Wurde Elvis von seinem Publikum nicht gefordert?

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  • burroughs
    Board-Legende

    • 09.02.2004
    • 56237

    #31
    Zitat von TheKing
    Mich würde mal interessieren wie Elvis das selbst wahrgenommen hat.
    interessante frage, auf die wir aber leider keine antwort mehr bekommen werden.
    selbst wenn er mit joe darüber geredet hätte.. ich glaub nicht, dass joe dass 1:1 wiedergeben würde..

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    • Charles Hardin
      Foren-Profi

      • 10.09.2013
      • 365

      #32
      Zitat von King77
      Sie änderten sich jedes Jahr. Man kann 71 mit 73 od. mit 75 überhaupt nicht vergleichen. Jedes Jahr kamen wieder jede Menge neue Songs zum Einsatz. Entweder ganz neue od. welche die Elvis noch nie vorher live gesungen hat.

      Das Grundgerüst stand fest, es gab sehr wohl Fixpunkte in der Setliste über die Jahre hinweg.
      Ich sage ja nicht das jedes Konzert über all die Jahre mit einer einzigen Setlist bestritten würde.
      Es gab allerdings nie Shows, die themenspezifisch angelegt waren wie z.b. eine Bluesshow oder Hillbilly/Rockabilly/RnB Show, was aber auch egal ist, denn Elvis wollte den All American Sound.
      Also Änderungen schon, aber immer auf einem Grundgerüst basierend, welches seine Hits beinhaltete.

      Das ist aber keine Kritik von mir, bitte nicht als Schlechtmache auffassen
      Hat die Seele Angst vorm Tode,
      hat sie lieben nie gelernt.....

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      • King77
        Board-Legende

        • 04.08.2007
        • 14663

        #33
        Es war keine Hillbilly Sow keine Rockabilly , keine Blues Show sondern ganz einfach eine Elvis Presley Show u. genau wegen dieser kam das Publikum.

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        • Charles Hardin
          Foren-Profi

          • 10.09.2013
          • 365

          #34
          Sag ich ja, All American eben, gibt nichts dagegen einzuwenden.
          Hat die Seele Angst vorm Tode,
          hat sie lieben nie gelernt.....

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          • Harty
            Gehört zum Inventar

            • 27.07.2003
            • 1071

            #35
            Ich denke wirklich ein kritisches und kein oberflächliches Publikum hätte Elvis wieder auf die Beine geholfen. Die hier kürzlich genannten Hitsingles wurden eigentlich selten insgesamt in einer Show gesungen .

            Ich bin mir auch nicht sicher , ob der Konzertbesucher wirklich wusste in welchem Zustand sich Elvis befand. Seine Medikamentensucht wurde zu Lebzeiten nicht wirklich groß in den Medien breitgetreten. Die Medienwelt gegenüber heute war damals gar sehr spärlich. Wenn heute beispielsweise Lady Gaga oder wer auch immer eine Show versemmelt, steht es Sekunden später auf Twitter oder Youtube. Wenn der King irgendwo in Omaha eine Show versemmelte, wer erfuhr es wirklich ? Es reichte , wenn er eine gute Performance von Trying to get you abliefert. Wenn man sich mit einigen Konzertberichten befasst, nennen die Fans Songs die er gar nicht live in der Show gesungen hat. Ein älterer Tourguide aus Nashville stritt sich mit mir im Studio Tour Bus darüber, weil er felsenfest überzeugt war : Don't be cruel war die B-Seite von Heartbreak Hotel. Desweiteren nannte er später 2 Songs , die in dem Studio B in Nashville nie aufgenommen wurden.

            Eine schlechte Show bzw eine Show mit wenig Engagement wäre in Europa ein Fiasko geworden. Ich denke schon, dass wir mit Shows in Europa / Deutschland kritischer umgehen. Für den Amerikaner reicht es , wenn beispielsweise Elvis mit voller Inbrunst (er sang m.M diesen Song immer klasse) American Trilogy singt. Patriot Elvis. Der Amerikaner tickt so. Und wenn danach ein Hound Dog aus alten Zeiten "angesummt" wird, dann ist er happy, trinkt sein Bier aus dem Pappbecker und ist glücklich. Dazu ein Elvis Souvenir und Elvis ist der Grösste.

            Nochmal ich mache hier nicht Elvis schlecht. Absolut kein Vorwurf, ich richte mich an sein Publikum. Diese Götzenverehrung tat ihm im Endeffekt nicht gut.

            Nehmen wir doch nochmal die Legende um das 68 Special. Wer oder wie es ursprünglich geplant war. Elvis und Binder drehten den Spiess um . Elvis zeigt uns hier sein wahres musikalisches Tier. Er ist im Ring die absolute Rock'n Roll Bestie. Und betrachtet bitte (wenn ihr Euch das mal wieder anschaut) das Publikum , welches nicht direkt am Ring sitzt. Einer kaut gar genüsslich Popcorn.

            Elvis hat sich eigentlich während seiner Karriere immer wieder neu erfunden, bin gar sicher, wenn er nicht so früh gestorben wäre, seine Shows hätten sich wieder geändert.

            Ich glaube auch nicht wirklich, dass der Fan wusste wie es um Elvis gesundheitlich steht. "he is great" "he looks fantastic" (Aussagen 1976).

            Ich gebe gerne zu derzeit auf dem Trip zu sein, dass auch der damalige Fan eine gewisse Mitschuld trägt. Solange alles "sold out" ist, die Megahallen gefüllt wurden, dann mache ich doch aus Managersicht und auch Künstlersicht nichts falsch. The show must go on. Der teilweise mittelmässige Verkauf seiner 70er Studioalben zeigt uns, der US Fan wollte diese Art von Songs nicht 100%. Daher on stage ein kurzes All shook up, Thats allright als Opener Song, eine "abgefahrene" Hound dog Nummer, eine geile 72er Version von A big hunk o' love oder einige One Liner aus alten Zeiten. Dazu immer wieder Songs aus den Anfangs 70er Zeiten. Seine 74er neue Sommer Setlist wurde sehr schnell wieder geändert. Leider, ich fand diese bärenstark. Sie kam aber beim Publikum nicht wirklich an.
            Zuletzt geändert von Harty; 13.12.2013, 08:27

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            • Charles Hardin
              Foren-Profi

              • 10.09.2013
              • 365

              #36
              Die Götzenverehrung setzt sich bis heute fort...........
              Hat die Seele Angst vorm Tode,
              hat sie lieben nie gelernt.....

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              • Winston

                #37
                Die Opening Show aus Las Vegas vom 19. August 1974 ist eine fantastische Show mit einem traumhaften Programm. Die Aussagen schwanken aber stark. Entweder war das Publikum nicht zufrieden oder Elvis war von der Set-List nicht wirklich überzeugt. Man kann das Publikum anhand eines Soundboards nicht wirklich beurteilen. Gibt es eigentlich Aussagen damaliger Zeitzeugen zu diesem Highlight? Was schrieb die Presse?

                [ame="http://www.youtube.com/watch?v=R-ODq_hIDzc"]ELVIS PRESLEY LIVE on August 19th,1974 PT.1 - YouTube[/ame]

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                • Tickle Me
                  Foren-Experte

                  • 03.01.2008
                  • 990

                  #38
                  Also Elvis´Gesundheitszustand wurde schon vor seinem Ableben in der Presse erwähnt und es war den Fans schon bewusst,dass es nicht gerade gut um Elvis stand.
                  Ich erinnere mich an einen Artikel der Zeitschrift "Bravo" von 1976 in dem sehr offensichtlich wurde,wie schlecht es um Elvis stand.

                  Dass er von seinen Fans nicht genug gefordert wurde,würde ich nicht sagen.
                  Es gab bestimmt genug Leute,die mit manchen Shows nicht zufrieden
                  waren.

                  Aber es wollten einfach alle Elvis live sehen und hören.Das erklärt auch das
                  anhaltende "Sold Out" bei seinen Konzerten.

                  Schlussendlich darf man nicht vergessen,dass Elvis auch noch 1977 einige sehr gute Shows ablieferte.

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                  • MysteryTrain
                    Posting-Legende

                    • 12.07.2008
                    • 7260

                    #39
                    Was hätte das Publikum denn tun sollen? Einen fertigen, kranken Mann ausbuhen? Selbst wenn Elvis gewollt hätte - kurzfristig hätte er den Zustand nicht ändern können, wenn überhaupt.
                    Elvis hatte immer Selbstzweifel, selbst bei seinem Comeback 1969, als er vor Energie nur so sprühte.
                    Hätte er die Gunst seines Publikums verloren, wäre er einfach nicht mehr aufgetreten. Er wäre schließlich doch früh gestorben. Uns wären solche Sachen wie Houston 1976 oder Omaha 1977 erspart geblieben, aber einige hunderttausend Menschen hätten ihn nicht mehr live sehen können. Wäre es das wert gewesen?

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                    • Tickle Me
                      Foren-Experte

                      • 03.01.2008
                      • 990

                      #40
                      Und dabei wird auch oft die hervorragende Musik vergessen,die Elvis
                      über die Jahre so erfolgreich machte.

                      Gerade deshalb liebten ihn die Fans und lieben ihn noch heute!!

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                      • JackWarner

                        #41
                        Warum werden nicht nachvollziehbare Motive immer als "kriitklos", "dumm", oder mit anderen Attributen versehen ?

                        Dass es Menschen gab, die diesen Mann einfach geliebt haben und deshalb seine Konzerte besucht haben, auf die Idee kommt irgendwie keiner.
                        Unglaublich aber wahr: Es gibt Länder, in denen der eigene Prophet was gilt und sogar seinen eigenen Zenit um Jahre überleben kann, trotz schwankender, oder sogar sinkender Qualität.
                        Natürlich gab es die, die seine Konzerte kritisierten und das zu Recht.
                        Aber anscheinend muss dieser Mann doch noch etwas Überragendes und Charismatisches ausgestrahlt haben.

                        In Deutschland hat man immer den Eindruck, dass es nur eine Bewertungsrichtung für alles gibt:
                        Rentabilität, Nutzen-/Kosten-Rechnung, Anspruch auf immergleiche Qualität, "ich habe einen Anspruch darauf-Denke", "Das ist mein gutes Recht !!", "ich habe dafür bezahlt".

                        Mal ganz ehrlich: Das ist genau die Haltung, die den Deutschen im Ausland so unsympathisch rüber kommen lässt.

                        Ich frag mich, wie jemand mit dieser Grundhaltung überhaupt Musik geniessen kann. Wie geht das ??????

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                        • Winston

                          #42
                          Deutschland ist kein Elvis-Land. Leider!

                          Kommentar

                          • JackWarner

                            #43
                            Zitat von Winston
                            Deutschland ist kein Elvis-Land. Leider!
                            Das hat doch nichts mit Elvis zu tun. Das ist eine Grundhaltung, die sich durch alle Lebensbereiche zieht. Um Gotteswillen, ich will da nicht alle über den Kamm scheren. Aber man merkt schon eine grobe Tendenz und Mentalität, wie eine Nation gestrickt ist. Der Deutsche tut sich allgemein etwas schwerer, die Leistung eines anderen, bedingungs -und neidlos anzuerkennen. Je größer und bedeutungsvoller jemand ist, desto mehr, wird nach dem berühmten Haar in der Suppe gesucht, oder versucht, alles Negative mit einem Sieb abzuschöpfen und auch Uantastbares zu relativieren, damit sogar ein Blinder sehen kann, dass das doch nicht alles sooo toll ist, wie alle glauben. Das ist so unsympathisch und unsmart.

                            Und nicht zu vergessen: Abartig, wenn sich solche dann noch als Fans bezeichnen.

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                            • Gilla
                              Board-Legende

                              • 05.02.2007
                              • 14774

                              #44
                              Sehr gut getroffen, Jack. Die Deutschen sind von ihrer Grundhaltung etwas eng, unflexibel und wollen immer mit Perfektion "Made in Germany" glänzen. Das ist ja grundsätzlich nicht negativ, aber lässt doch leider zu wenig Raum für Genuss und eine wohltuende Lässigkeit.

                              Elvis war und ist in Amerika ein Held, ganz Amerika kann sich mit diesem patriotischen Amerikaner identifizieren. Das fällt ihnen ganz leicht, im Gegensatz zu uns.

                              Die Amerikaner wissen, was sie Elvis zu verdanken haben. Für sie hat Treue zu ihrem Idol eine höhere Wertigkeit als Kritik, auch wenn ihr Nationalheld doch mehr und mehr nachlässt und nicht mehr so glänzt wie früher.
                              *The genius of Elvis Presley was in his music, but the magic was in his voice*

                              Kommentar

                              • JackWarner

                                #45
                                Zitat von Gilla
                                Elvis war und ist in Amerika ein Held, ganz Amerika kann sich mit diesem patriotischen Amerikaner identifizieren. Das fällt ihnen ganz leicht, im Gegensatz zu uns.
                                Ich habe ja in meinem Freundes -und Bekanntenkreis einige Amerikaner und auch Angehörige vieler anderer Nationen. Da merkt man schon, wie die einzelnen Nationen ticken. Sobald du da den Namen "Elvis" erwähnst, geht es "Ooooh Elvis, klasse, toll". Machst du das in deutscher Runde, gibt es sicherlich auch einige, die das sagen, aber eben auch abwertende Aussagen. Und das sagt doch alles, oder ?

                                Keine Ahnung, vielleicht sitzt die Schmach des ersten Weltkriegs um den Versailler Vertrag einfach noch zu tief.

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