Der Gitarren-thread

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  • Tafka S.
    Posting-Legende

    • 22.06.2005
    • 9754

    #16
    Wäre an dieser Stelle mal eine Frage an die Gitarren-Experten erlaubt?

    Das Foto zeigt Jimi Hendrix am 31. August 1970 als Headliner beim Isle of Wight Festival (keine vier Wochen später starb er mit 27). Die verwendete Gitarre ist für ihn ja eher untypisch gewesen, wenn man mal die Bilder aus den Jahren zuvor damit vergleicht.
    Gibt es zu diesem Instrument nähere Infos?

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    • JimDandy
      Foren-Profi

      • 05.11.2003
      • 499

      #17
      Das dürfte eine "Flying V" sein. Mit dieser Art kenn ich mich selber nicht sehr gut aus. Albert King hat sie als einer der ersten gespielt. Sie entstand in den 50s. Vielleicht weiß Charro da mehr drüber....

      Kommentar

      • charro
        Posting-Legende

        • 03.09.2005
        • 8573

        #18
        Zitat von JimDandy
        Das dürfte eine "Flying V" sein. Mit dieser Art kenn ich mich selber nicht sehr gut aus. Albert King hat sie als einer der ersten gespielt. Sie entstand in den 50s. Vielleicht weiß Charro da mehr drüber....
        Oha...jo, da bin ich auch schon Worum gehts? Aha ich seh schon, wir küren heut die häßlichste Gitarre der Welt
        Also wie Jim Dandy schon sehr treffend festgestellt hat, handelt es sich dabei um die Gibson Flying V.
        Und schon kommt wie gewohnt der Blick ins Detail



        Dieses Teil ist ähnlich aufgebaut wie die Les Paul von Gibson, heißt also solider Massivholzkörper und eine ähnliche Elektronik ( da fällt mir auf hab ja noch gar nichts über meine geliebten Les Pauls geschrieben...na werd ich die Tage umgehend nachholen!!)

        Aber was hat es nun mit diesem merkwürdigem Gerät nun aufsich. Gibson stand in den 50er Jahren aufgrund der neuen Konkurrenz seitens der Firma Fender mächtig unter Druck. Die Standart-Gitarren ala Gibson ES 355, die L5 oder die Super 400 liefen zwar prima. Der Trend zu neuen Formen wurde aber völlig verpennt. Und das, wo sich Fender Telecaster und Fender Stratocaster als wegweisend und steigender Beliebtheit erwiesen, besonders Ende der 50er Jahre. Stichwort Buddy Holly oder der aufkommende Surfsound.
        Gibson beschloss 1957 also einige Designinnovationen auf den Markt zu bringen und stellte 1958 erstmals die Flying V vor.Zwar gab es schon vorher recht extravagante Gitarren, geliebt und gespielt von Bo Diddley. Dies waren aber Sonderanfertigungen. Die Flying V war nun Serienmodell.....und ein verdammter Flop. Na mich wunderts nicht, konnte mich nie dafür erwärmen. Da blas ich lieber auf nen Kamm, als dass ich mir so ein Teil leisten würde
        Dementsprechend wurde der Bau auch schon Ende 1959 wieder eingestellt.
        Mit dem Aufkommender Psychodelic-Welle Ende der 60er wurde im Jahre 1967 dann die Flýing V wieder hervor gekramt und neu aufgelegt. Ein wirklicher renner wurde sie dennoch nie. Heute gibt es im Zuge des Reissue-Wahns auch die Flying V wieder im Gibson Back-Katalog, wenn ich mich nicht täusche.
        Erster berühmter Spieler war Albert King:



        Bekannt ist sie auch von Rudolf Schenker von den Scorpions, war in den 80ern in der Heavy Metall Fraktion gelegentlich zu finden.. Ach ja Eddie van Halen hatte sie auch (links) und der Klon von Slash, genannt Lenny Kravitz liebt sie (rechts)


        Aber das war seiner Zeit ja noch nicht alles. Zusammen mit der Flying V brachte Gibson eine weitere recht strange Gitarre auf den Markt:
        die Gibson Explorer


        Typisch für die Explorer und völlig untypisch für Gibson: die Kopfplatte, an welcher die Mechaniken wie bei einer Fender parallel anstatt gegenüber angeordnet sind (rechts)
        Aber auch ihr war das gleiche Schicksal beschieden, sprich Einstellung 1959. Erst später wurde auch sie neuaufgelegt. Beliebtheit erlangte die Explorer mit aufkommen des Heavy Metall im großen Stile in den 80er Jahren und dies mehr noch als die Flying V. Trotzdem gilt auch hier: kommt mir nie ins Haus

        Doch bevor es zur Neuauflage dieser Wunderwerke kam gab es noch etwas aus der Gibson Zauberkiste:
        Diesmal wollte man professioneller vorgehen. Um einen erneuten Flop zu vermeiden verpflichtete man den in Detroit bekannten Autodesigner Ray Dietrich, um eine neue, modere Gitarre zu entwickeln. Dieser nahm die Gibson Explorer als Ausgangsbasis und präsentierte im Jahre 1963 dann
        die Gibson Firebird:



        Die Form wurde etwas geschwungener, die Technik ausgefeilter und der Erfolg in jedem Falle größer als bei den anderen beiden genannten Kandidaten. Ein wirklicher Renner im Sinne einer Fender Strat oder Tele wurde auch sie nicht.
        Das Ende kam entsprechend. Im Jahre 1967 ging Les Paul, der legendäre Gitarrist, wieder an Bord bei Gibson. Entsprechend wurde die Les Paul wieder gebaut und promoted und diese schlug dann Ende der 60/ Anfang der 70 auch ein. The Who oder Led Zeppelin (Jimmy Page und das Solo mit dem Geigenbogen auf der Les Paul - GROßARTIG) seien da nur genannt. 1970 wurde der Bau der Firebird eingestellt.

        Ähhh...noch Fragen Leute

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        • JimDandy
          Foren-Profi

          • 05.11.2003
          • 499

          #19
          Na wusst ichs doch, auf Charro ist Verlass. Übrigens hast du recht, die Dinger sind hässlich wie die Nacht. Bin gespannt auf dein Les Paul-Posting.

          Kommentar

          • Tafka S.
            Posting-Legende

            • 22.06.2005
            • 9754

            #20
            Zitat von charro
            Oha...jo, da bin ich auch schon Worum gehts? Aha ich seh schon, wir küren heut die häßlichste Gitarre der Welt
            Hallo charro,
            vielen Dank für die ausführlichen Infos!
            Obwohl ich selbst ja nicht viel vom Thema verstehe, muss ich doch zugeben, dass diese V-förmige Gitarre wirklich nicht sehr formschön aussieht. Aber schließlich wurde sie ja von sehr namhaften Gitarristen gespielt...

            Hier übrigens noch zwei Gibson Explorer-Modelle aus dem Besitz eines sehr prominenten Vertreters aus der Heavy Metal Sparte: Mr. James Hetfield, Frontmann von METALLICA.


            Das passt auf jeden Fall zum Thema, denke ich, und auch eine kleine Elvis-Brücke sollte hier erlaubt sein:
            Bis zu seinem Ausstieg 2001 wurde der Bass bei METALLICA von Jason Newsted gezupft, der ja des öfteren durch das Tragen von Elvis-T-Shirts positiv in Erscheinung trat.
            U.a. ist das in dem Live-Video zu "For Whom The Bells Tolls" dokumentiert, wo Jason ein Shirt trägt, auf dem Elvis und Johnny Cash abgebildet sind.

            Kommentar

            • charro
              Posting-Legende

              • 03.09.2005
              • 8573

              #21
              Zitat von JimDandy
              Na wusst ichs doch, auf Charro ist Verlass. Übrigens hast du recht, die Dinger sind hässlich wie die Nacht. Bin gespannt auf dein Les Paul-Posting.
              Na dann werd ich mich die Tage mal ransetzen
              Zur Einstimmung schon mal zwei super spitzen Teile:


              Links Gibson Les Paul Standard Cherry Sunburst Baujahr 1996 Serien-Nr. 90866600 und rechts Epiphone Les Paul Classic Birdseye Serien-Nr. S5045558
              Und warum die Dinger so toll sind Na weil sie bei mir zu Haus rumstehen Die Schlagbretter hab ich aber abgeschraubt, dann sehen sie irgendwie cooler aus

              @Tafka Ja richtig Metallica sind auch ganz grpße Explorer-Fans gewesen, obwohl Kirk Hammet ja Gitarren von ESP spielt, mit denen er auch nen Vertrag hat und sie so für ihn die bekannten ESP mit den Totenkopfeinlagen auf dem Griffbrett herstellen. Aber das ist ja schon wieder ein anderes Thema...

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              • gast-200612042

                #22
                Hallo Tafka, hallo Charro

                ich wollte nur mal sagen, dass ich diesen Thread - Lese - und nicht ignoriere und diesen klasse findet.
                Leider könnte ich diesem nichts beitragen, außer brutallsten Topic und dann wärt Ihr sauer - mit Recht.


                Ihr sollt nur wissen

                Kommentar

                • gast-20071116

                  #23
                  Zitat von charro

                  Links Gibson Les Paul Standard Cherry Sunburst Baujahr 1996 Serien-Nr. 90866600 und rechts Epiphone Les Paul Classic Birdseye Serien-Nr. S5045558
                  Und warum die Dinger so toll sind Na weil sie bei mir zu Haus rumstehen
                  Wieviel Asche ist dafür über den Tresen gewandert?

                  Kommentar

                  • gast-20071116

                    #24
                    Zitat von Tafka S.
                    Hier übrigens noch zwei Gibson Explorer-Modelle aus dem Besitz eines sehr prominenten Vertreters aus der Heavy Metal Sparte: Mr. James Hetfield, Frontmann von METALLICA.
                    Wieso stoße ich erst jetzt auf diesen Thread und dieses geile Bild?
                    Hetfield rockt! Glory "Black Album" days, my, it´s been a long, long time...

                    Das passt auf jeden Fall zum Thema, denke ich, und auch eine kleine Elvis-Brücke sollte hier erlaubt sein:
                    Bis zu seinem Ausstieg 2001 wurde der Bass bei METALLICA von Jason Newsted gezupft, der ja des öfteren durch das Tragen von Elvis-T-Shirts positiv in Erscheinung trat.
                    U.a. ist das in dem Live-Video zu "For Whom The Bells Tolls" dokumentiert, wo Jason ein Shirt trägt, auf dem Elvis und Johnny Cash abgebildet sind.
                    Oh Mann, yeah, soweit mir bekannt sind alle von Metallica Elvis Fans, Jason insbesondere!
                    Der müsste heute einen steifen Nacken vom exzessiven Headbangen habe, wer den mal Live gesehen hat oder auch auf einem Konzertmitschnitt wird wissen, wovon ich rede!
                    Lustige Anekdote: Man sagte ihm an einem 08.01., er wäre ab nun gefeuert!
                    Zuletzt geändert von Gast; 14.10.2005, 01:07

                    Kommentar

                    • Tafka S.
                      Posting-Legende

                      • 22.06.2005
                      • 9754

                      #25
                      Zitat von Sniperwolf
                      Lustige Anekdote: Man sagte ihm an einem 08.01., er wäre ab nun gefeuert!
                      Hallo Sniperwolf, wie wäre es mit einer kleinen Portion Klugscheißerei auf nüchternen Magen?
                      Also ich meine damit, dass Jason doch freiwillig die Band verlassen hat, weil er meinte, es wäre an der Zeit, neue musikalische Wege zu gehen. James Hetfield wurde in einem Interview zu diesem Thema befragt, und da meinte er (ironisch zwar, aber doch innerlich verärgert): "METALLICA verlässt man nicht freiwillig, sondern nur in einem Sarg."
                      Ich denke nicht, dass er gefeuert wurde. Warum auch?
                      Die Band hätte dann 2001 willentlich ohne Bassisten dagestanden, was doch recht unklug gewesen wäre. Dass der Ausstieg von Newsted überraschend kam, zeigt doch die Tatsache, dass man nicht sofort einen Nachfolger zur Hand hatte und erst 2003 mit Robert Trujillo den "Richtigen" fand.
                      Aber wie dem auch sei - ohne Jason Nested ist die Band leider nicht komplett in meinen Augen...

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                      • gast-20071116

                        #26
                        Zitat von Tafka S.
                        Hallo Sniperwolf, wie wäre es mit einer kleinen Portion Klugscheißerei auf nüchternen Magen?
                        Also ich meine damit, dass Jason doch freiwillig die Band verlassen hat, weil er meinte, es wäre an der Zeit, neue musikalische Wege zu gehen. James Hetfield wurde in einem Interview zu diesem Thema befragt, und da meinte er (ironisch zwar, aber doch innerlich verärgert): "METALLICA verlässt man nicht freiwillig, sondern nur in einem Sarg."
                        Ich denke nicht, dass er gefeuert wurde. Warum auch?
                        Die Band hätte dann 2001 willentlich ohne Bassisten dagestanden, was doch recht unklug gewesen wäre. Dass der Ausstieg von Newsted überraschend kam, zeigt doch die Tatsache, dass man nicht sofort einen Nachfolger zur Hand hatte und erst 2003 mit Robert Trujillo den "Richtigen" fand.
                        Aber wie dem auch sei - ohne Jason Nested ist die Band leider nicht komplett in meinen Augen...
                        Ja Mann, meine mich auch nur dunkel an einen Bericht im Metal Hammer oder der Rock Hard erinnern zu können, wo Jason Newsted selbst sagte, er bekam ab einem 08.01 einen Anruf, ist aber schon zu lange her...

                        Was Robert Trujillo angeht, den finde ich eigentlich recht sympathisch, ist aber trotzdem komisch, stimmt schon, da man Jason so lange gewohnt war... Na ja, dabei war Jason Newsted ja selbst nur Ersatz für Cliff Burton, denke mal Robert Trujillo wird im Laufe der Zeit auch noch mehr akzeptiert werden...

                        Kommentar

                        • Tafka S.
                          Posting-Legende

                          • 22.06.2005
                          • 9754

                          #27
                          Zitat von Sniperwolf
                          Ja Mann, meine mich auch nur dunkel an einen Bericht im Metal Hammer oder der Rock Hard erinnern zu können, wo Jason Newsted selbst sagte, er bekam ab einem 08.01 einen Anruf, ist aber schon zu lange her...

                          Was Robert Trujillo angeht, den finde ich eigentlich recht sympathisch, ist aber trotzdem komisch, stimmt schon, da man Jason so lange gewohnt war... Na ja, dabei war Jason Newsted ja selbst nur Ersatz für Cliff Burton, denke mal Robert Trujillo wird im Laufe der Zeit auch noch mehr akzeptiert werden...
                          Ja, da hast Du sicher recht. In einer Doku auf MTV (ich glaube, das war so 'ne "MTV Masters"-Folge) waren sich James, Lars und Kirk einig darüber, dass "wir keinen besseren als Robert hätten finden können." Besonders Kirk lobte ihn in höchsten Tönen, also werden die Fans das auch früher oder später akzeptieren. Und wäre Cliff '86 bei diesem Tour-Bus-Unfall nicht tödlich verunglückt, dann wäre Jason ja erst gar nicht in die Band gekommen, das ist natürlich auch richtig.
                          Als ich METALLICA für mich entdeckte, war Jason aber schon etabliert - wahrscheinlich tue ich mich deshalb noch etwas schwer mit dem Trujillo. Ob ich ihn auch sympathisch finde, kann ich noch nicht sagen - ich sah ihn erst zwei oder drei mal:
                          - im Video zu "St. Anger"
                          - bei dieser MTV-Doku und
                          - bei dem woanders schon erwähnten "MTV Icon Metallica" Special, das von Lisa Marie anmoderiert wurde.
                          Er scheint seinen Job jedenfalls gut zu machen, also warte ich mal ab, wie das nächste Album wird...
                          Hoffentlich wieder mit melodischen und dennoch harten Zutaten...

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                          • charro
                            Posting-Legende

                            • 03.09.2005
                            • 8573

                            #28
                            Zitat von Sniperwolf
                            Wieviel Asche ist dafür über den Tresen gewandert?
                            Erhebliche Summen mein lieber. Trotzdem Schnäppchen: was die Teile damals in DM kamen (2.500,- bzw. 700,-) kosten die heute in Euro!!! Müssem völlig bekloppt sein die Händler! Und der Preis war damals schon unverschämt wegen dem starken Dollar damals

                            Teuer wurds nur weil noch der Verstärker dazu kam:

                            Marshall 6100 30th Anniversary Top mit angeschrägter 4x12er Box
                            Irres Ding. Das Beste was man seiner Zeit von Marshall bekam und wird heut auch nur noch vom unmittelbaren Nachfolgemodell getopt. Höllenapparat...100Watt aufgedreht...yeah.. Hier noch mal genauer




                            Und dazu hab ich dann noch ne Ibanez RG 470 geholt, wenn mal Heavy metall angesagt war


                            Nur das meine in tranparent blue is, da kann man noch schön die Holzmaserung durchsehen. Hab ich mir nur gekauft, weil Mark Knopfler eine ähnlich aussehende Gitarre hatte

                            Kommentar

                            • charro
                              Posting-Legende

                              • 03.09.2005
                              • 8573

                              #29
                              So, dann soll es heut und hier nun endlich einmal kurz um das Thema Gibson Les Paul gehen.

                              Vorweg gesagt, die Gibson Les Paul steht zur Fender Strat wie McDonalds zu Burger King, wie Mercedes zu BMW oder wie die Beatles zu den Stones! Es geht um eine Glaubenssache, man mag die eine und mag zwangsläufig die andere nicht. Wer sich erst einmal in diese Teile verguckt hat, kommt so schnell nicht wieder davon los, wer sie einmal gespielt hat, wird den Namen Fender vergessen!

                              Hersteller der einzig wahren Les Paul ist die Firma Gibson. Diese wurde gegründet im Jahr 1894 und produzierte anfangs Mandolinen, welche sich in sogenannten Mandolinen-Orchestern in dieser Zeit großer Beliebtheit erfreuten. Dank ihrer recht agressiven Marktpolitik, wurde Gibson schnell zum Marktführer für Mandolinen. Als die Mandolinen-Orchester Ende der 20er Jahre wieder verschwanden, stellte man die Produktion um und ab 1935 baute man Gitarren. Ein Jahr später erschien mit der Gibson ES 150 die erste E-Gitarre der Firma Gibson (ES steht wie an anderer Stelle erwähnt für electric spanish). Schnell wurde Gibson auch in dieser Sparte zum unangefochteten Marktführer bis....
                              ...ja bis 1951 die Firma Fender ihre erste Solidbody Gitarre, die Telecaster, auf den Markt brachte.
                              Gibson war unter Zugzwang. Man wendete sich´an den damals äußerst populären Gitarristen Les Paul, welcher Gibson Archtop-Modelle Spielte und auch für seine technischen Innovationen auf dem Gitarrensektor bekannt war.
                              Les Paul, geboren am 9.Juni 1915 als Lester William Polfus in Wisconsin, entwickelte gemeinsam mit der Firma Gibson deren erste Solidbody Gitarre. Gibson war ein absolut Konservatives Unternehmen. Namensvergabe von Künstlern an ihre Instrumente die absolute Ausnahme. Aufgrund des damaligen Ruhmes und der HIlfe von Les Paul, wurde das so entwickelte Instrument nach im benannt und im Jahre 1952 auf den Markt gebracht.

                              Die Les Paul besteht genau wie ihre Konkurrenten Tele und Strat aus einem soliden Holzkörper, also ist nicht hohl, wie man es sonst von Gitarren gewohnt ist. Im Gegensatz zu Fender erhielt die Les Paul eine an die Jazzgitarren angelehnte gewölbte Decke, bestehend aus Ahornholz, bekannt für einen hellen Sound. Der darunterliegende Korpus besteht aus Mahagoni und liefert die warmen Töne. Diese Holzkombination ist mitverantwortlich für den typischen Les Paul Sound.
                              Der Hals besteht aus Palisander und ist eingeleimt, nicht angeschraubt. Dies hatte ebenso Auswirkung auf den typisch warmen Les-Paul-Sound, da nun die Gitarre über den ganzen Körper, einschließlich Hals, wie aus einem Strück vibrieren konnte. In Fachkreisen auch gern Sustain genannt!
                              Mit der Wölbung der Decke wollte man sich von den "billigen Fenderbrettern" abheben. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, war die erste Lackierung auch eine Goldfarbe!!!

                              Die nächsten bedeutenden Innovationen kamen 1954, als man die sogenannte tune-o-matic-bridge entwickelte und 1957 als die sogenannten Humbucker Tonabnehmer eingebaut wurden.

                              Die tune-o-matic-bridge ließ dass auf obigen Bild erforderliche hintere Metallgestänge zur Spannung der Saiten überflüssig werden. Zudem konnte non individuell die Höhe der Saiten zum Griffbrett eingestellt weden (achtet bei den folgenden Bildern darauf: das Srahtgestell ist nicht mehr vorhanden.)

                              Der Humbucker Tonabnehmer, auch eine Erfindung Gibsons, besteht aus 2 in Reihe geschalteten Singlecoil Tonabnehmern.
                              Das Prinzip des Singlecoil ist ein dauerhafter Magnet, welcher durch eine Drahtspule umwickelt ist. Der Sound iost hell und klar, doch leider auch mit Nebengeräuschen, wie Brummen über dem Verstärker. Schaltet man 2 Singlecoils in Reihe werden diese Nebengeräusche stark gemindert. Der Sound jedoch ist nicht mehr so klar sondern dumpfer oder wärmer.


                              Links ein Modell der 56er Gold Top mit den ursprünglichen P90 Singlecoils, rechts ein 57er Gold Top Modell mit den neuen Humbuckern.
                              Auf der Rückseite der Gitarre links sieht man auch gut die Fächer für die Elektronik.



                              Bis heute wird die Les Paul im Prinzip unverändert gebaut. Im Laufe der Zeit gab es um die 40 verschiedene Modelle. Alles in allem haben sich jedoch einige Grundmodelle herausgebildet, die es nun zu beleuchten gilt:

                              1958 erschien eine Les Paul in der Farbe Cherry Sunburst. Diese bildet den Urtyp der sogenannten Gibson Les Paul Standard. Sie ist die weitverbreitetste Gibson Les Paul.



                              Kennzeichen der Standad ist ihre Chrome-Hardware und ihre trapezförmigen Perlmutteinlagen auf dem Griffbrett.

                              Aus der Les Paul Standard ging im Jahr 1960 die Gibson Les Paul Classic hervor. Wesentlicher Unterschied ist der schmalere Hals, was das Spielen erleichterte und die nicht vorhandene Abdeckung der Tonabnehmer durch eine Metallplatte, wie sie bei der Standad üblich ist, sieh oben, wenn man genau hinschaut.

                              Hier drei der modelle aus der aktuellen Gibson Palette in Schwarz, Honeyburst und Weinrot!





                              Neben der Standard entstand 1954 die Gibson Les Paul Custom, der Rolls Royce unter den Paulas!



                              Im Unterschied zu Standard sind hier die Griffbretteinlagen blockförmig. Die Hardware ist aus Gold und die Kopfplatte wird ringsum von einem weißen Binding umzogen (mittleres Bild).
                              Auf der linken Abbildung ein Nachbau der 68er Custom, wie sie Ace Freley von Kiss Anfang der 70er verwendete. Links ein aktuelles Modell einer sogenannten Black Beauty. Die Black Beauty wurde ursprünglich 1957 gebaut und zählt zu den legendärsten Les Pauls überhaupt. Hier mal Pete Townsend mit einer solchen Les Paul im Jahre 1972



                              Sehr geil auch die Variation mit Bigsbytremolo und 3 Tonabnehmern(rechts)

                              Die kleinste in der Les Paul Familie ist die Gibson Les Paul Studio. Sie ist reduziert auf das wesentlichste, ohne weiteren Schnickschnack. Auffällig ist schon, dass ihr die weiße Randbegrenzung, das Binding fehlt.


                              So das war eine kleine Einführung in die welt der Paulas. Die Dinger sind leider etwas teuer. Preisspanne liegt bei etwa 1.500,- Euro für die Studio über 2.500,- bis 3.500,- Euro für die Standard und Classic bis ab 4.500,- für die Custom.

                              Abenteuerlich wird es bei den ganzen Spezialanfertigugen und den alten Originalteilen. da geht es so ab 7.000,- los bis um die 15.000,-/ 20.000,- Euro...

                              Hier nun noch ein paar ausgwählte Sachen:
                              Bekannt beliebt begehrt. '59er Les Paul Standard Flametop. Die Decke der Flametop Modelle besteht aus sogenanntem Riegelahorn, welcher durch seine auffällige Maserung besticht. Je auffälliger die Maserung, je teurer die Gitarre. Dabei unterscheidet man den Grad der Maserung durch die Kennzeichnung A für normal bis AAA für absolute Topmaserung.

                              Hier mal die Mechaniken an der Rückseite der Kopfplatte. In meinen Augen der Schwachpunkt der Les Paul. Habe meine gegen Schaller-Mechaniken ausgewechselt, da die Gibson-Mechaniken stehts nachgegeben haben, wenn mal etwas wilder an den Saiten gezogen wurde, sodass sich die Gitarre stets schnell verstimmt hat.


                              Gibson Les Paul Supreme Bj.2004



                              Gibson Les Paul Joe Perry Boneyard Tiger Green

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                              • charro
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                                • 03.09.2005
                                • 8573

                                #30
                                Etwas hatte ich noch vergessen. Wenn es um Gibson Les Paul geht, dann darf dieser durchgeknallte Typ nicht fehlen:



                                Und Herr Slash hat sich auch was ganz feines anfertigen lassen:


                                Schöne Les Paul Standart mit Snakepit-Emblem


                                Und als letztes in Sachen Les Paul:
                                Gibson Les Paul Corvette



                                So und jetzt aber Rock And Roll Freunde! Verstärker aufgedreht -bei Les Paul natürlich nur Marshall - Gitarre ran und ab geht die Post

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