Der Sänger und Komponist Drafi Deutscher ist in einer Frankfurter Klinik verstorben. Mit dem Titel "Marmor, Stein und Eisen bricht" war er berühmt geworden. Deutscher lag seit mehreren Wochen im Koma.
Schlagerstar Drafi Deutscher ist tot. Der Sänger, Komponist und Produzent starb am Freitag im Alter von 60 Jahren in einer Frankfurter Klinik. Das teilte sein Manager Gebhard Rothermich in Nürnberg mit. Seinen größten Erfolg feierte Deutscher 1965 mit dem Evergreen "Marmor, Stein und Eisen bricht". Außerdem komponierte er mehr als 200 Lieder für Stars wie Bernd Clüver, Peggy March und Katja Ebstein. Der Mann mit dem Schlapphut gehörte zu den erfolgreichsten deutschen Songschreibern ("Mama Leone", "Jenseits von Eden").
Deutscher hatte nach einem Kreislaufkollaps mehrere Wochen im Koma gelegen und war erst vor wenigen Tagen am Herzen operiert worden. Nach Angaben seines Managers erlag er einem akuten Herz- Kreislaufversagen. "Drafi Deutscher ist nach zweiwöchiger Krankheit heute morgen um 8.30 Uhr friedlich von uns gegangen", sagte Rothermich der dpa.
"Erst kommt die Musik"
Der am 9. Mai 1946 in Berlin geborene Musiker, der mit bürgerlichem Vornamen Karlheinz hieß, durchlebte in seiner Karriere fast alle Höhen und Tiefen. Er wuchs in Heimen auf, jobbte und lebte im Obdachlosenasyl. "Erst kommt die Musik, dann kommt lange nichts", sagte Deutscher einmal. Das galt für ihn schon als 13-Jährigen. Er spielte früh die Hits von Jerry Lee Lewis, Bill Haley und Elvis Presley nach. "Beat-Musik war immer die Braut überhaupt", sagte er später.
Mehrfach geriet der Musiker wegen privater Tiefschläge ins Straucheln und lieferte mit seinem skandalträchtigen Leben den Boulevardblättern häufig Schlagzeilen. In den vergangenen Jahren hatte Deutscher immer mehr die Fantasielosigkeit und das kühle Marketing der Plattenindustrie kritisiert. Um den Künstler, der früher kaum eine Party ausließ, war es zuletzt eher ruhig geworden. Schon 1998 lag Deutscher nach zwei Schlaganfällen in einer Hamburger Klinik auf der Intensivstation.
Quelle: Stern.de / DPA
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