Wäre Elvis ohne Colonel Tom Parker so groß geworden

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Gilla
    Board-Legende

    • 05.02.2007
    • 14774

    Da unterschätzt du den King gewaltig. Der Colonel hat ihn doch nicht gebacken, der war schon komplett, als er das erste Mal von ihm hörte...
    *The genius of Elvis Presley was in his music, but the magic was in his voice*

    Kommentar

    • Herbi
      Board-Legende

      • 27.07.2003
      • 25053

      ..sehr schön gesagt Gilla !!

      __Elvis - Artist Of The Century__

      Kommentar

      • Circle G
        Board-Legende

        • 04.11.2007
        • 11634

        Zitat von Gilla
        Womit du nicht recht hast, liebe Circle, dass Elvis ohne Parker eine Provinzgröße geblieben wäre. Talent setzt sich immer durch, das hätte vlt. etwas länger gedauert.
        Das stimmt leider nicht. Die Welt ist voll von talentierten Künstlern, die nichts auf die Reihe kriegen, weil sie nicht den richtigen Manager haben. Wer nur Talent hat, und sei es noch so viel, hat keine Chance, solange er keinen Manager findet, der an ihn glaubt und bereit ist, ihn mit allen Mitteln nach oben zu boxen. Weiterhin sind die Charts voll von mittelmäßigen bis schlechten Künstlern, die es trotzdem weit gebracht haben, und zwar nur durch ein gutes Management. So gesehen ist der Manager sogar wichtiger als der Künstler, so traurig das auch klingt.
        Ahnungslosigkeit ist die Objektivität der schlichten Gemüter - Harald Schmidt
        ____________________________

        Kommentar

        • Gilla
          Board-Legende

          • 05.02.2007
          • 14774

          Ich habe hier in diesem Thread mehrmals gesagt, dass die Zusammenarbeit für beide ein Glücksfall war.

          Aber Elvis hatte eine Riesenmotivation, er wollte nach oben. Er gab sich nicht mit dem Durchschnitt zufrieden. Wenn es nicht der Colonel gewesen wäre, dann eben ein anderer.
          Provinzgröße ist für mich jemand, der sich mit dem Erfolg im Bierzelt zufrieden gibt.
          *The genius of Elvis Presley was in his music, but the magic was in his voice*

          Kommentar

          • marquardt72
            Posting-Legende

            • 19.08.2006
            • 5712

            Ehrgeiz kann einen sehr motivieren,reicht aber auch nicht.

            Parkers Aufgabe war es nicht,Elvis' Talent zu fördern,sondern ihn reich und berühmt zu machen.

            Und das ist ihm ja ganz gut gelungen.

            Glaubt z.B. jemand ernsthaft,daß Britney Spears tatsächlich singen kann?!

            Aber sie hat anscheinend ein gutes Management.

            Kommentar

            • gast-20110818

              Zitat von Circle G
              [COLOR=#1f497d][COLOR=white]Eben. Mit Johnny Cash auch, ebenso mit Charlie Rich. Die alle hat er in die Rockabilly-Schiene gezwungen, obwohl sie etwas anderes machen wollten.
              Was heißt denn "in die Rockabilly-Schiene gezwungen"? Rockabilly hat sich nach Elvis' Erfolg bestens verkauft. Ja, es brach ja regelrecht ein Rockabilly-Fieber aus. Eddie Cochran oder Buddy Holly wollten auch andere Musik machen, bis sie merkten, wie man am besten die Dollars einfahren konnten.
              Orbison, Cash und Rich hätten sich ja auch ein anderes Studio suchen können. Eines, dass mit ihnen Country-Aufnahmen macht. Haben sie aber nicht. Stattdessen waren sie froh über SUN einen Fuß ins Musikgeschäft zu kriegen.

              Sie alle wurden erst groß, als sie bei einer anderen Plattenfirma unterkamen. Elvis übrigens auch.
              Hätte Elvis keinen Rockabilly gemacht, wäre Parker höchstwahrscheinlich nie auf ihn aufmerksam geworden. Wahrscheinlich hat Parker erst nach Phillips begriffen, dass man mit einem Weißen, der "Negermusik" macht, groß absahnen kann.

              Von den hochgelobten SUN-Nummern hat es keine einzige in die US-Charts geschafft, die wurden nur regional in kleinen Stückzahlen verkauft, wovon Elvis nicht leben konnte.
              Ich finde, dass Sam Phillips mit dem SUN-Studio Eindrucksvolles geschaffen hat, in dem er sich gegen alle Konventionen gestemmt und mit schwarzen Künstlern schwarze Musik aufgenommen hat. Alle Achtung! Damit muss man sich erstmal durchsetzen.
              Richtig populär wurde das Studio dann erst durch Elvis' Erfolg (als Rock'n'Roll-Star), und dann hatte Phillips auch einen Nr.1-Hit: Blue Suede Shoes von Carl Perkins. Ein Song, der nicht nur im gleichen Jahr von Elvis gecovert wurde, sondern heute sogar zu den Elvis-Klassikern zählt.
              Dass größere, etablierte Label, wie RCA, es leichter haben, ihre Schützlinge im TV unterzubringen, dürfte klar sein. Und dieses Medium war es letztendlich, was Elvis zum Star machte.

              Kommentar

              • burroughs
                Board-Legende

                • 09.02.2004
                • 56230

                Zitat von Gilla
                Wenn es nicht der Colonel gewesen wäre, dann eben ein anderer.
                Das könnte so sein.. bzw hätte so sein können.. aber eine Garantie gibts für diese Annahme eben nicht.
                Genausowenig wie für die Aussage, dass er es ohne den Colonel nicht so weit geschafft hätte..

                Fakt (und das kann man heutzutage an jeder Strassenecke bzw in jedem grösseren Lokal selber rausfinden) ist:
                mit Talent alleine bist du heutzutage gar nix.
                Wer nicht - idealerweise - selber Kontakte hat, oder jemanden hat, der über jene verfügt, hat in dem Biz absolut NULL Überlebensschance.
                Da kann er 10x klingen und aussehen wie unser Moppel

                Kommentar

                • gast-20110818

                  Zitat von Gilla
                  Womit du recht hast, ist, dass er wahrscheinlich nicht dieser Superstar geworden wäre, so, wie wir Elvis heute kennen.
                  So würde ich das auch sehen.

                  Dass aus Elvis so ein Mega-Produkt (wie Mickey Mouse oder Coca Cola) wurde, ist sicher Parker zu verdanken. Nur stellt sich wirklich die Frage, ob es auch für den Menschen Elvis Presley das beste war.

                  Kommentar

                  • Circle G
                    Board-Legende

                    • 04.11.2007
                    • 11634

                    Zitat von Gilla
                    Provinzgröße ist für mich jemand, der sich mit dem Erfolg im Bierzelt zufrieden gibt.
                    Provinzgrößen sind Künstler, die regional sehr eingeschränkt und hauptsächlich auf dem Land und in kleineren Städten bekannt sind. In den USA gibt es keine Bierzelt-Tradition. Elvis trat auf Baseball-Feldern, in Turnhallen und Schulaulen auf, das kommt den Bierzelten ungefähr gleich. Außerdem gibt es auch international bekannte Künstler und ehemalige Weltstars, die in Bierzelten auftreten.
                    Ahnungslosigkeit ist die Objektivität der schlichten Gemüter - Harald Schmidt
                    ____________________________

                    Kommentar

                    • gast-20110818

                      Zitat von Circle G
                      [FONT=Times New Roman][FONT=Verdana][SIZE=2]Hätte Parker keine ordentliche Arbeit geleistet, wäre Elvis eine Provinzgröße geblieben, so wie unter Scotty Moore und Bob Neal.
                      Das ist nicht gesagt. Jerry Lee Lewis wurde ja auch zur Rock'n'Roll-Legende.

                      Kommentar

                      • burroughs
                        Board-Legende

                        • 09.02.2004
                        • 56230

                        Was aber nicht zuletzt an seiner Bühnenshow und der Heirat mit seiner Cousine gelegen haben mag
                        aber er war Elvis immerhin einen grossen Schritt vorraus: er schrieb seine Songs selber..

                        Kommentar

                        • gast-20110818

                          Zitat von Circle G
                          Wenn Parker Elvis – wie Du sagst – ebenfalls dahin gedrängt hat, dann lag er noch mehr goldrichtig, denn unter Parker hatte Elvis Erfolg, unter Philipps und seinen ersten Managern Scotty Moore und Bob Neal nicht. Man kann nicht Sam Philipps für etwas loben und Parker für die gleiche Sache abwatschen.
                          Sam Phillips war ja auch nicht Elvis' Manager - das ist der Unterschied.
                          Man kann doch nicht von Phillips verlangen, dass jeder Künstler bei ihm aufnehmen kann, was er will.

                          Wieso? Elvis hat gesungen, was er wollte. Er hat sich insbesondere einen Dreck um Trends und Hitparaden geschert, gerade in den späten Jahren.

                          Hätte Elvis auf experimentellen Speed-Punk gestanden, hätte es sicher Probleme gegeben.
                          Und bei den Filmen hat man ihm schon in etwa vorgeschrieben, was zu singen ist. Sonst hätte er viele der Songs gar nicht aufgenommen.

                          Er hatte aber keinen Erfolg bei SUN, höchstens eine kleine Provinzkarriere, von der er nicht hat leben können und die früher oder später zur Sackgasse geworden wäre, wenn Parker nicht gekommen wäre.

                          Man weiß ja nicht, wie es weiter gegangen wäre. Vielleicht sogar vorteilhafter für den Künstler und Menschen Elvis Presley.

                          Elvis stand auf Balladen. Seine ersten Songs bei SUN waren allesamt Balladen, und wenn er privat musizierte, waren es auch immer Balladen, nicht Rock'n Roll.
                          Elvis stand aber ebenso auf R&B und hatte auch Spaß daran zusammen mit Jerry Reed im Studio Gas zugeben. Auch viele Gospel-Songs sind eng mit dem Rock'n'Roll verwandt, was auch auf Elvis' Gospel-Alben gut zu hören ist.

                          Kommentar

                          • Circle G
                            Board-Legende

                            • 04.11.2007
                            • 11634

                            Zitat von Blues Boy
                            Orbison, Cash und Rich hätten sich ja auch ein anderes Studio suchen können. Eines, dass mit ihnen Country-Aufnahmen macht. Haben sie aber nicht. Stattdessen waren sie froh über SUN einen Fuß ins Musikgeschäft zu kriegen.
                            Genau. Und dann haben sie sich ein anderes Studio gesucht

                            Wahrscheinlich hat Parker erst nach Phillips begriffen, dass man mit einem Weißen, der "Negermusik" macht, groß absahnen kann.
                            Nöö. Im Gegensatz zu Philipps HAT Parker es wirklich begriffen. Sam Philipps hat nie groß abgesahnt, also hat er nichts begriffen mit seinem Provinzladen, auch wenn er musikalisch vielleicht ein Visionär war. Allerdings war er auch das nur kurzfristig und eingeschränkt. Nach Perkins „Blue Suede Shoes“ (mit dem dann letztendlich Elvis den großen Erfolg hatte) und der kurzen Karriere von Jerry Lee Lewis hat Philipps nichts mehr auf die Reihe bekommen.

                            Richtig populär wurde das Studio dann erst durch Elvis' Erfolg (als Rock'n'Roll-Star), und dann hatte Phillips auch einen Nr.1-Hit: Blue Suede Shoes von Carl Perkins.
                            Häh? Es war nur eine Nummer 4 Elvis' erster Song bei RCA („Heartbreak Hotel“, keine Rockabilly-Nummer!) war hingegen sofort eine Nummer Eins und ein internationaler Hit.


                            Dass größere, etablierte Label, wie RCA, es leichter haben, ihre Schützlinge im TV unterzubringen, dürfte klar sein. Und dieses Medium war es letztendlich, was Elvis zum Star machte
                            Richtig, aber wem hatte Elvis es zu verdanken, dass er zu RCA und dadurch ins Fernsehen kam? Sam Philipps? Scotty Moore? Bob Neal? Oder vielleicht doch einzig und allein Colonel Parker?
                            Ahnungslosigkeit ist die Objektivität der schlichten Gemüter - Harald Schmidt
                            ____________________________

                            Kommentar

                            • gast-20110818

                              Zitat von Circle G
                              Genau. Und dann haben sie sich ein anderes Studio gesucht
                              Nachdem sie sich bei SUN einen Namen gemacht hatten. Sonst hätte sie ein anderes Studio evtl. gar nicht genommen. So leicht ist das alles nicht.

                              Nöö. Im Gegensatz zu Philipps HAT Parker es wirklich begriffen. Sam Philipps hat nie groß abgesahnt, also hat er nichts begriffen mit seinem Provinzladen, auch wenn er musikalisch vielleicht ein Visionär war. Allerdings war er auch das nur kurzfristig und eingeschränkt. Nach Perkins „Blue Suede Shoes“ (mit dem dann letztendlich Elvis den großen Erfolg hatte) und der kurzen Karriere von Jerry Lee Lewis hat Philipps nichts mehr auf die Reihe bekommen.

                              Wie gesagt, Phillips war ja kein Manager, sondern Produzent, und in diesem Bereich hat er sich verdientermaßen einen Namen in der Rockgeschichte gemacht.
                              Die einzige Platte, die Parker produzierte, war "Havin Fun With Elvis On Stage" - kein großer Hit bekanntermaßen. Da war Phillips schon erfolgreicher und vor allen Dingen auch kreativer.


                              Häh? Es war nur eine Nummer 4
                              Kann sein. Aber Carl Perkins war auch nicht Elvis, was besonders bei seinem TV-Auftritt deutlich wurde.

                              Elvis' erster Song bei RCA („Heartbreak Hotel“, keine Rockabilly-Nummer!) war hingegen sofort eine Nummer Eins und ein internationaler Hit.
                              Elvis' erster TV-Auftritt war "Shake, Rattle And Roll", der sicher auch dazu beigetragen hat, dass sich Elvis' aktuelle Single danach so gut verkaufte.

                              Richtig, aber wem hatte Elvis es zu verdanken, dass er zu RCA und dadurch ins Fernsehen kam? Sam Philipps? Scotty Moore? Bob Neal? Oder vielleicht doch einzig und allein Colonel Parker?
                              Parker natürlich. Aber das würde ich jetzt nicht als "Geniestreich" sehen.

                              Kommentar

                              • Gilla
                                Board-Legende

                                • 05.02.2007
                                • 14774

                                Zitat von Circle G
                                Das stimmt leider nicht. Die Welt ist voll von talentierten Künstlern, die nichts auf die Reihe kriegen, weil sie nicht den richtigen Manager haben.
                                .
                                Der Colonel war so genial, wie es auch gleichzeitig menschenverachtend war.

                                Er hatte ein grandioses Marketingkonzept entwickelt, aus dem talentierten Künstler Elvis Presley einen Superstar, einen Supermann zu machen. Das hat er gnadenlos angewandt und Elvis, aus einfachen Verhältnissen kommend, merkte nicht, dass ein Mensch diese Höhen nicht unbeschadet überstehen konnte. So einzigartig diese Verbindung zwischen den beiden auch war, bleibt doch der Nachgeschmack des Ausbeuters, wenn man Elvis Niedergang im Auge hat. Dabei will ich nicht sagen, dass das der Colonel so gewollt hat.
                                *The genius of Elvis Presley was in his music, but the magic was in his voice*

                                Kommentar

                                Lädt...