I’m so lonesome I could cry … oder das traurigste Lied, das Elvis jemals gesungen hat

[Elvislover76]

The Thrill of your Love
:traurig:

[gast-20071116]

Falls don´t cry daddy noch nicht geschrieben wurde, don´t cry daddy ist auch, finde ich, ein trauriges Lied, habe ich mir immer angehört, als mein Vater in der Psychiatrie war.

Bombe, mei Jung, Bombe!
Das Forum verneigt sich vor dieser Melodramatik!

Adios Thread!

[MARIE]

Bombe, mei Jung, Bombe!
Das Forum verneigt sich vor dieser Melodramatik!

Adios Thread!

Weißt Du sicher das es nicht stimmt?

[MyBoy]

Egal

Ob es stimmt ,oder nicht:man redet normalerweise nicht überdie geisteskrankheit des vaters ,in einem forum über elvis ,oder stellt bilder seines vaters in netz!

[gast-20070627]

laut Elvis höchstpersönlicher Aussage eines der traurigsten Lieder, das er jemals gehört hat ... und nicht zuletzt deswegen auch Namensgeber für diesen Thread ...

I'm so lonesome I could cry

Hear the lonesome whiperwill
He sounds too blue to fly
The midnight train is whining low
Im so lonesome I could cry

I've never seen a night so long
When time goes crawling by
The moon just went behind a cloud
To hide its face and cry

Did you ever see a robin weep
When leaves begin to die
That means he's lost the will to live
Im so lonesome I could cry

The silence of a falling star
Lights up a purple sky
And as I wonder where you are
Im so lonesome I could cry

[gast-20071202]

laut Elvis höchstpersönlicher Aussage eines der traurigsten Lieder, das er jemals gehört hat ... und nicht zuletzt deswegen auch Namensgeber für diesen Thread ...

I'm so lonesome I could cry

"Lonesome" ist ein wunderbarer Song. Die Zeilen "The silence of a falling star / Lights up a purple sky" habe ich immer für unglaublich gut und textlich ganz hervorragend gehalten. Sie sind so stark, unerhört dicht und so "modern" wie es eigenlich fast unmöglich scheint für einen Song aus der ersten Hälfte(?) der 1950er Jahre. Das ist schon fast ein bisschen psychedelisch.

Elvis' Performance des Songs während "Aloha" ist makellos und atemberaubend, möglicherweise die gelungenste des ganzen Abends. Man schaue sich das einmal aufmerksam an und beachte, was mit ihm geschieht. Er beginnt "trocken" und ist zwei Minuten später klatschnass geschwitzt ohne einen Meter gelaufen zu sein. Aber diese Spannung, die er da hält, die Art und Weise, in der er sich jede Zeile einzeln vornimmt, ist bemerkenswert. Dementsprechend anstregend gestaltete sich das Ganze - man sieht es ihm an. Aber es ist immer gut, wenn man es sieht. Dann weiß man, das jemand wirklich arbeitet ...

[TheKing]

Sehr gut Sideburner! Ganz genau! Und wie ihm metphorisch der Schweiß einer Träne gleich herabrinnt, da steht er der größte (falling) Star aller Zeiten vor der Weltöffentlichkeit und ist vielleicht wirklich so einsam, das er weinen konnte. " Sometimes I feel even lonley in the center of a crowd " hat er mal gesagt...auch wenn es nicht stimmen sollte, dies ist eine hintergründige Dimension...welch ein Moment....schauder! Bigger than life!

[gast-20070627]

Sehr gut Sideburner! Ganz genau! Und wie ihm metphorisch der Schweiß einer Träne gleich herabrinnt, da steht er der größte (falling) Star aller Zeiten vor der Weltöffentlichkeit und ist vielleicht wirklich so einsam, das er weinen konnte. " Sometimes I feel even lonley in the center of a crowd " hat er mal gesagt...auch wenn es nicht stimmen sollte, dies ist eine hintergründige Dimension...welch ein Moment....schauder! Bigger than life!

... diese tief empfundene Einsamkeit hat ihn umgebracht ... diesem Gefühl konnte er einfach nicht Herr werden ... auch nicht mit den vielen Tabletten

[TheKing]

... diese tief empfundene Einsamkeit hat ihn umgebracht ... diesem Gefühl konnte er einfach nicht Herr werden ... auch nicht mit den vielen Tabletten

Das ist wirklich traurig...vielleicht kann man es sogar wirklich so verkürzen...oh Mann....

[andy_m]

... diese tief empfundene Einsamkeit hat ihn umgebracht ... diesem Gefühl konnte er einfach nicht Herr werden ... auch nicht mit den vielen Tabletten

:traurig:

[Paul]

Irgendwie finde ich auch that´s the wonder of you traurig, weshalb weiß ich nicht.

[Manhattoe]

"Lonesome" ist ein wunderbarer Song. Die Zeilen "The silence of a falling star / Lights up a purple sky" habe ich immer für unglaublich gut und textlich ganz hervorragend gehalten. Sie sind so stark, unerhört dicht und so "modern" wie es eigenlich fast unmöglich scheint für einen Song aus der ersten Hälfte(?) der 1950er Jahre. Das ist schon fast ein bisschen psychedelisch.

Das ist eine tolle Zeile, die den Song sehr aufwertet. Das ist Romantik pur (im literarischen Sinne), geradeso als hätte Keats oder Poe diesen Vers geschrieben. Die "Modernität" dieser Zeilen ist schlappe 200 Jahre alt.
Im Gegensatz dazu finde ich dann eine Zeile wie "Did you ever see a robin weep" furchtbar kitschig, und dann kommt mir das Lied wieder etwas fade vor. Das ist traurig.

Ansonsten habe ich wohl ein Problem mit meiner Gemütslage, da ich tatsächlich kaum einen der hier genannten Songs wirklich traurig finde: Don't cry daddy und Mama liked the roses zB lassen mich aufgrund ihrer Künstlichkeit kalt, und auch Softly, as I leave you empfinde ich, gerade wegen der Pseudo-Authentizität, als Tränenkitsch.

Sicher sollen einige der hier genannten Songs traurig wirken, aber sind sie es deshalb auch zwangsläufig?

[gast-20070627]

Ansonsten habe ich wohl ein Problem mit meiner Gemütslage, da ich tatsächlich kaum einen der hier genannten Songs wirklich traurig finde: Don't cry daddy und Mama liked the roses zB lassen mich aufgrund ihrer Künstlichkeit kalt, und auch Softly, as I leave you empfinde ich, gerade wegen der Pseudo-Authentizität, als Tränenkitsch.

Sicher sollen einige der hier genannten Songs traurig wirken, aber sind sie es deshalb auch zwangsläufig?

naja ... ob ein Song tatsächlich traurig wirkt, liegt ja auch am Zuhörer ... ich hab es in anderem Zusammenhang schon mehrmals betont ... ich finde, gerade Elvis hatte die Fähigkeit Gefühle so echt und ergreifend zu transportieren wie kein zweiter Sänger ... kann sein es liegt auch an mir aber bei einem anderen hätte das kitschig oder übertrieben gewirkt, nicht so bei Elvis ... das war seine Gabe ... eine überlebensgroße Projektionsfläche für die Sehnsüchte der Menschen zu sein ...

Außerdem beschleicht mich sachte der Verdacht, du könntest eher der analytische Kopfmensch sein, der sich emotional nicht so reinhängen bzw. offenbaren kann?
Es wird doch irgendein Lied von Elvis geben, wo er dich erwischt ... komm schon ... raus damit

[andy_m]

naja ... ob ein Song tatsächlich traurig wirkt, liegt ja auch am Zuhörer ... ich hab es in anderem Zusammenhang schon mehrmals betont ... ich finde, gerade Elvis hatte die Fähigkeit Gefühle so echt und ergreifend zu transportieren wie kein zweiter Sänger ... kann sein es liegt auch an mir aber bei einem anderen hätte das kitschig oder übertrieben gewirkt, nicht so bei Elvis ... das war seine Gabe ... eine überlebensgroße Projektionsfläche für die Sehnsüchte der Menschen zu sein ...

Außerdem beschleicht mich sachte der Verdacht, du könntest eher der analytische Kopfmensch sein, der sich emotional nicht so reinhängen bzw. offenbaren kann?
Es wird doch irgendein Lied von Elvis geben, wo er dich erwischt ... komm schon ... raus damit

TT&F Duett Version :traurig:

[Manhattoe]

naja ... ob ein Song tatsächlich traurig wirkt, liegt ja auch am Zuhörer ... ich hab es in anderem Zusammenhang schon mehrmals betont ... ich finde, gerade Elvis hatte die Fähigkeit Gefühle so echt und ergreifend zu transportieren wie kein zweiter Sänger ... kann sein es liegt auch an mir aber bei einem anderen hätte das kitschig oder übertrieben gewirkt, nicht so bei Elvis ... das war seine Gabe ... eine überlebensgroße Projektionsfläche für die Sehnsüchte der Menschen zu sein ...

Davon will ich nichts anzweifeln, aber diese inflationäre Nennung "traurigster" Songs wundert mich doch sehr.

Außerdem beschleicht mich sachte der Verdacht, du könntest eher der analytische Kopfmensch sein, der sich emotional nicht so reinhängen bzw. offenbaren kann?

Ich bin mit Sicherheit eher ein Kopfmensch, und mit meinen Gefühlen gehe ich vorsichtig um, dafür sind sie dann aber immer ehrlich.

Es ist auch eine Frage der Maßstäbe. Ich war traurig als mein Vater vor vier Jahren starb, und heute bin ich das auch noch, aber auf eine andere Weise. Trauer ist ein intensiver (und eigentlich auch lang anwährender) Gemütszustand, und der kommt bei mir bei Hören eines dreiminütigen Liedes nur selten auf.
Es sind wohl auch eher die Assoziationen mit persönlichen Erlebnissen (wie zB eben Trauer), die durch bestimmte Songs geweckt werden, nicht die Songs an sich.

Es wird doch irgendein Lied von Elvis geben, wo er dich erwischt ... komm schon ... raus damit

Sicher, da gibt es viele, aber sie machen mich nicht wirklich traurig. Einige stimmen mich melancholisch, aber das ist ein anderes Gefühl.
Do you know who I am packt mich zB, weil ich mit dem "ich" des Liedes mitfühlen kann. Dieses Hoffen und Bangen, dann diese Verzweiflung, das hat Elvis schon beeindruckend, aber dennoch mit reizvoller Ambivalenz rübergebracht.

Spätestes aber wenn man hört, wie Elvis während er Aufnahme herumalberte, ist die Illusion ein "echten" Gefühls zerstört. Man darf sich da nichts vormachen.

Und bei Songs wie Don't cry daddy et al. (s.o.) ist mir der Tranendrüsendrücker einfach zu plump eingesetzt.