Der Grosse Western Thread

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  • michael grasberger
    Posting-Legende

    • 16.02.2006
    • 9974

    #76
    oh mein gott! habe mich gerade laut schreiend auf meinem sofa gewälzt...erraten, ich hab die neue staffel von DEADWOOD auf dvd bekommen. eine SENSATIONELLE westernserie, produziert von HBO, dem sender, dem wir auch die SOPRANOS verdanken.
    wer schwärzesten humor mag, charaktere mit tiefgang, sich nicht am exzessivsten gebrauch von schimpfwörtern in der geschichte des films stößt, der ist in deadwood gut aufgehoben. den pilotfilm hat übrigens kein geringerer als walter hill gedreht. die rahmenhandlung basiert auf tatsachen: deadwood war eine goldgräbersiedlung auf indianergebiet, wo zunächst mal kein amerikanisches gesetz gegolten hat, und in dem u.a. wild bill hickock von hinten erschossen wurde (der kommt auch in der serie vor, ebenso wie calamity jane). entsprechend wüst geht es dort zu. mein hero der serie ist der von ian mcshane grandios dargestellte saloonbesitzer al swearengen (ein sprechender name, denn jedes zweite seiner worte ist "fuck" oder "cocksucker" - jemand schrieb mal, er habe das fluchen zur kunstform erhoben). ein echt finsterer bösewicht, der einem aber mit der zeit immer mehr ans herz wächst...
    die erste staffel gibts auch bei uns (u.a. mit deutschen ton), die zweite ist bis jetzt nur in england erschienen (nur o-ton).
    WÄRMSTE EMPFEHLUNG meinerseits. und jetzt zurück vor die glotze. eine folge geht sich noch aus, bevor es schlafenszeit ist...

    "We know that rock'n'roll was not a human invention, that it was the work of the Holy Ghost."
    (Nick Tosches)

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    • gast-200612042

      #77
      Zitat von michael grasberger
      oh mein gott! habe mich gerade laut schreiend auf meinem sofa gewälzt...erraten, ich hab die neue staffel von DEADWOOD auf dvd bekommen. eine SENSATIONELLE westernserie, produziert von HBO, dem sender, dem wir auch die SOPRANOS verdanken.
      wer schwärzesten humor mag, charaktere mit tiefgang, sich nicht am exzessivsten gebrauch von schimpfwörtern in der geschichte des films stößt, der ist in deadwood gut aufgehoben. den pilotfilm hat übrigens kein geringerer als walter hill gedreht. die rahmenhandlung basiert auf tatsachen: deadwood war eine goldgräbersiedlung auf indianergebiet, wo zunächst mal kein amerikanisches gesetz gegolten hat, und in dem u.a. wild bill hickock von hinten erschossen wurde (der kommt auch in der serie vor, ebenso wie calamity jane). entsprechend wüst geht es dort zu. mein hero der serie ist der von ian mcshane grandios dargestellte saloonbesitzer al swearengen (ein sprechender name, denn jedes zweite seiner worte ist "fuck" oder "cocksucker" - jemand schrieb mal, er habe das fluchen zur kunstform erhoben). ein echt finsterer bösewicht, der einem aber mit der zeit immer mehr ans herz wächst...
      die erste staffel gibts auch bei uns (u.a. mit deutschen ton), die zweite ist bis jetzt nur in england erschienen (nur o-ton).
      WÄRMSTE EMPFEHLUNG meinerseits. und jetzt zurück vor die glotze. eine folge geht sich noch aus, bevor es schlafenszeit ist...
      so gut wie gekauft

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      • burroughs
        Board-Legende

        • 09.02.2004
        • 56248

        #78
        der letzte Scharfschütze - the shootist

        di. abend im kabel-tv

        die szene im saloon/casino, in der der grauhaarige Verlierer erschossen wird
        *.. mitten ins Herz.. auf fast 30 Meter..!*

        wenn das ein einzelner schuss ins herz war, wieso hat er dann die blutflecken
        (wunderschön leuchtend, muß eastman-color gewesen sein *grins*) über den ganzen anzug verteilt???

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        • michael grasberger
          Posting-Legende

          • 16.02.2006
          • 9974

          #79
          Zitat von michael grasberger
          super! hab mir grad die dvd bestellt. war unter dem titel "one-eyed jacks" gelistet. label: paramount pictures. spielzeit: 141 min.
          so, jetzt hab ich ihn endlich auch gesehen. bin schwer beeindruckt. der einzige western, den ich kenne, der am meer spielt. und hochdramatisch! hat mich immer wieder an peckinpah denken lassen, und ich hab grad nachgelesen, daß der in der frühphase des films am drehbuch beteiligt war. da hat er sicher ein paar ideen 14 jahre später bei PAT GARRETT & BILLY THE KID wiederaufgegriffen...
          tja, und dann die schauspielerischen leistungen! einen typus wie karl malden findet man heute überhaupt nicht mehr. mein liebster nebendarsteller, elisha cook jr., taucht auch kurz in der rolle eines bankbeamten auf.
          toller film, hat sich einen ehrenplatz in meiner liste verdient.

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          (Nick Tosches)

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          • gast-200612042

            #80
            Gestern VIER Brüder gesehen - ein Remake von "Die Vier Söhne der Katie Elder" (John Wayne/Dean Martin) - war vorher ja skeptisch - aber ich muss sagen der Film hat Spaß gemacht. Dem Original gut nachempfunden - ein paar schöne Kniffs - coole Sprüche - 70er Stil - und saugeile Musik.

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            • gast-20070206

              #81
              Zitat von thetifcat
              Gestern VIER Brüder gesehen - ein Remake von "Die Vier Söhne der Katie Elder" (John Wayne/Dean Martin) - war vorher ja skeptisch - aber ich muss sagen der Film hat Spaß gemacht. Dem Original gut nachempfunden - ein paar schöne Kniffs - coole Sprüche - 70er Stil - und saugeile Musik.

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              Naja, wer sowas braucht...

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              • michael grasberger
                Posting-Legende

                • 16.02.2006
                • 9974

                #82
                nachdem einer der größten western – john fords STAGECOACH aus dem jahr 1939 - bei uns nicht und nicht veröffentlicht wird, habe ich mir jetzt die englische ausgabe um schlappe 10.- bei play.com bestellt.

                ich hatte den film seit meiner kindheit nicht mehr gesehen und bin hingerissen. was für ein meisterwerk! die bilder sind so schön, man hat teilweise das gefühl, ein (bewegliches) gemälde zu betrachten. dazu das erstklassige schauspielerensemble, vom phantastisch aussehenden und vor vitalität sprühenden jungen JOHN WAYNE und von der großen CLAIRE TREVOR angeführt und bis in die kleinste nebenrolle hinein mit spitzenleuten besetzt.
                vieles an dem film ist ungewöhnlich und innovativ: die apachen z.b. bekommt man überhaupt erst nach einer guten stunde zu sehen. oder die shootoutszene am schluss, als die kamera john wayne von unten filmt wie er sich vor den gegnern fallen lässt und sie im fallen schießt.
                wenigstens john fords geliebte kavallerie kommt gewohnheitsmäßig GERADE NOCH rechtzeitig!
                ja, und in diesem film spricht ringo kid auch einen satz aus, der nach ihm noch hunderte andere westernhelden motivierte:
                "there's some things a man just can't run away from."
                interessant auch, wie deutlich hier schon fords weltanschauung herauskommt: ihm waren die freiheitsliebenden outlaws und saloonweiber sichtlich lieber als die "blessings of civilisation" mit ihren feinen damen und korrupten geschäftemachern. es ist schon reichlich sarkastisch, wenn er ausgerechnet den bankdirektor, der im begriff ist, sich mit unterschlagenem geld aus dem staub zu machen, sagen lässt, amerika brauche einen businessman als präsidenten...
                der biedere banker entpuppt sich nicht nur als verbrecher, sondern in der stunde der gefahr auch als egoistischer feigling, während die aus bürgerlicher sicht unakzeptablen charaktere (der entflohene häftling, die hure, der versoffene arzt, der whiskeybrauer) allesamt ihr herz am rechten fleck tragen. da sind john ford und sam peckinpah brüder im geiste...

                westernfreunde, holt euch diese dvd. englische uintertitel sind drauf, ebenso als bonus interviews mit harry carey jr. und peter bogdanovich.


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                • michael grasberger
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                  • 16.02.2006
                  • 9974

                  #83
                  mein lieblingskino, das wiener filmmuseum, zeigt im september insgesamt 40 (!) western aus den jahren 1946-62.
                  es sind viele klassiker dabei, die der westernfan schon kennt (aber wahrscheinlich noch nie auf großer leinwand gesehen hat!) plus ein paar eher seltene perlen wie marlon brandos "one-eyed jacks" in einer restaurierten fassung oder edgar g. ulmers "the naked dawn"...
                  schätze, meine abendgestaltung im september wird eher einseitig ausfallen.

                  siehe auch:
                  www.filmmuseum.at

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                  • gast-200612042

                    #84
                    Zitat von michael grasberger
                    mein lieblingskino, das wiener filmmuseum, zeigt im september insgesamt 40 (!) western aus den jahren 1946-62.
                    es sind viele klassiker dabei, die der westernfan schon kennt (aber wahrscheinlich noch nie auf großer leinwand gesehen hat!) plus ein paar eher seltene perlen wie marlon brandos "one-eyed jacks" in einer restaurierten fassung oder edgar g. ulmers "the naked dawn"...
                    schätze, meine abendgestaltung im september wird eher einseitig ausfallen.

                    siehe auch:
                    www.filmmuseum.at
                    Tolle Sache. Soetwas würde ich mir hier auch wünschen. Ich wünsche Dir viel Spaß.

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                    • michael grasberger
                      Posting-Legende

                      • 16.02.2006
                      • 9974

                      #85
                      farewell GLENN FORD (1916-2006).

                      (hier im westernklassiker 3:10 TO YUMA:)
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                      • michael grasberger
                        Posting-Legende

                        • 16.02.2006
                        • 9974

                        #86
                        hab grad john fords MY DARLING CLEMENTINE aus dem jahre 1946 im kino gesehen. selbst als westernfan, der den film aus dem fernsehen und von der dvd kennt, habe ich dieses meisterwerk total unterschätzt. auf großer leinwand zeigt sich, dass das nicht nur einer DER westernklassiker ist, sondern einer der wunderbarsten schwarzweißfilme, die je gedreht wurden. stellenweise war ich zu tränen gerührt von der schönheit der bilder. (und das heißt was bei einer harten sau wie mir! )
                        und dann die schauspieler! henry fonda in der rolle seines lebens als wyatt earp: was für eine schauspielerische eleganz, welch understatement, was für ein gesicht!!! und der oft unterschätzte victor mature ist wohl der tragischeste aller doc hollidays. ein kaputter typ, der um den letzten rest seiner menschenwürde ringt. was für ein drama!

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                        • michael grasberger
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                          • 16.02.2006
                          • 9974

                          #87
                          Zitat von thetifcat
                          Da muss ich wiedersprechen - hast Du Sacramento gesehen? Ein Top Western mit Randolph in seiner besten Rolle.
                          hab ich vorgestern im kino gesehen. originaltitel:
                          RIDE THE HIGH COUNTRY
                          regie: SAM PECKINPAH

                          ich bin versucht zu sagen: neben "pat garrett" der beste peckinpah. er greift schon die für seine späteren filme zentrale thematik der alternden männer auf, die sich in der neuen zeit nicht mehr zurechtfinden und hat auch einige der lustigsten szenen in peckinpahs werk (die hochzeit im bordell!).
                          randolph scott hatte ich bisher auch ein wenig unterschätzt, aber hier (ich glaube, das war seine letzte große rolle) ist er wirklich gut. auf der großen leinwand erzählt allein sein tiefzerfurchtes gesicht schon eine geschichte.
                          außerdem hat mein geliebter warren oates (das ist der mit dem raben) in diesem film ein paar herrliche auftritte.
                          bemerkenswert finde ich auch die moralische dimension des films. so differenziert wie hier (in einem film aus 1962!!!) der menschliche kampf zwischen gut und böse geschildert wird, das sucht man heutzutage im kino vergeblich. bei peckinpah haben die "helden" genauso negative seiten wie die bösewichter gute.
                          und da halten manche das westerngenre für altmodisch und reaktionär...


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                          • michael grasberger
                            Posting-Legende

                            • 16.02.2006
                            • 9974

                            #88
                            "there's some things a man just can't ride around"

                            RIDE LONESOME, budd boetticher 1959

                            der spröde charme und die wunderschönen bilder der budd boetticher-western haben sich mir erst jetzt auf großer leinwand erschlossen. wunderbare nacht- und schattenaufnahmen, unglaubliche farben (nicht von technicolor, sondern von pathe), dazu der präriestaubtrockene witz von randolph scott. so muss kino sein.
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                            "We know that rock'n'roll was not a human invention, that it was the work of the Holy Ghost."
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                            • michael grasberger
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                              • 16.02.2006
                              • 9974

                              #89
                              wegen des brennenden interesses an diesem thread gleich noch ein tipp vom filmmuseums-sonderkorrespondenten:

                              CANYON PASSAGE, jacques tourneur 1946

                              ein rares juwel von einem regisseur, den man nicht unbedingt mit dem westerngenre assoziiert. knallbuntes märchentechnicolor, der jazzsänger hoagy carmichael in einer nebenrolle (wie schon zwei jahre zuvor in "to have and have not" von howard hawks), pioniere, die KEINE schusswaffen tragen und eine moral von der gschicht, die sehr down to earth und sehr amerikanisch ist: wenn du alles verloren hast, musst du einfach noch mal von vorne anfangen.
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                              • michael grasberger
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                                • 16.02.2006
                                • 9974

                                #90
                                und heut erst gesehen:
                                MAN OF THE WEST, Anthony Mann 1958

                                gary cooper (hier in einer seiner besten rollen) steigt in einen zug, und ab da geht alles schief. im ersten drittel hat der film noch einige komödiantische einlagen, aber dann wird's immer finsterer. bösewichter, die aus einem dostojewski-roman entsprungen sein könnten und ein innerlich zerrissener good guy. überraschende wendungen, spannung und eine nebenher erzählte unkitschige liebesgeschichte...
                                am schluss sind die bösen tot und die guten beschädigt.
                                eigentlich ein meisterwerk.
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                                "We know that rock'n'roll was not a human invention, that it was the work of the Holy Ghost."
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