Hat Elvis die Karateentwicklung in Deutschland beeinflusst?

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • monipenny
    Posting-Legende

    • 21.08.2007
    • 5150

    Hat Elvis die Karateentwicklung in Deutschland beeinflusst?

    hier der bericht, der mich auf die frage brachte:

    Im Oktober setzt die Gruppe einen Lehrgang an: 10 Tage wird von früh bis spät trainiert – im Schloßhof der Freusburg und auf den Waldwiesen. Jeder Teilnehmer hat ein Strohpolster mitgebracht, das erste Training am Makiwara findet statt. Im November besucht der Übungsleiter einen Ausbildungslehrgang in Paris und vermittelt seiner Gruppe den ersten japanischen Lehrmeister – Tetsuji MURAKAMI.

    Der große Lehrgang findet 1958 statt, auf den Wiesen des Forellenbades in Bad Homburg-Dornholzhausen. Aber für die 30 Teilnehmer, die aus Deutschland und Österreich einreisten, ist das Gezeigte derart neu und ungewohnt, daß man etwas ratlos nach Hause zurückkehrt. Mit den geringen Anfangskenntnissen kann niemand zurechtkommen. Selbst die aufgeschlossensten resignieren nach einigen Monaten, denn in ihrem Wohnort gibt es keinen Lehrer, und deutsche Fachbücher über diesen Sport sind nicht vorhanden.

    Der große Start war ein noch größerer Fehlschlag. Die kleine Gruppe gibt sich jedoch nicht geschlagen. Zwar findet im kommenden Jahr kein weiterer Lehrgang statt, doch das Training wird noch intensiver. Durch ein prominentes Mitglied der Gruppe – Elvis Presley – rückt Karate über Nacht ins Blickfeld öffentlichen Interesses. Man profitiert aus dieser Erkenntnis und reagiert prompt: der Zeitpunkt für eine große Werbekampagne ist gekommen.

    In Zeitschriften und Tageszeitungen erscheinen Aufsätze und Berichte, die Propaganda für einen weiteren Sommerlehrgang setzt ein. Rund 60 Teilnehmer reisen dieses Mal an, aber es regnet pausenlos, und das Training muß in den viel zu kleinen Saal einer Gaststätte verlegt werden. Es wird schichtweise unterrichtet, morgens ab 7 Uhr bis nachmittags 19 Uhr. 10 volle Unterrichtsstunden für den Übungsleiter, Tag für Tag.

    Lehrgänge dieser Art sollte es dann noch öfter geben; manchmal kamen 40 bis 50 Sportler, oft aber waren es nicht mehr als 7 bis 10. Lehrgänge auf Wiesen, in Gasthäusern, in einem Minidôjô von 60 Quadratmeter. Aber die Karatekas sammelten sich, die ersten Dôjôs entstanden. Unter dem hochtrabenden Namen „Deutsche Karate-Akademie“ trugen sich mehr als 100 Anhänger des neuen Sports ins Register ein.

    1961 war dann das Jahr der großen Entscheidung. Wieder fand ein Sommerlehrgang in Bad Homburg statt, zum zweitenmal unter Tetsuji MURAKAMI. Am Ende des Lehrganges beschlossen die Teilnehmer, einen eigenen Fachverband für Karate aus der Taufe zu heben – den Deutschen Karate Bund.“(3) (3) Wendland, Fritz /Fachorgan des DKB 03/86 „25 Jahre Deutscher Karate Bund: 10 Jahre Deutscher Karate Verband“, S. 22


    quelle:



    tetsuji murakami mit elvis in paris:




    grüße

    monika

    Off-Topic:

    der angesprochene fritz wendland war lehrer an meiner schule - er hat meine schwester sowie meinen schwager unterrichtet.
    “Wenn zwei Knaben jeder einen Apfel haben und sie diese Äpfel tauschen, hat am Ende auch nur jeder einen. Wenn aber zwei Menschen je einen Gedanken haben und diese tauschen, hat am Ende jeder zwei Gedanken.” (Platon)
  • monipenny
    Posting-Legende

    • 21.08.2007
    • 5150

    #2
    hier noch ein beitrag aus der karateszene:

    Zitat von einem Trainingspartner aus der damaligen Zeit: "Wir fuhren zusammen nach Paris und vereinbarten ein tägliches dreistündiges Training im Dojo (Karate-Studio) Yoseikan von Meister Murakami, der dort Karate und Kendo Unterricht gab. Es wurde eine recht harte Woche. Das Thermometer zeigte 6 bis 10 Grad unter Null, der Raum war ungeheizt, manche Fenster zerbrochen und notdürftig mit Pappe abgedichtet. Es gab weder Umkleideräume noch Duschen.
    Meister Murakami machte jedoch ein so unerbittlich hartes Training, das wir-obwohl barfuss und im dünnen Gi (Karateanzug) die Kälte kaum wahrnahmen. Elvis nahm alles gelassen hin, den schäbigen Raum, das ermüdende Training, den Fußweg in den frühen Morgenstunden vom Hotel zum Dojo und zurück."



    quelle: http://www.karatethun.com/4694.html?...session*id*val* (der beitrag steht ganz unten auf der seite - bitte scrollen)
    “Wenn zwei Knaben jeder einen Apfel haben und sie diese Äpfel tauschen, hat am Ende auch nur jeder einen. Wenn aber zwei Menschen je einen Gedanken haben und diese tauschen, hat am Ende jeder zwei Gedanken.” (Platon)

    Kommentar

    • monipenny
      Posting-Legende

      • 21.08.2007
      • 5150

      #3
      hier noch ein beitrag aus der bildzeitung vom 20.03.1960. dort wird u. a. von elvis-karateschulen gesprochen.




      quelle: http://www.chronik-karate.de/index.p...0&ereignisse=1
      “Wenn zwei Knaben jeder einen Apfel haben und sie diese Äpfel tauschen, hat am Ende auch nur jeder einen. Wenn aber zwei Menschen je einen Gedanken haben und diese tauschen, hat am Ende jeder zwei Gedanken.” (Platon)

      Kommentar

      • gast-20100118

        #4
        klar dass solche Zeitungsartikel diese für das damalige Deutschland recht exotische Sportart populärer zu machen halfen.

        Kommentar

        • Gilla
          Board-Legende

          • 05.02.2007
          • 14774

          #5
          In Marc Hendickx -Elvis A. Presley- steht dazu:


          John Corcoran, der Autor von Who's Who in the Martial Arts:

          "Elvis verdiente es, noch zu Lebzeiten als Pionier der Karate anerkannt zu werden. Anfang der Sechzigerjahre befand er sich auf dem Gipfel seiner Filmkarriere, und Karate war noch kaum bekannt. Elvis war einer von vielleicht drei Dutzend Amerikanern, die etwas darüber wussten. So, wie er es mit dem Boogie und dem Blues gemacht hat, rückte er diese Randsportart in den Blickpunkt der Öffentlichkeit.

          James Cagney ist in "Blood Of The Sun" (1942) das Gleiche mit Judo gelungen.

          Elvis hat das mindestens ein Dutzend Jahre vor Bruce Lee getan, durch den die Kampfkünste allgemein bekannt wurden".


          Auch der Weltmeister im Mittelgewicht Bill Wallace bestätigt Presleys wichtigen Beitrag: "Er machte viele Menschen mit dieser Kampfkunst vertraut, die sonst nicht damit angefangen hätten. Sie hörten auf ihn, weil er Elvis war".




          Habe zu spät gesehen, dass eigentlich Deutschland gemeint ist.
          Vielleicht ist es ja trotzdem interessant


          Zuletzt geändert von Gilla; 18.01.2008, 09:30
          *The genius of Elvis Presley was in his music, but the magic was in his voice*

          Kommentar

          • monipenny
            Posting-Legende

            • 21.08.2007
            • 5150

            #6
            hat elvis die karateentwicklung in deutschland beeinflusst?

            ich hätte vielleicht anstatt "de" deutschland ausschreiben sollen, das wäre wohl eindeutiger gewesen .

            dein beitrag ist aber auch aussagekräftig, auch wenn er nicht direkt deutschland betrifft, gilla. - danke dafür!


            lieben gruß

            monika
            “Wenn zwei Knaben jeder einen Apfel haben und sie diese Äpfel tauschen, hat am Ende auch nur jeder einen. Wenn aber zwei Menschen je einen Gedanken haben und diese tauschen, hat am Ende jeder zwei Gedanken.” (Platon)

            Kommentar

            • marquardt72
              Posting-Legende

              • 19.08.2006
              • 5712

              #7
              Jetzt fehlt nur noch die alberne Behauptung,daß Elvis in Karate besser als Bruce Lee war...

              Elvis hat übrigens auch das Auto neu erfunden,weil er so viele davon gekauft hat.

              Kommentar

              • gast-20080405

                #8
                Auch später noch setzte sich Elvis für den Karatesport ein. So finanzierte er für Ed Parker die erste Weltmeisterschaft in Kenpo Karate (1967 glaube ich, auf Hawaii). Elvis' geplanter Karatefilm von 1974 hätte das sicher alles schön dargestellt. Leider kam es nicht dazu

                Off-Topic:

                Dieser Film hätte Elvis mit Sicherheit viel Anerkennung eingebracht und hätte vielleicht den endgültigen Absturz, der genau zu dieser Zeit begann, verhindert, zumindest verzögert. - Es sollte nicht so sein
                Zuletzt geändert von Gast; 18.01.2008, 09:48

                Kommentar

                • monipenny
                  Posting-Legende

                  • 21.08.2007
                  • 5150

                  #9
                  Off-Topic:

                  könnte vll. ein admin die überschrift ändern und aus "de" bitte "deutschland" machen? mir ist es leider nicht mehr möglich. dankeschön
                  “Wenn zwei Knaben jeder einen Apfel haben und sie diese Äpfel tauschen, hat am Ende auch nur jeder einen. Wenn aber zwei Menschen je einen Gedanken haben und diese tauschen, hat am Ende jeder zwei Gedanken.” (Platon)

                  Kommentar

                  • Gilla
                    Board-Legende

                    • 05.02.2007
                    • 14774

                    #10
                    Zitat von marquardt72
                    Jetzt fehlt nur noch die alberne Behauptung,daß Elvis in Karate besser als Bruce Lee war...

                    Elvis hat übrigens auch das Auto neu erfunden,weil er so viele davon gekauft hat.
                    Wenn du besser lesen kannst als ich, wirst du feststellen, dass es in meinem Beitrag nicht darum ging, Elvis' Karatekünste zu beurteilen, sondern wie bekannt diese Sportart durch ihn wurde.
                    *The genius of Elvis Presley was in his music, but the magic was in his voice*

                    Kommentar

                    • marquardt72
                      Posting-Legende

                      • 19.08.2006
                      • 5712

                      #11
                      Ich habe Deine Postings schon richtig gelesen.

                      Kommentar

                      • Derek
                        Gehört zum Inventar

                        • 03.06.2007
                        • 3185

                        #12
                        In der deutschen Karateszene ist zumindest bekannt, dass Elvis Presley diesen Sport betrieb und sich fast bis zu den höchsten Dan-Graden hochgearbeitet hat (wobei die letzten Grade quasi nur ehrenhalber verliehen werden können). Der Karatelehrer meiner Tochter beharrt darauf, dass Elvis in Karate mies war. (Ich habe ihm deshalb schon mal einen von Elvis' Kicks HAUTNAH vorgeführt, aber er war trotzdem nicht vom Gegenteil zu überzeugen .)

                        Kommentar

                        • monipenny
                          Posting-Legende

                          • 21.08.2007
                          • 5150

                          #13
                          Zitat von Derek
                          In der deutschen Karateszene ist zumindest bekannt, dass Elvis Presley diesen Sport betrieb und sich fast bis zu den höchsten Dan-Graden hochgearbeitet hat (wobei die letzten Grade quasi nur ehrenhalber verliehen werden können). Der Karatelehrer meiner Tochter beharrt darauf, dass Elvis in Karate mies war. (Ich habe ihm deshalb schon mal einen von Elvis' Kicks HAUTNAH vorgeführt, aber er war trotzdem nicht vom Gegenteil zu überzeugen .)
                          nun ja, ob er mies war oder er talent hatte, das kann wohl nur jemand beurteilen, der mit ihm trainiert hat. elvis hat ja an keinen wettkämpfen teilgenommen. es wäre interessant, woher der karatelehrer deiner tochter die informationen hat. .

                          keine angst, ich möchte aus elvis hier keinen "karate-star" machen. ich habe von dem sport überhaupt keine ahnung. mich haben nur die o. g. berichte aufhorchen lassen. es war mir nicht bekannt, dass elvis damals in deutschland die karateentwicklung beeinflusst haben könnte.

                          liebe grüße

                          monika

                          Off-Topic:

                          als ich letztens meinem sohn mal so nebenbei erwähnte, dass elvis karatesport ausübte, er sogar den schwarzen gürtel hat, da wurde mir ein vogel gezeigt... du schreibst, dass man die letzten dan nur ehrenhalber verliehen bekommt. wie kann man sich das vorstellen? bekommt den also jeder durchschnittssportler wenn er lange genug dabei ist?
                          “Wenn zwei Knaben jeder einen Apfel haben und sie diese Äpfel tauschen, hat am Ende auch nur jeder einen. Wenn aber zwei Menschen je einen Gedanken haben und diese tauschen, hat am Ende jeder zwei Gedanken.” (Platon)

                          Kommentar

                          • gast-20080405

                            #14
                            seinen letzten Gürtel bekam Elvis im September 1974 und dafür musste er denke ich auch einen Kampf präsentieren. In diesem Zusammenhang entstanden ja die ersten Aufnahmen für den geplanten Karatefilm.
                            Wenn ich das richtig verstanden habe, gibt es ja unterschiedliche Gürtelgrade, je nach Stil. Da Elvis mehrere Stile beherrschte und unterschiedliche Trainer hatte (Khang Rhee, Ed Parker ...), wird er auch verschiedene Gürtelarten gehabt haben. Der "8th degree black belt", von dem er 1974 oft redet, bezieht sich glaube ich auf das Kenpo Karate (?)

                            gerade gefunden: http://www.elvispresleymusic.com.au/...lack_belt.html
                            Zuletzt geändert von Gast; 18.01.2008, 13:48

                            Kommentar

                            • gast-20110818

                              #15
                              Zitat von Stutz71
                              seinen letzten Gürtel bekam Elvis im September 1974 und dafür musste er denke ich auch einen Kampf präsentieren.
                              Aber man lässt doch einen Elvis Presley nicht durchfallen.

                              Kommentar

                              Lädt...