Wäre Elvis ohne Colonel Tom Parker so groß geworden

[gast-20090609]

Ich habe mich die letzten Wochen sehr intensiv mit Parker beschäftigt. Die Sache mit All Star Shows ist mir allerdings in vielerlei Hinsicht noch nicht so ganz klar - z.B. die Frage: Gehörte die Firma wirklich ganz alleine Parker? Hat jemand dazu Informationen, die er hier mit Quellenangaben posten könnte? Ich wäre sehr dankbar, wenn sich diese Lücke schließen ließe.

All Star Shows gehörte zu 75% Elvis Presley. Das hatten wir doch schon im vielgerühmten Pleite-Thread recht ausführlich.

Elvis Presley und Colonel Tom Parker waren Geschäftspartner. Das dies immer wieder übersehen wird, trägt ganz wesentlich zu der Fehlinterpretation der Beziehung zwischen beiden bei.

[gast-20090609]

Wobei ich eine entsprechende Abrechnung von All Star Shows interessant fände.

Dann schau doch mal im Colonel-Archiv nach .

[gast-20110818]

Elvis Presley und Colonel Tom Parker waren Geschäftspartner. Das dies immer wieder übersehen wird, trägt ganz wesentlich zu der Fehlinterpretation der Beziehung zwischen beiden bei.

Auch in den meisten Ehen hat ein Partner die Hosen an.

[gast-20100118]

fraglos hätte dem Colonel ein Hauskleid gut zu Gesicht gestanden.

[MysteryTrain]

Musikalisch hätte Elvis in den 60ern nicht viel erreichen können, da dort andere das Zepter übernommen hatten. Für den "gesetzten Entertainer" war er noch etwas zu jung. Also nutzte man die "Übergangszeit" zum Geldverdienen mit Billigfilmen. Dass Elvis gerne auch ein ernstzunehmender Schauspieler geworden wäre, stelle ich gar nicht in Abrede. Doch beides ging nicht. Entweder Musikerkarriere oder Filmkarriere.
WÄRE (ich mag solche Spekulationen eigentlich gar nicht) Elvis in den 60ern der große Durchbruch als Schauspieler gelungen, hätte es wohlmöglich nie ein Bühnencomeback gegeben, zumindest nicht 1968/69. Hätten wir das gewollt? Ich denke nicht.

[Circle G]

Das ist ja wohl die seltsamste Einstellung, die ich je gehört habe. Die Person, um die es geht, hört man nicht an, da deren Aussagen sowieso nicht ernst zu nehmen sind ? Du scheinst ihn ja wirklich gut gekannt zu haben, dass Du direkte Aussagen von ihm zu seiner Karriere gänzlich außen vor lassen kannst .

Natürlich muss man auch Elvis' persönliche Aussagen mit in Betracht ziehen, jedoch ebenfalls die Tatsache, dass man nicht jedes öffentliche Statement von ihm für bare Münze nehmen darf. Zum Beispiel antwortete er auf der Pressekonferenz nach seiner Rückkehr aus der Armee auf die Frage nach Priscilla, dass er in Deutschland "niemand besonderen" getroffen oder gar zurückgelassen habe. Bei der MSG-Pressekonferenz erzählte er, dass er gerne mehr rockige Sachen aufnehmen würde, es jedoch schwer sei, gutes entsprechendes Material zu finden. Wie wir wissen, hatte er erst wenige Wochen zuvor äußerst unwillig den Kracher "Burning Love" aufgenommen. Von seiner leidenschaftlich-wütenden Beteuerung von 1974, dass er noch nie im Leben Drogen genommen hat, wollen wir erst gar nicht anfangen.

[gast-20100118]

Von seiner leidenschaftlich-wütenden Beteuerung von 1974, dass er noch nie im Leben Drogen genommen hat, wollen wir erst gar nicht anfangen.

nee. in diesem Punkte ihm nicht zu glauben, nehme ich Deinem Experten schwer übel.

[gast-20090609]

Auch in den meisten Ehen hat ein Partner die Hosen an.

Nicht alle eigenen Erfahrungen decken sich mit denen anderer. Um das wahrzunehmen, benötigt es aber entschieden die Fähigkeit von eigenen Befindlichkeiten abstrahieren zu können .

[gast-20100118]

Nicht alle eigenen Erfahrungen decken sich mit denen anderer.

wär mir neu, wenn BB jemals in den Hafen der Ehe eingelaufen wäre.

[Circle G]

All Star Shows gehörte zu 75% Elvis Presley. Das hatten wir doch schon im vielgerühmten Pleite-Thread recht ausführlich.

Ich habe leider nicht mehr jedes Posting des Pleite-Threads auf der Pfanne und es ist jetzt auch müßig, die Aussagen bezüglich All Stars in diesem ellenlangen Thema zu suchen. Wenn ich mich aber recht entsinne, war es praytome, der dazu einiges zu sagen hatte. Ich muss zugeben, dass es bei seiner Schreibweise manchmal extrem schwierig ist, durchzublicken. Kann also sein, dass ich diesbezüglich etwas überlesen habe. Schrieb er denn Hinweise darauf, woher die Sache mit den 75% stammt? Ich persönlich halte das nämlich für ziemlich unrealistisch, auch wenn es andererseits alle Parker-Gegner Lügen strafen würde, denn somit wäre z.B. der von Linda gepostete Plattenvertrag ja eher zu Parkers Nachteil gewesen. Daran dass Elvis in der Sache drin steckte, habe ich keine Zweifel, allerdings maximal zu gleichen Teilen, also fifty-fifty.

Elvis Presley und Colonel Tom Parker waren Geschäftspartner. Das dies immer wieder übersehen wird, trägt ganz wesentlich zu der Fehlinterpretation der Beziehung zwischen beiden bei.

Allerdings!

[gast-20090609]

Natürlich muss man auch Elvis' persönliche Aussagen mit in Betracht ziehen, jedoch ebenfalls die Tatsache, dass man nicht jedes öffentliche Statement von ihm für bare Münze nehmen darf. Zum Beispiel antwortete er auf der Pressekonferenz nach seiner Rückkehr aus der Armee auf die Frage nach Priscilla, dass er in Deutschland "niemand besonderen" getroffen oder gar zurückgelassen habe. Bei der MSG-Pressekonferenz erzählte er, dass er gerne mehr rockige Sachen aufnehmen würde, es jedoch schwer sei, gutes entsprechendes Material zu finden. Wie wir wissen, hatte er erst wenige Wochen zuvor äußerst unwillig den Kracher "Burning Love" aufgenommen. Von seiner leidenschaftlich-wütenden Beteuerung von 1974, dass er noch nie im Leben Drogen genommen hat, wollen wir erst gar nicht anfangen.

1. Priscilla: Möglicherweise maß er der Beziehung 1960 noch gar nicht die Bedeutung bei, die sie ab 1962/63 für ihn hatte, als die Beziehung sich festigte. Nachweislich hatte Elvis eine Reihe von Beziehungen in Deutschland... Priscilla war erst einmal eine von mehreren. Hatte erst neulich ein nettes Gespräch mit einen Zeitzeugen, der viel Zeit vorm Haus in Bad Nauheim zubrachte. Der meinte im O-Ton: "Die Mädels gingen da nur so rein und raus, wenn wir einen Hinweis wahrgenommen hätten, dass sie eine Sonderstellung hatte, hätten wir Fotos gemacht, was das Zeug hält. Gab aber leider keinen".

2. Pressekonferenz 1972: Wundert mich immer wieder, dass der Journalist, der diese Frage stellte, nicht noch einmal nachhakte, was Elvis denn unter "guten Rocksongs" versteht, die er gerne aufnehmen würde. Die Antwort wäre sicher interessant gewesen...

3. Ich kenne den sog. "drug dialogue" sehr genau und höre hier einen nachvollziehbar wütenden Elvis, der seinen Emotionen Ausdruck verleiht. Er spricht deutlich, seine Aussagen lassen an Deutlichkeit nichts zu Wünschen übrig u. sind - anders als ja von vielen, die das Original größtenteils nicht mal ennen - keineswegs unzusammenhängend oder im "Vollrausch" von sich gegeben. Er ist wütend, aber glaubwürdig. Und sein Publikum nimmt es entsprechend auf (Applaus, zustimmende Rufe). Mag sein, dass dieser Elvis für Zartbesaitete ein Schock ist, ihn deswegen als drogenabhängig abzustempeln ist Fangelaber auf Boulevardjournalismus-Niveau.
Darrin Lee hat u.a. dazu ein interessantes Buch rausgegeben: Shattering of a Myth (Kurztitel). Kann ich sehr empfehlen, da er viel darüber zusammengetragen hat, was 1973/1974 über Elvis in den Medien in Umlauf war u. worauf Elvis sich in seiner kleinen Ansprache bezieht.

Aus Deiner Haltung Elvis Presley gegenüber spricht sehr viel Hybris. Man spricht den Mann nicht gleich heilig, wenn man ihn ernst nimmt. Das tust Du leider nicht.

[gast-20090609]

wär mir neu, wenn BB jemals in den Hafen der Ehe eingelaufen wäre.

Könnte an seiner Einstellung zu menschlichen Beziehungen liegen .

[gast-20110818]

Musikalisch hätte Elvis in den 60ern nicht viel erreichen können, da dort andere das Zepter übernommen hatten. Für den "gesetzten Entertainer" war er noch etwas zu jung. Also nutzte man die "Übergangszeit" zum Geldverdienen mit Billigfilmen.

Was ist das für ein Humbug?
Über drei Jahre lang (1960 - 63) schaffte es jede Elvis-Single in die Top-Ten (meistens sogar Top 5). Auch die Alben liefen erstklassig. Wie kommst Du darauf, dass er in den 60ern nicht viel hätte erreichen können? Und schon zu dieser Zeit drehte er pappige Schlagerfilme, die er selbst nicht mochte und die ihn regelrecht frustrierten.
Irgendwann kam dann die Beatwelle, ja und? Das heißt doch nicht, dass die ganze Nation fast ausschließlich Beat-Musik gekauft bzw. konsumiert hat.
In der Pop-Branche muss man manchmal flexibel sein, und wer konnte das besser als Elvis?
Aber klar, es blieb ihm nichts anderes übrig, als weiter Billig-Filme zu drehen, die mit der Zeit immer mehr Zuschauer aus den Kinosälen vergraulten.

[gast-20090609]

Ich habe leider nicht mehr jedes Posting des Pleite-Threads auf der Pfanne und es ist jetzt auch müßig, die Aussagen bezüglich All Stars in diesem ellenlangen Thema zu suchen. Wenn ich mich aber recht entsinne, war es praytome, der dazu einiges zu sagen hatte. Ich muss zugeben, dass es bei seiner Schreibweise manchmal extrem schwierig ist, durchzublicken. Kann also sein, dass ich diesbezüglich etwas überlesen habe. Schrieb er denn Hinweise darauf, woher die Sache mit den 75% stammt? Ich persönlich halte das nämlich für ziemlich unrealistisch, auch wenn es andererseits alle Parker-Gegner Lügen strafen würde, denn somit wäre z.B. der von Linda gepostete Plattenvertrag ja eher zu Parkers Nachteil gewesen. Daran dass Elvis in der Sache drin steckte, habe ich keine Zweifel, allerdings maximal zu gleichen Teilen, also fifty-fifty.

Ich kann Dir jetzt spontan auch nicht die Seite sagen - habe mir zentrale Passagen aus dem Thread, so u.a. eine sehr gute Passage zum Thema Leistungsschutzrechte von MusicMan vor dem Hintergrund des "Ausverkauf-Deals" von 1973 - in ein Doc. gespeichert, das ich zuhause habe. Die Info kommt in der Tat von Praytome mit längeren Erläuterungen dazu, die plausibel sind. Er hat auch ein Dokument gepostet, wo ein Teil (aber nur ein Teil) der Firmenbeteiligungen gelistet sind. Auf der Liste ist 50/50 nicht der Standard.

[gast-20110818]

Könnte an seiner Einstellung zu menschlichen Beziehungen liegen .

Könnte aber auch an meiner Weisheit und meinem verlässlichen Instinkt liegen.