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gast-20071128 31.10.2007 21:54

Kennen wir Elvis?
 
Wir lesen Bücher über Elvis, geschrieben von Experten, Angehörigen oder Freunden und versuchen ihn dadurch besser kennenzulernen.

Wir hören seine Musik und versuchen seine Gefühle herauszuhören. Meinen, daß er mit diesem oder jenem Lied uns etwas mitteilt.

Nun frage ich mich und euch, lernt man ihn dadurch besser kennen? Oder müsste man eher die Musik hören, die er bevorzugte. (Angeblich liefen seine Songs ja zu hause nie!) Sollte man, um ihn besser kennenzulernen nicht die Bücher lesen, mit denen er sich so sehr beschäftigte?

Nun, ich besitze keine CD mit Interpreten, die Elvis schätzte. Ich habe auch noch keines der Bücher gelesen, in die er so eifrig viele Notizen und Randbemerkungen geschrieben hat. Ihr?

Gilla 31.10.2007 22:02

Wenn ich leicht an ein Buch käme, was Elvis so schätzte, würde ich es mir zulegen.
So habe ich mir vor Jahren "Siddhartha von Hermann Hesse" gekauft, welches auch zu seinen Bücher gehören sollte, die er ständig mit nahm.

gast-20071128 31.10.2007 22:08

Zitat:

Zitat von Gilla (Beitrag 309914)
...Wenn ich leicht an ein Buch käme, was Elvis so schätzte, würde ich es mir zulegen...

Mir ist auch keine Liste der Bücher bekannt (Außer einiger Erwähnungen von Larry Geller usw.). Auch nicht, ob es sie in deutscher Übersetzung gibt.

TheKing 31.10.2007 22:12

Ich finde den Gedankengang ganz gut, habe darüber auch schon nachgedacht... ich habe mich einmal über das Buch "The impresonal Life" informiert, es gibt sogar Übersetzungen..aber die esotherischen Bücher die Elvis gelesen hat sind schon harter Tobac, jedenfalls wurde mir schon auf der ersten Seite schwindelig. Ich habe von einem Boardmember mal eine CD-Rom bekommen mit Scans einer Ausgabe, an welcher Elvis teilweise Notizen gemacht hat, aber das konnte ich bei Leibe nicht interpretieren. Er war zweifelsohne auf einer Sinnsuche, denn alles was um ihn herum passierte war so "out of norm" Er fragte sich: "Why me?". Die Musik, die er hörte...hmmm, ja das wäre mal interessant...aber so richtig verstehen, was für ein Mensch er war, wer Elvis, der Mensch wirklich war, das können wir nicht mehr, leider...man kann sich nur auf seine Spuren machen und ein bißchen in die Richtung gehen...aber ankommen wirst Du nie....

gast-20071116 31.10.2007 22:18

Wir können viele seiner Tonträger haben, zig Biografien und Interviews gelesen haben, am Ende haben wir Puzzleteile die es uns ermöglichen, ein wenig hinter diesem Leben zu verstehen, aber es wird uns niemals einen 100% Blick in alllen Facetten ermöglichen.

Was die Songs und ihre Wirkung angeht, da interpretieren wir als Menschen doch alle etwas, dies ist natürlich, weil Elvis in diesem Moment stellvertretend für uns die Gefühlsklaviatur rauf und runter fährt...

Und ich persönlich, also nur meine eigene Annahme, bin auch der festen Ansicht, insbesondere nach der Trennung bekommen seine Herzschmerz Songs eine Dimension, wo Entertainment und reale Vorkommnisse eine Symbiose bildeten...

Das mag für nüchterne Geister ein Denkfehler sein, da Elvis ja im Prinzip nur seinen Job machte, aber für mich ist Musik die reinste Kunstform die einen Menschen erreichen kann, deswegen trenne ich da auch nicht!

Gilla 31.10.2007 22:19

Zitat:

Zitat von Steamroller (Beitrag 309917)
Mir ist auch keine Liste der Bücher bekannt (Außer einiger Erwähnungen von Larry Geller usw.). Auch nicht, ob es sie in deutscher Übersetzung gibt.

Es gibt so eine Liste. Ich meine, Marie hätte hier mal einen Link reingesetzt.:-)

TheKing 31.10.2007 22:30

"The impersonal life" zum Beispiel http://www.amazon.com/Impersonal-Life/dp/0766133133. :-)

monipenny 31.10.2007 22:42

um elvis wirklich zu kennen müssten wir im grunde die bereiche des johari-fensters abdecken, und das können wir nicht.

wir können ihn aus unserer sicht betrachten (und hören) - durch seine shows, seine songs, seine bilder... - diesen bereich würden die freunde von ihm untermauern. dieser bereich ist allen bekannt.

dann können wir noch den bereich betrachten, den er preisgab. - seine bücher, seine vorlieben, seine ansichten. aber er gab halt nicht alles preis... durch nachfragen hätte man vll. noch etwas hervorbringen können.. aber ich gehe davon aus, dass er ganz viel für sich behielt.

wenn wir das wissen dieser bereiche ziemlich lückenlos hätten, dann kann man sicher davon ausgehen, dass wir auf einem guten weg sind, allerdings fehlt dann noch etwas um ihn wirklich und letztendlich zu verstehen:


dann gibt es noch den bereich des unterbewusstseins, den niemand von uns kennt. - da hätte nur ein psychologe eine chance gehabt, wenn er mit ihm gearbeitet hätte.

hmmmmm - ich liebe elvis, ich verehre ihn, ich weiß wie er aussah und kenne seine lieder, ich denke auch manchmal, ich fühle seinen schmerz, seine freude, seine trauer... - aber ich denke, wenn ich behaupte "ich kenne elvis" - dann ist es gelogen.

ich hätte ihn sehr gern gekannt ;-)

liebe grüße

monika

(danke für den thread, steamroller :brav: )

TheKing 31.10.2007 23:02

Ja, ich hätte ihn auch gerne gekannt. Irgendwie zieht er einen magisch an. Aber die meiste Zeit reicht es mir, wenn mir seine Stimme in den Liedern nahe ist...oder ich an ihn denke. Doch manchmal, wenn man sich intensiver damit beschäftigt, dann wird es irgendwie teilweise schmerzlich klar, dass man nur einen bestimmten Ausschnitt zu sehen bekommt. Man muss sich damit abfinden. Dazu kommt das Problem, das Elvis, als einer der berühmtesten Menschen überhaupt, vielleicht der berühmstete Mensch, von so vielen Mythen und Halbwahrheiten und verfälschten Aussagen beschrieben wird, dass es quasi für jede Aussage über ihn sich irgendwo die gegenteilige Aussage finden läßt. Daran kann man zunächst verzweifeln.

Dann fügt sich aber mit der Zeit doch ein Bild zusammen und man entwickelt ein Gespür für Dinge, die wenigstens halbwegs hinkommen. Das passiert auch durch den Datenabgleich und die Übereinstimmung mit anderen Quellen usw.
Aber so richtig festzimmern lassen sich die wenigsten Aussagen über ihn. Man hätte ihn selbst erleben müssen...

Ich glaube wir haben alle unseren "eigenen" Elvis, jeder sieht es ein bißchen anders. Man kann ihn total idealisieren, als Übermensch. Keine Fehler, kein schlechtes Haar an diesen Mann lassen. Hört sich nicht nach einer realen Person an.

Dann versuchen wir natürlich alle aus unserer jeweiligen Lebenserfahrung heraus, Elvis zu verstehen, aber übernimmt man sich da nicht? Seine Welt war so anders, kann ich mich da hineindenken?

Wie fühlt sich das an? Elvis Presley zu sein? Die ganz feinen Nuancen seines Charakters finde ich sehr selten beschrieben...aber sind wir überhaupt bereit?

Sind wir bereit hinter dem Image, den ganz normalen Menschen zu finden?
Denkt mal drüber nach...es ist und bleibt ein starkes Faszinosum...ein Wunder, ein tolles, starkes Gefühl und Thema, welches mich mein Leben lang begleitet und immer begleiten wird...:top:

Gilla 31.10.2007 23:31

Ich bin auch sehr interessiert an Elvis`Leben.

Das Buch "Elvis and Gladys" von Elaine Dundy hat mir schon viel von dem Menschen Elvis gezeigt, ich habe es verschlungen, obwohl meine Englischkenntnisse nicht mehr die besten sind. Ich habe gelesen, wie er ein kleiner Junge war, welche Ängste ihn umtrieben, was er gern gemacht hat, seine Träume schon als 5-jähriger. Seine Enttäuschung, dass er quasi ohne Vater aufgewachsen ist in der Kleinkindphase. Er achtete immer darauf, es seiner Mutter, die eine anmutige Frau war, so schön wie möglich zu machen, ihr jeden kleinen Wunsch zu erfüllen. Er und seine Mutter sprachen in einer eigenen Sprache, wo er der Vater war und die Mutter das Kind. Er wollte den fehlenden Vater ersetzen.

Was er gefühlt hat, als er eingeschult wurde, wie scheu und schüchtern er war, von Nachbarn als -white trash- bezeichnet und wie Elvis weiterhin hocherhobenen Hauptes und nachher in den schrillsten Klamotten in die Schule ging.
Kinder von East und West waren z.B. in der Highschool getrennt, nicht wirklich, aber vom Ansehen her - er gehörte natürlich zur Eastside. Immer kämpfte er von unten her - allein aber durch seine Liebe zur Musik eroberte er sich einen Stand und wurde beachtet. Die Mitschüler mochten aber leider nicht ihn, sondern seine Stimme; die wollten sie immer und immer wieder singen hören.

Ich könnte so viel erzählen, wo ich meine, ihn ein wenig zu kennen und warum er sich so oder anders entwickelte im Leben.

Und wenn man das dann alles liest, kennt man doch nur ein paar Ereignisse aus seinem Leben. Mehr könnte ein anderer Mensch nie von ihm erfahren - vielleicht ein paar Dinge erklären

RocketBaby 01.11.2007 08:30

Als Fan ist denke jeder interessiert an das Leben von Elvis (..siehe Thread über sein Gewicht :grins:)
und wenn man solche Literatur liest bzw. solche Musik hört, dann hofft man dadurch wieder ein Stück weiterzukommen. Aber letztendlich sind das nur Bruchstücke, die man erhält, die dazu führen, dass man ein Image von Elvis bekommt, dass einem vielleicht hilft das Phänomen zu verstehen
Jedoch wäre es menschlich gesehen unlogisch in irgendeinerweise anzunehmen man kenne Elvis, denn wer hat schon das Glück gehabt mit ihm persönlich reden zu können? Nur die, die das Glück hatten in seiner Gegenwart zu sein, können dies von sich behaupten (und manchmal zweifelt man schon selbst daran)
Und auch wenn man das, was er geschätzt hat, liest, heißt das nicht das wir wissen was er dabei gedacht, gefühlt, hinterfragt etc. hat.
Klar kann man sich damit beschäftigen, aber ob es was bringt. :noidea: Deswegen kann man es auch sein lassen, die Musik von Elvis hören und versuchen dies zu verinnerlichen. :elvis:

Derek 01.11.2007 08:33

Ich habe viele Biografien über Elvis gelesen und mir natürlich alles angesehen und angehört, was verfügbar ist. In meinem Kopf ist dabei ein Bild von ihm entstanden. Ob es zutreffend ist, weiß ich nicht. Es sind zu viele gegensätzliche Dinge über geschrieben worden, das macht mich unsicher.

Die Auseinandersetzung mit der Musik, die er mochte, macht mir manchmal Spaß, hilft mir aber nicht weiter.

Und die Bücher, die er mochte, reizen mich überhaupt nicht. Da geht es um eine Sicht der Welt, die ich nicht wirklich mag. An der Stelle bedauere ich Elvis eher, weil er (nach meinem ganz persönlichen Empfinden) auf dem Holzweg war.

Ein Buch, das Elvis schätzte und dass in Deutsch erhältlich ist, heißt: Der Prophet. Und da stehen immerhin einige bedenkenswerte Sätze drin.

gast-20071128 01.11.2007 08:46

Zitat:

Zitat von monipenny (Beitrag 309929)
...aber ich denke, wenn ich behaupte "ich kenne elvis" - dann ist es gelogen...ich hätte ihn sehr gern gekannt...

Das hast du wunderschön gesagt!:top::brav:

gast-20071128 01.11.2007 08:50

Zitat:

Zitat von TheKing (Beitrag 309933)
...Ich glaube wir haben alle unseren "eigenen" Elvis...

:top: Und eines der Probleme des "Zoffes" unter Fans!

michael grasberger 03.11.2007 16:19

Zitat:

Zitat von Steamroller (Beitrag 309912)

Nun, ich besitze keine CD mit Interpreten, die Elvis schätzte. Ich habe auch noch keines der Bücher gelesen, in die er so eifrig viele Notizen und Randbemerkungen geschrieben hat. Ihr?

die musikalische recherche find ich schon sehr interessant. da entdeckt man viel tolle musik, die auch für sich genommen bestehen kann. aber den ganzen esoterikschmus tu ich mir nicht an. ich kenn das zeug teilweise aus meiner eigenen spätpubertät und kann es auch so einordnen.

Lakota 03.11.2007 16:43

Ich glaube TheKing hat es treffend ausgedrückt, das wir uns alle unseren eigenen Elvis geschaffen haben. Viele von uns faziniert er von Kindheit an und zwangsläufig hat man sich die ersten Infos aus der Bravo gezogen. Später kamen Berichte von Exehefrau und Leibwächtern dazu:roll:. Trotz einiger wirklich guter Biographien ist es unmöglich einen Menschen zu kennen, den man nur von Papier und Tonträgern kennt.
Ich habe mir ein Bild von ihm gemacht, das sich komischerweise in den grundlegenden Dingen, seit meiner Kindheit kaum verändert hat.
Sicherlich ist das Hintergrundwissen mit neuen Detaills versehen worden und doch sind viele Fragen offen geblieben.

gast-20081028 03.11.2007 18:58

Ich denke auch, daß sich jeder so sein Bild von Elvis gemacht hat und vielleicht nur das sieht, was er sehen will.
Seine Musik, besonders seine Vorliebe für Gospels sagt viel über ihn aus. Ich bin auch noch am "Basteln" u. versuche, die Berichte u. Bücher der verschiedensten Zeitzeugen zu lesen. Aber ob die immer so stimmen, wer weiß. Aus kommerziellen Gründen wurde vielleicht die Fantasie der Verfasser dabei etwas angeregt...

Das Buch "The Prophet" habe ich mir aus Neugierde, was Elvis so las, mal gekauft, ich fand den Inhalt auch nachdenkenswert.

Es wäre schön gewesen, wenn in Elvis' späteren Jahren mal ein Interview mit ihm geführt worden wäre mit tiefgründigen Fragen zu allen möglichen Aspekten seines Lebens oder seiner Karriere.

myrna tlb 03.11.2007 19:51

ich würde auch nie behaupten,elvis zu kennen,-aber er ist mir sowas von vertraut,als ob ich ich ihn kennen würde.

michael grasberger 03.11.2007 20:23

das ist alles projektion.

TheKing 03.11.2007 20:30

Ich meinte auch genau diesen Aspekt:

Man hat ein Bild vom ersten Moment an. Dieses Bild ist eine Projektion, eine Vermutung, ein Empfinden, eigentlich großteils ein Schuß ins Blaue.

Dann fängt man an zu forschen...liest viele Details, wie wir alle wissen ist es schwer rauszufinden, welche wahr sind, also sucht man sich die raus, die das Bild, was man eh schon mit sich trägt gut ergänzen. Ich finde auch, dass mein "Grundelvisgefühl" sich seit Beginn nicht gedreht hat.

Deswegen fände ich die Frage spannend: Sind wir überhaupt bereit, gesetzt den Fall es wäre möglich, den Menschen Elvis zu treffen?

Hatte einer von Euch schon einmal ein Blind Date oder hat jemanden getroffen, den er vorher vielleicht hier aus dem Board nur kannte? Es ist ein komisches Gefühl, das sage ich Euch....stellt Euch vor wir gingen in einen Raum und da säße er, ganz privat....wir treten ein und bringen diesen Riesenballon mit Vorstellungen mit...alle hausgebacken....das wäre schon heftig...vielleicht würde sogar etwas verloren gehen von den Zauber...wer weiß...er ist dann nur noch Mensch...wären wir bereit dazu? Könnten wir ihn überhaupt sehen, zwischen dem ganzen Kram?:gruebel:

Captain Jonny 03.11.2007 21:32

Ich mag solche Bücher nicht, die beschreiben, was Elvis getan hat, wie er gelebt hat, was er alles falsch gemacht hat ...etc.
Ich mache mir auch ein Bild von Elvis, aber ich merke, dass die Faszination an diesem Menschen und seine Musik bei mir zwei verschiedene Sachen sind. Ich fasse beides nicht in einen ELVIS aus Papier und Gedanken zusammen.

Schönen Abend noch! :yo:

Captain Jonny 03.11.2007 21:34

Ich füge hinzu: Diese Faszination von Elvis kann man auch die Faszination von seinem Bild in meinem Kopf nennen. :-)

Lakota 03.11.2007 21:50

Mir hat mal jemand gesagt, die Elvis Welt ist eine Scheinwelt. Damit hat er Elvis nicht persönlich gemeint. Viel mehr, was in ihn hineinprojeziert wird. Ich glaube, wenn wir ihn, wie TheKing schreibt, wirklich getroffen hätten, so hätte er gar nicht alle unsere Erwartungen erfüllen können. Die einen würden wollen, das er genauso singt, wie in der Epoche die sie am meisten mögen usw.
Jeder von uns hat sich seine eigene Welt um ihn und seine Musik gestrickt, ergänzt mit den Erzählungen von Zeitzeugen und meinetwegen auch der Presse.
Einige picken sich nur die positiven Dinge herraus, andere wollen es komplexer sehen und beschäftigen sich mit Fakten und Tatsachen.
Ich für meinen Teil finde es gerade bei Elvis unheimlich schwer, mich nur auf den musikalischen Bereich zu konzentrieren. Dafür war der Mensch einfach zu vielseitig in seiner Person. Es geht über die Äußerlichkeiten, seine Kleidung und Lebensstil und darüber hinaus. (Mit Ausnahme wirklich intimer Dinge!)
Und genau das ist es auch, was Nichtfans auch so seltsam finden, das man nicht einfach mal eine CD einwirft und gut ist:noidea:.

Gilla 03.11.2007 22:13

Oft wird auch gesagt, Elvis sei eine riesige Projektionsfläche für die tiefliegenden Wünsche und Sehnsüchte der Menschen, die ihn verehren.

Tja, manche Dinge kann man eben nicht erklären und in manche wird auch viel Unfug hineininterpretiert.:gruebel:

TheKing 04.11.2007 00:24

Aber irgendetwas ganz besonderes ist doch an der Geschichte...

Gilla 04.11.2007 11:45

Zitat:

Zitat von TheKing (Beitrag 311134)
Aber irgendetwas ganz besonderes ist doch an der Geschichte...


Bestimmt ist da was dran, könnte ich mir auch bei mir so vorstellen.;-)

gast-20100118 04.11.2007 12:16

es gibt Menschen, die sind jahrelang miteinander verheiratet, und dann kommt's plötzlich zu Überraschungen. "Ich erkenn dich nicht wieder", "Man, was hast du dich verändert", "Ich kann es nicht fassen, dass du dergleiche bist, den ich geheiratet habe", "Hätte ich nochmal die Wahl, hätte ich eine andere genommen", "Dass du so drauf bist, hättste auch vor 10 jahren schon mal sagen können", "Dass du dich für Geld interessierst, ist mir ganz neu", "Ach, seit wann legt der Herr Wert auf Reinlichkeit", u.ä. lassen sich dann vernehmen. Manche sagen, schön dass ich den anderen auch nach Jahren noch überraschen kann, andere sprechen vorwurfsvoll von der verborgenen Seite, wiederum andere erwarten es sogar, dass der Mensch nicht immer derselbe bleibt. Fakt ist, dass derjenige, der behauptet, er kenne seinen Partner durch und durch, irrt. Mehr Recht hat derjenige, der behauptet, er wisse, dass sein Partner über Potentiale verfüge, die beileibe noch nicht alle wachgekitzelt wurden.

Da mag der Fan sich auch jahrzehntelang CDs und Biografien seines ach so fernen Idols reinziehen, - natürlich 'kennt' er diesen nun wirklich nicht. Auch wenn er ne ganze Menge über ihn weiß. Aber das schöne bei Sängern, die sich einen Teil ihrer Songs aus einem innneren Bedürfnis auswählen, ist, dass sie einen Teil ihrer Seele offenbaren. Das ist z.B. bei Elvis unverkennbar der Fall. Und auch das 'Rezept' für den nicht enden wollenden Zärtlichkeitsstrom, den viele seiner Fans diesem erkennbaren Teil seiner Seele zufließen lassen.

burroughs 04.11.2007 19:02

Wir kennen den Entertainer, wir kennen den Sänger, wir kennen den Schauspieler.. kurz *the image*
Wir haben (durch Aufzeichnungen und Interviews mit Personen aus seinem direkten Umfeld) sowas wie eine Ahnung davon,
wie der Mensch Elvis Presley war --- aber kennen.. nein, kennen tun wir ihn nicht

Gilla 04.11.2007 19:22

Zitat:

Zitat von Rev.Gerhard (Beitrag 311231)
Da mag der Fan sich auch jahrzehntelang CDs und Biografien seines ach so fernen Idols reinziehen, - natürlich 'kennt' er diesen nun wirklich nicht. Auch wenn er ne ganze Menge über ihn weiß. Aber das schöne bei Sängern, die sich einen Teil ihrer Songs aus einem innneren Bedürfnis auswählen, ist, dass sie einen Teil ihrer Seele offenbaren. Das ist z.B. bei Elvis unverkennbar der Fall. Und auch das 'Rezept' für den nicht enden wollenden Zärtlichkeitsstrom, den viele seiner Fans diesem erkennbaren Teil seiner Seele zufließen lassen.

Das hast du gut beschrieben, Gerhard. :brav:

Wie sollte man auch trotz vieler Kenntnisse aus Büchern wissen, wie die Person wirklich war. Man kann sich nur selber ein Bild machen, aus vielen Mosaiksteinchen zusammengesetzt.

Die unerklärlich Anziehungskraft von Elvis ist mir aber immer noch ein Rätsel.

Bestimmt ist eine Antwort seine Stimme, so wie J.D. Sumner einmal sagte: "Er konnte die ganze Welt aus einem Wort herauswringen".

Wieso konnte das kein Bing Grosby oder ein Frank Sinatra, die ebenfalls große Stimmen hatten?

Interessant ist, dass wir auch nicht so sympatische Seiten von Elvis kennen, trotzdem "verzeihen" wir sie ihm.

Ich denke, wir glauben, dass er ein guter Mensch war, der es im Leben nicht einfach hatte, der ein Ziel hatte und es nie aus den Augen verloren hatte - nämlich den Menschen durch seine Musik sowas wie Glück, Freude und auch Liebe zu geben.

TheKing 05.11.2007 01:15

Ja, ich glaube diese Diskusion führt uns auf den richtigen Weg. Erstens er ist eine Projektionsfläche für ein breites Spektrum von Sehnsüchten, die man in ihn hineininterpretieren kann und somit romantisch verklärt, das ist der Schimmer den die wahren Stars nunmal haben. Wir hängen diesen Kometen einen Schweif aus unseren eigenen Träumen an...okay, das haben wir festgehalten.

Aber der Zauber Elvis`liegt noch in etwas Anderem und da habt ihr völlig recht:

Es ist wohl diese emotionale Kommunikation, die "Seele" die er in die Lieder gelegt hat. Es ging ihm von Anfang an um das richtige Feeling. Mehr als um technische Perfektion...Das war sein Genie, seine Gabe, er drückte sich mit Liedern, seiner Stimme aus, Elvis gibt vielen seiner Songs eine eigene Seele, er füllt sie mit Leben. Das ist nicht nur eine gesängliche Professionalität, sondern es ist seine Art sich auszudrücken, er mag diese Lieder und es treibt ihn, sein Genie treibt ihn, diese Lieder zu fühlen und in Gesang zu transformieren. Das macht ihm Freude, das ist sein Ding! Sein Interesse an der Musik ist echt. Er war eine Persönlichkeit ,von ihm ging etwas aus, er hatte etwas an sich...und diese Dinge sind ein Teil davon...aber es geht meines Erachtens noch darüber hinaus...was sind noch Gründe für diesen unglaublichen Zauber??? Ein sehr schönes Thema!

Gilla 05.11.2007 09:18

Zitat:

Zitat von TheKing (Beitrag 311520)
Aber der Zauber Elvis`liegt noch in etwas Anderem und da habt ihr völlig recht:

Er war eine Persönlichkeit ,von ihm ging etwas aus, er hatte etwas an sich...und diese Dinge sind ein Teil davon...aber es geht meines Erachtens noch darüber hinaus...was sind noch Gründe für diesen unglaublichen Zauber??? Ein sehr schönes Thema!

Zunächst einmal bin ich immer wieder erstaunt, dass Sven ohne Scheu in vielen Beiträgen seine romantische, emotionale Elvis-Fan-Seite nicht verbirgt, :brav: die ich bei einigen seiner männlichen Zeitgenossen etwas vermisse.:grins:

Ja, von Elvis ging ein Zauber aus. Er lag auch ein stückweit an seiner Authentizität; er glaubte das, was er in seinen Liedern besang.

Ein gutes Studium, ihn etwas außerhalb seiner Auftritte kennenzulernen, sind Interviews.
Eines ist mir im Kopf, (ich finde es aber gerade nicht) da kommt Elvis in den Raum, der voller Journalisten ist. Beifall brandet auf und Elvis scherzt etwas herum. Plötzlich ruft ihm eine Stimme laut zu: "Elvis, I love you". Er dreht sich zu ihr um, sein Gesicht wird ernst und er sagt ganz deutlich: "I love you, too".

Das ist es, was ich meine, das konnte ich ihm glauben.

gast-20071202 05.11.2007 10:49

Gott, wen kennt man schon? Kennt man wirklich alle Wünsche, Bedürfnisse, Neigungen, Motiviationen, Träume, Ängste, Befürchtungen seines Partners / seiner Partnerin? Kennt man seine Eltern tatsächlich, so wie man immer glaubt bzw. wie man glauben soll und will? Weiß man, was sie angetrieben hat in der Zeit, bevor man selbst da war und begann, sich einzubilden, man würde sie besser als jeden anderen Menschen auf der Welt verstehen (können)? Kennen Eltern ihre Kinder, nur weil sie ihnen mal die Windeln gewechselt und vielleicht gerade einmal ein Viertel ihres Lebens mit ihnen unter einem Dach verbracht haben? Und kennt man wiederum seinen Bruder / seine Schwester, nur weil man gemeinsame Eltern hat?

Der Mensch hat doch schon das größte Problem damit (und möglicherweise die Aufgabe seines Lebens), sich selbst überhaupt zu kennen. "It's a lifetime study to find out who you are!", wie es Ronnie (Carolyn Jones) in King Creole formuliert. Ich denke nicht, dass man andere wirklich kennen kann, zumindest niemals komplett. Man kann nur sich selbst kennen (was hart genug sein kann) und dann versuchen, andere zu verstehen.

Die Frage, ob "wir" Elvis kennen, ist m. E. nicht zu beantworten. Man kann immer nur für sich selbst sprechen. Und da würde ich meinen, dass ich ein einigermaßen deutliches Bild von der Person habe. Ja, es kann alles völlig unzutreffend sein, aber das kann es immer. Was denkt eine Mutter, wenn der Sohn sich eine Knarre schnappt und Amok läuft? Oder wenn man den eigenen Mann plötzlich in Strapsen und Schminke "erwischt"? Oder eine 45jährige Ehefrau und Mutter mehrere Kinder plötzlich alles hinschmeißt und sich einen 20jährigen Liebhaber sucht? War dann das, was vor diesen Brüchen an Leben stattgefunden hat, alles "unzutreffend"?

Ich denke, es ist am ehesten eine Frage des eigenen Menschenverstandes, der Menschenkenntnis, der Lebenserfahrung, der vorhandenen oder erlernten Fähigkeit, das Verhalten von Menschen zu "lesen", das einen befähigt, sich ein Bild zu machen. Und letzten Endes fragt ja auch niemand danach, ob das Bild wirklich zutreffend ist. Kann es nicht sein. Leben ist nicht objektivierbar. Die Frage ist für mich am ehesten, ob ein Bild schlüssig ist, ob ich es selbst erklären, nachvollziehen und verstehen kann. Dann ist es "richtig". Verändern kann sich dieses Bild in jedem Fall immer. Vor zehn Jahren hatte ich eine andere Vorstellung von Elvis. Und in zehn Jahren wird es möglicherweise wieder eine andere sein. Allerdings trifft das auch auf so gut wie alles andere in meinem Leben zu.

Insofern: Wenn "kennen" das definitive Zuteilen und Festschreiben vermeintlicher Eigenschaften bedeutet, dann kennen wir nichts wirklich in diesem Leben. Auf der anderen Seite sind Kenntnis der Umstände, genaues Hinschauen, Reflektieren, der eigene Menschenverstand, Menschenkenntnis und Erfahrung ziemlich gute Werkzeuge, um sich dem sich stets verändernden Leben anzunähern ...

Jesse 05.11.2007 11:21

Zitat:

Zitat von myrna tlb (Beitrag 311070)
ich würde auch nie behaupten,elvis zu kennen,-aber er ist mir sowas von vertraut,als ob ich ich ihn kennen würde.

Dieser Satz hätte treffender für mich gar nicht sein können. Ich denke, das folgt eben aus diesem intensiven Auseinandersetzen mit dem Menschen Elvis Presley, seiner Musik und seinem Leben.... wir alle haben Bücher gelesen, in denen steht was er sagte und in denen beschrieben stand, was man glaubte, das der dachte..... :noidea:

Ich ertappe mich dabei, dass ich viele Titel auf ihn und sein Leben beziehe.... die Dinge, die er singt auf ihn projeziere... Gefühle, die dort beschrieben werden, ihm zuschreibe...dabei sind die doch alle nur, manchmal nicht mal das, für ihn geschrieben worden..... es ist einfach zu glaubhaft, wie er es vorträgt. Man will nicht glauben, dass er das so nicht fühlt. Die Musik macht nun mal einen Grossteil dessen aus, was ich von ihm kenne und auf ihn beziehen kann..... aber dadurch entsteht auch ein verklärtes Bild von dem Menschen Elvis. Ich denke, ich werde für mich mal eine Liste der Titel erstellen, die er besonders mochte.... vielleicht ergibt das ein klareres Bild, letztendlich ist aber doch alles eine Interpretationssache....:gruebel:


Jesse ;-)

gast-20110818 05.11.2007 19:30

Zitat:

Zitat von Gilla (Beitrag 311390)
Bestimmt ist eine Antwort seine Stimme, so wie J.D. Sumner einmal sagte: "Er konnte die ganze Welt aus einem Wort herauswringen".

Wieso konnte das kein Bing Grosby oder ein Frank Sinatra, die ebenfalls große Stimmen hatten?

Konnten die das denn nicht? :noidea:

Zitat:

Ich denke, wir glauben, dass er ein guter Mensch war, der es im Leben nicht einfach hatte, der ein Ziel hatte und es nie aus den Augen verloren hatte - nämlich den Menschen durch seine Musik sowas wie Glück, Freude und auch Liebe zu geben.
Das glaube ich, ehrlich gesagt, so nicht. :noidea:

Gilla 05.11.2007 20:05

Ich glaube, dass ist hier schon öfter angeklungen, dass Elvis wie kein anderer Seele (so ist ja wohl J.D´s Statement zu verstehen) in seiner Stimme hatte und transportieren konnte, die ich bei "The Voice" eben nicht so deutlich wahrnehmen kann. Andere mögen da anderer Meinung sein.

Sinatra als Beispiel war ein großer Sänger und ich höre ihn oft und gern - aber er kann mich eben nicht so verzaubern mit seinen Liedern wie Elvis.

Ich kann dir nicht erklären, warum ich es so empfinde, Blues Boy.:noidea:

Hier ging es auch darum, ob wir Elvis kennen. Nein, wir kennen ihn nicht. Woher auch? Wir haben nur Bücher, in denen mal gut, mal schlecht recherchiert wurde.

Jedoch ist meine Meinung: Elvis hat es zumindest versucht, ein guter Mensch zu sein.

Ich denke, dass ist es doch, was zählt und das ist z.B. bei mir angekommen.

little darling 06.11.2007 14:13

....ich glaube auch nicht das man Elvis kennen kann, trotz Bücher, dvd und vielem mehr. Solange man keinen persönlich kennt kann man nicht davon reden das man eine person kennt. Und noch nicht mal da kann man sich 100% sicher sein. Es kommt einen nur so vor als wenn man Elvis kennt, weil er immer allgegenwärtig ist. Es gibt ja viele die etwas über Elvis sagten oder immer noch tun. Ich glaube so geht es andern Fans von anderen Stars auch, nur mal das beipiel Diana, da sagen ja auch viele die haben das Gefühl sie zu kennen.
... tja und wie viele andere hätte ich Elvis auch gerne kennen gelernt.


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