Roustabout (LP/CD)

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  • Herbi
    Board-Legende

    • 27.07.2003
    • 25081

    Roustabout (LP/CD)

    der soundtrack

    roustabout rca-victor lsp 2999 (1964)

    roustabout
    little egypt
    posison ivy league
    hard knocks
    it's woderful world
    big love big heartache
    one track heart
    it's carneval time
    carny town
    there's brand new day on the horizone
    wheels on my heels

    *(i'm aroustabout) "elvis 2nd to none" rca/bmg-cd 82876 51108-2

    am 2. und 3. abril und am 14 mai, 1964 war elvis presley in den Radio Recorders Studios in hollywood, um aufnahmen für den filmsoundtrack roustabout aufzunehmen.

    roustabout ist die erste elvis-lp seit bestehen der billboard hitliste, die nicht in die top 10 einzug hält! bis heute kaufen knapp 160'000 briten die lp - ein schwerer rückschlag. in australien gibt es rund 50'000 küfer, auf dem europäischen festland ist der erfolg kaum grösser. weltweit findet die lp bis heute 3'75 millionen käufer.

    der film

    mit roustabout endet das jahr 1964. der film steigt bis auf platz 8 (im jahr auf 28) und spielt 3,0 millionen ein.

    __Elvis - Artist Of The Century__
  • Gast

    #2
    Etwa vier Wochen vor dem Start des Kinofilms Roustabout bringt RCA Victor im Oktober 1964 das zugehörige Soundtrack-Album auf den Markt. Erstmals seit Blue Hawaii (1961) gelingt dem King damit wieder ein Nummer-1-Hit in der Top LPs Chart. Insgesamt wird die Scheibe 27 Wochen lang notiert und verkauft sich etwa 450.000 Mal. 1988 bekommt Elvis posthum eine Goldene Schallplatte von der RIAA. Weltweit kann RCA Victor 3,75 Millionen Kopien von Roustabout absetzten.

    Die Aufnahmen entstanden am 02. und 03. März 1964 bei Radio Recorders in Hollywood, Kalifornien. Produziert wurden die Sessions von Joseph Lilley, die Tontechnik betreute Dave Weichman. Elvis' Band bestand aus Scotty Moore (Gitarre), D. J. Fontana (Schlagzeug), Hilmer J. Timbrell (Gitarre), Billy Strange (Gitarre), Barney Kessel (Gitarre, nur am 02. Mai), Bob Moore (Bass), Hal Blaine (Schlagzeug), Murrey Harman (Schlagzeug), Floyd Cramer (Klavier) und Homer Randolph (Saxophon). Im Hintergrund sangen wie üblich The Jordanaires, bestehend aus Gordon Stoker, Hoyt Hawkins, Neal Matthews und Ray Walker.

    Die LP beginnt mit Roustabout, einer Komposition von Bill Giant, Bernie Baum und Florence Kaye. Das Lied war kurzfristig in Auftrag gegeben worden, weil der Filmproduzent Hal B. Wallis im Nachhinein Bedenken bezüglich des Textes von I'm A Roustabout, dem ursprünglichen Titellied des Films, geäußert hatte. Lange Zeit galt die Nummer von Otis Blackwell und Winfiled Scott als verloren und vielfach wurde sogar die Vermutung geäußert, Elvis habe das Lied gar nicht aufgenommen. Tatsächlich hatte er es jedoch am 03. März 1964 innerhalb von sechs Takes eingespielt. Den endgültigen Beweis für die Existenz von I'm A Roustabout lieferte Winfield Scott, der fast 30 Jahre nach der Aufnahme Sony/BMG seine Azetat-Schallplatte zur Nutzung anbot. So fand der Song schließlich doch noch seinen Weg in die Öffentlichkeit und wurde im Jahre 2003 auf der CD 2nd To None herausgebracht. Weil das Ersatzlied Roustabout erst später entstand, mussten zusätzliche Sessions anberaumt werden. Der Rhythm Track entstand am 29. Mai 1964. Die Musiker waren mehr oder minder identisch, lediglich Bob Moore (Bass), DJ Fontana und Hal Blaine (Schlagzeug), sowie Floyd Kramer (Klavier) wurden durch Ray Siegel, Bernie Mattinson und Dudley Brooks ersetzt. Da auch The Jordanaires nicht verfügbar waren, buchte man The Mello Men (Thurl Ravenscroft, Bill Lee, Bill Cole und Max Smith). Elvis sang am 14. Mai 1964 zu dem Playback. Den Master stellte man aus den Takes 11 (Rhythm Track) und 17 (Vocal Track) zusammen. Der Sänger beschreibt sich hier als Herumtreiber, der von Stadt zu Stadt zieht und den nichts und niemand halten kann. Allerdings lässt er auch die Hoffnung anklingen, irgendwann seinen Platz gefunden zu haben und dieses rastlose Leben aufzugeben. Der Song plätschert angenehm vor sich hin und ist nett anzuhören.

    Little Egypt stammt aus der Feder von Jerry Leiber und Mike Stoller und wurde im Jahre 1961 erstmals von den Coasters aufgenommen. Am 02. März 1964 spielte Elvis 15 Takes des Songs ein und erklärte den letzten Durchlauf zum Master. Trotzdem entstanden am folgenden Tag sechs weitere Takes, die mit 16 bis 21 nummeriert wurden. Während man bei der Schallplattenversion am ursprünglichen Master festhielt, wurde für den Film ein um zusätzliche Overdubs erweiterter Zusammenschnitt der Takes 15 und 21 benutzt. In dem humorvollen Lied besucht der Interpret die erotische Tanzveranstaltung von besagter Little Egypt, erobert schließlich ihr Herz - und macht sie zur 7fachen (!) Mutter. Im Vergleich zum Original wirkt die Aufnahme des King gefälliger und trifft auch eher meinen persönlichen Geschmack. Vier Jahre später erinnerte sich Elvis übrigens noch einmal dieses Liedes und nutzte Little Egypt auch in der TV-Show SINGER presents Elvis.

    Mit Poison Ivy League folgt dann wieder ein typischer Filmschlager, erneut geschrieben von Bill Giant, Bernie Baum und Florence Kaye. Elvis macht sich hier über reiche Studenten lustig, die ihre Abschlüsse kaufen und später in Papas Firma groß rauskommen. In der entsprechenden Szene besteht das Publikum natürlich teilweise aus ebendieser Klientel, was im Folgenden zu einer Schlägerei führt. Die flotte Melodie und der witzige Text machen Poison Ivy League zu einem mehr als gelungenen Movie Tune. Aufgenommen wurde der Song übrigens am 02. März 1964, Elvis benötigte sieben Takes.

    In Hard Knocks beklagt der Sänger sein entbehrungsreiches Leben. Ein paar Jahre zuvor wäre aus dem Song wohl eine Rock' n Roll Nummer geworden, anno 1964 reichte es nur noch für einen schnellen Popsong. Im Ganzen ist das Lied jedoch nett anzuhören und wird von Elvis gut vorgetragen. Geschrieben wurde es übrigens von Joy Byers, die Aufnahme entstand am 02. März 1964 innerhalb von 11 Takes.

    Während er mit Kathy (Joan Freeman) im Riesenrad sitzt, singt Charlie (Elvis) It's A Wonderful World aus der Feder von Sid Tepper und Roy C. Bennett. Das Lied ist ziemlich einfallslos geschrieben und bleibt kaum im Gedächtnis. Elvis nahm It's A Wonderful World am 02. März 1964 auf. Es ist etwas verwunderlich, dass der King für einen solchen Song 13 Versuche benötigte.

    Die erste Seite der LP endet mit Big Love, Big Heartache, einer sehr eingängigen Ballade von Dolores Fuller, Les Morris und Sonny Hendrix. Aufgenommen wurde das Lied am 03. März 1964 innerhalb von 17 Takes. Leider wird dieser Song allzu oft übersehen, in meinen Augen jedoch gehört er zu den besten Filmschlagern des King.

    Im Film wird der Künstler nun als König Der Heissen Rhythmen (deutscher Filmtitel) angesagt, man könnte also eine Rock' n Roll Nummer erwarten. Stattdessen gibt es jedoch nur einen flotten, aber eben auch recht kantenlosen Popsong namens One Track Heart zu hören. Erneut zeichneten Bernie Baum, Bill Giant und Florence Kaye für den Titel verantwortlich und einmal mehr lieferte das Trio ein gefälliges, aber nicht gerade einprägsames Lied ab. Aufgenommen wurde es am 03. März 1964 binnen fünf Takes.

    Mit It's Carnival Time soll in der entsprechenden Szene das Publikum in die Vorstellung gelockt werden. Ob das mit einem solchen Song tatsächlich funktionieren würde, ist allerdings fraglich. Für mich stellt dieser Titel von Ben Weisman und Sid Wayne das schwächste Lied des Albums dar. Auch Elvis' Interesse dürfte nicht sonderlich groß gewesen sein, denn er ließ die Musiker zunächst ein Playback aufnehmen, zu dem er dann später sang. Den Master kombinierte man aus den Takes 2 (Rhythm Track) und 9 (Vocal Track). Beide entstanden am 03. März 1964.

    Auch mit Carny Town will Charlie (Elvis) die Leute zum Kauf einer Eintrittskarte animieren und rein vom musikalischen Standpunkt aus betrachtet, dürfte die Aktion mit diesem Lied deutlich erfolgreicher verlaufen. Die Melodie geht ins Ohr und der Text beschreibt auf humorvolle Art und Weise die Attraktionen der Show. Geschrieben wurde Carny Town von Fred Wise und Randy Starr, Elvis spielte den Song am 03. März 1964 binnen neun Takes ein.

    There's A Brand New Day On The Horizon stellt im Film das große Finale dar. Der Song wurde von Joy Byers komponiert und basiert auf einem Traditional namens Snake Pit. Auch dieses Lied wurde am 03. März 1964 aufgenommen, Elvis benötigte diesmal allerdings nur fünf Takes. Für mich zählt There's A Brand New Day On The Horizon zu den besten Songs dieser LP. Das Lied ist ein echter Ohrwurm und sorgt sofort für gute Laune.

    Das Album endet mit Wheels On My Heels, einem flotten Popsong aus der Feder von Sid Tepper und Roy C. Bennett. Die Aufnahme entstand am 03. März 1964 innerhalb von sieben Takes. Als Elvis von den Jordanaires begleitet werden wollte, argumentierte Joseph Lilley, das Lied würde im Film während einer Motorradfahrt gesungen - wo sollten also die Stimmen der anderen Sänger herkommen? Das Gegenargument von Elvis war ebenso simpel wie einleuchtend: Vom selben Ort, von dem auch die Musik kommt!

    Fazit: Mit Roustabout lieferte Elvis ein gefälliges, aber unspektakuläres Album ab. In Ermangelung eines Songs mit Hit-Potenzial verzichtete RCA Victor dann auch auf die ansonsten übliche Vorab-Single und brachte stattdessen die Kopplung Ain't That Loving You Baby / Ask Me auf den Markt. Nichtsdestotrotz stellte Roustabout eine eindeutige Steigerung gegenüber Kissin' Cousins dar. Die Lieder waren eingängiger und auch die Tonqualität war besser.

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    • tyrone
      Gehört zum Inventar

      • 30.11.2008
      • 1844

      #3
      gute besprechung.
      kleine persönliche anmerkung am rande:
      ich ziehe den alternativen titelsong "i`m a roustabout" dem auf platte veröffentlichten lied eindeutig vor.

      da ist einfach mehr schwung und dynamik drin!

      insgesamt finde ich das album ok, weil es zumindest ohne peinlichkeiten auskommt, höre es aber selbst als absoluter fan des 60èr elvis eher selten.

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      • Gast

        #4
        Ich finde das ursprüngliche Titellied auch besser. Aber das Image des King hatte sich geändert und man mochte dem Publikum keinen Anlass zur Ablehnung geben. Die Zeiten von JAILHOUSE ROCK (mit der Anspielung auf Homosexualität) und SANTA CLAUS IS BACK IN TOWN! (mit einem Weihnachtsmann mit eindeutigen Absichten) waren entgültig vorbei. :traurig:

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        • tyrone
          Gehört zum Inventar

          • 30.11.2008
          • 1844

          #5
          da fällt mir ein nicht mehr lange und ich kann wieder elvis erstes weihnachtsalbum hören

          super scheibe das!
          Zuletzt geändert von tyrone; 31.10.2013, 15:00

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          • Gast

            #6
            Ich finde die langsamen Songs nicht sonderlich gelungen. Elvis' fehlt einfach die emotionale Tiefe und streckenweise verfügt er auch noch nicht über die nötige Gesangstechnik. :traurig:

            Die flotten Songs ("Santa Bring My Baby Back", "Blue Christmas", etc.) sind dafür aber um so besser gelungen. Mein All-Time-Favorite ist besagtes "Santa Claus Is Back In Town!", dicht gefolgt von "Blue Christmas".

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            • tyrone
              Gehört zum Inventar

              • 30.11.2008
              • 1844

              #7
              mir gefallen, so oft höre ich die scheibe auch nicht, aus dem gedächtnis auch die langsamen titel.

              bei "blue chr..." meine ich mich erinnern zu können das elvis den song nicht mochte und deshalb einen möglichst schrägen, unpassenden chor wollte.

              kann aber nicht sein, oder? schliesslich hat er den song ja oft live gesungen, und das praktisch zu jeder jahreszeit

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              • Gast

                #8
                Auf der LP "Elvis" (1968) ist vor "Blue Christmas" eine Ansage a' la "..my favorite Christmas song of the ones I recorded" zu hören. Der Kommentar bezog sich allerdings tatsächlich auf "Santa Claus Is Back In Town".

                Dass er "Blue Christmas" nicht mochte, glaube ich nicht. Dafür hat er die Nummer einfach zu oft live gesungen, zumal er dies auch immer recht ordentlich machte. Es kann natürlich sein, dass er das anno 1957 anders sah.

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                • tyrone
                  Gehört zum Inventar

                  • 30.11.2008
                  • 1844

                  #9
                  ja das ist mir bekannt, ich meine das einer seiner backroundsänger (gorden stoker?) das mal erzählt hat.

                  es ist aber auch möglich das meine erinnerung mich täuscht

                  ich habs auch nur behalten (falls es denn stimmt) weil es mich eben so gewundert hat - erstens weil der song cool ist und zweitens weil er ihn so oft - und im geegnsatz zu hound dog auch ohne not - live gesungen hat.

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                  • tyrone
                    Gehört zum Inventar

                    • 30.11.2008
                    • 1844

                    #10
                    Zitat von A. C. van Kuijk
                    Auf der LP "Elvis" (1968) .
                    ist übrigens geil das man hinter diesen titel immer eine jahrezahl schreiben muss, kreativität wurde bei rca damals echt grossgeschrieben

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                    • Gast

                      #11
                      Ja, viel Mühe oder gar Liebe zum Detail sucht man bei den Presley-Veröffentlichungen oft vergeblich.

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                      • burroughs
                        Board-Legende

                        • 09.02.2004
                        • 56237

                        #12
                        ich glaub ja ehrlich gesagt nicht, dass den fans damals die *bessere* tonqualität ggü dem vorgänger aufgefallen ist

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                        • Winston

                          #13
                          Ich finde es toll, wie aufgeräumt die Threads sind. Da wählt man das Thema Roustabout und findet Postings über ein Christmas-Album von 1957. Tolle Sache!

                          Kommentar

                          • burroughs
                            Board-Legende

                            • 09.02.2004
                            • 56237

                            #14
                            Off-Topic:

                            Zitat von A. C. van Kuijk
                            Ich finde die langsamen Songs nicht sonderlich gelungen.
                            Elvis' fehlt einfach die emotionale Tiefe und streckenweise verfügt er auch noch nicht über die nötige Gesangstechnik.
                            Zitat von A. C. van Kuijk
                            Ja, viel Mühe oder gar Liebe zum Detail sucht man bei den Presley-Veröffentlichungen oft vergeblich.
                            dieses immerwiederkehrende *ich kann nichts positives über ihn schreiben, ohne nicht auch was negatives zu erwähnen* scheint mir bei dir langsam aber sicher pathologisch zu sein..
                            kompensierst du dabei irgendwas? geht´s dir besser, wenn du ihn in deiner kleinen nichtssagenden welt runtermachen kannst?

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                            • tyrone
                              Gehört zum Inventar

                              • 30.11.2008
                              • 1844

                              #15
                              Zitat von Winston
                              Ich finde es toll, wie aufgeräumt die Threads sind. Da wählt man das Thema Roustabout und findet Postings über ein Christmas-Album von 1957. Tolle Sache!
                              das ist im leben doch auch so das man von einem thema zum nächsten kommt - kein grund zur panik

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