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gast-20111607 08.02.2011 23:55

Das mit den 2-3 hervorstechenden, unter die Haut gehenden, Performances, ist auch so ein typisches Elvis Ding ...
Man hoert (meistens jedenfalls) eines dieser, im Kern, Grottenkonzerte, aber dann haut(e) er so 2-3 Sachen heraus, wo der Grimm weicht und man ihn insgeheim wieder unendlich liebt ...

TheKing 09.02.2011 00:03

1.) Um ein Fan, also ausgesprochen ein Fanatiker zu sein, muss man einen an der Waffel haben. Das ist Fakt. Ein normal tickender Mensch kommt nicht auf die Idee einen Unterhaltungskünstler oder whatever derart zu verehren. Ich hab auf jeden Fall tüchtig einen weg und auch in der Elvisszene noch keinen halbwegs "normalen" Menschen gesehen.

2.) Für mich ist allerdings dann (als ohnehin verrückter Fan) wieder "normal" dass man liebevoll draufblickt und sich freut, wenn es einzelne Songs innerhalb eines Konzertes gab, die besser gelangen und die nochmal die alte Magie gestreift haben...immerhin ist man imaginär mit Elvis den Weg zusammen gegangen, kennt seit Jahren seine Anfänge und Werdegang..und man begleitet ihn auch in den schweren, letzten Stunden...treu und liebevoll...fassungslos und auch gerührt...enttäuscht und mitfühlend....

Ich verstehe nicht warum, man das runtermachen muss, nur weil man selber anders empfindet...:noidea:

John Burrows 09.02.2011 00:03

Zitat:

Zitat von Richard Burton (Beitrag 838920)
Das mit den 2-3 hervorstechenden, unter die Haut gehenden Performances ist auch so ein typisches Elvis Ding ...
Man hoert (meistens jedenfalls) eines dieser, im Kern, Grottenkonzerte, aber dann haut(e) er so 2-3 Sachen heraus, wo der Grimm weicht und man ihn insgeheim wieder unendlich liebt ...

Genau, besser kann man es eigentlich nicht auf den Punkt bringen.

JB

brandalarm 09.02.2011 00:10

Runtermachen?

Neulich habe ich in meiner Naivität einen Clip angeklickt "Elvis introduces Bruce Jackson".

Ich hätt heulen können. Punkt. DA kann man beim besten Willen nicht finden, dass man seinen Helden durch die guten und schlechten Zeiten begleiten will. Das ist purer Voyeurismus sich sowas anzuschauen.

Hätte Elvis den 16. August 1977 überlebt, dann wäre das Special wie geplant ausgestrahlt worden. Vielleicht wäre irgendwann ein junger und mutiger Arzt gekommen und hätte gesagt "Elvis, hör auf mit dem Mist oder Du wirst Lisa NIE zum Traualtar führen." Wenn er dann die Kurve bekommen hätte, wäre er sicher der erste gewesen der gesagt hätte "dafür können wir kein Geld verlangen"

TheKing 09.02.2011 00:16

Es ist nicht okay da so abzuurteilen. Wenn Du Elvis als Voyeur betrachtest, dann okay, aber ich lass mir das nicht gerne nachsagen. Du kannst doch gar nicht wissen, aus welchem Grund und mit welcher Intention ich mir das ansehe. Ihr reagiert, glaube ich, nur deswegen so emotional und gereizt, weil das Zeug echt harter Toback ist. Elvis ist so aufgeschwemmt, dass sein Kopf doppelt so groß wie sonst aussieht, dieser Anblick, auch sein stattlicher Bauch...das ist schon hart, wenn man überlegt wie er ein paar Jahre vorher ausssah...dann sein Zustand...weiterhin wie er spricht und aggiert...zum Teil fürchterlich peinlich..er fängt Sätze an und beendet sie nicht, er ist fahrig und man merkt was er für Aussetzer hat....ich sehe das auch alles, ich bin ja nicht blind...ich krieg doch auch mit was da los ist....aber das ich ein morbider Voyeuer sein soll, weil ich mich für Elvis interessiere und nichts ausspare...bitte, echt...das ist nicht okay!


Diese Wahrheit über Elvis ist für uns Fans schwer zu tragen..das ist doch das Problem...es ist tottraurig...wie geht man damit um? Ich versuche das so zu akzeptieren wie es nunmal war. Elvis hat diesen Weg gewählt. Und trotzdem tut mir die arme Seele leid, wenn ich ihn in der Verfassung sehe...aber ich verurteile ihn auch nicht....Es war einfach so.Leider.

MysteryTrain 09.02.2011 00:20

Zitat:

Zitat von Richard Burton (Beitrag 838920)
Das mit den 2-3 hervorstechenden, unter die Haut gehenden Performances ist auch so ein typisches Elvis Ding ...
Man hoert (meistens jedenfalls) eines dieser, im Kern, Grottenkonzerte

Wenn man es rein auf die musikalische Performance beschränkt - vielleicht. Jedoch war keines dieser Konzerte als Audioveröffentlichung vorgesehen. Die meisten Elviskonzerte 76/77 waren eine Selbstzelebration einer lebenden Legende und ich wage sogar zu behaupten, teilweise sogar eine (nicht ganz so ernstgemeinte) Selbstironie derselben. Elvis war zu 100% für das aktuell anwesende Publikum da und gab ihm das was es wollte, nicht mehr und nicht weniger. Wenn er damals gewußt hätte, dass das Material 30 Jahre später auf einem offiziellen Label veröffentlicht wird, hätte er sich mit Sicherheit anders verhalten, bzw. wäre erst gar nicht auf die Bühne gegangen. Man sieht das doch sehr schön an den offiziellen Veröffentlichungen von 73 und 74. Aloha ist besser als alles andere aus dieser Zeit, das Memphiskonzert vom März 74 ebenso.
1977 war Elvis sichtlich und ernsthaft krank. Dass er trotzdem aufgetreten ist, mag man kritisieren, aber er tat es aus Liebe zu seinen Fans, aus einer tiefen Dankbarkeit heraus. Für abgebrühte Zyniker wie dich mag das nicht zählen, aber es war so. Die Aufnahmen aus dieser Zeit sind von demher schwierig einzuordnen. Rein von der musikalischen Performance her - also das, was 30 Jahre später einer, der nicht in der Konzerthalle war, hört - mögen sie grottenschlecht sein. Das, was Elvis jedoch für das Publikum dort vor Ort gab, das Charisma das er trotz Krankheit und anderer Umstände rüberbrachte, fesselte trotzdem jeden Anwesenden und man zollte ihm Bewunderung und Dankbarkeit. Dieses "Geben und Nehmen" zwischen Elvis und dem damals dort anwesenden Publikum kommt auf KEINER Audioaufnahme so rüber, wie man es damals empfunden hat. Von demher sind solche Aufnahmen sehr problematisch.

Und ganz nebenbei bemerkt: Selbst wenn man für sich selbst festlegt, dass Elvis 1975 "gestorben ist", so sind es lediglich gut 1 1/2 problematische Jahre in einer 23jährigen beispiellosen Karriere - ist, auch ganz nüchtern gesehen, zu verkraften.

brandalarm 09.02.2011 00:21

Wer mit solch umfassender Begeisterung solch ein Material verteilt, muss damit leben, wenn Leute das ganz und gar nicht gut finden und finden, dass damit Grenzen überschritten werden. Ich empfinde den größten Teil dieses Materials als entwürdigend.

TheKing 09.02.2011 00:26

Ja, das kannst Du gerne so empfinden. Ist es auch teilweise. Elvis hat sich selbst in diese unwürdige Lage und Situaation gebracht, das ist Historie. Traurig aber wahr. Ich sehe diese Dinge und bin zeilweise fertig deswegen, aber ich zeige niemals mit dem Finger auf Elvis und werte das ab. Es kommt wirklich immer auf die Haltung an, mit der man sowas ansieht. Du findest es entwürdigend und das ist okay, aber Leute die es anders empfinden pauschal als schaulustige Leichenfledderer hinzustellen, finde ich eben nicht okay...

brandalarm 09.02.2011 00:30

Ich würd ´nen Teufel tun und mit dem Finger auf Elvis zeigen.

Aber ich habe Schwierigkeiten zu verstehen wie jemand über Tage dieses Material in FB postet, wo es auf der anderen Seite in ebenso epischer Breite Material beispielsweise von TTWII gibt :noidea: Ich weiß, dass Du Elvis liebst wie kaum jemand unter uns, aber Du bewegst Dich da an der absoluten Grenze dessen was zu ertragen ist.

michael grasberger 09.02.2011 00:33

Zitat:

Zitat von walk-a-mile-in-my-shoes (Beitrag 838884)
Da gibt's doch gar nix zu streiten ... :noidea:

Manche begnügen sich halt mit "Best of Greatest Hits" Alben von der Tankstelle, manche kennen nicht mal die richtig und wiederum andere sind halt am "Gesamtpaket Elvis" interessiert ... :-)

ich finde es prinzipiell schon auch legitim & wichtig, sich mit dem späten elvis auseinanderzusetzen. da gibt es momente großer tragik, die einen auch emotional sehr berühren. man kann teilweise schon von einem heroismus des durchhaltens sprechen. es war die bestimmung dieses mannes, auf der bühne zu stehen. auch als benebeltes wrack hat er immer noch mehr würde als die wappler, die sich über ihn lustig machen, so sehe ich das jedenfalls. und wenn er zwischendurch (z.b. ende 76) zeigt, dass er es doch noch draufhat, dann freut man sich umso mehr.
wenn ich mir das 77er cbs-special ansehe, erweckt das ähnliche gefühle wie die aufnahmen des von parkinson gezeichneten muhammad ali. man möchte in den bildschirm kriechen und den armen kerl umarmen...
solche gefühle sind aber doch was recht privates, und man sollte sie nicht inflationär werden lassen.
die hauptsache ist, dass elvis der größte sänger & performer des 20. jahrhunderts war. an diese tatsache erinnert jedes billig gemachte greatest hits-album von der tanke deutlicher als die final curtain-exploitation in ihrer protzigen goldaufmachung.


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