ELVIS - IN THE DARK by Daniel Wolff

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  • gast-20100118

    #16
    Zitat von Mondstaub
    Over and over again, he played charismatic, moderately rebellious heroes, who pushed the limits of acceptable behavior without breaking them. To Guralnick, this goes against “the very image of rebellion that had always defined” Elvis, although he has to admit that it was “not really all that removed from the aspects of the real Elvis Presley that aspired to middle-class respectability.” It’s this “real Elvis” that keeps disappointing his biographer.
    das ist doch mal wirklich intelligent.

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    • Captain Jonny
      Gehört zum Inventar

      • 05.06.2007
      • 2188

      #17
      Guter Thread!

      "There’s a party in my belly. And ten thousand bubbles are on the guest list."
      Coca Cola

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      • gast-20100118

        #18
        Zitat von Mondstaub
        In his later years, Elvis spoke of his mission as simply trying to “make people happy with music.” It’s a humble enough goal, a lot more difficult than it sounds, and he worked hard to make himself successful at it. Careless Love may leave us in the dark as to how and why the last twenty years of Presley’s music touched so many. But, luckily, Elvis doesn’t. Out of the darkness, comes his voice.
        großartig !

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        • gast-20071116

          #19
          Die Passagen sind so gut, man muss sie sich einfach ausdrucken und in Ruhe lesen, so am Bildschirm kommt das nicht richtig herüber... :regeln:

          Gute Entdeckung, Mondstaub!

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          • gast-20100121

            #20
            Ein absolut lesenswerter Text!
            Manche Passagen kann man schöner einfach nicht schreiben.

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            • gast-20070627

              #21
              By the end of the second line, Elvis has established his right to this ballad legacy. Listen how he phrases “Do you miss me tonight?” ending in a breathy tenderness that’s almost scary in its intimacy. With the song barely begun, the quality and conviction of his voice has pulled you into the darkness and answered each question as it’s asked: yes, you’re lonesome; yes, you’ve missed him.

              die Stelle find ich auch soooo genial ... ein Übersetzungsversuch

              Bereits am Ende der zweiten Zeile wird Elvis dem Vermächtnis dieser Ballade voll gerecht. Hört nur wie er "Do you miss me tonight" phrasiert und dabei in einer atemlosen Zärtlichkeit endet, die in ihrer Intimität fast Furcht einflößend ist. Das Lied hat kaum begonnen, aber die Qualität und die Hingabe seiner Stimme haben den Zuhörer bereits in die Dunkelheit gezogen und dabei jede der gestellten Fragen beantwortet: Ja, Du bist einsam, ja, Du hast ihn vermißt.

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              • gast-20070627

                #22
                da es gestern ein ausgesprochen ruhiger Dienst war, hab ich mich daran gemacht einen der meiner Meinung nach essentiellesten Absätze zu übersetzen ...

                Oft führen die Leute als Beweis für den Niedergang Elvis Presleys jener Lieder an, die er in den letzten Jahren aufgenommen hat, wie „Suspicious Minds“, „Stranger in my own hometown“, „There goes my everything“. Als würden sie Zeugnis von der Tatsache geben, daß der Star in der Falle sitzt, in Bezug auf seine gescheiterte Ehe, seinen isolierten Lebensstil oder seine stagnierende Karriere. „Are You lonesome tonight“ jedoch zeigt uns, daß sich Elvis für das Thema (Selbst)Betrug schon viel früher und in einem größeren Kontext interessierte. Konfrontiert mit der Täuschung, schließt der Sänger quasi einen Pakt. Ich höre lieber weiterhin Eure Lügen, als ohne Euch zu leben. Was für ein großes Zugeständnis an sein Publikum, welches ihn jedoch auf eine sehr einsamen Bühne stellt. Der Illusion von Wahrheit und Liebe beraubt, umschließt ihn hinkünftig nur noch Leere.
                Hier spiegelt sich im Wesentlichen in einer einzigen Zeile eines Liedes der gesamte Inhalt des 750 Seiten starken Buches Careless Love wider. Hier finden wir den verratenen Künstler, isoliert und kompromittiert über das erträgliche Maß hinaus. Es nimmt all die Bilder vorweg, die wir Jahre später vor Augen haben, Elvis zurückgezogen in seinem Schlafzimmer, die Fenster mit Alufolie abgedichtet, den Kontakt zur Außenwelt auf seine Frauen und eine handverlesenen Gruppe von Insidern, der Memphis Mafia reduziert. Nur ist der Mythos vom armen, drogenumnebelten Südstaatenjungen, der nicht wusste wie ihm geschah, unhaltbar, denn der Song beweist uns genau das Gegenteil. In „Are you lonseome tonight” weiß der Sänger ganz genau wie die Realität aussieht und dass er dabei ist sie aufzugeben ...


                :traurig:

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                • gast-20100118

                  #23
                  mit soviel Tiefgang hat man selten einen renommierten Buchautor mit einem Elvissong umgehen sehen. Das nötigt Freude und Hochachtung ab. Und doch glaube ich, dass ein Songtext, und mag er noch so schön sein, letztendlich nur ein Songtext bleibt, und nicht als Interpretationsvorlage der Klischees der nachfolgenden bewegten Lebensabschnitte herhalten kann.

                  Kommentar

                  • gast-20070627

                    #24
                    Zitat von Rev.Gerhard
                    mit soviel Tiefgang hat man selten einen renommierten Buchautor mit einem Elvissong umgehen sehen. Das nötigt Freude und Hochachtung ab. Und doch glaube ich, dass ein Songtext, und mag er noch so schön sein, letztendlich nur ein Songtext bleibt, und nicht als Interpretationsvorlage der Klischees der nachfolgenden bewegten Lebensabschnitte herhalten kann.
                    da hast Du natürlich auch irgendwo Recht Revy ... ich bin trotzdem von diesem Ansatz ganz hingerissen, mag er auch noch so spekulativ sein ... für mich steckt in diesen Zeilen viel Wahrheit ...

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                    • michael grasberger
                      Posting-Legende

                      • 16.02.2006
                      • 9974

                      #25
                      Zitat von Mondstaub
                      denn der Song beweist uns genau das Gegenteil. In „Are you lonseome tonight” weiß der Sänger ganz genau wie die Realität aussieht und dass er dabei ist sie aufzugeben ...

                      :traurig:
                      kompletter bullshit. ein song beweist gar nix, sondern steht als kunstwerk für sich. das würde auch dann gelten, wenn elvis den song selbst geschrieben hätte.

                      wer songtexte biographisch (über)interpretiert, beweist damit nur seine fundamentale ignoranz.

                      "We know that rock'n'roll was not a human invention, that it was the work of the Holy Ghost."
                      (Nick Tosches)

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                      • gast-20070627

                        #26
                        Zitat von michael grasberger
                        kompletter bullshit. ein song beweist gar nix, sondern steht als kunstwerk für sich. das würde auch dann gelten, wenn elvis den song selbst geschrieben hätte.

                        wer songtexte biographisch (über)interpretiert, beweist damit nur seine fundamentale ignoranz.
                        wieso so abwertend ... weil er Deinen geheiligten Guralnick ein wenig in Frage stellt

                        Du scheinst vielmehr den metaphorischen Aspekt der Interpretation zu ignorieren

                        Kommentar

                        • burroughs
                          Board-Legende

                          • 09.02.2004
                          • 56251

                          #27
                          Zitat von Mondstaub
                          wieso so abwertend ... weil er Deinen geheiligten Guralnick ein wenig in Frage stellt

                          Du scheinst vielmehr den metaphorischen Aspekt der Interpretation zu ignorieren
                          mag er den Guralnick nur hie und da in Frage stellen.. auch ein Guralnick war nicht persönlich dabei

                          aber Elvis Lebensgeschichte anhand eines Songs zu erklären zu versuchen, den er eigentlich nur aufgenommen hat, weil´s der Lieblingssong der Gattin seines Managers war.. ist trotz alledem ein wenig zu weit hergeholt..
                          so schön er es auch umschreiben mag

                          Kommentar

                          • gast-20070627

                            #28
                            ich finde diesen Ansatz sehr poetisch ... und er berührt mich auf eine Art und Weise, wie mich noch selten ein Artikel über Elvis berührt hat ...

                            jedem seine Meinung ... Menschen mit einer eher prosaischen Grundtendenz, wie Du und Michael können das halt nicht nachvollziehen ... aber deswegen hier mit Kraftausdrücken umher zu schmeißen ist nicht notwendig ...

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                            • burroughs
                              Board-Legende

                              • 09.02.2004
                              • 56251

                              #29
                              Zitat von Mondstaub
                              - jedem seine Meinung ... Menschen mit einer eher prosaischen Grundtendenz, wie Du und Michael können das halt nicht nachvollziehen ...

                              - aber deswegen hier mit Kraftausdrücken umher zu schmeißen ist nicht notwendig ...
                              - du scheinst mei bücher-regal sehr gut zu kennen

                              - hab ich? bitte um nachweis

                              Kommentar

                              • michael grasberger
                                Posting-Legende

                                • 16.02.2006
                                • 9974

                                #30
                                Zitat von Mondstaub
                                wieso so abwertend ... weil er Deinen geheiligten Guralnick ein wenig in Frage stellt

                                Du scheinst vielmehr den metaphorischen Aspekt der Interpretation zu ignorieren
                                nein nein, hier gehts mir nicht um den guralnick.
                                ich hab das elaborat des herrn wolff jetzt komplett gelesen und musste an manchen stellen sogar lachen. als hätte man einen überambitionierten literaturwissenschaftsstudenten im ersten abschnitt auf elvis losgelassen. die interpretation von "are you lonesome tonight" ist so sehr over the top und überzogen, dass ich mich gefragt habe, ob das nicht vielleicht ein parodistischer text ist.
                                sorry, aber ich hab auch ein paar semester germanistik hinter mir und lass mich von solchem pseudoakademischen blendwerk halt nicht so leicht beeindrucken.


                                p.s.: "bullshit" ist kein kraftausdruck, sondern bezeichnet einfach eine bestimmte art von substanzlosem geschwafel.
                                Zuletzt geändert von michael grasberger; 16.06.2007, 13:45

                                "We know that rock'n'roll was not a human invention, that it was the work of the Holy Ghost."
                                (Nick Tosches)

                                Kommentar

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