur sagen das es (für mich) ungewöhnlich klingt das er so garkeine eigene Botschaft hatte

    Wie siehts denn mit der musikalischen Gestaltung seiner Songs aus? Sorry wenn ich so doof frage, aber die hat er doch sicher ohne Vorgabe interpretiert oder?! Ich meine, wenn er Lust hatte etwas Country mäßiges draus zu machen, dann hat er das doch einfach gemacht ohne sich vorher irgendwo die Noten abzuholen... oder?!

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    • tyrone
      Gehört zum Inventar

      • 30.11.2008
      • 1844

      Das war unterschiedlich, oft hat Elvis die Songs (diejenigen die speziell für ihn geschrieben wurden) von Aufnahmen gelernt (er konnte keine Noten lesen) die Demosänger oder die Autoren selbst von den Songs angefertigt haben.

      Dabei hat er erstaunlich oft die Vorgaben 1 zu 1 kopiert, wenn auch bei weitem nicht immer.

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      • burroughs
        Board-Legende

        • 09.02.2004
        • 56302

        wenn eine neue studio-session beanraumt wurde, wurden im vorfeld songs und demos ausgesucht, die dann elvis vorgelegt wurden.
        gefiel ihm der song - ausnahme: film-soundtracks - nahm er ihn auf.
        klarerweise wurden vorher bereits die rechte bzw anteile ausgehandelt (was, etwa bei jerry reed, nicht immer ganz einfach war. aber das ist wieder ein anderes thema..).
        dabei gab es songschreiber, die extra songs für ihn schrieben und eben auch bereits existierende songs, die elvis selber mochte und aufnehmen wollte.
        Hinweis in eigener Sache:
        wenn du glaubst, dass ich mich dir gegenüber wie ein Arschloch verhalte, kannst du ziemlich sicher sein, dass du es verdient hast

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        • MysteryTrain
          Posting-Legende

          • 12.07.2008
          • 7260

          Zitat von Yavanna
          ich gestehe, für jemanden (wie mich) der ebenfalls ein großer Michael Jackson Fan ist, ist es erstmal schwer verständlich wie Elvis es ganz ohne zutun mit seinen Texten so weit gebracht hat. Bitte verzeiht, ich will das nicht herabwerten, möchte einfach nur sagen das es (für mich) ungewöhnlich klingt das er so garkeine eigene Botschaft hatte

          Wie siehts denn mit der musikalischen Gestaltung seiner Songs aus? Sorry wenn ich so doof frage, aber die hat er doch sicher ohne Vorgabe interpretiert oder?! Ich meine, wenn er Lust hatte etwas Country mäßiges draus zu machen, dann hat er das doch einfach gemacht ohne sich vorher irgendwo die Noten abzuholen... oder?!
          Die 50er und 60er Jahre sind in Bezug auf Songwriting nicht mit heute zu vergleichen. Damals war es absolut üblich, sich die Lieder schreiben zu lassen, bzw. sich in dem rieseigen Pool von Songs bei Musikverlagen zu bedienen.
          Um von Herzschmerz u.ä. zu singen (wie es Elvis und die meisten Sänger damals taten), muss man den Song auch nicht unbedingt selbst geschrieben haben, um ihn authentisch darzubieten.
          Elvis hörte sich durch unzählige Demos durch und suchte sich dann die Lieder heraus, die ihm zusagten. "Stamm-"Songwriter wie das Duo Leiber/Stoller oder Ben Weisman u.a. schrieben Elvis auch schon mal Songs auf den Leib, während es bei anderen reiner Zufall war, dass Elvis sie sich aussuchte.
          Ab Mitte der 60er, als sich so langsam die Singer-Songwriter Szene bildete, wurde es für reine Interpreten etwas schwieriger, an gutes Material zu kommen. Elvis erwähnt das sogar mal in einer Pressekonferenz.

          Elvis und der Colonel waren an einigen Musikverlagen beteiligt, aus denen dann die Mehrheit der Songs stammte. Das hatte finanzielle Gründe, denn wozu Songs aus Fremdverlagen einkaufen, wenn man selbst welche hat.
          So war z.B. (angeblich) Colonel Parker zunächst ganz und gar nicht damit einverstanden, dass Elvis "Suspicious Minds" aufnahm, da dieses eben nicht aus einem hauseigenen Verlag kam.

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          • tyrone
            Gehört zum Inventar

            • 30.11.2008
            • 1844

            ich glaube das dieses Songwriter Ding auch durchaus überbewertet wird.

            Seit den Beatles und Dylan wird es von vielen Künstlern erwrtet das sie zumindest einen Teil ihres Materials selbst schreiben.

            Meiner Meinung nach ist das völliger Blödsinn. Den viele Künstler haben eben nicht für beides Talent. Genausowenig wie ein guter Schauspieler auch ein guter Regisseur oder Drehbuchautor sein muss.

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            • Marty

              Zitat von tyrone
              ich glaube das dieses Songwriter Ding auch durchaus überbewertet wird.
              für das endprodukt ist es doch völlig unerheblich, wer den song geschrieben hat.
              bedeutung hat das ganze höchstens fürs langfristige überleben des künstlers. wenn aber der bekanntheitsgrad und der erfolg erstmal groß genug sind, muss sich jemand auch darüber keine gedanken machen.
              und ob die art, wie jemand es singt, nun "abgekupfert", ist oder nicht. wen interessiert das schon ??!

              heutzutage ist es sicherlich nicht verkehrt, seine sachen zu schreiben, bzw. dazu in der lage zu sein. auch, weil die konkurrenz so immens ist und es einfach nicht ausreichend ist, eine gute stimme und attraktives äußeres zu haben, um es an die spitze zu schaffen.

              nicht selten kommt es vor, dass sänger auf dauer, sich sogar darauf konzentrieren, für andere zu komponieren.
              linda perry von "four non blondes" hat ja selbst eine tolle stimme, liefert aber aber für viele andere stars das material - u. a. für christina aquilera.
              carole king ist auch eher dafür bekannt, dass sie tolle songs geschrieben hat, als dass sie selbst eine gigantische stimme hätte.

              ich denke auch, dass all das in zusammenhang mit elvis kaum einer silbe der erwähnung wert ist, weil es die kunst ansich nicht schmälert.
              mir erscheinen diskussionen zu elvis' angeblicher unkreativität derart absurd, als wollte man erwähnen, dass doch viele sänger auch mittlerweile malen, nur er nicht.

              ich würde sagen, er muss so gut gewesen sein, dass er im unterschied zu anderen, OHNE ausgekommen ist, um es an die spitze über jahrzehnte zu schaffen.

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              • gast-20111607

                Zitat von Yavanna
                [...]möchte einfach nur sagen das es (für mich) ungewöhnlich klingt das er so garkeine eigene Botschaft hatte
                Du suchst in der Musik, den Songs eine Botschaft?
                It's just Entertainment... wenn dahinter überhaupt eine Botschaft steckt in all den Songs, die man sich von seinen Lieblingskünstlern so anhört, dann nur die eigene, jeweilig in der Situation empfundene.
                Ein Song wird ja nicht dadurch besser oder gar "authentischer", wenn der Interpret dies alles genau so selbst erlebt hat.

                Wobei es zugegebermaßen eine schöne Vorstellung ist, wenn der Interpret bei Herzschmerz-Balladen auch real so schön gelitten hat, da wir uns dann zurecht legen können, der "ist einer von uns", der spricht unsere Sprache, mache ich ja im Moment des bewussten Anhörens auch nicht anders...

                Ansonsten: Von einem Schauspieler verlangt ja auch keiner, all die Aktionen, die er auf der Leinwand fabriziert, so auch im realen Leben drauf haben zu müssen, oder?

                Wie siehts denn mit der musikalischen Gestaltung seiner Songs aus? Sorry wenn ich so doof frage, aber die hat er doch sicher ohne Vorgabe interpretiert oder?! Ich meine, wenn er Lust hatte etwas Country mäßiges draus zu machen, dann hat er das doch einfach gemacht ohne sich vorher irgendwo die Noten abzuholen... oder?!
                Er hatte sehr genaue Vorstellungen vom musikalischen Grundgerüst auf der Bühne, wie er den Sound haben wollte... Zusammenspiel von Backgroundsängern, Orchester u. Band - die Feinarbeit überließ er in Sachen Arrangements z. B. oft seinem Pianisten Glen D. Hardin u. dem Arrangeur Bergen Belsen, doch die Vision wie es ablaufen sollte, die hatte er gewiss.

                Schau dir mal die Las Vegas Konzert Doku "That's The Way It Is" an, da lernt man sehr schnell, wie Elvis die Fäden in der Hand hatte diesbzgl.
                Zuletzt geändert von Gast; 27.05.2010, 16:32.

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                • gast-20111607

                  Zitat von Marty
                  nicht selten kommt es vor, dass sänger auf dauer, sich sogar darauf konzentrieren, für andere zu komponieren.
                  linda perry von "four non blondes" hat ja selbst eine tolle stimme, liefert aber aber für viele andere stars das material - u. a. für christina aquilera.
                  carole king ist auch eher dafür bekannt, dass sie tolle songs geschrieben hat, als dass sie selbst eine gigantische stimme hätte.
                  Sehr schlau, denn die meiste Kohle kommt nämlich durch Urheberrechte herein, da kann man, entsprechenden Erfolg vorausgesetzt, sich nämlich wirklich dumm u. dämlich dran verdienen...

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                  • tyrone
                    Gehört zum Inventar

                    • 30.11.2008
                    • 1844

                    Um eine Emotion in einem Song transportieren zu können hilft es vielleicht wenn einem diese Emotion nicht völlig wesentsfremd ist.

                    Aber jeder der selbst Songs schreibt, kann wohl bestätigen das man nicht traurig sein muss um einen traurigen Song zu schreiben und umgekehrt an einem absolut finsteren Tag einen Sommersonnemitsinghit schreiben kann.

                    Das ist halt alles in erster Linie ein Handwerk, es wird nur gerne als etwas anderes verkauft.

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                    • Yavanna
                      Schnupperuser

                      • 11.05.2010
                      • 28

                      Ich glaube (wie die meisten hier) auch daran das es nicht unbedingt von Nöten ist, das der gesungene Song auch aus der eigenen Feder stammt.

                      Wenn ich allerdings beginne mich mit einem Künstler und dessen Werk auseinander zu setzen muss ich ja erstmal herausfinden was von ihm selbst stammt und was nicht. Nur weil Elvis seine Songs nicht selbst geschrieben hat, mindert das für mich ja nicht die Qualität. Ich fand die Tatsache das rein garkein Text von ihm stammt, einfach (für mich) neu.

                      Jetzt wo ich weiß das er seinen Fokus wohl einfach auf andere Dinge gelegt hat (Gesang, Performance, Arrangements etc. und seine "Botschaft" nicht mit geschriebenen Worten sondern mit Stimme und Ausdruck rüber gebracht hat) bin ich dem Künstler ja wieder ein ganzes Stück näher als zuvor

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                      • Harty
                        Gehört zum Inventar

                        • 27.07.2003
                        • 1071

                        es macht einfach einen Song persönlicher , wenn ich diesen geschrieben habe und vortrage. Es ist definitiv ein Unterschied ob ich einen xfach gecoverten Song singe, vielleicht sogar fast identisch singe.

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                        • tyrone
                          Gehört zum Inventar

                          • 30.11.2008
                          • 1844

                          Das sehe ich nicht unbedingt so, ein guter Songschreiber ist ja auch nicht zwangsläufig ein guter Sänger.

                          Ausserdem sind viele, sehr persöhnlich wirkende Songs sicher nur geschrieben worden um damit, schockierend aber wahr, einen möglichst großen Haufen Geld zu verdienen.

                          Leute die nur ihr Tagebuch vertonen finde ich jedenfalls erschütternd unkreativ und aufdringlich.

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                          • King77
                            Board-Legende

                            • 04.08.2007
                            • 14628

                            [QUOTE=Harty;783087]es macht einfach einen Song persönlicher , wenn ich diesen geschrieben habe und vortrage. Es ist definitiv ein Unterschied ob ich einen xfach gecoverten Song singe, vielleicht sogar fast identisch singe.[/QUOTE
                            Es gibt aber auch von Elvis so ca. 350 Songs die für ihn geschrieben wurden od. ihm vom Musikverlag angeboten wurden die noch niemand vorher veröff. hat.Die meisten dieser Songwriter haben selbst gar keine Aufnahmen gemacht.
                            Auch bei den Cover-Versionen würde ich es nicht so eng sehen.Die meisten Org.Versionen kennt doch kein Schwein.Elvis hat ja nicht nur Welthits nach gesungen sondern auch Material das im Org.unbekannt od. auch relativ erfolglos war.Ich sage einmal mindestens 70% der von Elvis gecoverten Songs würde man nicht kennen wenn er sie nicht aufgenommen hätte.weder die Titel noch die Org. Interpreten.

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                            • burroughs
                              Board-Legende

                              • 09.02.2004
                              • 56302

                              au ja.. jetzt sind die, die sich die songs quasi auf den leib schneidern lassen auch noch kreativer als die,
                              die sie selber schreiben und auf tonträger pressen lassen
                              Hinweis in eigener Sache:
                              wenn du glaubst, dass ich mich dir gegenüber wie ein Arschloch verhalte, kannst du ziemlich sicher sein, dass du es verdient hast

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                              • King77
                                Board-Legende

                                • 04.08.2007
                                • 14628

                                Ich weiß nicht ob jemand der Songs schreibt u. sie auch selber singt unbedingt kreativer sein muss als jemand der nur schreibt.
                                Ich schätze jemand wie Ben Weisman der um die 800 Lieder geschrieben hat sicher kreativer ein als ein Singer /Songwriter der für sich selbst mal 50 Titel geschrieben hat.

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