Review: LET YOURSELF GO - THE MAKING OF "ELVIS" (FTD, 2006)

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  • Manhattoe
    Foren-Profi

    • 04.07.2005
    • 235

    #46
    Zitat von etp
    Und es gibt wiederum Fans, zu denen ich mich genauso zähle wie Timmy, die auch gerne mal ein "Album" hören, deren Zusammenstellung eben auf "Musik", "Feeling", "Anmutung", "Dramaturgie", "Durchhörbarkeit" - wie immer du es nennen willst - basiert.
    Dazu zähle ich mich auch.

    Zitat von etp
    Ein echtes Elvis Album - sei es "Elvis Is Back" oder "From Elvis in Memphis" oder "Pot Luck" - hat die Songs einer Session ja auch nicht in chronologischer Reihenfolge präsentiert, sondern in einer Abfolge, die meistens vom Produzenten oder von Elvis festgelegt wurde.
    Wozu auch? Das sind Alben mit geplanter Dramaturgie. Warum hätte man sich also an eine wie auch immer vorgegebene Reihenfolge halten sollen?

    Du kannst diese Alben aber nicht mit dieser Themen-CD vergleichen, die sich dazu noch als "Making of" gebärdet. Nun kann man, wie geschehen, einfach schreiben, der Titel sei ohne Bedacht gewählt, oder das sei nur ein Untertitel, oder er würde in meiner Review überbewertet etc pp. Das sind aber rhetorische Ausweichmanöver, die die Fakten ignorieren.

    Es geht in meiner Review auch nicht darum, und das ist Euer mE Euer Hauptproblem, ob ich persönlich die CD gut oder schlecht finde. Als Rezensent habe ich bemüht zu klären, inwiefern FTD dem eigenen Anspruch gerecht wird und uns demnach Elvis Musik hier präsentiert. Die Musik ist klasse, keine Frage, aber FTDs Konzeptlosigkeit vermiest mir den Spaß. Ein paar "neue" Elvis Songs auf eine CD kopieren, das kann doch jeder, aber eine runde Angelegenheit daraus zu machen, ist schon schwieriger, weil Elvis einem dabei nicht mehr helfen kann.

    Zitat von etp
    Und genau das ist auch meiner Meinung nach mit dieser CD gelungen. In regelmäßigen Abständen kehrt das "Trouble"-Riff zurück. Elvis singt es regelmäßig an oder wir hören eine andere "Section", auf einen Track mit pompösem Trompetentusch folgt ein uptempo Song usw.
    Dieses (dünne) Trouble-Muster gibt es, aber ob es das Hörerlebnis der Scheibe strukturiert, bezweifle ich. Die Abfolge von langsamen und schnellen Stücken ist ein alter Hut, der sich nahezu auf jedes Album stülpen lässt.

    Wie ich auch in der Review anmerkte, ist das aber bei den FTD Themen-CDs eine solche Dramaturgie kaum machbar und eigentlich auch gar nicht notwendig, da es mE vorrangige Kriterien gibt, solche CDs zusammenstellen.

    Schreibst Du nicht selbst, dass Du FTD CDs mittlerweile hauptsächlich als Fundgrube für einzelne Stücke siehst, aus denen Du dann Deine eigene Compis zusammenbastelst?

    [...] überspitzt formuliert: Manhattoe hat einfach nur die Recording Session Chronologie mit dem Ablauf der CD verglichen - Unterschiede festgestellt - und gemeckert .... ohne mal hinzuhören ob die Abfolge so wie sie gewählt ist einfach gut ist und einen hörbaren Bogen spannt.
    Tatsächlich ist das überspitzt formuliert und offensichtlich ist Dir auch mindestens eine Passage in meiner Review entgangen.

    Was ich aber hauptsächlich vemisse, sowohl in Deinen als auch in Timothys Postings, ist eine Auseinandersetzung mit den Details meiner Review. Ich habe ja nicht zum reinen Selsbtzweck soviel geschrieben. Meine Review wurde reduziert, wobei Ihre Eure Interpretationen meiner Aussagen am Ende der Review mit meiner anegblichen Absicht, die CD runterzumachen, verwechselt habt.

    Als ich versuchte, das zu hinterfragen, kamen die Verweise auf das R&R-feeling, das mir angeblich abgeht und mich deshalb nicht befähigt, diese CD so zu würdigen, wie Ihr es für richtig haltet.

    Zitat von etp
    Nun mal ruhig - alle miteinander. Aus langjähriger persönlicher Erfahrung darf ich vielleicht sagen, daß Timmy zwar den Krieg mit Worten durchaus zu führen in der Lage ist, aber äußerst selten auch wirklich persönlich wird.
    Naja, das war wohl einmal so, aber wenn ich hier durch diverse Threads blättere, kann ich das leider nicht mehr bestätigen. Und das finde ich sehr enttäuschend. Aber wir wollen hier nicht über irgendwelche User reden und daher war auch meine obige Reaktion hier fehl am Platze. Dafür entschuldige ich mich bei allen an der Sache interessierten Lesern dieses Threads.

    Zuletzt geändert von Manhattoe; 11.11.2006, 21:32
    DUM-DEE-DUM-DEE-DUM YEAH-YEAH-YEAH!
    What do you think I am?

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    • etp
      Kommt langsam in Fahrt

      • 19.05.2006
      • 102

      #47
      Zitat von Manhattoe
      Es geht in meiner Review auch nicht darum, und das ist Euer mE Euer Hauptproblem, ob ich persönlich die CD gut oder schlecht finde. Als Rezensent habe ich bemüht zu klären, inwiefern FTD dem eigenen Anspruch gerecht wird und uns demnach Elvis Musik hier präsentiert. (...) Meine Review wurde reduziert, wobei Ihre Eure Interpretationen meiner Aussagen am Ende der Review mit meiner angeblichen Absicht, die CD runterzumachen, verwechselt habt.
      Ok, ich gebe zu, daß sich meine Meinung zu dieser CD nicht an Recording Session Chronologien etc.pp. orientiert. Das ist vielleicht eine der Konsequenzen aus der FTD-Misere der vergangenen Jahre. Ich freue mich, daß mir die CD Freude beim Hören bereitet hat. Ich freue mich, daß ich endlich wieder ein "Album" in Händen halte, das die Bezeichnung in meinen Augen verdient ...
      Ich bin außerdem der Meinung, daß es für ein "Making Of" reicht, die Stimmung wiederzuspiegeln, die während dieser Sessions herrschte. Mit der Präsentation von Studio-Aufnahmen und Rehearsals finde ich auch dem Anspruch des Making Of im Sinne einer Präsentation der beiden großen Segmente Produktion/Show genpge getan.

      Eine Absicht, die CD runterzuziehen, unterstelle ich Dir nicht. Ich empfinde nur die für Dich negativen Punkte als nicht so nachteilig wie Du und versuche das zu erklären. Das soll kein Runtermachen Deines Reviews, des Werts der Rezension oder gar Deiner Meinung über die CD sein ... im Gegenteil: ich bin froh, daß hier mal richtig diskutiert wird ..... Keep on rockin', Manny

      p.s.: achja - den "eigenen Anspruch" von FTD würde ich nicht überwerten .... ich wäre für die Einschränkung "ursprünglichen Anspruch"....

      Kommentar

      • gast-20071202

        #48
        Zitat von Manhattoe
        Als Rezensent habe ich bemüht zu klären, inwiefern FTD dem eigenen Anspruch gerecht wird und uns demnach Elvis Musik hier präsentiert. Die Musik ist klasse, keine Frage, aber FTDs Konzeptlosigkeit vermiest mir den Spaß. Ein paar "neue" Elvis Songs auf eine CD kopieren, das kann doch jeder, aber eine runde Angelegenheit daraus zu machen, ist schon schwieriger ...
        Okay, wenn du dazu noch bereit bist (was ich hoffe, ich bin auch bereit, dich vorher um Entschuldigung zu bitten, wenn ich mit der einen oder anderen Äußerung deine Rezensenten-Ehre getroffen und beleidigt haben sollte, denn das war sicher nicht meine Absicht), dann lass uns doch, wenn möglich, einfach noch einmal einen Schritt zurück gehen: Wie wäre es, wenn du einmal erklärtest, was genau für dich eine "runde Angelegenheit" wäre, wie sie auszusehen hätte, um diese CD zu etwas zu machen, von dem du sagen könntest, dass es nicht jeder könnte ("ein paar 'neue'' Elvis Songs auf eine CD [zu] kopieren" nämlich). Vielleicht wäre das ein Punkt, an dem man, neben allen persönlichen Differenzen, noch einmal ansetzen könnte.

        Zitat von Manhattoe
        Als ich versuchte, das zu hinterfragen, kamen die Verweise auf das R&R-feeling, das mir angeblich abgeht und mich deshalb nicht befähigt, diese CD so zu würdigen, wie Ihr es für richtig haltet.
        Hierzu möchte ich bitte noch etwas sagen dürfen, weil ich nicht möchte, dass möglicherweise andere in einen Strudel gezogen werde, den, wenn überhaupt, ich verursacht habe: Zuerst einmal habe ich nur für mich selbst gesprochen. Es gibt also nichts, dass "wir" für richtig hielten, sondern, wenn, dann nur ich alleine.

        Zweitens habe ich nicht von "R&R-feeling", sondern bewusst von "Rock'n'Soul" gesprochen - und das auch mit Bedacht. Drittens habe ich dir nicht abgesprochen, dass du diese CD nicht würdigen könnest (wie ich es für richtig hielte), sondern ich habe festgestellt, dass m. E. deine Rezension eher technischer Natur und sehr kopflastig ist, und in ihrer Art das "feeling", das sie für meine Begriffe sehr wohl zu vermitteln in der Lage ist und das durch Argumente wie du sie vorgebracht hast nicht nachweisbar ist, außen vor lässt. M. E. kann und muss ein solches Album auch eben dieses "feeling" vermitteln (was die LYG, wenn auch meinetwegen mit für deinen Geschmack zu wenig Studio-Chat) auch durchaus tut. Darauf bist du für meine Begriffe - und speziell nach einer Einleitung von zwei Absätzen, die vermuten ließ, dass du das tun würdest - einfach etwas zu wenig eingegangen. Zumindest bin ich auch nach mehrmaligem Lesen in dieser Hinsicht nicht fündig geworden.

        Das Jungle Room Session-Album, das ja durchaus auch einen ähnlichen "Making Of"-Untertitel hätte tragen können, beispielsweise bringt die Songs zwar in chronologischer Reihenfolge. Aber ist es tatsächlich das was dem Zuhörer den bis dato unbekannten und dann unverhofften "Aha-Effekt" bescherte? Vermisst der Zuhörer die Orientierung am Ablauf des "From Elvis Presley Blvd"-Albums wirklich, weil die "Jungle Room" nicht mit Hurt einsetzt? Es ist doch etwas "zwischen den Zeilen", das diese CD gleich zu Anfang von FTD zu einer, wenn nicht der lohnendsten Veröffentlichungen des Albums machte.

        Ich sehe einfach die Notwendigkeit der "Ordnung", auf die du so sehr pochst, nicht. Vielleicht verstehe ich weiterhin irgendetwas völlig und grundlegend falsch. Wenn ja, dann sollten wir vielleicht dieses Missverständnis noch einmal klären. Am besten damit, dass du an der Stelle ansetzt, die ich oben in diesem Posting als möglichen Einstiegspunkt erwähnt habe, und einfach einmal sagst, wie es für dich hätte aussehen sollen, damit du damit zufrieden wärst, und eben nicht der Eindruck entsteht, du hieltest dich eben doch an rein technischen Aspekten auf.

        Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.

        Kommentar

        • Manhattoe
          Foren-Profi

          • 04.07.2005
          • 235

          #49
          Zitat von gast-20080904
          Okay, wenn du dazu noch bereit bist [...], dann lass uns doch, wenn möglich, einfach noch einmal einen Schritt zurück gehen:
          Aber immer. Warum nicht? Für mich als "grüner Zyniker" (frei nach T.S.) war das jetzt nichts Besonderes und wofür jetzt Entschuldigungen austauschen? Wir haben die Klingen gewetzt, ein paar Schläge ausgetauscht und die Grenzen abgesteckt. Jetzt geht's weiter ...

          Zitat von gast-20080904
          Wie wäre es, wenn du einmal erklärtest, was genau für dich eine "runde Angelegenheit" wäre, wie sie auszusehen hätte, um diese CD zu etwas zu machen, von dem du sagen könntest, dass es nicht jeder könnte ("ein paar 'neue'' Elvis Songs auf eine CD [zu] kopieren" nämlich).
          Eine runde Angelegenheit wäre eine CD mit einem Konzept. Das vermisse ich hier, oder besser, ich vermisse die Umsetzung des im CD Titel angekündigten Konzepts. Als ich den kompletten Titel der CD zum ersten Mal hörte, war ich total angefixt, entsprechend groß war die Enttäuschung.

          Aber was hätte man machen können?

          Da gibt es mehrere Möglichkeiten, je nachdem, welches Ziel man ins Auge nimmt:

          1. Ein echtes "Making of", also eine Session-CD mit dokumentarischem Wert.
          a. einfachste, aber mE beste Lösung: Präsentation der Takes (bzw einer Auswahl) in der Reihenfolge, in der sie aufgenommen wurden, möglichst mit studio talk. Ist nicht Jedermanns Geschmack, aber bei Boots wie The Echoes of Love Sessions (bitte nicht das Cover posten, Herbi) klappt das mE ganz prima (und diese CDs werden auch gekauft). Wenn ich mir die Highlights aus diesen Sessions rauspicken möchte, habe ich dann die freie Wahl, wenn ich mir eine gut durchhörbare CD zusammenbasteln möchte. Mein Vorschlag klingt nach einer Doppel-CD, wäre aber auch auf einem Silberling zu machen, wenn man auf die Jam Session verzichten würde, die mE hier überflüssig ist (auch wenn sie an sich natürlich am ehesten das von Dir erwähnte Feeling vermittelt).
          b. eine CD, die die Stimmung der Sessions widerspiegelt, sich aber auf eine Auswahl an Tracks beschränkt. Möglicherweise hat man das hier versucht, ist aber mE an der (schwerigen) Aufgabe gescheitert. Ein Ansammlung von Outtakes mit einem Minimum and Geplapper/Gealber dazwischen bringt es nicht. Auf den Vergleich mit den Jungle Room Sessions möchte ich (zumindest) hier nicht eingehen, da das Material von 1976 viel homogener ist und daher auch mehr Freiheiten beim Trackarrangement erlaubt.

          2. Eine gut durchhörbare CD, ohne Rücksicht auf einen "making of"-Charakter.
          a. ich habe eine Möglichkeit in der Review in dem It hurts me-Absatz kurz angedeutet. Man hätte zB die beiden Fragmente nehmen können und daraus einen Song (ohne Unterbrechung) machen können. Mit derart in sich geschlossenen Tracks hat man ganz andere Möglichkeiten, eine Albumdramaturgie aufzubauen, die keiner Chronologie verpflichtet ist.
          b. ein Alternate TV-Special: Reihenfolge wie im fertigen Special bzw Soundtrack, in der sich die Teile der Show aus alternate takes zusammensetzen. Aus Spaß werde ich mir so ein Teil mal selber zusammenstellen.

          Zitat von gast-20080904
          M. E. kann und muss ein solches Album auch eben dieses "feeling" vermitteln (was die LYG, wenn auch meinetwegen mit für deinen Geschmack zu wenig Studio-Chat) auch durchaus tut. Darauf bist du für meine Begriffe - und speziell nach einer Einleitung von zwei Absätzen, die vermuten ließ, dass du das tun würdest.
          Ist dieses "Feeling" eine inhärente Qualität der CD oder eine Projektion des Hörers? Die meisten einzelnen Tracks rocken, ohne Frage, die CDs als Ganzes tut es nicht. Aber das ist genau der Punkt, an dem sich unsere Meinungen scheiden. Und genau das ist auch der Unterschied zwischen Review und Essay, den ich hier gerne erläutern will. Ein Essay hat die Freiheit, Zusammenhänge durch Interpretationen und Selektionen herzustellen. Das Ergebnis ist aber immer zwangsläufig subjektiv und auch beliebig, da das Essay eine innere Logik entwickelt und nur auf sich selber verweisen muss. Eine Review ist natürlich auch subjektiv, muss sich aber an nachvollziehbare (meinetwegen "kopflastige") Fakten halten. Natürlich macht es mehr Spaß ein Essay, als eine Review zu schreiben.

          Zitat von gast-20080904
          Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.
          Bitte sehr, gern geschehen.
          Zuletzt geändert von Manhattoe; 12.11.2006, 12:28
          DUM-DEE-DUM-DEE-DUM YEAH-YEAH-YEAH!
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          • burroughs
            Board-Legende

            • 09.02.2004
            • 56233

            #50
            was die liner-notes angeht:
            bevor Herr Jourgensen auf die erste Innenseite lediglich schreibt, daß die Tracks 1-15 zwischen dem 20sten und 24sten Juni aufgenomen wurden
            hätte er zumindest im BIB-special *The Burbank sessions* nachsehen und sich selber korrigieren können

            Dort findet sich nämlich eine feine Liste, die alles aufzeigt, das damals aufgenommen wurde (inkl. den Anmerkungen, was es (bis damals) auf Lp, Cd und Video gab/gibt

            Und statt auf der bereits erwähnten ersten Seite die Tracklist (die ja ohnehin auf der Rückseite ersichtlich ist) noch mal zu bemühen, wären *eigentliche* Linernotes sicherlich ein nettes Gimmick gewesen :traurig:

            Zu den alternate Takes sag ich vorläufig noch nichts (da sind erst noch ein paar Durchläufe fällig);
            Zu den Rehearsals ist noch kurz zu sagen, daß der Klang um eine Spur besser ausfällt als auf den bisherigen Import-vö´s (die ja selbst schon einen recht annehmbaren Sound aufwiesen), was aber auch irgendwie zu erwarten war

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