Songauswahl bei Konzerten

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  • Hound_Dog
    Gehört zum Inventar

    • 31.01.2006
    • 1623

    Songauswahl bei Konzerten

    Ich was nicht ob diese Fragen schon mal gestellt wurden sind aber ich stell sie einfach mal:

    Wie ging Elvis bei der Songauswahl bei seinen Konzerten 1969-1977 vor?
    Nur Hits?, favoriten von ihn?, oder alles gemischt?
    Und da gab es ja noch die Songs die vielleicht selten oder nur einmal gesungen wurden, die früher nie im Sudio aufgenommen wurden!
    Wurden sie vorher doch geprobt?
    Sie hätten doch auch veröffentlicht werden können oder nicht?
    Hatte Elvis keine Lust sie im Studio aufzunehmen und Sang sie nur ein paar mal vor Publikum?

    So das wars, jetzt bitte antworten, danke!
    Leben heißt rückwärts gelesen Nebel. Vielleicht ist das der Grund, warum wir manchmal nicht durchblicken.
  • michael grasberger
    Posting-Legende

    • 16.02.2006
    • 9993

    #2
    wie schon mal in einem anderen thread erwähnt wurde, dürfte charlie hodge eine wichtige beraterfunktion bei der zusammenstellung der setlists gehabt haben.
    ich denke, es war elvis vor allem wichtig, live nicht nur EINEN stil zu präsentieren, sondern ein ganzes panorama amerikanischer musik, das gospel, rock&roll, country, große balladen usw. umfasste.
    wichtig ist bei einem konzert natürlich auch die dynamik, d.h. es musste ein ausgewogenes verhältnis zwischen balladen und schnellen nummern herrschen.
    dazu kommt, dass elvis ein recht konservatives publikum hatte, weshalb natürlich die alten hits nicht fehlen durften...

    "We know that rock'n'roll was not a human invention, that it was the work of the Holy Ghost."
    (Nick Tosches)

    Kommentar

    • gast-20071202

      #3
      Zitat von michael grasberger
      wie schon mal in einem anderen thread erwähnt wurde, dürfte charlie hodge eine wichtige beraterfunktion bei der zusammenstellung der setlists gehabt haben.
      Meines Wissens ist die gewissermaßen "amtliche Version" die, dass Charlie bereits beim NBC-Special eine gewichtige und herausragende Bedeutung für die Auswahl und Zusammenstellung und insgesamt die "Choreografie" der sog. "Sit Down"-Shows hatte. Als Elvis dann ein gutes Jahr später in Las Vegas debutierte, war wieder er es, der gemeinsam mit Elvis eine Set-Liste ausarbeitete. Und von da an stand der Rahmen für die Show dann eigentlich auch für den Rest der Zeit und blieb (als Rahmen) mehr oder weniger unverändert.

      Zitat von michael grasberger
      wichtig ist bei einem konzert natürlich auch die dynamik, d.h. es musste ein ausgewogenes verhältnis zwischen balladen und schnellen nummern herrschen.
      Ich stimme zu und denke, das war der Dreh- und Angelpunkt der Show. Was an Songs über die Jahre ein- und ausgewechselt wurde, war eigentlich eher Nebensache, es war das "wie" (der "Rahmen") der zählte. Wie mir der unglaublich gut geschriebene und m. E. zutreffende Essay von Dave Marsh für die 70er Box Walk A Mile In My Shoes noch einmal in Erinnerung rief: Elvis' Shows waren Ereignisse nach einem gewissen Muster. Marsh schreibt etwas in der Art von "Die Frage, warum bestimmte Songs immer wieder auftauchen, erübrigt sich: Niemand käme auf die Idee, bei einem Gottesdienst das Vater Unser auszulassen, weil es durch etwas 'besseres' ersetzt werden könnte." Was gerade einmal aktuell war, sei es Why Me Lord, Promised Land, Fairytale oder Hurt gewesen, das kam rein. Aber das Rahmen blieb bestehen, wenn bestimmte Songs auch sicherlich irgendwann ein Eigenleben entwickelten und - ursprünglich nur einmal aus Gründen der Aktualität eingewechselt - schließlich ein Eigenleben entwickelten wie beispielsweise eben Hurt.

      Zitat von michael grasberger
      dazu kommt, dass elvis ein recht konservatives publikum hatte, weshalb natürlich die alten hits nicht fehlen durften...
      Ich denke nicht, dass das speziell ein Phänomen von Elvis-Konzerten ist, sondenr dass es Allgemeingültigkeit besitzt. Egal wer auftritt, egal, was er vielleicht gerade aufgrund einer neuen Platte an aktuellem Material zu präsentieren hat oder auch nur wünscht: Die Hits dürfen bzw. können einfach nicht fehlen. Ich habe es unlängst wieder bei The Who erlebt: Die neuen Sachen werden gewissermaßen "hingenommen" und - fast mitleidig - beklatscht. Aber es reicht ein halber Takt von My Generation oder Baba O'Riley - und die Halle tobt. Es scheint das Los derer zu sein, die eine gewisse Zeit dabei sind und einen Legenden-Status erreicht haben: Das aktuelle Material wird sich nie gegen die Klassiker durchsetzen. Insofern war Elvis' Konstruktion seiner Show schon ziemlich zutreffend und in gewisser Weise auch Vorbild für alle, die ihm folgen sollten als solche Künstler, die den Zenit - die "revolutionäre Phase" gewissermaßen - überschritten haben und heute "nur" noch von ihrer Legende leben und diese auch entsprechend zelebrieren.
      Zuletzt geändert von Gast; 18.08.2006, 23:55

      Kommentar

      • Girlhappy
        Gehört zum Inventar

        • 24.09.2003
        • 1101

        #4
        Zitat von michael grasberger
        [FONT=Courier New]wie schon mal in einem anderen thread erwähnt wurde, dürfte charlie hodge eine wichtige beraterfunktion bei der zusammenstellung der setlists gehabt haben.
        Wer sagt das? Bestimmt kommt das von Charlie Hodge nach Elvis' Tod. Wollte sich mal wieder jemand mit fremden Federn schmücken.

        Ich glaube ganz einfach, dass Elvis ganz alleine bestimmt hat, was gesungen wird und er da ganz sensibel auf sein Publikum eingegangen ist. Er hat ja oft genug einfach Lieder ausgetauscht. Er wusste ganz einfach, was sein Publikum hören wollte. Das sagen zumindest seine Musiker, von denen sich keiner rühmt, Elvis etwas vorgeschlagen zu haben. Denn der hat einfach gemacht, was er wollte.

        Kommentar

        • burroughs
          Board-Legende

          • 09.02.2004
          • 56277

          #5
          Zitat von Girlhappy
          Wer sagt das? Bestimmt kommt das von Charlie Hodge nach Elvis' Tod. Wollte sich mal wieder jemand mit fremden Federn schmücken.
          Wer das sagt: einige schriftliche sowie bildliche Quellen

          Mit Verlaub gesagt: jemandem nach seinem Tod *Lügen* zu unterstellen, halt ich nicht gerade für fair

          Und wie es wirklich war, können wir nur ahnen.. nicht aber mit Bestimmtheit sagen

          Kommentar

          • Hans Immer

            #6
            Zitat von burroughs
            Wer das sagt: einige schriftliche sowie bildliche Quellen

            Mit Verlaub gesagt: jemandem nach seinem Tod *Lügen* zu unterstellen, halt ich nicht gerade für fair

            Und wie es wirklich war, können wir nur ahnen.. nicht aber mit Bestimmtheit sagen
            Schliesse mich deinen Worten an. Ich mag solche allwissende Aussagen, die keine andere Ansicht gelten lassen auf den Tod nicht, und es gibt leider einige die denken ihr Wort wäre Gesetz und nicht mal merken wie lächerlich sie sich selbst machen

            Kommentar

            • Eves
              Foren-Experte

              • 25.01.2006
              • 977

              #7
              Songauswahl bei Konzerten

              Zitat von Girlhappy
              Wer sagt das? Bestimmt kommt das von Charlie Hodge nach Elvis' Tod. Wollte sich mal wieder jemand mit fremden Federn schmücken.

              Ich glaube ganz einfach, dass Elvis ganz alleine bestimmt hat, was gesungen wird und er da ganz sensibel auf sein Publikum eingegangen ist. Er hat ja oft genug einfach Lieder ausgetauscht. Er wusste ganz einfach, was sein Publikum hören wollte. Das sagen zumindest seine Musiker, von denen sich keiner rühmt, Elvis etwas vorgeschlagen zu haben. Denn der hat einfach gemacht, was er wollte.
              Ein wenig Michael und etwas mehr girlhappy.Charlie galt ja in den Konzerten als Berater und hat oft zuvor Elvis seine Vorschläge unterbreitet.Sicher kann man sich nach Elvis Tod sich selbst ins rechte Licht rücken,aber Charlie galt bis zu deinem Tod als loyal,wenn ich dagegen an Ginger denke. Was girlhappy schreibt ist ja genau das Besondere an ihm,dieses Gefühl was das Publikum will.Ein Teil seiner Einmaligkeit,denn er lag immer richtig,wenn es ihm ernst war.Viele Entscheidungen die geplant waren,wurden bestimmt oft kurzfristig geändert und auch darauf war man sicher vorbereitet.Bei Elvis sowieso
              Without a song,the day would never end.
              Without a song,a man ain t got a friend.
              Without a song,the road would never bend,
              so I keep singing a song. Elvis Presley

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