Interview, Las Vegas 04. September 1972

[gast-20080405]

Hier wird ja gerade so getan, als ob sich Elvis kurz vor dem Interview mit Absicht irgendwas Einschläferndes eingeworfen hat um möglichst peinlich zu wirken Es ist wie ich es oben bereits gesagt habe. Er hatte 4 Wochen Las Vegas hinter sich, d.h. 4 Wochen lang Uppers und Downers, um tagsüber schlafen zu können und abends zu den Shows voll da zu sein. Keine Ahnung wann die PK war, normalerweise ist sowas immer vormittags, heißt also völlig entgegen Elvis' Tagesablauf der letzten 4 Wochen. Sicher war es nicht professionell, sich so zu zeigen. Hätte er die Schlafmittel schlagartig für diesen Tag abgesetzt, hätte sein Körper wohlmöglich kollabiert. So war es ein Kompromiss um überhaupt erscheinen zu können. Dass das so nicht funktioniert, hat man ja erkannt und es gab danach ja nur noch 1 einzige Pressekonferenz im November, bei der er ähnlich drauf war. Von da an gab es das nicht mehr.

[gast-20100118]

Ich denke, Elvis fühlte sich bei Pressekonferenzen generell nicht sehr wohl. Entweder war er aufgedreht (Bsp. New York Hilton 1972) oder in sich gekehrt. Beides aber hatte mit Nervosität zu tun. Er war nun mal kein großer routinierter Phrasendrescher oder besser gesagt, Rhetoriker.

jo. das kommt zu seiner Bescheidenheit noch dazu.

[gast-20110818]

Dass das so nicht funktioniert, hat man ja erkannt und es gab danach ja nur noch 1 einzige Pressekonferenz im November, bei der er ähnlich drauf war.

Ohne vier Wochen Vegas hinter sich.

[gast-20100118]

totengräber?

nee. hauptsächlich mit psychisch Kranken und Suchtkranken.

[michael grasberger]

Ich denke, Elvis fühlte sich bei Pressekonferenzen generell nicht sehr wohl. Entweder war er aufgedreht (Bsp. New York Hilton 1972) oder in sich gekehrt. Beides aber hatte mit Nervosität zu tun. Er war nun mal kein großer routinierter Phrasendrescher oder besser gesagt, Rhetoriker.

da kann ich nicht ganz zustimmen. gerade seine nervosität hat ihn doch immer auch irgendwie gepusht, die flucht nach vorne anzutreten.
ich denke da an die peinlichen themenzettel bei den sit down shows des 68er specials oder die madison square garden pressekonferenz, wo er nur so sprüht vor witz und charme und die new yorker presse im handumdrehen auf seiner seite hat.
man sollte elvis da nicht unterschätzen oder seiner southern boy-inszenierung zu sehr auf den leim gehen. so naiv war er beileibe nicht. eine pressekonferenz ist immer auch eine performance, und unser mann war nicht umsonst der größte performer des 20. jahrhunderts...

[gast-20100118]

und unser mann war nicht umsonst der größte performer des 20. jahrhunderts...

naja, aber nun nicht in Sachen Selbstbeweihräucherung, und "guckt, nun krieg ich die bislang größte Live Show der Welt".

[Oliwa]

Und wenn ich Elvis in die Augen schaue, dann sehe ich, dass er nicht nur schlaftrunken, sondern von irgendwelchen Substanzen ganz schön benebelt ist.

Phänomenal was man durch eine recht stark getönte Sonnenbrille alles erkennen kann

[gast-20100118]

Phänomenal was man durch eine recht stark getönte Sonnenbrille alles erkennen kann

hahahaaaaaaa

[michael grasberger]

naja, aber nun nicht in Sachen Selbstbeweihräucherung, und "guckt, nun krieg ich die bislang größte Live Show der Welt".

an selbstbewusstsein hat es ihm sicher nicht gefehlt. ein elvis presley hat jedenfalls nicht nervös zu stammeln begonnen, weil er so aufgeregt war, vor der kamera zu stehen o.ä.

[Athilla]

Für einige hier stellt der Drogenkonsum eine Schmach dar und das Elvisbild wird sich nach den eigenen Moralvorstellungen zurechtgebastelt, was nicht passt, wird passend gemacht.
Das fällt mir nirgendwo so sehr auf wie hier.

Ist mir auch aufgefallen, jedoch nicht erst in diesem Thread. Das ist ja nix neues, das es einige Fans gibt, die ihn in höchsten Tönen loben und sowas, obwohl bekannt ist, dass auch Elvis Laster hatte. (Tablettensucht... )

Der Ausdruck "stoned" ist wahrscheinlich wirklich etwas irreführend. Wenn Elvis in Vegas war, lebte er nachts und schlief tagsüber. Das Interview wird wohl während des Tages gewesen sein. Vielleicht wird er weniger Schlafmittel genommen haben wie üblich (ansonsten hätten ihn wohl kaum zehn Pferde aus dem Tiefschlaf holen können), aber dennoch zu viel um bei klarem Verstand ein Interview zu geben. Das dürfte genauso sein, wenn euch jemand mitten in der Nacht aus dem Tiefschlaf reißt und neben dem Bett Kamera und Mikro für eine Liveübertragung stehen. Ihr würdet einen ähnlichen Eindruck machen. Fazit: Nachwirkungen von Schlaftabletten und die für Elvis ungewöhnliche Tageszeit um wach zu sein.

Klingt plausibel, gebe dir Recht, dass es durchaus so gewesen sein kann

[gast-20110818]

Phänomenal was man durch eine recht stark getönte Sonnenbrille alles erkennen kann

Den trüben Blick erkennt man. Schau genau hin.

[burroughs]

Den trüben Blick erkennt man. Schau genau hin.

Guckst du grade in den Spiegel

[gast-20100118]

an ein elvis presley hat jedenfalls nicht nervös zu stammeln begonnen, weil er so aufgeregt war, vor der kamera zu stehen

doch, genau sowas gibt es von Elvis von Anfang an. Mußte er öffentlich reden, konnte es recht stotternd geschehen.

[michael grasberger]

doch, genau sowas gibt es von Elvis von Anfang an. Mußte er öffentlich reden, konnte es recht stotternd geschehen.

ich unterstelle mal, dass das stottern in den späteren jahren auch etwas von koketterie mit dem junge-vom-land-image hatte.
bei der msg-konferenz wirkt er auf mich weder schüchtern noch bescheiden noch besonders ländlich.

[gast-20080405]

doch, genau sowas gibt es von Elvis von Anfang an. Mußte er öffentlich reden, konnte es recht stotternd geschehen.

Muss ich zustimmen. Seht euch mal dieses Telefoninterview Hy Gardner Calling von 1956 an. Elvis ist so nervös, dass man meint, er schiebt sich gleich seinen Finger in die Augenhöhle Bei der MSG PK hat er wahrscheinlich genau die gegenteiligen Mittelchen genommen wie im September. Wäre einleuchtend, da hier noch Proben, Soundchecks etc. anstanden. Nach den 4 Wochen LV war wohl nur noch fertig und hatte zu nichts anderem mehr Lust als zu schlafen. Hätten die Verantwortlichen Elvis' Tages- und Lebensrhythmus gekannt, hätten sie die PK wohl besser Anfang August gemacht.