Wurde Elvis von seinem Publikum nicht gefordert?

[MysteryTrain]

Dass bei einer Las Vegas Show ein Kommen und Gehen im Showroom war, das war völlig normal. Das Publikum dort bestand nicht aus eingefleischten Elvisfans, sondern Elvis war eine Las Vegas Attraktion genauso wie die Casinos uvm. Da war es auch völlig normal, dass Leute während einer Show mal kurz ins Casino gingen, etwas spielten und wieder zurück kamen. Für den Künstler ist das natürlich störend, wenn da eine gewisse Unruhe herrscht. Elvis macht ja sogar mal eine Spitze in diese Richtung, als er Bill Cosby (?) vorstellen wollte, ihn im Saal suchte, aber nicht fand. Er sagte dann sinngemäß "Wo ist er? Ah, der sitzt sicher schon im Casino" (was glaube ich wirklich der Fall war).

Wenn also Leute - gerade in Las Vegas - den Saal verlassen haben, dann nicht unbedingt deshalb, weil sie die Darbietung schlecht fanden. Deshalb darf man auch gerade das Las Vegas Publikum als besonders kritisches Publikum betrachten. Teilweise waren das Las Vegas Touristen, die zufällig gerade dort waren und Elvis (oder jede andere Show) so nebenbei "mitnahmen".

[Gast]

Dass bei einer Las Vegas Show ein Kommen und Gehen im Showroom war, das war völlig normal.

Wenn also Leute - gerade in Las Vegas - den Saal verlassen haben, dann nicht unbedingt deshalb, weil sie die Darbietung schlecht fanden.

Laut dem von mir erwähnten Artikel machten die Leute keinen Hehl daraus, dass sie aus Enttäuschung über die Show den Saal verließen.

[JackWarner]

Egal, wer und wann ein Konzert verlassen hat oder erst gar keines besucht hat. Diese Leute mag es gegeben haben, dennoch hat es für ausverkaufte Hallen gereicht. Hätte ihn keiner mehr sehen wollen, hätte es keine Konzerte mehr gegeben. Der Hype "Elvis" hat immer noch funktioniert, das lässt sich nicht wegdsikutieren.

[Greg Nolan]

Man merkt im Umfeld relativ schnell, wer sich mit Elvis und seiner Musik auskennt (das ist immer relativ), sich das Meinungsbild aus der Presse holt oder einfach gar nichts mit ihm anfangen kann. Ich kenne alle drei Sparten in meinem Bekanntenkreis. Unterm Strich ist allerdings KEINER dabei, der sich abfällig über ihn äußert. Was womöglich auch daran liegen könnte, dass der/diejenige weiß, was das für Folgen haben könnte...

[JackWarner]

Ich glaube, dass das heutzutage auch ein wenig anders ist. Wer was Negatives über sein Können sagen würde, der würde sich selbst als Crétin entlarven.

[Greg Nolan]

Der selbsternannte "Pop-Titan" Bohlen meinte einmal, Elvis wäre überbewertet, da er selber nichts produzierte. Hierzu kann ich nur sagen, dass mir das sowas von wurscht ist, ob ein begnadeter Sänger seine Songs selber schreibt oder nicht! Bei Bohlen kann man dazu nicht von Gesang sprechen, und das, was er für andere schreibt ist Einheitsbrei - klingt alles gleich bzw. ähnlich. Für mich absolut wertlos.

[King77]

Das Elvis nichts produzierte ist falsch. Er hat keine Songs geschrieben so ist es richtig.

[TheKing]

Das Elvis nichts produzierte ist falsch. Er hat keine Songs geschrieben so ist es richtig.

Weiß man, ob und wie er tatkräftig in die Produktionen eingriff? Ich kenne zwar so aus dem Studiochatter manchmal solche Anweisungen von ihm wo er dann so Sachen sagt wie:" Da hätte ich gerne ein Gitarrenintro" oder so Sachen...aber war er regelrecht involviert auch in den MIx usw. Davon habe ich noch nie gehört, das wäre ja interessant. Gibt es da eine Qulee oder Buch, wo ich mich schlau machen kann? Ich würde gerne mehr wissen, wie weit genau Elvis Einfluss auf seine Produktionen genommen hat.

[Greg Nolan]

Das wäre tatsächlich interessant. Aber ich glaube nicht, dass da mehr "Engagement" war als das gelegentliche Wünsche äußern (anderes Intro etc.). Klar haben sich die Musiker danach gerichtet, aber als richtiges "produzieren" würde ich das nicht bezeichnen, geschweige denn abmischen o. ä.

[TheKing]

BEi TTWII sieht man auch wie er genaue Visionen hat wie die Orchestrierung bei Bridge sein soll usw. also da sieht schon die engagierte Seite von ihm, wo er auch durchaus "kreativ" mitgestaltet und eine genaue Vorstellung hat wo es hingehen soll...bei bestimmten Songs, an denen ihm was lag, hat er sich (glaube ich, immer mit Vorbehalt) schon eingebracht, andere hat er einfach "abgeleistet".

[Dark Moon]

Hat er sich nicht oft über Felton geärgert!

Wäre auch so ein Rausschmiß Kandidat gewesen?

...alles Pfuscher

[burroughs]

so geärgert, dass er ihm bei der sache mit dem spender-organ finanziell *geholfen* hat

[Greg Nolan]

dass er bei TTWII noch "mitgemischt" hat - im wahrsten Sinne des Wortes - kann ich mir durchaus vorstellen. Zu dieser Zeit war ihm das auch noch sehr wichtig. In späteren Jahren - denke ich - war ihm das genauso egal wie pünktlich oder überhaupt zu angesetzten Recording-Sessions zu erscheinen...

[Gast]

An den inzwischen veröffentlichten Studiogesprächen und Outtakes ist klar zu erkennen, dass Elvis der Boss im Studio war. Lediglich Chips Moman füllte die Rolle eines Produzenten voll aus, Felton Jarvis würde ich eher als den Assistenten des King bezeichnen.

Dass Elvis mit den Nachbearbeitungen unglücklich war, ist nirgends zu erkennen. Ganz im Gegenteil, er liebte den vollen, leicht kitschigen Sound und setzte ja auch bei seinen Live-Shows auf die große Oper. Wenn er irgendwelche Overdubbs nicht mochte - zum Beispiel die Geigen bei SEPARATE WAYS - dann wurden die Tonspuren halt wieder entfernt.

[Divine]

Bei welchem Künstler ist das denn anders? Vielen Fans reicht es eben, den Künstler auf der Bühne zu sehen, der könnte wahrscheinlich auch aus dem Telefonbuch vorlesen und die Fans wären trotzdem zufrieden... und auch dass die Fans eher bekannte/alte Songs hören wollen, ist doch völlig normal. Dass Elvis die falschen Fans hatte sehe ich absolut nicht so, sie waren halt sehr treu und loyal... ich meine, wenn er vom Publikum nicht gefordert wurde, es war ja seine Entscheidung, seine Performance so umzustellen, dass er gefordert wird - die Fans hätten sowieso alles gut gefunden, vermute ich jetzt mal. Außerdem gab es ja auch nie wirklich Kritik bzw hat er sie nicht gelesen, es gab so gesehen für ihn keinen Anlass, etwas zu ändern...