Was die SPD mit Elvis verbindet

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  • Ruth Metzner
    Ehrenmitglied
    • 26.03.2007
    • 322

    Was die SPD mit Elvis verbindet

    Unser armer Elvis





    Was die SPD mit Elvis verbindet «

    von Kai Beller (Berlin)

    Die Sozialdemokraten sind sauer: CDU und CSU machen lupenreine sozialdemokratische Politik. Ausgerechnet die Genossen haben nichts davon. Mit einer neuen Webseite wollen SPD-Politiker die Verhältnisse nun wieder gerade rücken.

    Sie sehen sich als das Original und die rotgetünchten Merkels und Köhlers als die schlechten Kopien der wahren Sozialdemokratie. "GleichDasOriginal.de" haben die pragmatisch orientierten Netzwerker der SPD-Fraktion ihre Internet-Initiative genannt, mit der sie den Wettbewerb gegen die schwarze Kopieflut aufnehmen wollen.

    GleichDasOriginal.de: besser der echte ElvisEin schlechter Elvis Presley Imitator begrüßt den Besucher auf der Startseite. Die SPD, das ist der echte Elvis, soll das signalisieren. Der liegt zwar seit geraumer Zeit unter der Erde. Aber so weit wollen die Netzwerker die Analogie dann doch nicht treiben. Trost und Rat soll sich der Kopie-geplagte Genosse auf der Seite holen.
    Fort mit der Weinerlichkeit, die SPD-Vize Peer Steinbrück bei seinen Parteifreunden festgestellt haben will. SPD-Fraktionsvize Ulrich Kelber und Netzwerk-Sprecher Christian Lange nehmen auffallend häufig das Wort "selbstbewusst" in den Mund. "Selbstbewusst" sollen die Sozialdemokraten auf ihre Erfolge in der Großen Koalition verweisen. "Wir sind das Original", sagt Kelber.

    An 22 Punkten zeigt die Webseite wo Schwarze sich des roten Gedankengutes bemächtigt und wo die SPD die Koalition auf das richtige Gleis gesetzt hat. So reklamieren die Netzwerker die letzten 40 Jahre der deutschen Außenpolitik für die SPD. Sozialdemokraten hätten den Kurs maßgeblich bestimmt, heißt es, als ob es Helmut Kohl, Hans-Dietrich Genscher und Klaus Kinkel nicht gegeben hätte. Auch die Haushaltskonsolidierung gehört der SPD, die Schulden haben die Schwarzen aufgehäuft. Das Elterngeld hat eine CDU-Ministerin der SPD geklaut.
    Bei der Arbeitsmarktpolitik geraten die Netzwerker in die innerparteiliche Wirrnis um das Arbeitslosengeld. "Wir sorgen dafür, dass wir vor allem in die Qualifizierung und Beschäftigung investieren und nicht in die Finanzierung lang andauernder Arbeitslosigkeit." Das könnte ein O-Ton von Arbeitsminister Franz Müntefering sein. Doch eine neue Debatte um die längere Bezugsdauer wollen die Abgeordneten dann doch nicht lostreten. Die Formulierung richte sich vielmehr gegen den selbsternannten "Arbeiterführer" Jürgen Rüttgers von der CDU. Hoffentlich sehen die Genossen das auch so.




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  • gast-20071116

    #2
    Wenn Politik das Entertainment - unabhängig vom "Elvis" Bezug hier - zu vereinnahmen sucht, dann kommt nur Grütze³ bei heraus! :regeln:

    Kommentar

    • gast-20100118

      #3
      es ist völlig richtig, dass in der Rock- und Popmusik das Imitat meist nur ein kläglicher Abdruck des Originals darstellt. Aber Popmusik läßt sich nun wirklich nicht mit Politik vergleichen. Die Politik sollte, egal von welcher Partei praktiziert, stets das Wohl der Menschen im Auge haben. Und sollte beim Wettgesang der Gedanken um diese ehrenvolle Aufgabe der eine Töne vom anderen abkupfern, ist das doch in erster Linie kein Ärgernis, sondern eine Freude, wenn es denn seinen Zweck erfüllt, und den Menschen zugute kommt. Leider zeigt das zitierte Pochen auf ureigenstes Gedankengut aber leider mal wieder, dass es denen gar nicht um das Wohl des Volkes geht, sondern um die eigene Position, um Macht. Und das ist sehr schade. Bei aller Demokratie.

      Kommentar

      • TheKing
        Board-Legende

        • 19.06.2006
        • 20783

        #4
        Tja, ich war eigentlich, wenn ich zur Wahl ging traditionell ein SPDwähler, aber die haben wirklich spätestens seit Schröder ihr klassisches Profil verloren. Ergebnis die Umfragewerte liegen bei 25%. Es gibt eine neue "Linke", aber mit den beiden Schießbudenfiguren Gysi und Lafontaine ist das auch eher kurios zu sehen. In Zeiten der Globalisierung und des Totalkapitalismus hat die linke Politik keine Antworten. Ich bin mir sicher, dass unser System der sozialen Marktwirtschaft noch das Beste ist, was es an Staatsformen auf dieser kruden Welt je gegeben hat, aber ich sehe das alles bedroht durch eine radikale, fast ungebremste Wirtschaftsdynamik, die unsere politischen Organe wie Kasperletheater aussehen läßt...auf dieser Welt regiert nur eines: die Gier!...wer glaubt denn noch an die Volksvertreter? Wer fühlt seine Interessen durch diese Lobbyistenbrut noch wirklich vertreten? Ich jedenfalls nicht. Ach hier ging es ja um den Vergleich mit Elvis...es geht ja nur darum, dass man das Bild eines Elvis-Nachmachers genommen hat, weil dies der Inbegriff des schlechten Plagiats ist, das niemals im Entfernsten eine Chance hat, an das Orginal heranzureichen, welches im Ansatz schon eine Lächerlichkeit ist. Der Immy als Klischee der Lächerlichkeit, das versteht wirklich jeder!
        Zuletzt geändert von TheKing; 25.10.2007, 03:35
        Ohne Worte!

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