Was würde Elvis wohl davon halten, dass....

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  • Tafka S.
    Posting-Legende

    • 22.06.2005
    • 9754

    Was würde Elvis wohl davon halten, dass....

    ...man in den Jahren nach seinem Ableben damit begonnen hat, sämtliche verfügbare Ausschuss-Produktionen (also Alternate und Outtakes), die er selbst für nicht gut genug hielt, um sie einer breiten Öffentlichkeit anzubieten, in großem Stil unters Volk gebracht werden - ohne Rücksicht darauf, wie professionell oder eben nicht dieser oder jener Take klingt.
    Ich meine, viele Fans hier freuen sich ja immer wieder aufs Neue, wenn eine CD mit diversen unveröffentlichten Alternate Takes erscheint, doch wäre diese regelrechte kommerzielle Ausschlachtung all dessen, was Elvis jemals gesungen hat, wirklich in seinem Sinne?

    Ich persönlich habe Verständnis dafür, sofern es sich um wirklich anders/originell klingende Versionen bekannter Songs handelt - siehe die Blues-Version der Country-Ballade "She Thinks I Still Care", die Rock & Roll-Fassung des R&B-Titels "Ain't That Loving You Baby" oder die herrlich leidenschaftliche Blues-Version von "I'm Left, You're Right, She's Gone" (ich meine "My Baby's Gone"). Wenn es sich also um regelrecht "neue" Songs handelt, ist eine VÖ mMn ein Zugewinn für jeden Fan, doch wie sieht es mit mehr oder weniger gleich klingenden Fassungen bekannter Hits aus?
    Kann man sich wirklich an z.B. sechs oder sieben (oder noch mehr) Takes ein-und-des-selben Liedes erfreuen?

    Ich selbst halte es in erster Linie mit den Master-Takes, weil ich dann weiß, dass alle an der Produktion Beteiligten mit dieser "Version" zufrieden waren - in erster Linie natürlich Elvis.

    Es gibt wohl kaum einen Künstler, dem wohl dabei wäre, einer breiten Öffentlichkeit seine unfertigen Werke zu präsentieren, Entwürfe und dergleichen öffentlich zu machen, die schon im Schaffungsprozess für zu schlecht befunden wurden, in jedem Fall aber für unbefriedigend.

    In aller Regel wartet man ab, bis es einen Künstler nicht mehr gibt, ehe der große Ausverkauf beginnt - da ist Elvis keineswegs die Ausnahme.
    Doch gerade weil ich ein Fan von ihm bin, ein Wertschätzer dessen, was er an Kunst geschaffen hat, ist es mir wichtig, dass das Gesamtkunstwerk nicht Schaden nimmt, weil jene, die die Hand auf seinem musikalischen Nachlass haben, scheinbar ohne Rücksicht alles veröffentlichen müssen, was sich irgendwo finden lässt. (Manchmal erinnert mich das nämlich schon an ein regelrechtes Verramschen.)

    Wie denkt Ihr darüber?

    Her mit allem, was sich in den Archiven finden lässt - und am besten jede Woche neue Alternate Takes, oder sollte man den Output besser kontrollieren und sorgfältiger auswählen?
  • Gast

    #2
    Mein Motto: Neixx Material, unveröffentlicht, her damit !!!

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    • Rynn
      Gehört zum Inventar

      • 05.10.2014
      • 1370

      #3
      Also ich sehe das anderes als Glen ,ich stehe mehr auf seine Original Werke ,was aber nicht heißt das manches Outtakes wo er spricht und lacht sicher sehr interessant für jeden fan ist ,weil man sieht wie Elvis gearbeitet hat und das er Humor hatte .
      Ich habe wenig solcher Outtakes und muss sie nicht unbedingt besitzen die unveröffentlichten Alternate Takes. Doch wer seine Freude damit hat ,soll sie kaufen und sich daran erfreuen .

      TafkaS hat schon recht,man sollte nicht alles veröffentlichen und vorher kontrollieren .
      LG
      Du kannst dieses Cadillac nicht haben, er gehört mir, aber mach dir nichts daraus, ich kauf dir einen anderen.

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      • King77
        Board-Legende

        • 04.08.2007
        • 14628

        #4
        Man sollte die Out Takes nicht veröff. - der war gut. Ich würde mal sagen so ca. 40 Jahre zu spät für diese Einsicht. Auch stellt sich das Thema was Elvis sagen würde nicht weil er sagt schon seit 38 Jahren nichts mehr. Hätte er länger gelebt dann wären natürlich später auch noch immer neue Aufnahmen erschienen nur man hat schon 1973 mit der A Legendary Performer Serie begonnen alte Aufnahmen aus dem Archiv auf den Markt zu bringen. Auch bin ich mir sicher Elvis hätte sicher mehr Freude daran zu sehen wie sich seine Fans mit seiner Musik beschäftigen.

        Was würde er wohl sagen zu Fans die in seinem Sex Leben u. seinen Privat Leben ungeniert herum wühlen u. jeden Mist diskutieren. Ich glaube letzteres würde Elvis mehr ärgern als wenn sich jemand einen Out - Take hineinzieht, noch dazu wo man mit letzteren jede Menge Geld macht.
        Zuletzt geändert von King77; 05.11.2015, 19:08.

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        • Rynn
          Gehört zum Inventar

          • 05.10.2014
          • 1370

          #5
          KIng77: Was würde er wohl sagen zu Fans die in seinem Sex Leben u. seinen Privat Leben ungeniert herum wühlen u. jeden Mist diskutieren. Ich glaube letzteres würde Elvis mehr ärgern als wenn sich jemand einen Out - Take hineinzieht, noch dazu wo man mit letzteren jede Menge Geld macht.
          Warum kann man kein Fan sein der seine Musik sehr schätzt ,und sich für die Person Elvis interessiert ? Heißt das nach deiner Denkweise , man muss Out - Take Fan sein um sich für Elvis zu interessieren ? Sind Out - Takes das maß aller dinge wenn es um Elvis geht ? Muss jetzt jeder sich das Zeugs reinziehen auch wenn man es nicht als das wichtigste ansieht ?
          Du kannst dieses Cadillac nicht haben, er gehört mir, aber mach dir nichts daraus, ich kauf dir einen anderen.

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          • King77
            Board-Legende

            • 04.08.2007
            • 14628

            #6
            Fühlst du dich angesprochen u. zur ersten Gruppe gehörend.

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            • Tommy Cashels72
              Kommt langsam in Fahrt

              • 05.07.2013
              • 141

              #7
              Zitat von Rynn
              Warum kann man kein Fan sein der seine Musik sehr schätzt ,und sich für die Person Elvis interessiert ? Heißt das nach deiner Denkweise , man muss Out - Take Fan sein um sich für Elvis zu interessieren ? Sind Out - Takes das maß aller dinge wenn es um Elvis geht ? Muss jetzt jeder sich das Zeugs reinziehen auch wenn man es nicht als das wichtigste ansieht ?
              Nein Rynn - das muss man nicht. Weder das teilweise widerliche gestochere in Elvis` Privatleben noch die sogenannten Out-Takes. Man kann zu Hause sitzen und sich die Master-Takes anhören - sich erfreuen an den 6 zu Lebzeiten erschienenen Live-Alben und gut. Damit ist dann die Bedeutung von Elvis Presley auf seine Schaffensperiode beschränkt, meiner Meinung nach. Keine neuen Live-Konzis ob offiziell oder Import, keine Out-Takes oder neue Zusammenstellungen der kreativen Schaffensperiode. Ich denke unser Mann wäre nicht so aktuell wie heute und die Fan-Szene wäre auch bedeutender eingeschränkt.
              Zuletzt geändert von Tommy Cashels72; 05.11.2015, 20:17.

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              • Tafka S.
                Posting-Legende

                • 22.06.2005
                • 9754

                #8
                Zitat von Glen D.
                Mein Motto: Neixx Material, unveröffentlicht, her damit !!!

                Offen und ehrlich, gerade heraus - was wäre dagegen einzuwenden?!


                Rynn:
                Also ich sehe das anderes als Glen ,ich stehe mehr auf seine Original Werke ,was aber nicht heißt das manches Outtakes wo er spricht und lacht sicher sehr interessant für jeden fan ist ,weil man sieht wie Elvis gearbeitet hat und das er Humor hatte .
                Ich habe wenig solcher Outtakes und muss sie nicht unbedingt besitzen die unveröffentlichten Alternate Takes. Doch wer seine Freude damit hat ,soll sie kaufen und sich daran erfreuen .
                Das hast Du sehr gut (und vor allem diplomatisch ) auf den Punkt gebracht, Rynn. Ich selbst sehe das ähnlich; ich bevorzuge auch die "fertigen" Produktionen (Master), bin aber durchaus offen für ausgewählte Alternativ-Versionen, sofern sie für Elvis vorteilhaft sind und Einblicke in den Schaffungsprozess ermöglichen. Dass Elvis z.B. bei Studioaufnahmen ein sehr witziger Zeitgenosse war und ihm die "Arbeit" ganz offensichtlich auch viel Spaß machte, würden wir ohne manche Outtakes womöglich gar nicht wissen. So weit, so gut.
                Doch dann gibt es ja auch die "anderen" Outtakes, wo Elvis z.B. mit Kraftausdrücken wie "Son of a b..." nur so um sich wirft (siehe z.B. das '72er On-Tour-Studio-Rehearsal von "You Gave Me A Mountain"), das muss ich nicht wirklich haben, und auch keine Mitschnitte von Konzerten, wo Elvis hörbar neben sich steht (siehe z.B. '76).
                Und genau das ist mMn das Problem: es wird nicht vernünftig überlegt, was man guten Gewissens veröffentlichen kann, ohne dass Elvis' Image Schaden nimmt, sondern man haut alles raus, wenn nur laut genug danach gerufen wird. Da wünschte ich mir mehr Feingefühl.

                King77:
                Hätte er länger gelebt dann wären natürlich später auch noch immer neue Aufnahmen erschienen nur man hat schon 1973 mit der A Legendary Performer Serie begonnen alte Aufnahmen aus dem Archiv auf den Markt zu bringen.
                Aber bedenke, wie dosiert man damals vorgegangen ist; von einer Alternate Take-Schwemme konnte nun wahrlich keine Rede sein. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, dann hat man erstmals 1978 Outtakes in größerem Umfang veröffentlicht (ich meine "Our Memories Of Elvis"), und danach waren ja dann Tür und Tor geöffnet...

                Auch bin ich mir sicher Elvis hätte sicher mehr Freude daran zu sehen wie sich seine Fans mit seiner Musik beschäftigen.
                Ich bin mir da keineswegs sicher, denn warum sollte er sich darüber freuen, dass seine Plattenfirma (bzw. deren Rechtsnachfolger) massenweise unfertiges/ungenügendes Material veröffentlicht, das er selbst damals ausgemustert hat?!
                Das ergibt doch keinen Sinn.

                Was würde er wohl sagen zu Fans die in seinem Sex Leben u. seinen Privat Leben ungeniert herum wühlen u. jeden Mist diskutieren.
                In diesem Punkt muss ich Dir recht geben. Das Herumstochern im Privatleben ist ein No-Go, sofern es darum geht, "Geheimnisse" auszugraben oder ihn bloß zu stellen.
                Womit sich Elvis von A nach B fort bewegte, war auch Teil seines Privatlebens, doch ich kann ganz und gar nichts Anstößiges daran finden, wenn sich Fans dafür interessieren, welche Autos oder Motorräder er fuhr, welche Flugzeuge er besaß. Die Damen interessiert vielleicht, welche Kleidung Elvis bevorzugte, was er an Schmuck selbst besaß oder verschenkte. Das alles hat mMn eine Daseinsberechtigung.

                Ich glaube letzteres würde Elvis mehr ärgern als wenn sich jemand einen Out - Take hineinzieht, noch dazu wo man mit letzteren jede Menge Geld macht.
                Geld hat Elvis auch mit seinen Master-Veröffentlichungen genug verdient, das wissen wir doch. Was mich stört, ist einfach das fast schon inflationäre und vor allem ungefilterte Heraushauen von "Ausschuss-Material", von suboptimalen Konzerten, die ja in ihrer Masse niemals für eine kommerzielle Nachverwertung bestimmt waren. Hätte Elvis z.B. gewusst, dass beinahe alle seiner Konzerte mal das Licht der Öffentlichkeit sehen würden, hätte er so manchen Monolog, in dem er bspw. jemandem die "gottverdammte Zunge heraus reißen werde", vermutlich unterlassen.


                Rynn:
                Warum kann man kein Fan sein der seine Musik sehr schätzt ,und sich für die Person Elvis interessiert ? Heißt das nach deiner Denkweise , man muss Out - Take Fan sein um sich für Elvis zu interessieren ? Sind Out - Takes das maß aller dinge wenn es um Elvis geht ? Muss jetzt jeder sich das Zeugs reinziehen auch wenn man es nicht als das wichtigste ansieht ?
                Eine gute Frage, Rynn, denn manchmal glaube auch ich, dass man hier nur dann rundum anerkannt wird, wenn man in den Reigen der Outtake- und SB-Sammler einsteigt und irgendwann auf Fach-Niveau mitreden kann. Das geht mir persönlich etwas zu weit, denn wir sind ja hier nicht in einem Elvis-Seminar oder in einem Elvis-Kolloquium. Ein Forum sollte (und das tut es ja auch) eine Plattform bieten, wo sich Gesinnungsgenossen über ihr Hobby/Idol austauschen können - sowohl jene mit mehr Ahnung, als auch Neueinsteiger mit weniger Fachkenntnis. Eine Vorab-"Qualifikation" durch so-und-so-viele Alternate Takes oder AR-/SB-Konzertmitschnitte hielte ich schlicht für Humbug, denn das ist nur ein Teil dessen, was einen an Elvis faszinieren kann - dazu gehören auch seine Filme oder - ja, genau - auch seine Harleys!


                Fühlst du dich angesprochen u. zur ersten Gruppe gehörend.
                Eine sehr typische Antwort, die leider nichts beantwortet. Das kannst Du besser.


                Tommy:
                Nein Rynn - das muss man nicht. Weder das teilweise widerliche gestochere in Elvis` Privatleben noch die sogenannten Out-Takes. Man kann zu Hause sitzen und sich die Master-Takes anhören - sich erfreuen an den 6 zu Lebzeiten erschienenen Live-Alben und gut. Damit ist dann die Bedeutung von Elvis Presley auf seine Schaffensperiode beschränkt, meiner Meinung nach. Keine neuen Live-Konzis ob offiziell oder Import, keine Out-Takes oder neue Zusammenstellungen der kreativen Schaffensperiode. Ich denke unser Mann wäre nicht so aktuell wie heute und die Fan-Szene wäre auch bedeutender eingeschränkt.
                Man muss ja nicht zwingend auf dem VÖ-Stand von 1977 stehen bleiben, doch ich vermisse eine sorgfältige Auswahl, weil ja nun schon seit Jahren buchstäblich alles veröffentlicht wird, was irgend jemand in irgend einem Archiv "findet" - ungeachtet der Qualität. Das ist es, was mir persönlich zu weit geht, also die Vermarktung von wirklich allem. Damit könnte Elvis doch gar nicht einverstanden sein...

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                • Gast

                  #9
                  Elvis war bezüglich der Veröffentlichungen seiner Aufnahmen absolut schmerzfrei, solange ihm die Tonträger Geld einbrachten.

                  Weil er 1965 keine Lust zur Aufnahme des von RCA Victor gewünschten Jubiläumsalbum hatte, winkte er für die LP eine ganze Anzahl von Songs durch, die er nur wenige Jahre zuvor noch als nicht veröffentlichungswürdig eingestuft hatte.

                  Um die zahlreichen Singles zu füllen, ließ er die Schallplattenfirma ebenfalls eine Reihe Songs aus dem Archiv ziehen, die er ursprünglich genau dorthin verbannt hatte.

                  Dass auf ELVIS NOW halbgarer Blödsinn a' la HEY JUDE zu finden war störte ihn ebenso wenig, wie das abermalige Durchnudeln diverser Filmschlager oder ein Raushauen von Studio-Überbleibseln, die seinerzeit ebenfalls für die regulären Veröffentlichungen abgelehnt worden waren.

                  Deshalb bin ich mir sicher, dass Elvis -hätte man ihm die Veröffentlichung von Outtakes im großen Stil vorgeschlagen- auch diesem Vorgehen zugestimmt hätte. Schließlich hätten diese Alben Bargeld ohne Arbeitsaufwand eingebracht.

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                  • Tafka S.
                    Posting-Legende

                    • 22.06.2005
                    • 9754

                    #10
                    Zitat von A. C. van Kuijk
                    Elvis war bezüglich der Veröffentlichungen seiner Aufnahmen absolut schmerzfrei, solange ihm die Tonträger Geld einbrachten.

                    Weil er 1965 keine Lust zur Aufnahme des von RCA Victor gewünschten Jubiläumsalbum hatte, winkte er für die LP eine ganze Anzahl von Songs durch, die er nur wenige Jahre zuvor noch als nicht veröffentlichungswürdig eingestuft hatte.

                    Um die zahlreichen Singles zu füllen, ließ er die Schallplattenfirma ebenfalls eine Reihe Songs aus dem Archiv ziehen, die er ursprünglich genau dorthin verbannt hatte.
                    Okay, mglw. ist da schon was dran, aber wir reden hier ja von fertigen Songs, die Elvis nach der Einspielung erst mal hat liegen lassen, nichts Unfertiges.
                    Als man diese "B-Master", sag ich mal, später dann doch noch "verarbeitete", wurden allenfalls noch ein paar Overdubs drüber gestülpt, denn im Grunde waren sie ja fertig.

                    Dass auf ELVIS NOW halbgarer Blödsinn a' la HEY JUDE zu finden war störte ihn ebenso wenig, wie das abermalige Durchnudeln diverser Filmschlager oder ein Raushauen von Studio-Überbleibseln, die seinerzeit ebenfalls für die regulären Veröffentlichungen abgelehnt worden waren.
                    Elvis' Version von "Hey Jude" einen halbgaren Blödsinn zu nennen, teile ich keineswegs; es ist jetzt zwar nicht sein musikalisches Meisterstück, doch von Blödsinn sehr weit entfernt, würde ich sagen. Im Hinblick auf die überalterten Film-Songs hast Du aber recht, das war mMn in den 70ern nicht wirklich vertretbar. Das war Kommerz in Reinkultur - und die Fans haben's tatsächlich geschluckt!

                    Deshalb bin ich mir sicher, dass Elvis -hätte man ihm die Veröffentlichung von Outtakes im großen Stil vorgeschlagen- auch diesem Vorgehen zugestimmt hätte. Schließlich hätten diese Alben Bargeld ohne Arbeitsaufwand eingebracht.
                    Jein, lautet meine Antwort darauf. Ich meine, der letzte Teil (also Einnahmen, ohne tätig werden zu müssen) klingt nicht unsinnig, aber das wäre allenfalls mal zur Überbrückung denkbar gewesen, nicht als dauerhafte Methode. Selbst in den 70ern hätte Elvis so oder so "frische" Songs aufnehmen müssen (und das tat er ja), um noch wahr genommen zu werden. Hätte man bspw. nach Aloha nur noch Outtakes aus der Sun-Zeit oder den 60ern aus dem Archiv gekramt und entstaubt, hätte man Elvis als aktiven Künstler der Gegenwart bald nicht mehr ernst genommen, vermute ich.

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                    • Gast

                      #11
                      HEY JUDE ist definitiv halbgarer Blödsinn. Elvis hat den Text nicht vollständig drauf und verfehlt die Töne aufgrund seiner Erkältung im ganz großen Stil. Die einzige Erklärung, weshalb Felton Jarvis und Chips Moman den Mumpitz mit Overdubs versehen haben, kann nur lauten, dass die beiden seinerzeit davon ausgingen, dass Elvis seinen Gesangspart noch einmal neu einspielt. Das hat er nicht getan und die Nummer blieb im Archiv. Nicht mal für die CAMDEN-LPs hat man das Ding in Erwägung gezogen. Dass Elvis die Veröffentlichung auf dem NOW-Album durchgewunken hat, kann nur als absolutes Desinteresse gewertet werden.

                      Bei dem Thread ging es nach meinem Verständnis nicht darum, dass Elvis ab einem gewissen Zeitpunkt ausschließlich Alben mit Outtakes veröffentlicht hätte. Wenn aber ein Markt dafür bestanden hätte, bin ich mir sicher, dass Colonel Parker und RCA diesen auch beackert hätten. Und die Wahrscheinlichkeit der Zustimmung des Meisters wäre bezüglich der Gewinnaussichten hoch gewesen.

                      Wer grausam gemischte Alben wie HARUM SCARUM oder halbfertigen Humbug a' la HEY JUDE freigibt, der genehmigt auch Outtakes. Zumindest jene, die vollständig durchgesungen sind.

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                      • MysteryTrain
                        Posting-Legende

                        • 12.07.2008
                        • 7260

                        #12
                        Dann verstehe ich aber nicht, warum er "Hound Dog" angeblich über 30x aufgenommen hat, bis er es endlich für gut hielt ... (Leider sind diese wirklich essentiellen Outtakes, an denen man schön die Entwicklung dieses Songs studieren könnte, verloren gegangen).

                        Es bedeutet auch, dass Elvis die Qualität seiner Musik völlig egal war, es ihm ausschlöießlich auf die Kohle ankam.

                        Das widerspricht sämtlichen Aussagen von Musikern und sonstigen Personen, die damals dabei waren.

                        Die Geschichte muss also völlig neu geschrieben werden ... Denn was bleibt dann noch übrig von Elvis' Genialität und Kreativität ? Nichts, außer vielleicht einer ganz annehmbaren Stimme.


                        "Hey Jude" hier als Beispiel zu bringen, ist nicht sehr zielführend. Es stammt von den 1969 Sessions in Memphis und war auf den beiden maßgeblichen Alben "From Elvis in Memphis" und "Back in Memphis" NICHT vertreten.

                        Als es dann 3 Jahre später auf der Resterampe "Elvis Now" veröffentlicht wurde, war Elvis die Veröffentlichungspolitik von RCA bereits dermaßen egal, dass er sich nicht mehr groß darum kümmerte, geschweige denn, sich darüber aufregte. "Elvis Now" wurde im Februar 1972 veröffentlicht, ungefähr genau zu dem zeitpunkt, als Priscilla Elvis die Trennung offenbarte. Er hatte da denke ich andere Probleme, als sich um irgendwelche 3 Jahre alten Songs zu kümmern. Das mag für manche (einen) hier unprofessionell sein, aber Elvis war auch nur ein Mensch.
                        Zuletzt geändert von MysteryTrain; 06.11.2015, 13:59.

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                        • Gast

                          #13
                          In den 1950ern war Elvis motivierter. Schon 1962 sparte er sich eine separate Aufnahme von Film- und Schallplattenversionen seiner Songs, obwohl MGM bei IT HAPPENED AT THE WORLD'S FAIR auf ein Klangbild bestand, das für die Veröffentlichung von Stereo-Schallplatten vollkommen ungeeignet war. Dass die LP vergleichsweise schlecht klang schien Elvis nicht zu stören.

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                          • Tafka S.
                            Posting-Legende

                            • 22.06.2005
                            • 9754

                            #14
                            Zitat von A. C. van Kuijk
                            In den 1950ern war Elvis motivierter. Schon 1962 sparte er sich eine separate Aufnahme von Film- und Schallplattenversionen seiner Songs, obwohl MGM bei IT HAPPENED AT THE WORLD'S FAIR auf ein Klangbild bestand, das für die Veröffentlichung von Stereo-Schallplatten vollkommen ungeeignet war. Dass die LP vergleichsweise schlecht klang schien Elvis nicht zu stören.
                            War es nicht so, dass Elvis höchstpersönlich darauf bestand, die Suspicious Minds-Single 1969 in Mono zu veröffentlichen? Ich meine, da verstehe ich bis heute nicht...

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                            • King77
                              Board-Legende

                              • 04.08.2007
                              • 14628

                              #15
                              Alle normalen USA Singles bis 1972 wurden in Mono veröff. Daher nimmt hier Suspicious Minds keine Sonderstellung ein.

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