Anfängerfragen

[Olli1105]

Eben. Fan, nicht mehr und nicht weniger. Wär ja noch schöner, wenn jeder Fan einem Künstler vorschreiben will, wie man gefälligst zu leben hat, damit es ins eigene kleinbürgerliche Bild passt.

Warum habe ich mich wieder verleiten lassen dazu etwas zu schreiben Bei so wenig Anspruch auf Leistung (auch von einem Star gegenüber den Fans) ist es kein Wunder, dass DSDS und der andere Scheiß so einen Zulauf hat

[cos]

Du willst jemanden etwas abzwingen, der seit 1977 tot ist?

Wenn 95% der Fans glücklich waren und vielleicht 5% gemostert haben, was juckt es dann die Eiche? Warum meinen Elvisfans eigentlich immer dem Menschen Elvis vorschreiben zu wollen, wie er zu leben hätte? Vor allem immer noch mit dem Wissen, dass er seit 1977 tot ist. Versteh ich nicht....

[Circle G]

Ich sehe nicht, dass hier irgendwer irgendwem etwas vorschreibt, was den Lebensstil betrifft. Wenn man aber mit dem Argument daher kommt, dass er dank seiner damaligen Verfassung und seines Alters (oder was auch immer) selbstverständlich nicht mehr die Leistung bringen kann, die er 8 Jahre zuvor erbracht hat, dann muss man sich auch gefallen lassen, dass man darauf hinweist, dass Elvis auch selber irgendwie schuld daran war. Klar ist man mit 42 kein Jungspund mehr, natürlich lassen Energie und Leistung aus natürlichen Gründen etwas nach, aber er war eben auch erst 42, und noch keine 70, wo andere Künstler noch mit größerem Einsatz auf der Bühne stehen als Elvis es in den letzten Jahren tat. Sein rapider Abbau war nicht auf einen natürlichen Verlauf zurückzuführen, sondern hing sehr stark mit seinem Lebenswandel zusammen. Davon mal abgesehen, dass es eigentlich einem Künstler der eigenen Ansprüche wegen schon nicht genügen sollte, wenn man das Publikum allein durch bloße Anwesenheit begeistern kann. Das Bewusstsein auch durch echte Leistung zu überzeugen, sollte sich ein Sänger trotz allem dennoch bewahren.

[TheKing]

Auf jeden Fall ist es nicht leicht seinen Frieden mit Elvis' Story zu machen, als "Fan". Von Zeit zu Zeit heule ich darüber, ist kein Witz. Man sieht ja auch hier, wie jeder Einzelne damit umgeht.

Vorwerfen wollen wir ihm seinen Lebensstil nicht. Wer sind wir denn? Aber man darf auch offen sagen:" Da war er aber wieder stralle!" wenn es denn so war und es war öfter so. So war es, ja.

Der Anspruch ist individuell unterschiedlich, wie die Wahrnehmung. Wenn man halb blind und taub ist fällt es ggf. weniger auf.

Mancher ist mit wenig zufrieden. Ich bin auch sehr gnädig mit Elvis. Er darf Sachen, da würde man bei jedem Anderen ausrasten. Elvis ist halt extraspecial.

Und ich wäre bei jedem Elvis Concert kollabiert, auch im Sommer 76 oder 77, denn: Elvis wirklich in Person zu erleben, nur in einem Raum mit ihm zu sein, das wäre für uns Alle ein unvergleichliches Lebensereignis gewesen. Und auf der Basis hat die Elvis Presley Show bis zuletzt funktioniert. Man hätte ihn auch im Bett schlafend auf die Bühne schieben können. Es ist verdammt nochmal Elvis Presley.

[MysteryTrain]

Wenn Elvis zu positiv dargestellt wird, muss man eben das Publikum zu Vollidioten machen. So kann man sich alles zurechtbiegen und das Weltbild stimmt wieder.

[MysteryTrain]

Du willst jemanden etwas abzwingen, der seit 1977 tot ist?

Wenn 95% der Fans glücklich waren und vielleicht 5% gemostert haben

Vergiss nicht: die 95% waren naive, bildungsferne Kreisch-Omis, die 5% Musikexperten mit Hochschulabschluss

[cos]

Der Mann ist seit 35 Jahren tot, der hüpft nicht wieder aus der Kiste und erfreut die Nörgler mit perfektem Gesang. Der Keks ist gegessen. Da erfreu ich mich doch an dem was ich habe und suche nicht laufend nach Fehlern. Sorry, aber da wäre mir meine Zeit zu schade für, um ihn zu geniessen.

[TheKing]

Aus meiner Sicht ist der Mann kollosal traurig untergegangen. Wenn man sieht was er zu großen Teilen an Menschlichkeit und Freundlichkeit ausgestrahlt hat ( und das kann man in der Form nicht heucheln ), dann finde ich unbeschreiblich traurig, dass er für sich keinen anderen Weg gefunden hat. Da war viel Leid und Traurigkeit zum Schluss. Also, wenn ich ihn sehe und höre in einer desolaten Show, dann ärgere ich mich, oder bin entsetzt, dass es soweit kommen musste, aber ich bin niemals verächtlich oder vorwurfsvoll. Man ist eher fassungslos zum Teil, wenn man CBS Special ansieht und überlegt, dass das Aloha Special 4 Jahre vorher war...gut mag sein, dass er auch andere gesundheitliche Probleme hatte und man nicht das ganze Bild auf Medikamentenmissbrauch schieben kann, aber wie es war, ihn in der Situation zu sehen, in dem Zustand...das reißt mir das Herz raus, sorry Leute....

[MysteryTrain]

Diejenigen, die so verächtlich und herablassend über Elvis' schwierigste Lebensphase schreiben, kommen immer mit dem Argument, dass er doch erst 42 Jahre alt war und man in dem Alter gefälligst fit und gesund zu sein hat.
Ich habe schon Menschen gesehen, die waren unter 20 und bereits von Drogen so fertig, dass sie wahrscheinlich die Leistungsfähigkeit eines 100jährigen hatten (und selbst da gibt es Gesündere).

Also egal ob 42 oder 80 - Elvis war nun mal ab Mitte der 70er ein kranker, fertiger Mann und das hätte sich auch nicht mehr geändert, wenn er mit den Pillen aufgehört hätte (von denen er teilweise seit der Armyzeit abhängig war).

Dass er trotzdem immer wieder aufgetreten ist und Millionen Menschen begeistert hat - trotz gesundheitlicher Probleme, oft sogar Qualen - das verlangt Respekt, bei mir zumindest.

[TheKing]

Ja, das ist doch irgendwie erstaunlich, wenn Du jetzt so davon sprichst...es muss ihm echt wichtig gewesen sein...oder meint ihr, er hatte das Gefühl, dass er es musste? Finanziell oder aus Verantwortungsgefühl den Fans oder seinen Leuten gegenüber? Aber da hätte er dann auch seine Aufnahmesessions aus den gleichen Gründen durchziehen können. Ich glaube, er zog sich viel aus Auftritten, er fühlte sich wohl auf der Bühne, im Kreise seiner Musiker, seines Publikums...wie sagte er beim Aloha Interview ? Energieaustausch zwischen Publikum und ihm? Am Ende war das Alles was er noch hatte irgendwie...so scheint es. Wie könnte man es sich sonst erklären? Was meint ihr? Er hätte ja echt mal ein Jahr Gesundheitsurlaub auf Hawaii vertragen oder so...aber das konnte er nicht gut aushalten, glaube ich. Vielleicht wollte er Abwechslung und Aktion, um nicht in seinen Schmerz zu verfallen, den er dann nur mit Betäubung ertragen konnte...ich wüßte zu gern, wie das alles genau war...ich denke oft darüber nach...erfahren werde ich es nie...

[Joern]

Der Pathos und die kritiklose Naivität auf den letzten zwei Seiten machen jeden Versuch seriös über Elvis als Künstler zu diskutieren obsolet. Fan-Sein hat nichts mit blinder Ergebenheit zu tun - augenscheinlich etwas, was von vielen hier nicht so gesehen wird.

[Gast]

1. Diese Konzerte waren nie zur Veröffentlichung bestimmt.

Und deshalb darf ein Künstler schlechte Leistungen bringen?

2. Dem Publikum haben sie offensichtlich gefallen, sonst wären nicht alle Konzerte ausverkauft gewesen.

Die Fans kaufen die Karten, bevor das Konzert stattfindet. Ergo wissen sie nicht, was sie erwartet.

Jeder, der in einem Elviskonzert war, sagt annähernd das Gleiche, nämlich dass es fantastisch war und die Atmosphäre unbeschreiblich.

Dann solltest Du Dich weiter umhören....

[MysteryTrain]

Niemand hier redet von "blinder Ergebenheit", auch kann ich nirgendwo "kritiklose Naivität" erkennen. Ich für meinen Teil schrieb von RESPEKT gegenüber Elvis' Lebenswerk.
Wenn man natürlich Elvis' Karriere auf seine letzten Konzertjahre reduziert, dann ist da natürlich einiges zu kritisieren. Ich wollte nur deutlich machen, was Elvis BIS zu diesem Zeitpunkt alles erreicht hatte.

Vergleiche hinken immer, aber: Was ist z.B. mit Leuten wie Jim Morrison, Jimmy Hendrix, Janis Joplin, Amy Winehouse u.v.a.? Bei denen waren ihre letzten Lebensmonate/-jahre auch teilweise nicht unbedingt von großem Schaffensdrang gekennzeichnet. Ich sah vor kurzem eine Doku über die Doors und die noch lebenden Mitglieder der Doors erzählten, wie schwierig es oft war, mit Jim Morrison zu arbeiten, da er manchmal völlig zugesoffen ins Studio oder auf die Bühne kam. Und? liest man darüber irgendwelche herablassende Kritik? Nein. Warum kann man nicht auch bei Elvis lockerer mit seinen Tiefpunkten umgehen? Es gibt doch genügend Großartiges in seiner Karriere. Warum tun manche immer so, als hätte Elvis' Karriere nur aus "Harum Scarum" und dem CBS Special bestanden? Das waren nun mal Fehltritte, die in jeder Karriere vorkommen, die man kennt, die man akzeptiert, vielleicht mal kurz schluckt oder eine Träne vergießt und dann ist aber gut.

[Lakota]

Mir geht es da wie Sven. Wie oft habe ich mich gefragt, was wäre wenn gewesen? Ein paar Jahre weg von Bühne, Entzug und medizin. Betreuung und ein stabiles Umfeld, hätte ihn das gerettet? Hätte es Amy oder Jackson. etc. gerettet? Keine Ahnung, sich in deren Köpfe zu versetzen ist fast unmöglich. Leben auf der Überholspur und bloß keine Langeweile aufkommen lassen. Sie sind Getriebene, die sich nicht aufhalten lassen und letztlich den Preis dafür bezahlen. Was ist denn erstrebenswerter? Langes langweiliges Leben oder aufregendes kurzes Leben? Den Vorwurf den man ihnen machen muss, ist das sie die Verantwortung für ihre Kinder/Verwandten nicht bedacht haben, aber ansonsten haben sie nur sich selber geschadet und sich als Stars verewigt.
Ich weiß nicht, wären wir heute glücklicher einen alten Elvis auf der Bühne zu sehen? Der aus lauter Sehnsucht nach der Vergangenheit und Erfolg, den Punkt verpasst hat, in Würde abzutreten? Keiner weiß, wie es gekommen wäre.

[Gast]

Niemand hier redet von "blinder Ergebenheit", auch kann ich nirgendwo "kritiklose Naivität" erkennen. Ich für meinen Teil schrieb von RESPEKT gegenüber Elvis' Lebenswerk.

Die typische Reaktion von religiösen Fanatikern. Die reden auch nur von Respekt.....