hier der bericht, der mich auf die frage brachte:
Im Oktober setzt die Gruppe einen Lehrgang an: 10 Tage wird von früh bis spät trainiert – im Schloßhof der Freusburg und auf den Waldwiesen. Jeder Teilnehmer hat ein Strohpolster mitgebracht, das erste Training am Makiwara findet statt. Im November besucht der Übungsleiter einen Ausbildungslehrgang in Paris und vermittelt seiner Gruppe den ersten japanischen Lehrmeister – Tetsuji MURAKAMI.
Der große Lehrgang findet 1958 statt, auf den Wiesen des Forellenbades in Bad Homburg-Dornholzhausen. Aber für die 30 Teilnehmer, die aus Deutschland und Österreich einreisten, ist das Gezeigte derart neu und ungewohnt, daß man etwas ratlos nach Hause zurückkehrt. Mit den geringen Anfangskenntnissen kann niemand zurechtkommen. Selbst die aufgeschlossensten resignieren nach einigen Monaten, denn in ihrem Wohnort gibt es keinen Lehrer, und deutsche Fachbücher über diesen Sport sind nicht vorhanden.
Der große Start war ein noch größerer Fehlschlag. Die kleine Gruppe gibt sich jedoch nicht geschlagen. Zwar findet im kommenden Jahr kein weiterer Lehrgang statt, doch das Training wird noch intensiver. Durch ein prominentes Mitglied der Gruppe – Elvis Presley – rückt Karate über Nacht ins Blickfeld öffentlichen Interesses. Man profitiert aus dieser Erkenntnis und reagiert prompt: der Zeitpunkt für eine große Werbekampagne ist gekommen.
In Zeitschriften und Tageszeitungen erscheinen Aufsätze und Berichte, die Propaganda für einen weiteren Sommerlehrgang setzt ein. Rund 60 Teilnehmer reisen dieses Mal an, aber es regnet pausenlos, und das Training muß in den viel zu kleinen Saal einer Gaststätte verlegt werden. Es wird schichtweise unterrichtet, morgens ab 7 Uhr bis nachmittags 19 Uhr. 10 volle Unterrichtsstunden für den Übungsleiter, Tag für Tag.
Lehrgänge dieser Art sollte es dann noch öfter geben; manchmal kamen 40 bis 50 Sportler, oft aber waren es nicht mehr als 7 bis 10. Lehrgänge auf Wiesen, in Gasthäusern, in einem Minidôjô von 60 Quadratmeter. Aber die Karatekas sammelten sich, die ersten Dôjôs entstanden. Unter dem hochtrabenden Namen „Deutsche Karate-Akademie“ trugen sich mehr als 100 Anhänger des neuen Sports ins Register ein.
1961 war dann das Jahr der großen Entscheidung. Wieder fand ein Sommerlehrgang in Bad Homburg statt, zum zweitenmal unter Tetsuji MURAKAMI. Am Ende des Lehrganges beschlossen die Teilnehmer, einen eigenen Fachverband für Karate aus der Taufe zu heben – den Deutschen Karate Bund.“(3) (3) Wendland, Fritz /Fachorgan des DKB 03/86 „25 Jahre Deutscher Karate Bund: 10 Jahre Deutscher Karate Verband“, S. 22
quelle:
tetsuji murakami mit elvis in paris:
grüße
monika
Im Oktober setzt die Gruppe einen Lehrgang an: 10 Tage wird von früh bis spät trainiert – im Schloßhof der Freusburg und auf den Waldwiesen. Jeder Teilnehmer hat ein Strohpolster mitgebracht, das erste Training am Makiwara findet statt. Im November besucht der Übungsleiter einen Ausbildungslehrgang in Paris und vermittelt seiner Gruppe den ersten japanischen Lehrmeister – Tetsuji MURAKAMI.
Der große Lehrgang findet 1958 statt, auf den Wiesen des Forellenbades in Bad Homburg-Dornholzhausen. Aber für die 30 Teilnehmer, die aus Deutschland und Österreich einreisten, ist das Gezeigte derart neu und ungewohnt, daß man etwas ratlos nach Hause zurückkehrt. Mit den geringen Anfangskenntnissen kann niemand zurechtkommen. Selbst die aufgeschlossensten resignieren nach einigen Monaten, denn in ihrem Wohnort gibt es keinen Lehrer, und deutsche Fachbücher über diesen Sport sind nicht vorhanden.
Der große Start war ein noch größerer Fehlschlag. Die kleine Gruppe gibt sich jedoch nicht geschlagen. Zwar findet im kommenden Jahr kein weiterer Lehrgang statt, doch das Training wird noch intensiver. Durch ein prominentes Mitglied der Gruppe – Elvis Presley – rückt Karate über Nacht ins Blickfeld öffentlichen Interesses. Man profitiert aus dieser Erkenntnis und reagiert prompt: der Zeitpunkt für eine große Werbekampagne ist gekommen.
In Zeitschriften und Tageszeitungen erscheinen Aufsätze und Berichte, die Propaganda für einen weiteren Sommerlehrgang setzt ein. Rund 60 Teilnehmer reisen dieses Mal an, aber es regnet pausenlos, und das Training muß in den viel zu kleinen Saal einer Gaststätte verlegt werden. Es wird schichtweise unterrichtet, morgens ab 7 Uhr bis nachmittags 19 Uhr. 10 volle Unterrichtsstunden für den Übungsleiter, Tag für Tag.
Lehrgänge dieser Art sollte es dann noch öfter geben; manchmal kamen 40 bis 50 Sportler, oft aber waren es nicht mehr als 7 bis 10. Lehrgänge auf Wiesen, in Gasthäusern, in einem Minidôjô von 60 Quadratmeter. Aber die Karatekas sammelten sich, die ersten Dôjôs entstanden. Unter dem hochtrabenden Namen „Deutsche Karate-Akademie“ trugen sich mehr als 100 Anhänger des neuen Sports ins Register ein.
1961 war dann das Jahr der großen Entscheidung. Wieder fand ein Sommerlehrgang in Bad Homburg statt, zum zweitenmal unter Tetsuji MURAKAMI. Am Ende des Lehrganges beschlossen die Teilnehmer, einen eigenen Fachverband für Karate aus der Taufe zu heben – den Deutschen Karate Bund.“(3) (3) Wendland, Fritz /Fachorgan des DKB 03/86 „25 Jahre Deutscher Karate Bund: 10 Jahre Deutscher Karate Verband“, S. 22
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tetsuji murakami mit elvis in paris:
grüße
monika
Off-Topic:
der angesprochene fritz wendland war lehrer an meiner schule - er hat meine schwester sowie meinen schwager unterrichtet.
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