michael grasberger |
05.08.2016 20:17 |
Zitat:
Zitat von allerteuerste
(Beitrag 978759)
Umso erklärungsbedürftiger Elvis Studiophobie.
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stimmt.
ich glaube nicht, dass es nur ein motivationsproblem war.
mögliche andere ursachen:
1) elvis hatte das gefühl, musikalisch alles gesagt zu haben.
2) freddy bienstock konnte elvis kein interessantes songmaterial mehr zuliefern. nicht unplausibel, wenn man sich die tracklisten der späten alben ansieht: coverversionen alter hadern, viel drittklassige durchschnittsware, keine songs mit hitpotential. die zeiten hatten sich geändert: gute songwriter haben damals ihre songs lieber selber aufgenommen als sie anderen sängern anzubieten. einen otis blackwell gab es in den 70ern nicht mehr. leider.
3) elvis konnte an die musikwelt der 70er nicht mehr andocken. nicht unplausibel, wenn man sich die dominanten musikstile mitte der 70er ansieht: disco, hardrock, stadionrock à la led zeppelin, glam rock, reggae, die anfänge von punk...das hatte alles mit elvis null zu tun und konnte ihm auch gar nicht gefallen, wenn man sich seine musikalischen wurzeln vergegenwärtigt.
nur die country music war noch die alte, wenn auch zusehends verschmalzt.
elvis war meiner meinung nach in den 70ern in einer ähnlichen situation wie die musiklegenden der 60er dann später in den 80ern. man könnte diese situation als musikalische midlife-crisis bezeichnen. durchaus vorstellbar, dass er im alter so wie johnny cash oder bob dylan noch die kurve zu einem zweiten frühling gekratzt hätte. nur hat er sein alter nicht mehr erlebt. leider.
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