Moody blue - Classic Ftd
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Das sind immerhin 10% von Dir akzeptierte Postings. Ist interessant, das die Postings von Dir bewertet werden müssen. Solange ich hier schreibe, habe ich von Dir auch nur eine äußerst magere Ausbeute an annehmbaren und sinnvollen Postings gelesen.Kommentar
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Beim Inhalt seiner LPs ließ Elvis ebenfalls gerne mal 5e gerade sein und winkte zu schnell laufende Aufnahmen ("Girl Happy" oder auch das ganze Madison Square Garden Konzert), zuvor als Ausschuss deklarierte Songs (quasi die gesamte "Elvis For Everyone!"-LP) oder gesangliche Zumutungen ("Hey Jude") durch. Das ist leider so.
"Moody Blue" ist aber auch unter diesen Gesichtspunkten eine Bankrotterklärung. Die Graceland-Session im Februar kostete nicht nur unverhältnismäßig viel Geld und fand unter akustisch fragwürdigen Umständen statt, sondern sie generierte auch nur halb so viele Songs wie ursprünglich angedacht. Die zweiten Sessions im Oktober liefen noch schlechter, weil der große Meister kaum etwas aufnahm. Im Januar 1977 tauchte er nicht mal mehr im Studio auf und auch der Aufnahme-Versuch in der Sporthalle des Graceland-Anwesens scheiterte. RCA riss langsam der Geduldsfaden, die Songs vom Oktober wurden nicht mehr von echten Streichern, sondern von einem Mann am Syntesizer veredelt und Felton Jarvis bekam für die Live-Mitschnitte nur ein mobiles Uraltgerät zur Verfügung gestellt. Dass RCA unseren Freund aus Memphis nicht achtkantig rausgeworfen hat, war wohl nur seiner glorreichen Vergangenheit geschuldet. 1976/77 war Elvis eine lästige Diva, die Zeit und Geld kostete und keine entsprechenden Einnahmen erwirtschaftete (die Aufnahmen bis 1973 lasse ich bewusst außenvor, denn die besaß RCA ja bereits).
Dass hier keine Mißverständnisse aufkommen: Ich mag das "Moody Blue"-Album und höre es mir immer mal wieder gerne an. Aber nichtsdestotrotz handelt es sich um ein mit Mühe und Not zusammengeschustertes Flickwerk. Das sollte man - unabhängig vom persönlichen Geschmack - anerkennen können.Zuletzt geändert von Gast; 17.09.2013, 08:22Kommentar
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Ein mit Mühe zusammengestelltes Album hört sich wesentlich besser an als eine "Bankrotterklärung" und entspricht auch mehr den Tatsachen. Das Elvis Alben "mit Mühe" zusammengestellt wurden, beginnt schon 1956. Sein erstes Album ist trotz des historischen Status ein Sammelsurium von aktuellen und "alten" Aufnahmen. Es gibt doch unzählige "Flickwerke" in Elvis Album-Katalog und man hätte alle zwei Jahre lieber ein starkes Album mit dem Besten aus den jeweiligen Sessions herausbringen sollen. Aber mal ehrlich, wollen wir auf das alles was wir haben verzichten?Kommentar
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Da du vom Produktionstechnischen Stand sprichst, nehme ich an dass du die "veraltete" Herangehensweise an den Aufnahmeprozess meinen wirst.
Im konkrten Fall das "live" einspielen eines Stücks im Studio, was ja ein Relikt aus den Anfangstagen der Plattenaufnahmen ist.
Um ganz ehrlich zu sein, ich bevorzuge solche Einspielungen gegenüber heutigen Verfahren.
Warum ich das tue? Erstens glaube ich dass das Feeling einfach ein lebendigeres ist, wenn alle beteiligten Musiker zur selben Zeit im Studio sind und gemeinsam spielen. Meiner Meinung nach spricht das auch für die Qualität der Musiker, allein wenn man an die Nashville Aufnahmen der frühen 60er denkt.
Zweitens, kommen wir als Fans nur durch diese veraltete Methode in den Genuss der verschiedenen Takes und können so mitverfolgen wie sich ein Song entwickelt hat udn gegebenfalls auch diverse Schnitzer der Musiker oder von Elvis selbst hören.
Insgesamt würde ich dieses Aufnahmeverfahren, obwohl schon damals veraltet, als das lebendigere bezeichnen.
Also ich bin ganz froh das Elvis nicht jeden Trend mitmachte und im Studio dieses lebhafte Feeling aufrecht erhielt.
Die Aufnahmen sind nicht hundertprozentig sauber, wir wissen ja um die Nebengeräusche übers Handmikro Bescheid, aber die Atmosphäre ist einfach eine andere, lebendigere.
Sorry, ich kanns nicht besser beschreiben, vielleicht versteht mich der eine oder andere auch soHat die Seele Angst vorm Tode,
hat sie lieben nie gelernt.....
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Also, ich verstehe Dich ganz wunderbar und stimme Dir auch zu. ELVIS ging es vor allen darum das richtige "Feeling" einzufangen und nicht eine technisch perfekte Aufnahme abzuliefern. Das macht einen großen Teil seines Charmes aus und ich kann ihm stundenlang beim Finden des "Feelings" zuhören. Wenn er es dann geschafft hat, was ihm natürlich nicht immer gelingt, ist er einfach genial. Man vergleiche nur die beiden Einspielungen von Love Letters und man merkt, was ich meine.
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Ich bin trotzdem froh, das Elvis in den 50/60igern Wert auf optimale Aufnahmen legte und wenn nötig, auch mal 20-30 Takes von einem Song machte.
Und das, was ihr Feeling nennt, nenne ich schlampige Arbeit + Null Bock Mentalität.Meine Meinung steht fest, bitte irritieren Sie mich nicht mit neuen Tatsachen!Kommentar
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Ich hab extra die Nashville Aufnahmen erwähnt, und ich kenne nix was besser klingt von Elvis, und du wirfst mir vor ich verwechsle Feeling mit Faulheit?Hat die Seele Angst vorm Tode,
hat sie lieben nie gelernt.....
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20-30 Takes zeugen doch von seiner Suche nach dem richtigen "Feeling".Kommentar
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Es geht mir nicht um die persönlichen Befindlichkeiten. Wie gesagt, mir gefallen viele Songs auf dem "Moody Blue"-Album, aber trotzdem bin ich in der Lage, die Gesamtsituation zu erfassen und korrekt einzuordnen. Und da sieht es für den Schallplattenkünstler Elvis Presley nun einmal bitter aus.Kommentar
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[QUOTE=Charles Hardin;913010]Um ganz ehrlich zu sein, ich bevorzuge solche Einspielungen gegenüber heutigen Verfahren.[QUOTE]
Auch hier wieder dasselbe Mißverständnis. Wenn ich solche Dinge erwähne, geht es nicht um irgendwelche persönlichen Interpretationen. Ich höre Elvis' Aufnahmen aus den 1970ern sehr gerne, aber trotzdem versuche ich seine Rückständigkeit nicht als Konzept zu verkaufen. Die 1969er Memphis-Sessions waren die letzten, bei denen der Meister auf der Höhe der Zeit war.Kommentar
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