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-   -   Wäre Elvis ohne Colonel Tom Parker so groß geworden (https://www.elvisnachrichten.de/showthread.php?t=11553)

Gilla 16.11.2007 16:29

Zitat:

Zitat von Mondstaub (Beitrag 317203)
die Frage ist vielmehr, was aus Colonel Parker geworden wäre, wenn er nicht das Glück gehabt hätte, das junge aufstrebende Ausnahmetalent Elvis Presley zum rechten Zeitpunkt unter die Fittiche zu nehmen :roll:

Die Frage ist sicherlich gut, Mondstaub. Mir ging es in diesem Thread aber nicht darum, sondern, ob Elvis durch Parkers Arbeit als Manager so groß geworden ist.

Der Mann war mir eigentlich immer unsympathisch, daher fällt Objektivität auch mir schwer. :noidea:

Schorni 16.11.2007 16:48

Zitat:

Zitat von Gilla (Beitrag 317273)

Der Mann war mir eigentlich immer unsympathisch, :noidea:

Mir auch.:top:

Allerdings gehört er unbedingt zu der Legende Elvis P. dazu. :noidea:

Und der Colonel war nicht nur daran beteilligt, wenn es schlecht lief(wie manche User es gerne hätten), sondern er hatte auch seine Finger drin, wenn es gigantisch abging.

gast-20080915 16.11.2007 17:33

Zitat:

Zitat von Gilla (Beitrag 317273)
Die Frage ist sicherlich gut, Mondstaub. Mir ging es in diesem Thread aber nicht darum, sondern, ob Elvis durch Parkers Arbeit als Manager so groß geworden ist.

Der Mann war mir eigentlich immer unsympathisch, daher fällt Objektivität auch mir schwer. :noidea:

ich weiß Gilla ... aber Deine Frage ist in meinen Augen ganz klar beantwortbar ... sicher hatte Colonel Parker als Elvis Manager auch einen großen Anteil am Erfolg seines Schützling ... und er hat seinen Job wahrscheinlich zu Beginn auch nicht schlecht gemacht ... aber Elvis wäre genauso groß geworden, wenn ihn ein anderer gemanagt hätte ... bei dem Talent ... zu dem Zeitpunkt bereits unstoppable ... umgekehrt finde ich die Frage halt eher berechtigt ... und auch sie ist für mich klar beantwortbar ... der Colonel wäre lang nicht so erfolgreich und bekannt gewesen ohne Elvis ...

gast-20110818 16.11.2007 17:51

Zitat:

Zitat von Mondstaub (Beitrag 317307)
... aber Elvis wäre genauso groß geworden, wenn ihn ein anderer gemanagt hätte

Da wäre ich mir nicht so sicher. Talent reicht oft nicht aus. :noidea:

gast-20080915 16.11.2007 17:54

denkst Du etwa Parker war der einzige Manager im Musikbusiness in den USA ... sicher nicht ... aber er war der schnellste ... er hat das Potential als einer der ersten erkannt ;-)

peacock 16.11.2007 17:58

Ich bin der Meinung das der Colonel sehr grossen Anteil an Elvis' Erfolg hatte und hat!
Bei aller Antipathie für den Colonel glaube ich nicht das ein anderer Manager das in dieser Weise fertig gebracht hätte.
Elvis' Talent und Charisma hätte nicht ausgereicht ohne die richtige Vermarktung zum richtigen Zeitpunkt!
Und in diesem Punkt war der Colonel höchst wahrscheinlich der einzige zu dieser zeit! Ich will damit aber nicht zum Ausdruck bringen das der Colonel heilig war oder so!
Elvis war und ist der Superstar!:top:

charro 16.11.2007 17:58

Die Frage ist in meinen Augen kaum beantwortbar. Schon allein deshalb nicht, weil es vor Parker keinen vergleichbaren Manager im Musik/ Unterhaltungsbusiness gab.

- Hätte ein anderer Manager genauso hoch gepokert wie Parker, als es darum ging, Elvis einen big-deal zu verschaffen?

- Was wäre insoweit gewesen, wäre Elvis für eine erheblich geringere Summe an ein Major-Label gewechselt? Liegt der Grund in den Bemühungen seitens RCA möglichst viel rauszuholen gerade in der hoehen Geldsumme, die sie für Presley zahlten? Denn immer hin:Heartbreak Hotel war kein Selbstläufer, sondern brauchte seine Wochen bis er #1 der Charts war. Die Nachfolgesingle schaffte gar die #1 nicht mehr.

- Lag die Exklusivität von Elvis am Anfang nicht daran, dass er nicht mit dem Rock'n'Roll-Zirkus auf Tour ging, dass er nicht in Filmen wie The Girl Can't Help It auftrat (ein Angebot lag vor), dass er nur für teuerste gagen im TV auftrat?
Hätte ein anderer Manager die Courage gehabt und genau den gleichen aggressiven Weg wie Parker eingeschlagen? Eher nein, denn mit einem seichteren Vorgehen hätten beide immernoch genug verdient, hätten aber nicht diesen Status erlangt.

Eine abschließende Beurteilung ist aber an dieser Stelle gerade deshalb nicht möglich, weil Elvis nuneinmal der erste war, der auf diese Art gemanaget und vermarktet wurde. Es ist absolut spekulativ zu behaupten, ein anderer Manager hätte es genauso getan.. Wenn dies so einfach und logisch wäre: wrum tat es dann keiner?


- Lag es nicht unwesentlich daran, dass Elvis in den 60ern zumindest durch schlechte Filme im Gespräch blieb? Andere haben dies auch probiert (etwa Ricky Nelson), sind aber kläglich daran gescheitert. Gehören nicht gerade diese (Kult-) Filme erheblich zum "Mythos Elvis". Zum Geldverdienen haben die Streifen für beide Parteien allemale gereicht.

- Nicht vergessen und übersehen werden darf: der Kult und der Mythos um Elvis sind nicht unwesentlich mit seinem Tod verbunden!!! Im Jahr nach 1977 verkaufte RCA genausoviel Platten, wie zu seinen gesamten Lebzeiten. Mit anderen Worten: wäre er nicht gestorben, wäre er wahrscheinlich nicht dieser Megastar ("Monolith der Popkultur" wie der Tagesspiegel in Berlin mal schrieb).
Das Elvis gestorben ist, dafür konnte Parker nun auch nichts.
Insofern erübrigt sich eine Diskussion um eine fehlende Welttour. Denn wer sagt uns, dass Parker auf ewig der Alleinmanager gewesen wäre und nicht Anfang/ Mitte der 80er, ähnlich der heutigen EPE, eine Vermarktungs/ Management-Holding existiert hätte? Die Zeit der großen Stadion und Welttourneen begann doch erst Mitte der 70 und setzte sich dann letztlich in den 80ern fort.
Mit dem Tod von Elvis konnte nun keiner rechnen. Daher kann es auch keine Indizien dafür geben, dass Elvis auf ewig und drei Tage nur in den USA getourt hätte und nur noch mittelprächtiges Songaterial aufgenommen hätte.


Mein Fazit: Der Aufstieg von Elvis wurde von Parker erheblich bedingt. Es erscheint zweifelhaft, ob er ohne Parker in diesen Dimensionen stattgefunden hätte.
Der Mythos und Kult um Elvis ist letztlich (wie bei zahlreichen prominenten Toten) auf seinen frühen und nicht öffentlich aufgeklärten Tod zurückzuführen. Und für diesen kann Parker nichts!

:-)

gast-20110818 16.11.2007 18:04

Zitat:

Zitat von Mondstaub (Beitrag 317313)
denkst Du etwa Parker war der einzige Manager im Musikbusiness in den USA ... sicher nicht ... aber er war der schnellste ... er hat das Potential als einer der ersten erkannt ;-)

Nein, der einzige war er nicht. Aber er war ziemlich clever, abgekocht und wusste, wie man Elvis zum "Goldesel" machte. Er konnte ihn lenken und zauberte aus dem Schwiegermutterschreck den "All American Boy".
Und ich denke, dass uns viele "Schachzüge" des Colonels gar nicht oder erst beim zweiten hingucken auffallen. ;-)

gast-20110818 16.11.2007 18:10

Zitat:

Zitat von charro (Beitrag 317316)
Im Jahr nach 1977 verkaufte RCA genausoviel Platten, wie zu seinen gesamten Lebzeiten.

Ja? :gruebel:

Aber dass sein Tod so einen Boom auslöste, sagt das nicht auch viel über den Stellenwert zu Lebzeiten aus? :noidea:

charro 16.11.2007 18:12

Zitat:

Zitat von Blues Boy (Beitrag 317320)
Ja? :gruebel:

Aber dass sein Tod so einen Boom auslöste, sagt das nicht auch viel über den Stellenwert zu Lebzeiten aus? :noidea:

Da geb ich Dir vollkommen Recht. Nur hätte man das auch genauso (in Verkaufszahlen) gewürdigt, wäre er nicht gestorben?

gast-20110818 16.11.2007 18:14

Zitat:

Zitat von charro (Beitrag 317316)
- Lag die Exklusivität von Elvis am Anfang nicht daran, dass er nicht mit dem Rock'n'Roll-Zirkus auf Tour ging, dass er nicht in Filmen wie The Girl Can't Help It auftrat (ein Angebot lag vor), dass er nur für teuerste gagen im TV auftrat?

Das halte ich z. B. auch für einen Schachzug des Colonels. Er isolierte Elvis von der unmittelbaren Konkurrenz und scheute den direkten Vergleich. Gar nicht so unclever, oder? ;-)

charro 16.11.2007 18:18

Zitat:

Zitat von Blues Boy (Beitrag 317323)
Das halte ich z. B. auch für einen Schachzug des Colonels. Er isolierte Elvis von der unmittelbaren Konkurrenz und scheute den direkten Vergleich. Gar nicht so unclever, oder? ;-)

So ist es! :top: Und die Exlusivität (oder auch der Alleingang mit Elvis ohne die "Konkurrenz") ließ im Gegenzug wieder die Preise steigen, welche bei Presleys Auftritten, Filmen etc. verlangt werden konnten.

gast-20110818 16.11.2007 18:19

Zitat:

Zitat von charro (Beitrag 317322)
Nur hätte man das auch genauso (in Verkaufszahlen) gewürdigt, wäre er nicht gestorben?

Sicherlich hat der Tod den Plattenverkauf erheblich angekurbelt, aber auf der anderen Seite sind die Verkaufszahlen zu Elvis' Lebzeiten auch immer ein bisschen ein Mysterium. Fälschlicherweise orientiert man sich da immer an den Chartpositionen, die nicht wirklich aussagekräftig sind. :noidea:

gast-20110818 16.11.2007 18:20

Zitat:

Zitat von charro (Beitrag 317325)
So ist es! :top: Und die Exlusivität (oder auch der Alleingang mit Elvis ohne die "Konkurrenz") ließ im Gegenzug wieder die Preise steigen, welche bei Presleys Auftritten, Filmen etc. verlangt werden konnten.

So sehe ich das auch. Vielleicht finden wir noch ein paar mehr "unsichtbare" Strategien...:top:

charro 16.11.2007 18:22

Zitat:

Zitat von Blues Boy (Beitrag 317326)
Sicherlich hat der Tod den Plattenverkauf erheblich angekurbelt, aber auf der anderen Seite sind die Verkaufszahlen zu Elvis' Lebzeiten auch immer ein bisschen ein Mysterium. Fälschlicherweise orientiert man sich da immer an den Chartpositionen, die nicht wirklich aussagekräftig sind. :noidea:

Sicherlich sind die Verkaufszahlen und deren Berechnung eine Wissenschaft für sich. Doch dürfte eine erhebliche Steigerung in jedem Fall mit dem Tod eingetreten sein.

gast-20110818 16.11.2007 18:25

Zitat:

Zitat von charro (Beitrag 317329)
Sicherlich sind die Verkaufszahlen und deren Berechnung eine Wissenschaft für sich. Doch dürfte eine erhebliche Steigerung in jedem Fall mit dem Tod eingetreten sein.

Ja, ganz klar. Nüchtern und sachlich gesehen ist sein Tod eben auch nur ein werbewirksames Medienereignis gewesen, wie schon "Aloha", aber natürlich ungleich größer.

gast-20080915 16.11.2007 18:55

Zitat:

Zitat von Blues Boy (Beitrag 317317)
Nein, der einzige war er nicht. Aber er war ziemlich clever, abgekocht und wusste, wie man Elvis zum "Goldesel" machte. Er konnte ihn lenken und zauberte aus dem Schwiegermutterschreck den "All American Boy".
Und ich denke, dass uns viele "Schachzüge" des Colonels gar nicht oder erst beim zweiten hingucken auffallen. ;-)

das mag schon sein ... ich bin auch nicht aus dem Lager der Colonel Hasser ... er war schon ein eigener Typ, der sich außerdem auf seinen Job verstand ... trotzdem sollte man seine Leistung nicht unnötig glorifizieren ... ich schrieb bereits, daß er sicher seinen Teil zu Elvis Erfolg beigetragen hat ... aber in dem Spiel bleibt er in meinen Augen trotzdem austauschbar ... ganz im Gegenteil zu Elvis ...

gast-20110818 16.11.2007 19:10

Zitat:

Zitat von Mondstaub (Beitrag 317334)
... trotzdem sollte man seine Leistung nicht unnötig glorifizieren ...

Ich frage mich, ob wir überhaupt jemals in der Lage sein werden, diese Leistung in der ganzen Gesamtheit zu erkennen? :noidea:

Circle G 16.11.2007 19:32

Das WAS WÄRE WENN, WIE - WO - WANN gewesen ... bringt uns ja im Endeffekt leider nicht weiter.

Fakt ist, dass Elvis wohl einer der bedeutendsten und -über den Tod hinaus- meist verehrtesten Künstler des vergangenen Jahrhunderts ist.
Es kann also nicht soviel falsch gemacht worden sein. Was will man denn mehr?

Die vernachlässigte menschliche Seite lasse ich hierbei allerdings bewusst außer Acht :(

DannyBoy 16.11.2007 19:33

Zitat:

Zitat von Blues Boy (Beitrag 317339)
Ich frage mich, ob wir überhaupt jemals in der Lage sein werden, diese Leistung in der ganzen Gesamtheit zu erkennen? :noidea:

Na Blues Boy , wenn ich mir alle Beiträge zu diesem Thema durchlese kann ich nirgendwo erkennen das einer die Leistung von Parker geschmälert hat.
Lediglich wurde die These aufgeworfen ob Elvis auch mit einem anderen Manager so viel Erfolg gehabt hätte und da bin ich der Meinung das Elvis mit seinem Potential mit Sicherheit auch mit einem anderen Manager ein Weltstar geworden wäre .
Natürlich nicht in dieser Form mit aller Vermarktung die Parker mit der Person Elvis betrieb aber Musikalischen Erfolg hätte Elvis auch ohne Parker sondern mit einem anderen Manager haben können.
Aber auch hier ist das alles nur Spekulativ wie bei anderen Diskussionen rund um Elvis auch und wir werden es nie wirklich erfahren .

gast-20110321 16.11.2007 22:20

Zitat:

Zitat von Blues Boy (Beitrag 317320)
Ja? :gruebel:

Aber dass sein Tod so einen Boom auslöste, sagt das nicht auch viel über den Stellenwert zu Lebzeiten aus? :noidea:

zu 1

nein! zu lebzeiten 600 millionen.....das erste todesjahr 1977-78 200 millionen.
am ersten todestag (24 stunden) 20 millionen.

zu 2

denke ich auch! sein tot hat schon die welt berührt,als es bekannt geworden ist!

gast-20110321 16.11.2007 22:30

sicherlich hat der colonel,an elvis erfolg,beigetragen!

am anfang war der colonal sicherlich wichtig für elvis.....später!!!!!!

elvis hätte es mit einen anderen manager auch geschafft !

viele fans sind einfach fans geworden,weil sie ein lied oder ein film von ihn gesehen haben,ohne die elvis/colonel-geschichte zu kennen. es war allein das charisma und unglaubliche anziehungskraft von elvis,die uns zu fans machte !

Circle G 16.11.2007 23:07

Zitat:

viele fans sind einfach fans geworden,weil sie ein lied oder ein film von ihn gesehen haben,ohne die elvis/colonel-geschichte zu kennen. es war allein das charisma und unglaubliche anziehungskraft von elvis,die uns zu fans machte !
Na ja, ganz so pauschal würde ich es aber nicht sehen. Die Frage ist doch, hätten wir z.B. die 31 Filme (von deren Qualität mal abgesehen) überhaupt zu Gesicht bekommen? Hätten wir das Comeback-Special, wie auch Las Vegas und die Aloha-Show als solchen Paukenschlag empfinden können ohne das Wirken von Parker?
(Und das sind nur die für alle offensichtlichen Beispiele.)

Man weiß ja, wie schwer es ist, sich über viele Jahre im Showbusiness zu halten. Elvis verschwand zweimal mehr oder weniger von der Bildfläche und kam dann mit großem Tamtam zurück. Vielleicht wäre er unter anderer "Führung" stetiger gewesen, aber ob er sich dann im Ganzen 20 Jahre hätte halten können ... ?

Meiner Ansicht nach, hatte Parker einen großen Anteil an Elvis Karriere. Was nützt die schönste Stimme, Charisma & Anziehungskraft, wenn alles irgendwo im Verborgenen bleibt. Und auch dieser "Fanatismus" (im Positiven) entstand durch dieses immer wieder Rarhalten des Künstlers.

Nun gut, und das Elvis heute noch Millionen von Fans hat liegt wohl nicht zuletzt an dem Mythos, den Elvis umgibt. Seine Lieder sind unvergessen, aber die Geschichte um ihn herum ist nicht weniger spannend. Es sind auch die Fragen, die nie eine Antwort finden werden, die Elvis "am Leben" erhalten.

michael grasberger 17.11.2007 01:08

Zitat:

Zitat von charro (Beitrag 317316)
Es ist absolut spekulativ zu behaupten, ein anderer Manager hätte es genauso getan.. Wenn dies so einfach und logisch wäre: wrum tat es dann keiner?

ganz einfach: weil der colonel früher da war und seinen claim abgesteckt hatte.:noidea:
ich will ja nicht die leistungen des colonel schmälern, aber elvis war auf dem weg nach oben. der colonel ist auf den fahrenden zug aufgesprungen, hat sich in die lok gesetzt und den zug mit volldampf gesteuert.
einige seiner leistungen finde ich genial (z.b. wie er elvis während dessen armeezeit zwei jahre lang frisch hielt), aber es hat auch fehlentscheidungen gegeben, deren größte meiner meinung nach die wahl von rca als plattenfirma war. auch die strategie des die-kuh-melken-bis-das-letzte-tröpfchen-rausgequetscht-ist (endlosfilmchen, endloslasvegasgastspiele...) sehe ich nicht als große leistung an.
ich hätte elvis einen innovativeren manager gegönnt. er wäre genauso reich und berühmt geworden und vielleicht sogar eine spur glücklicher...

Circle G 17.11.2007 01:12

Zitat:

... und vielleicht sogar eine spur glücklicher...
Und das ist für mich der eigentlich traurigste Aspekt an der ganzen Geschichte ...

Gilla 17.11.2007 09:54

Ich habe einen guten Satz gelesen, der vollkommen wertfrei ist, aber sehr viel aussagt.

"Man kann sagen was man will, es ist eine Tatsache, dass noch nie jemand die Karriere eines Phänomens wie Elvis Presley geleitet hatte, so wie es Parker mit Elvis tat. Zusammen schrieben sie Unterhaltungsgeschichte."

gast-20090521 06.05.2008 23:33

Toller Thread zu meinem Lieblingsthema, entdecke ich erst jetzt. Gute, intelligente Ansätze bei kontroversen Meinungen. :top:

Zur Frage, ob Elvis es auch mit einem anderen Manager so weit gebracht hätte, lassen wir Colonel Parker doch mal selber zu Wort kommen. Er sagte mal: "Elvis hatte so viel Talent, jeder hätte einen Star aus ihm machen können."

Nett gesagt, aber er wird es wohl selber nicht geglaubt haben. Doch zeigt es seine Grundeinstellung: Elvis war immer der Mittelpunkt, er war der strahlende Held, und Parker übernahm die Rolle mit der Arschkarte. So muss es auch sein.

Die Frage, ob Elvis es auch mit irgendeinem anderen Manager zu etwas gebracht hätte, wird hier immer als hypothetisch dargestellt. Ist sie aber nicht! Es darf nicht vergessen werden, dass Elvis bereits vor Parker zwei Manager hatte: Scotty Moore und Bob Neal. Und, haben die es geschafft, ihn jenseits von Turnhallen und Dorftänzen auftreten zu lassen? Haben die es geschafft, dass er ins Fernsehen kommt? Haben die es geschafft, dass er zu einer größeren Plattenfirma wechselt? Haben die es geschafft, dass er einen landesweiten oder gar weltweiten Hit hat?

Nein!

Man sagt, dass der erste Schritt, nämlich berühmt zu werden, in erster Linie ein Verdienst des Managers ist, und diesen Ruhm auch zu halten, in erster Linie ein Verdienst des Künstlers. Hier kann man also behaupten, dass beide ihren Job großartig gemacht haben, wobei Parker sogar Elvis' Karriere erhalten konnte, als dieser selber dazu nicht mehr in der Lage war, nämlich während der Armee-Zeit. Ein bis heute unerreichter Geniestreich.

Was ohne Elvis aus Parker geworden wäre, wissen wir nicht. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass er mit Hank Snow und Eddy Arnold bereits zwei der erfolgreichsten Country-Acts ihrer Zeit managte und obendrein ein bedeutender Konzert- und Tourneeveranstalter im Süden war. Also nix mit Spatzen-gelb-anmalen, wie hier behauptet wurde - das war lange vorbei! Parker wäre seinen Weg auch irgendwie gegangen, wäre aber ohne das Jahrhunderttalent Elvis Presley sicher nicht so weit gekommen. Ebenso wie umgekehrt.

Für mich waren sie unterm Strich ein geniales Team, das sich perfekt ergänzt hat. Der eine konnte genau das, was der andere nicht konnte, und zusammen waren sie unschlagbar, haben Geschichte geschrieben und sind heute noch für Künstler und Manager ein großes Vorbild - zu Recht.

gast-20080904 07.05.2008 10:00

Um die Frage knapp zu beantworten: Parkers marktschreierische und aggressive Methode, Elvis zu promoten war anfänglich zweifelsohne von enormer Bedeutung. Er hat den Grundstein dafür gelegt, um Elvis zum Superstar zu machen. Die 50er waren sein Jahrzehnt. Fünf Jahre lang, bis 1960, hatte der Mann seine Bedeutung in Elvis' Karriere, danach nicht mehr.

Edwin 07.05.2008 10:11

eher ja..
 
:-)

ja weil Elvis hatte das Talent und nicht Parker !
und andere Manager hätten Elvis auch gern unter Vertrag genommen,
leider war Parker schneller..

ich habe mal gelesen das Parker für Elvis der größte Segen war, aber auch der größte Fluch - das stimmt zu 100% !

natürlich ist es schwer zu sagen :noidea:

Gilla 07.05.2008 10:22

Zitat:

Zitat von gast-20080904 (Beitrag 397068)
Fünf Jahre lang, bis 1960, hatte der Mann seine Bedeutung in Elvis' Karriere, danach nicht mehr.

In unserer/meiner Wunschvorstellung wäre Elvis dann nebenher ein anspruchsvoller Schauspieler geworden, hätte Country, Balladen und Bluesplatten aufgenommen, hätte mit Cilla und Lisa eine glückliche Familie im Hintergrund gehabt, hätte den Drogen entsagt - und würde heute noch leben...

Ich glaube, Elvis wollte und brauchte Parker.

Sivle 07.05.2008 10:23

Zitat:

Zitat von MusicMan (Beitrag 396976)
... wobei Parker sogar Elvis' Karriere erhalten konnte, als dieser selber dazu nicht mehr in der Lage war, nämlich während der Armee-Zeit. Ein bis heute unerreichter Geniestreich.

Da geb ich dir vollkommen Recht.

gast-20090521 07.05.2008 11:28

Zitat:

Zitat von gast-20080904 (Beitrag 397068)
Die 50er waren sein Jahrzehnt. Fünf Jahre lang, bis 1960, hatte der Mann seine Bedeutung in Elvis' Karriere, danach nicht mehr.

Diese Ansicht ist völlig legitim und weit verbreitet unter der Fraktion von Elvis-Fans, die sich gewünscht hätten, dass Elvis' Karriere nach 1960 einen anderen Verlauf genommen hätte - also keine Filmchen, wahrscheinlich auch kein Las Vegas im Glitzerkostüm, sondern eher konsequent da angeknüpft, wo in den 50ern aufgehört wurde. Unter dem Aspekt völlig richtig.

Dass ich es anders sehe, liegt daran, dass ich zu den Fans gehöre, die das, was nach 1960 passiert ist bzw. Elvis' gesamte Karriere so, wie sie verlaufen ist, als richtig ansehen. In meinem speziellen Fall hängt es damit zusammen, dass ich mit dem Elvis ab 1960 wesentlich mehr anfangen kann als mit dem 50er-Elvis.

Insofern haben beide Ansichten ihr paralleles Existenzrecht und sind auch in sich begründet.

gast-20080904 07.05.2008 11:40

Zitat:

Zitat von MusicMan (Beitrag 397106)
Diese Ansicht ist völlig legitim und weit verbreitet unter der Fraktion von Elvis-Fans, die sich gewünscht hätten, dass Elvis' Karriere nach 1960 einen anderen Verlauf genommen hätte - also keine Filmchen, wahrscheinlich auch kein Las Vegas im Glitzerkostüm, sondern eher konsequent da angeknüpft, wo in den 50ern aufgehört wurde.

Nicht unbedingt. Für meinen Geschmack hätte und musste er auch nicht weiterhin klassischen Rock 'n' Roll. Die Songs, die daran anknüpfen gefallen mir sogar am allerwenigsten, beispielsweise Make Me Know It, einer der wenigen Songs, bei denen ich einfach zuviel kriege - und ausgerechnet davon wurden Tonnen von alt. takes veröffentlicht. :hm:

Wie auch immer, mein Wunsch bestand eigentlich nie darin, so weiterzumachen wie bisher. Auf keinen Fall, eher sogar im Gegenteil. Vor allem aber hätte ich mir eins gewünscht: Mehr (Bewusstsein für) Qualität. Nicht die Frittenbuden-Mentalität von Parker.

gast-20110818 07.05.2008 11:44

Zitat:

Zitat von gast-20080904 (Beitrag 397112)
Vor allem aber hätte ich mir eins gewünscht: Mehr (Bewusstsein für) Qualität.

Das fiele dann aber mehr in Elvis' Aufgabenbereich, oder?

gast-20090521 07.05.2008 11:51

Zitat:

Zitat von gast-20080904 (Beitrag 397112)
Vor allem aber hätte ich mir eins gewünscht: Mehr (Bewusstsein für) Qualität. Nicht die Frittenbuden-Mentalität von Parker.

Mehr Qualität wobei jetzt - in der Auswahl der Songs, oder bei den Filmen? Zumindest für ersteres war ja Elvis verantwortlich, und bei den Filmen lag es relativ schnell auf der Hand, dass für Elvis keine anspruchsvollen Rollen in Frage kommen, was nicht nur an Parker lag.

Ich hätte mir gewünscht, dass Elvis in den 60ern neben den Filmen auch weiterhin gute Studio-Alben gemacht hätte. 1964 hat er gerade mal drei Songs aufgenommen, 1965 keinen einzigen, 1966 waren es neun (außerhalb von "How great thou art"), 1967 immerhin 11, 1968 wieder nur fünf (verziehen, da kam ja das TV-Special), und die wurden dann als Bonus auf den Soundtracks verheizt. Das ist das einzige, was ich an Elvis' Karriere in puncto Qualität auszusetzen habe.

Aber inwiefern das an Parker liegt, ist fraglich. Vielleicht hat er Elvis nicht gerade motiviert, neben den Filmen auch noch gute Musik zu machen, aber verboten hat er es ihm ganz sicher auch nicht, wie die vorhandenen Songs ja beweisen.

Derek 07.05.2008 15:42

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die Kombination "Elvis und der Colonel" nicht aufgelöst werden kann. Elvis wäre ohne den Colonel vielleicht nicht so groß geworden, aber der Colonel wäre auch ohne Elvis nicht so groß geworden. Der Colonel hat das Talent "Elvis" unter monetären Gesichtspunkten einwandfrei platziert. Elvis hat dem Colonel einen legendären Managerstatus verschafft, der ohne Vergleich ist. Ohne den Colonel hätte Elvis verdammt viel Glück gebraucht, um an die richtigen Leute zu geraten, die aus seinem einzigartigen Talent etwas Besseres gemacht hätten, als es dem Colonel angelegen war.

Die Frage ist vielleicht nicht so sehr, ob Elvis ohne den Colonel so groß geworden wäre. Die Frage lautet vielleicht eher: Hätte Elvis Leute gefunden, die es tatsächlich besser gemacht hätten?

gast-20090521 07.05.2008 16:55

Zitat:

Zitat von Derek (Beitrag 397203)
Die Frage ist vielleicht nicht so sehr, ob Elvis ohne den Colonel so groß geworden wäre. Die Frage lautet vielleicht eher: Hätte Elvis Leute gefunden, die es tatsächlich besser gemacht hätten?

Sehr gute Frage. :top:

Ich denke, selbst die Parker-Hasser sind sich einig, dass er 1956 der beste Mann war. Parker hat den "Rock'n'Roll-Zirkus" ja quasi erfunden - das meine ich wörtlich, nämlich die Vermarktung einer neuen Strömung bzw. ihres strahlendsten Protagonisten nach dem Vorbild des Zirkus. Moderne Management-Schulen fürs Showgeschäft gab's damals noch nicht, da war der Zirkus - und damit die Not, aus wenig möglichst viel zu machen - eine gute Lehre für Parker. Wer da erfolgreich besteht, den schockt nichts mehr.

Dass Elvis in diesem schnelllebigen Geschäft ein zweijährige Abwesenheit durch Militärdienst nicht nur unbeschadet überlebt hat, sondern danach sogar noch größer war als vorher, ist eindeutig Parkers unermüdlicher PR zu verdanken. Wenn man bedenkt, dass 1960 schon fast alles, was in den 50ern mit dem Rock'n'Roll groß geworden war, weg vom Fenster war, oder das Feld gewechselt hat, ist dieses Comeback umso beachtlicher.

Wenn man den Gedanken spinnen will, Elvis hätte den Manager wechseln sollen, dann ist das untrennbar mit der Frage "wann" verbunden. Und dem Warum.

1960 folgten drei Jahre, in denen sehr erfolgreich eine Doppelstrategie gefahren wurde: Elvis drehte Filme und brachte Soundtracks heraus, die sich gegenseitig promoteten, mit etlichen Hits - sogar im Beatles-Jahr 1964 landete der Soundtrack von "Roustabout" noch auf Platz 1. Parallel brachte er noch Platten ohne Film-Bezug heraus, die ebenfalls erfolgreich waren. Warum hätte das ein anderer besser können sollen als Parker, der sowohl RCA als auch Hollywood voll im Griff hatte und in Elvis' Interesse seine Bedingungen diktieren konnte? Hätte man dort jemand anders, der sich nur ins gemachte Bett gelegt hätte, so ernst genommen wie den Colonel?

1964 stand Elvis am Scheidepunkt: Schwerpunkt Musik, oder Schwerpunkt Filme? Bei zweiterem ein weiterer Scheidepunkt: Eher ernste Rollen, oder weiter belanglose Unterhaltungsfilmchen? Er wählte den bequemsten bzw. sichersten Weg. Wer will ihm das verübeln? Wollte ihn jemand in ersten Rollen sehen? Eher nein. Hätte er sich für die Musik entschieden, stünde er vor der eher aussichtlosen Situation, entweder auf quasi verlorenem Posten gegen eine neue Strömung ankämpfen zu müssen, oder auf dieser Welle mitzuschwimmen und sich damit vielleicht sogar lächerlich zu machen, indem er Leuten nacheifert, die einst loszogen, um ihm nachzueifern. Wie blöd hätte er bitte dagestanden, wenn er sich dabei auch noch eine blutige Nase geholt und nur den zweiten Platz gemacht hätte?

Meine entscheidende Frage zu den Film-Jahren: War die Strategie, diese Saure-Gurken-Zeit auszusitzen (und zwar - als bestbezahlter Schauspieler Hollywoods - immerhin auf höchstem Niveau!) und zu warten, bis er wieder mit dem, was er wirklich war, punkten konnte, denn tatsächlich so verkehrt? Klar, diese Taktik barg das Risiko, dass sie hätte schiefgehen können, aber dann hätte er wenigstens noch ein paar Millionen mit nach Hause genommen und wäre erhobenen Hauptes gegangen, ohne der Verlierer zu sein.

Mein Kritikpunkt an Elvis und Parker in dieser Zeit: Ich finde, Elvis hätte trotzdem immer wieder mal Konzerte geben sollen.

Nehmen wir den nächsten Wendepunkt, 1968. Singer und NBC gaben ein Weihnachts-Special in Auftrag. Wäre es jemand anderem als Manager gelungen, denen zu verklickern, dass der Künstler sich eigenmächtig umentschieden hat und einfach vertragsbrüchig wird, indem er zwar die Kohle gerne nimmt, aber dafür lieber den Rock'n'Roll-Brüllaffen im Lederanzug gibt, statt die vertraglich vereinbarten Weihnachtsliedchen brav unterm Christbaum zu trällern? Wohlgemerkt: Dass die Nummer ein Erfolg wurde, wissen wir heute, aber damals konnte das zu dem Zeitpunkt noch keiner ahnen! Wenn das in die Hose gegangen wäre, wären Parker und Elvis ein für allemal erledigt gewesen. Parker war sich dessen bewusst, daher sei ihm bitte verziehen, dass er eingedenkt dieses Risikos anfangs alles andere als begeistert über Elvis' Extrawurst war. Dass er am Ende seinem Künstler vertraut und hinter ihm gestanden hat, sogar alles auf's Spiel gesetzt hat, sollte hier an erster Stelle stehen, und nicht seine anfänglichen Bedenken. Wir haben heute gut reden, weil wir wissen, dass es geklappt hat, aber ich wette, in der Situation hätte jeder von uns zunächst einmal wie Parker reagiert. Und wer von uns hätte die Eier in der Hose gehabt, alles auf eine Karte zu setzen und es dann trotzdem genau anders durchzuziehen? Ich jedenfalls nicht.

Gehen wir weiter. 1969 hat Parker es geschafft, Elvis für eine bis dahin noch nie dagewesene Gage als Live-Künstler nach Las Vegas zu verkaufen. Wohlgemerkt hatte er zu dem Zeitpunkt (der Vertrag wurde vor "In the ghetto" und "Suspicious Minds" abgeschlossen!) seit Jahren keinen Hit mehr, und ebenfalls seit Jahren auf keiner Bühne mehr gestanden, und sein letzter Versuch in Vegas war keine Heldenleistung. Parker hatte also bei den Vertragsverhandlungen drei satte Minuspunkte auf seiner Seite, und schlug trotzdem einen Rekord-Deal raus, wobei die Herren auch noch die Katze im Sack kauften. Hätte irgendein anderer Manager den mit allen Wassern gewaschenen Vegas-Tycoonen diese Nummer andrehen können? Ich behaupte mit voller Überzeugung: Nein! Auch hier wieder volles Risiko, weil er seinem Künstler vertraut hat. Es hätte auch das Ende sein können.

Parker konnte den Erfolg in Las Vegas optimal verwandeln: Gewinnabschöpfung auf voller Ebene - Gagen, Live-Platten, Studio-Platten, Merchandising und ein Dokumentarfilm. Elvis war in aller Munde - einfach genial!

Der Versuchsballon in Las Vegas war erfolgreich gestartet, es folgten Touren mit neuen Rekorden, sowie ein weiterer Dokumentarfilm.

Wer Parker in den 70ern Ideenlosigkeit vorwirft, der sollte sich mal die Frage stellen, ob jemand anders auf die geniale Idee mit Aloha gekommen wäre und diese auch noch in die Tat hätte umsetzen können: Das erste per Satellit weltweit übertragene Konzert eines einzelnen Künstlers. Dazu gleich ein Doppel-Album auf den Markt geworfen, ebenfalls mit großem Erfolg.

Nun wird's eng. Ab jetzt passierte nichts mehr. Zumindest nichts, was man als bahnbrechend bezeichnen könnte. Aber lag das wirklich an Parker? Oder doch eher an einem Künstler, den man förmlich ins Studio prügeln musste, und für den Konzerte immer mehr zur lästigen Routine wurden?

Hätte ein anderer Manager es geschafft, die Plattenfirma bei Laune zu halten, obwohl der Künstler quasi nichts mehr ablieferte und damit vertragsbrüchig wurde? Normalerweise hätte Elvis eine Millionenklage am Hals gehabt - stattdessen trug man ihm für teuer Geld das Aufnahmestudio ins Wohnzimmer und veröffentlichte sogar B-wertige Live-Schnipsel wie "Little Darlin'", um die letzte LP vollzukriegen.

Ganz am Ende betrieb Parker nur noch Schadensbegrenzung, und selbst das - finanziell - noch auf äußerst hohem Niveau.

Abschließend bleibt festzustellen, dass die beiden selbst insofern ein eingespieltes Team waren, als dass sie ihre Höhepunkte und ihre Tiefpunkte immer zur gleichen Zeit hatten.

Ooops, ist jetzt doch ein längerer Aufsatz geworden... :cool:

gast-20090708 08.03.2009 19:03

Elvis ohne den Colonel. Denkbar oder unmöglich?
 
Elvis ohne den Colonel. Denkbar oder unmöglich?

Elvis…sagte: “Du bist gefeuert”, und der Colonel sagte: “Du kannst mich nicht feuern, ich kündige“…

Dieses Zitat stammt aus Guralnicks Buch „CARELESS LOVE“.

Der Streit zwischen Elvis und dem Colonel dauerte ca. 12 Tage und entstand dadurch, dass Elvis sich während einer Show negativ und abwertend über das Hilton Hotel ausließ. Jedoch söhnten die beiden sich, nach Aussage von Guralnick, durch eine Entschuldigung von Elvis, wieder aus.

Mir gingen dabei unterschiedliche Gedanken durch den Kopf. Auf der einen Seite denke ich, dass Elvis mit dem Colonel einen super Manager hatte, der alles für den Erfolg und dem damit verbundenen Geldfluss tat, auf der anderen Seite überlege ich, wie weit Elvis danach ohne ihn gekommen wäre und ob er evtl. mit einem anderen Manager auch weiterhin an die bisher erzielten Erfolgen anknüpfen hätte können.

Die Vorstellung, dass Elvis sich selbst gemanagt hätte, ist mir dabei sehr fremd. Durch seine Art mit Geld umzugehen, wäre er bestimmt nicht weit gekommen. Und doch überlege ich hier wiederum, was gewesen wäre, wenn er dadurch mehr Verantwortung für sich, sein Leben und sein Umfeld übernehmen hätte müssen.

Wie denkt ihr darüber?


marquardt72 08.03.2009 19:12

Ein guter Künstler ist nicht automatisch ein guter Geschäftsmann.

Nur wenige Musiker sind in der Lage,sich auch erfolgreich selbst zu managen.

Von daher war die Geschäftsbeziehung Presley - Parker schon eine Maßstäbe setzende erfolgreiche.:top:

In den 70ern hätte eventuell der Led Zeppelin-Manager Alan Grant das Zeug zu einem würdigen Nachfolger gehabt.:gruebel:

HoundDog56 08.03.2009 19:14

Ich mag den Col. nicht.Klar, er war ein guter Manager,aber manchmal wäre es besser gewesen nicht so sehr dem Geld hinterherzulaufen,sondern etwas mehr auf ein geregeltes Leben von Elvis zu achten und ihn nicht von Stadt zu Stadt zu hetzen bis es nicht mehr geht.

Aber es ist auch leider so,dass Elvis es alleine wohl nicht geschafft hätte das alles zu regeln was ein Manager halt so tut.Vernon war dazu auch nicht in der Lage,da er zu wenig von guten Geschäften verstand.

Und wer weiss schon,ob ein anderer Manager nicht noch schlimmer gewesen wäre als der Sklaventreiber aus Holland.
Irgendwie hatten die beiden ne gute Symbiose.


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